Akai MPX16 Testbericht
Sampler und Controller mit 16 Drum Pads
Von Felix Baarß
Akai MPX16 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Sample Player & Recorder mit Pads. Das Gerät wird all jene überzeugen, die einen eigenständigen, gut ausgestatteten Sampler & mit vielen Pads benötigen. Well done.
PRO
- Gewohnt gut spielbare MPC-Pads
- Sample-Editierung (Fades, Normalisierung etc.) recht umfangreich
- Tonhöhe, Filter und Lautstärke per Hüllkurve modulierbar
- Als SD-Kartenleser am Computer verwendbar
- USB-MIDI ohne manuelle Treiberinstallation
- Strom wahlweise über USB oder das mitgelieferte Netzteil
CONTRA
- Anschlagsempfindlichkeit nicht justierbar
- Nur 16 Bit
Für wen?
Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis, die einen eigenständigen Soundlieferanten mit vielen Drum Pads benötigen.
Was ist es?
Der Akai MPX16 ist ein Sampler bzw. Sample Player, der über 16 anschlagsempfindliche, orange und grün beleuchtete Drum Pads live gespielt oder per MIDI mit externen Rhythmen versorgt werden kann. Alternativ fungiert das Gerät als Controller, da die MIDI-Daten der gespielten Pads auch an deinen Audio PC oder andere Hardware ausgegeben werden können. Einige Samples sind bereits integriert und um eigene Klänge zu nutzen, steht ein Schacht für eine SD-Karte bereit.
Zur Klangbearbeitung gibt es die Parameter Lautstärke, Tonhöhe, Panning, einen Tiefpassfilter und einen Halleffekt. Die Sample-Bearbeitung bietet unter anderem Normalisierung und Umkehrung. Aufzeichnen kannst Du über das interne Mikrofon oder über Stereo-Zuspieler per Klinkenbuchsen.
Das Gerät ist zum Straßenpreis von 199,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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Akai MPX16 Test
Erster Eindruck
Das Gerät ist kompakt, aber mit den gewohnt dimensionierten quadratischen Pads ausgestattet. Es ist leicht genug, um sich im Rucksack oder Gigbag kaum bemerkbar zu machen. Die Verarbeitungsqualität ist herstellertypisch gut, alles ist fest verbunden und es gibt keine scharfen Kanten. Die spiegelnde Oberfläche des Paneels ist hingegen leider sehr empfindlich und bald zeigen sich die ersten Kratzer.
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Prima: Bei der Platzierung auf waagerechter Oberfläche ist eine leichte Winkelung für bessere Ergonomie in typischer Spielposition zu erkennen. Sie hätte für meinen Geschmack sogar noch einen Tick stärker ausfallen dürfen.
Fein: Gleich nach dem Anstecken des Akai MPX16 an meinen Testrechner installierte sich der USB-MIDI-Treiber unter Windows automatisch. Mit Mac OS funktioniert das ebenso.
Pads
Die Praxistauglichkeit dieses Geräts steht und fällt mit der Qualität der Pads. Hier ist alles im Lot: MPC-typisch reagieren die Pads sehr schnell auf neuerliche Anschläge. Eine Verzögerung ist nicht spürbar und die Reproduzierbarkeit bestimmter Velocity-Werte ist bei gleichharten Schlägen gegeben.
Ich bin nicht hundertprozentig glücklich mit der gewählten Velocity-Kurve und hätte weitere Empfindlichkeiten, Kurvenformen und vielleicht noch einen verstellbaren Schwellenwert gerne gesehen. Gerade für den Fall, dass Produzenten zwischendurch auch andere Geräte mit Drum Pads verwenden.
Bedienung des Akai MPX16
Das Display ist blau hintergrundbeleuchtet und die Schrift dürfte für die meisten Augen noch groß genug sein. Die vertikale Blickwinkelstabilität ist hervorragend. Die Potis gehen in Ordnung, hätten aber zum besseren Greifen noch ein Stück größer (weiter nach oben hinausragend) sein dürfen. Immerhin wird so die maximale Kompaktheit und Robustheit gewahrt. Auch mit den Knöpfen kann ich mich anfreunden, da sie erst weich sind und dann einen deutlichen Druckpunkt haben.
Das Bedienkonzept basiert auf einer Matrix – die vier Potis haben je nach aktivierter Zeile unterschiedliche Funktionen. Bei gedrückter Enter-Taste löst eine Drehreglerbewegung einen Zehnersprung beim jeweils verstellten Parameter aus. Dafür bin ich dankbar, denn ohne diesen Kniff würde sich das Arbeiten zuweilen sehr zäh anfühlen.
Nutzung von Samples & Kits
Zuallererst ist positiv zu erwähnen, dass der Akai MPX16 im Gegensatz zum MPX8 als SD-Kartenleser verwendet werden kann. Es muss also nicht ein separates Gerät dieser Art bemüht werden, wenn Du Samples für eigene Kits zusammenstellen willst.
