AKAI MPK Mini Plus Test
Das Plus unter den Mini Keyboard-Controllern
Von Daniel Weber am 31. Oktober 2023
AKAI MPK Mini Plus Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Der AKAI MPK Mini Plus ist ein USB-MIDI-Controller, der auch standalone betrieben werden kann. Er besitzt 37 Minitasten, mit denen Du drei Oktaven abdecken kannst. Für den Standalone-Betrieb ist ein eigenständiger Onboard-Sequenzer integriert. Du kannst über MIDI- und CV Triggering-Anschlüsse passendes Equipment mit dem Controller verbinden. Er verfügt über viele weitere Bedienelemente wie Drum Pads, Endlosregler und ein OLED-Bildschirm mit eigenem Regler. Eine DAW-Steuerung ist ebenfalls möglich.
PRO
- Integrierter Onboard-Sequenzer
- Standalone-Betrieb über MIDI und CV-Triggering möglich
- Pads lassen sich gut bespielen
- Angenehm spielbare Tasten
- Sechs Transportknöpfe vorhanden
- Top Preis/Leistungsverhältnis
CONTRA
- Joystick nicht wirklich stabil und Funktion erschließt sich nicht richtig
- Integration in manchen DAWs (gerade Ableton Live) könnte besser sein
Für wen?
Musiker, die unterwegs spielen und programmieren wollen und Musiker, die nicht so viel Platz zur Verfügung haben
Was ist es?
Der AKAI MPK Mini Plus ist ein USB-Keyboard Controller mit 37 anschlagdynamischen Minitasten. Er verfügt über einen eigenständigen 2-Spur-Step/Live-Sequenzer an Bord.
Bei Melodien stehen dir acht Noten pro Step zur Verfügung, bei Drum-Patterns sogar 16 Noten pro Step. Insgesamt stehen dir bis zu 64 Steps zur Verfügung.
Du kannst den Controller sowohl per Midi als auch mit modularem Equipment per CV-Triggering standalone verwenden.
Der Controller ist mit allen geläufigen DAWs kompatibel und im Lieferumfang findet sich mit der MPC Beats Software sogar eine eigene AKAI-freundliche DAW mit Samples und virtuellen Instrumenten.
PASSEND DAZU
- Nobels ODR-Mini Test: Mini Overdrive mit großem Sound
- Ableton Live
- M-Audio Keystation Mini 32 MKII: MIDI Keyboard für unterwegs
- TC Electronic Flashback Mini: Winzige Version des Delay-Pedals
- Akai LPK25 Test: Das kompakte MIDI-Keyboard für unterwegs
Acht anschlagdynamische Pads sind genauso vorhanden wie acht frei zuweisbare Endlosregler. Zum Zuweisen findet sich ein OLED-Display mit eigenem Bedienregler.
AKAI Professional MPK Mini Plus Test: Fünf Features
- USB-Keyboard Controller mit 37 anschlagdynamischen Minitasten
- Eigenständiger Onboard-Sequenzer integriert
- Standalone-Betrieb per MIDI oder CV-Triggering möglich
- Pitch- und Modulationsrad
- Acht anschlagdynamische Pads
Die Stromversorgung und Datenübertragung läuft über USB.
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AKAI MPK Mini Plus Test
Das Plus nicht nur im Namen?
Der AKAI Professional MPK Mini befindet sich bereits in der dritten überarbeiteten Version. Mit dem AKAI Professional MPK Mini Plus gibt es eine weitere Version.
Inwieweit sich diese von der normalen Version unterscheidet und ob das Plus gerechtfertigt ist, möchte ich in diesem Test herausfinden.
Lies auch: MIDI-Controller Ratgeber
Auf den ersten Blick
Beim Erstkontakt mit dem Testgerät fallen mir äußerlich direkt einige Neuerungen auf. Mit 37 Tasten ist die Tastatur um eine Oktave umfangreicher als bei der älteren MPK Mini Version. Diese hat nur 25 Tasten.
Ein weiterer Unterschied sind die beiden großen Pitch- und Modulationsräder. Diese sind bei der normalen Version nicht vorhanden.
Beim näheren Hinschauen fällt mir dann auf, dass der OLED-Monitor in der Plus-Version einen eigenen Endlos-Drehregler hat. Auch sind jetzt Transporttasten zum Steuern in der DAW vorhanden.
Wenn Du ganz genau hinschaust, siehst Du die ebenfalls neu hinzugekommenen Scales- und Chords-Tasten.
Anschlüsse im AKAI MPK Mini Plus Test
Eine letzte äußere Unterscheidung kannst Du bei den Anschlüssen finden. Befinden sich in der normalen Version gerade einmal ein USB-B-Anschluss zur Datenübertragung und Stromversorgung sowie ein Eingang für ein Sustain Pedal, sind bei der Plus-Variante eine ganze Reihe weiterer Anschlüsse dazu gekommen.
So finden sich hier auch 5-polige DIN-Ports für den MIDI-Ein- und Ausgang sowie ein CV-Clock-Eingang und je ein CV-Pitch-, Mod- und Gate-Ausgang zum Verbinden von modularem Equipment.
Mit diesen Anschlüssen kann der Controller auch standalone ohne Verbindung zu einem Computer betrieben werden.
Der Sustain Anschluss muss weiterhin positiv hervorgehoben werden, da mit einem angeschlossenem Sustain Pedal ein ausdrucksstarkes Spiel möglich ist.
Für den Anschluss an einen Computer findet sich im Lieferumfang ein USB-B auf USB-A-Kabel.
Design & Verarbeitung
Grundsätzlich ist das Design auffällig. Es erinnert mit seinen leuchtenden Tasten und durch die kleinen Tasten etwas an Minikeyboards für Einsteiger. Doch davon solltest Du dich abschrecken lassen. Das Innere zählt – und das hat es beim AKAI Professional MPK Mini in sich.
Der Controller ist durch die zusätzlichen Tasten größer und schwerer als die anderen Modelle der AKAI MPK Mini-Reihe. Er ist aber immer noch leicht und kompakt genug, um es einfach transportieren zu können.
Dadurch eignet er sich gerade auch für Musiker, die unterwegs spielen und programmieren wollen – aber auch für Musiker, die nicht so viel Platz für Equipment haben.
Zusätzlich ist er robust gebaut, was eine lange Lebensdauer verspricht.
Tastatur
Für einen Mini-Keyboard-Controller enthält der AKAI Professional MPK Mini Plus vergleichsweise viele Tasten. 37 Minitasten mit dynamischen Tastenbett kannst Du spielen.
Diese haben zwar kein Aftertouch, lassen sich aber trotzdem angenehm spielen, sie zeigen auch eine gute Reaktion bei komplexeren Spielweisen.
Generell kommt die Tastatur auch Klavierspielern entgegen. Drei volle Oktaven kannst Du mit ihr abdecken. So ist fast ein beidhändiges Spielen von Akkorden angenehm möglich.
Wenn dir der Tonumfang trotzdem nicht ausreicht, kannst Du diesen mit einem Oktavwahltaster auf insgesamt zehn Oktaven erweitern.
AKAI MPK Mini Plus Test: Bedienelemente
Über die vorhandenen Bedienelemente ist eine umfassende Steuerung von Modular-, MIDI- und Software-Geräten möglich.
Acht MPC-Drum-Pads
Ein Highlight sind hier die acht echten MPC-Drum-Pads. Diese sind hintergrundbeleuchtet und anschlagdynamisch. Sie spielen sich sehr gut.
Meiner Meinung nach mit die besten Pads für Finger-Drumming. Sie haben eine top Reaktionszeit und Sensibilität. Du kannst selbst sanfte Töne mit ihnen spielen.
Neben einer kreativen Oberfläche für das Schlagzeugspiel können die Pads auch als Programmwechsel-Trigger und andere MIDI CC-Trigger verwendet werden.
Joystick-Controller
Nicht so gelungen finde ich den X/Y-Joystick-Controller. Dieser macht keinen wirklich stabilen Eindruck.