Leider können nur Samples mit 16 Bit genutzt werden. Nur die ersten acht Buchstaben eines Audiodateinamens werden im Display dargestellt, was eventuell eine Umbenennung vorab erforderlich macht. Auch müssen alle Samples im obersten Verzeichnis der SD-Karte liegen. Oldschool. ;) Was die Bit-Zahl angeht, höre ich schon einige Leser zu Recht mit den Hufen scharren (»Die alten MPCs hatten nur 12 Bit!«), aber ich finde das nicht mehr ganz zeitgemäß.
Die Bearbeitung von Samples ist vielfältig. Mir gefällt unter anderem, dass der Akai MPX16 eine Reverse-Funktion bietet. Auch Nicht-Audio-Befehle wie Umbenennen, Löschen etc. sind möglich. Hier vermisse ich nichts.
Kits können bei Bedarf aus einer Mischung aus den internen Samples und solchen, die auf der SD-Karte liegen, zusammengestellt werden. Für mich ist es ein Versäumnis, dass sich das Gerät nicht merkt, welches Kit ich vor dem Ausschalten angewählt hatte. Damit könnte man den Workflow noch ein wenig runder machen – vielleicht kann das noch per Firmware-Update implementiert werden.
Effekte, Hüllkurven und Performance-Optionen
Für die Lautstärke und das resonante Tiefpassfilter gibt es dedizierte AD-Hüllkurven, also mit Attack und Decay. Das reicht ja auch vollkommen aus für ein hauptsächlich auf Drums ausgerichtetes Gerät wie den Akai MPX16. Nicht zu vergessen: Mit der Filterhüllkurve kann auch die Tonhöhe moduliert werden, was sich etwa bei einer Kick Drum gut einsetzen lässt. Das Reverb klingt nach einem Federhall und entsprechend Vintage-mäßig. Mehr oder weniger maßvoll eingesetzt ist er stimmig, aber zu angestaubt für moderne Genres.
Mit 100 Schritten zwischen Mini- und Maximum lassen sich alle Effekte mehr als fein genug regulieren. Noch eine gute Nachricht: Alle wichtigen Playback-Optionen sind an Bord: Choke-Gruppen (Sample A stoppt Sample B), Monophonie vs. Polyphonie sowie die Trigger-Modi One-Shot, Loop und Hold – allesamt für jedes Sample separat einstellbar!
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Akai MPX16 Test-Fazit
Kommen wir gleich zur Hauptsache beim Akai MPX16: Die Pads spielen sich prima – so, wie man es erwarten darf, nachdem sie schon in den neuen MPC-Generationen und Keyboard-Controllern von Akai überzeugen konnten. Sehr reaktionsschnell und reproduzierbar akkurat bei der Umsetzung verschiedener Anschlaghärten.
Die Möglichkeiten zur Editierung der Samples sind vielfältig und helfen dir aus der Patsche, wenn zuvor im Audio Editor Schritte wie Normalisierung, Beschneidung, Fades und dergleichen bei einem Sample mal vergessen wurden. Auch die Effekte bzw. die Hüllkurven erweisen sich als praktische Tools zur Formung eines Klangs.
Anders als beim kleinen Bruder, dem MPX8, ist der 16er in der Lage, als SD-Kartenleser zu fungieren. Ein Segen, denn so muss nicht erst ein solches Gerät separat genutzt werden, um die Samples vom Computer auf die SD-Karte zu schaufeln. Da auch der Strom über die USB-Verbindung geliefert und USB-MIDI automatisch eingerichtet wird, ist die Integration des Geräts in den Workflow am Rechner absolut nahtlos.
Ich hätte mir gewünscht, die Anschlagsempfindlichkeit verstellen zu können. So ist der Nutzer festgelegt auf die voreingestellte Sensitivität und Velocity-Kurve sowie einen fixen Schwellenwert, unter dem ein Anschlag ignoriert wird. Ein weiterer, zugegebenermaßen kleiner Kritikpunkt ist die Beschränkung auf 16-Bit-Samples.
Schlussendlich stehen im Akai MPX16 Testbericht auf delamar sehr gute viereinhalb von fünf Punkten zu Buche. Wie bei den anderen Geräten der 2014er-Produktriege von Akai haben wir hier ein solide gebautes, funktions- und bedientechnisch überzeugendes Gerät vor uns, das ich allen Sample-Freunden empfehlen kann.
Features Akai MPX16 Review
- Hersteller: Akai Professional
- Sampler & Controller
- 16 Pads, Velocity-sensitiv, beleuchtet
- Ausgänge: 2x 6,3 mm (L/R Mono)
- Kopfhörerausgang: 6,3 mm (Stereo)
- Eingänge: 2x 6,3 mm (L/R Mono)
- MIDI In/Out via USB & DIN-Buchsen
- Mikrofon integriert
- SD-Slot (für Karten bis zu 32 GB)
- Strom via USB oder Netzteil
- Maße: 295 x 147 x 30 mm
- Gewicht: 0,68 kg
PASSEND ZUM Akai MPX16 Test