Bei einem etwas gröberen Transport des Controllers könnte ich mir vorstellen, dass er leicht abbrechen kann.
Du kannst den Joystick mit bis zu vier Parametern belegen. Es ist damit zum Beispiel möglich, zwischen Effekten und Filtereinstellungen zu morphen. Das ist zwar praktisch, wirklich oft benutze ich solche Funktionen allerdings nicht.
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OLED-Bildschirm
Sämtliche Einstellungen und Zuweisungen lassen sich mit Hilfe eines gesonderten Knopfs über die Menüs auf dem kleinen Display vornehmen. Diese Bedienung musst Du dir zunächst aneignen, danach geht sie aber intuitiv und einfach von der Hand.
8 zuweisbare Endlosdrehregler & Transportknöpfe
Nicht nur der Joystick ist zuweisbar – auch den vorhandenen acht Endlosdrehreglern kannst Du die Funktionen frei zuweisen.
Von Filtern bis hin zu Panning und Automation kannst Du alles damit steuern.
Durch die Endlosregler bist Du beim Einstellen auf keinen Anfangs- und Endpunkt festgelegt. Unter den Endlosreglern finden sich die sechs Transportknöpfe.
Pitchbend- & Modulations-Räder
Zu guter Letzt finden sich noch die Pitchbend- und Modulations-Räder. Der Controller wird auch als Performance Keyboard beworben. Durch die beiden Räder macht das auch durchaus Sinn, sie lassen sich sogar recht genau bedienen.
Eine Bedienung ist hier wesentlich genauer möglich, als beispielsweise mit Touch Strips. Das normale AKAI Professional MPK Mini nutzt zum Pitchen und Modulieren den Joystick.
Auch hier sind die Räder auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung.
Sequenzer im AKAI MPK Mini Plus Test
Eine Besonderheit für einen Controller dieser Größe und auch eine Ergänzung zur normalen Version ist der integrierte, eigenständige Onboard-Sequenzer für dein MIDI- und Modular-Equipment. Dieser ergänzt die sowieso schon umfangreiche Arpeggiator Sektion.
Es handelt sich um einen polyphonen 2-Spur-Step/Live-Sequenzer, der dir eine taktile Herangehensweise an das Sequencing bietet. Gerade Old School Musiker werden damit ihre Freude haben. Insgesamt stehen dir 64 Steps zur Verfügung.
Melodien und Drum Patterns lassen sich mit dem Sequenzer schnell und einfach programmieren. Bei Melodien stehen dir acht Noten pro Step zur Verfügung, die gleichzeitig erklingen können – bei Drum Patterns sogar 16.
Mit dem Sequenzer kannst Du vom besonderen Workflow profitieren, der beim Programmieren ohne Software entsteht. Das macht Spaß und funktioniert einwandfrei. Gerade auch im Live-Betrieb ist eine Verwendung nahtlos möglich.
DAW-Fernsteuerung
Du kannst den Keyboard-Controller in den geläufigen DAWs verwenden. Hier werden FL Studio, Garageband, Logic Pro und Ableton Live standardmäßig unterstützt. Diese Integration funktioniert zu großen Teilen gut – bei anderen Herstellern aber doch ein bisschen besser.
Du kannst auch die herstellereigene DAW MPC Beats verwenden. Diese ist im Lieferumfang enthalten.
Ich empfehle aber die Verwendung einer klassischen DAW, da MPC Beats eher experimentell und nicht so benutzerfreundlich ist.
Dafür enthält die Software aber eine Reihe von Samples und virtuellen Instrumenten wie Kicks, Snares, 808s und sogar Klavierklänge.
Letztendlich musst Du selbst entscheiden, wie Du den Controller verwenden möchtest.
Digitalpiano oder MIDI-Keyboard
Weitere Funktionen
Abschließend gibt es noch eine Reihe weiterer sinnvoller Funktionen, die ergänzt wurden, dazu gehören die Skalen- und Akkord-Modi. Mit diesen kannst Du Akkorde auf einzelne Noten programmieren und so sicherstellen, dass Du keine Note falschspielst.
Auch eine Transposition von Tönen ist einfach möglich. Darüber hinaus verfügt der Controller noch über eine Auto-Quantisierung mit vielen Einstellmöglichkeiten.
Alle diese Funktionen machen den Controller zu einem richtigen Allrounder.
BILDSTRECKE
Nutzerbewertungen
Grundsätzlich wird der Keyboard-Controller gut von seinen Nutzern aufgenommen. Gelobt werden unter anderem die große Anzahl an Funktionen und die Haptik der Tabs und Potis. Auch das Design und die kompakte Größe kommen gut an.
Den verhältnismäßig großen Tonumfang über drei Oktaven bei einem Controller dieser Größe finden viele Nutzer begrüßenswert. Die MIDI-Unterstützung wird ebenfalls gut angenommen.
Was hingegen kritisiert wird, ist zum einen die Größe der Tasten: Diese sind für viele Nutzer zu klein und lassen sich deshalb nicht gut spielen. Ich musste mich auch daran gewöhnen, danach ging es aber.
Größtes Manko ist aber für die meisten Nutzer die schlecht funktionierende Integration in geläufige DAWs. So führt gerade die Nutzung in Ableton Live zu vielen Problemen.
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AKAI MPK Mini Plus Test-Fazit
Für was steht nun das Plus beim AKAI MPK Mini Plus? Vor allem für die Erweiterung der vorhandenen Tasten von 25 auf 37 im Vergleich zur normalen Version und für die Ergänzung eines eigenständigen Onboard-Sequenzers.
Durch diesen ist in Verbindung mit den MIDI- und CV-Triggering-Anschlüssen ein standalone Betrieb möglich. Du kannst einfach dein MIDI- oder modulares Equipment anschließen und benötigst keinen zusätzlichen Computer.
Mit dem AKAI MPK Mini Plus erhältst Du ein gutes Gesamtpaket für ein ebenso gutes Preis/Leistungsverhältnis. Du kannst den Controller als kompakten Controller verwenden, der beim Standalone-Live-Sequencing ebenso flexibel ist wie bei der DAW-Steuerung.
Die Tastatur mit den 37 Minitasten lässt sich gut spielen. Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass die Tasten sehr schmal sind. Dadurch wird aber eine kompakte Größe und ein angenehmes Gewicht für einen flexiblen Transport garantiert.
Einziges Manko ist die Integration in geläufige DAWs. Gerade bei Ableton Live macht diese größere Probleme. Wenn Du also eine ausgefeiltere DAW-Integration suchst, solltest Du eher zu vergleichbaren Konkurrenzprodukten greifen.
Legst Du darauf keinen so großen Wert oder möchtest Du den Controller sowieso eher standalone verwenden, ist er auf jeden Fall einen Blick Wert. Im AKAI MPK Mini Plus Test bekommt er von mir eine gute Wertung.
Features AKAI MPK Mini Plus Review
- Hersteller: Akai Professional
- USB-Keyboard-Controller
- 37 anschlagdynamische Minitasten
- OLED-Display
- 8 zuweisbare Endlosregler
- 8 anschlagdynamische MPC Pads mit Note Repeat und Full Level Funktion
- Pitch- & Modulationsrad
- 4-Wege Joystick (frei zuweisbar)
- Arpeggiator mit 7 Spielmodi, 8 Taktmaßen und einstellbarem Swing
- Chords- und Scales-Mode
- Stepsequenzer mit bis zu 64 Steps und Live-Recording-Mode
- Plug & Play
- Stromversorgung über USB-B
- Anschlüsse:
- 6,3 mm Klinke Sustain-Pedal-Eingangsbuchse
- 3,5 mm Klinke CV-Clock-Ein- und Ausgang
- 3,5 mm Klinke CV-Pitch-, Mod- und Gate-Ausgang
- MIDI In/Out
- Abmessungen (B x T x H): 451 x 180 x 52 mm
- Gewicht: 1,26 kg
- Lieferumfang inkl. USB-Kabel und MPC Beats Music Production Software mit Drum Samples und virtuellen Plug-In Instrumenten
PASSEND ZUM AKAI MPK Mini Plus Test