Akai MPC Renaissance Testbericht
Boing Bumm Tschak

Akai MPC Renaissance Testbericht
Akai MPC Renaissance Testbericht

Felix Baarß Von Felix Baarß

Akai MPC Renaissance Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Beatstation für Profis.

Erhabene Hardware mit umfangreicher Software und Unmengen feiner Samples zum Beat Making.

zum detaillierten Akai MPC Renaissance Testfazit

PRO

  • Hervorragend verarbeitet
  • Ansprechende Haptik, Handballenauflage
  • Leuchtstarke Buttons & LED-Kränze, gutes kippbares Display
  • Gutes Audio- und MIDI-Interface
  • Emulation des Sounds der Oldschool-MPCs & der SP-1200
  • Umfangreiche, übersichtliche Software
  • Sehr viele gute Effekte
  • Tolle Samples en masse

CONTRA

  • Kein deutsches Handbuch
  • Noch viel Potential in puncto Stabilität und Komfort der Software
  • Keine analogen Einzelausgänge

Für wen?
Musiker in Elektronik, Hip Hop & Co., die das Beat Making professionell angehen wollen.

Preis: 899,00 Euro
UVP: 1079,99 Euro

Was ist es?

Die Akai MPC Renaissance ist mit ihren 16 anschlagsdynamischen, randbeleuchteten Drum Pads vornehmlich zum Erstellen von Beats gedacht. Es lassen sich dank der 16 endlos laufenden Drehregler mit rot leuchtendem LED-Kranz auch beliebige Parameter von virtuellen Instrumenten und Effekten oder die Parameter der Pads bequem bedienen. Zudem stehen eine Transportsektion für die Steuerung deiner DAW-Software und zahlreiche Knöpfe zur Bedienung der mitgelieferten hauseigenen MPC Software zur Verfügung.

Akai MPC Renaissance Testbericht
Wir waren gespannt wie Bolle – nun ist unser Akai MPC Renaissance Testbericht da

Akai hat diese Geräteklasse einst mit der MPC 60 begründet. Fast 25 Jahre später erscheint eine MPC, die nicht unabhängig von einem Computer arbeitet, sondern im Tandem mit diesem zu nutzen ist, dabei von dessen flexibler Produktionsumgebung und einem großen Bildschirm profitiert. Im Unterschied zur Native Instruments Maschine wird hier kein zusätzliches Audio Interface benötigt – schon mal ein Gerät weniger auf dem Tisch oder auf dem Pult im Club.

Der Straßenpreis in Deutschland liegt aktuell bei 899,- Euro (inkl. MwSt.). Im Laufe des Testberichts wird der Mitbewerber NI Maschine MK2 als Vergleichsobjekt herangezogen.

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Akai MPC Renaissance Test

Anschlüsse


PASSEND DAZU


Das Gerät fungiert als Audio Interface (USB 2.0) und bietet neben dem digitalen Ein- und Ausgang via S/PDIF einen Cinch-Eingang mit dahinter liegendem Phono-Vorverstärker plus Erdungsschraube zum Anschluss eines Plattenspielers oder Line-Geräts. Weiterhin gibt es zwei Kombieingänge (XLR/Klinke) für Line-Signale oder Mikrofone, dank zuschaltbarer Phantomspeisung bei Bedarf auch für Kondensatormikros.

Vier Klinkenausgänge (6,3 mm) stehen zur Verfügung – zwei für den Stereomix des Gesamtsignals und zwei für ein frei zuweisbares Quellensignal. Zwei Kopfhörerausgänge (Klinke & Miniklinke) sowie zwei Anschlüsse für Fußschalter sind zu finden. Schließlich gibt es noch einen zweifachen USB-Hub als praktische Erweiterung der USB-Anschlüsse an deinem Audio PC.

Vier MIDI-Ausgänge und zwei MIDI-Eingänge stehen zur Verfügung.

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Die Rücksite der Akai MPC Renaissance mit dem Großteil der Anschlüsse

 

MPC Software, Samples & Erweiterungen

Die Software für Windows & Mac OS X bietet bis zu 128 Spuren, 8 Pad-Bänke, eine Sample Library mit mehr als 9 GB Sounds (zuzüglich der vier sehr umfänglichen Erweiterungspakete, siehe unten); enthalten sind sämtliche Sounds der klassischen MPC3000. Die unterstützten Dateiformate umfassen WAV, MP3, AIFF, REX und SND. Samples und Sequenzen aller MPC-Modelle können gelesen werden. VST- und, unter Mac OS X, AU-Plugins lassen sich einbinden. Die Software kann im Stand-alone-Modus oder ihrerseits als Plugin (VST, RTAS, AU) zur Einbindung in DAW-Software betrieben werden.

Mitgeliefert werden außerdem »The Bank« mit 300 Instrumenten auf 7 Gigabyte (Bässe, Leads, Effekte, Keyboards und mehr) sowie drei Erweiterungen mit virtuellen Instrumenten, die jeweils auf einer eigenen DVD-ROM vorliegen – »The Noise« mit 75 Instrumenten (800+ Samples) aus 8-Bit-Klängen, bizarren Circuit-Bending-Sounds und dergleichen, »The 809« mit knackigen analogen Drum Machine Sounds und »The Wub« für elektronische Tanzmusik mit 75 Instrumenten (laut Hersteller massive Bässe, stark modulierte Sounds und dramatische Effekte).

 

MPC Renaissance vs. Maschine MK2 Vergleich

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Verarbeitung im Akai MPC Renaissance Testbericht

Sofort wird klar, dass es sich bei der Akai MPC Renaissance um alles andere als ein bloßes Spielzeug handelt. Die Seitenteile sind aus einem angenehm gummierten Kunststoff, während die Faceplate, Frontplatte und Rückseite sowie der Unterboden aus Metall bestehen. Alle Einzelteile des Chassis‘ sind sauber gearbeitet und sitzen fest aneinander. Das Design unterstreicht die hochwertige Konstruktion.

Die 16 Potis sind gut bis sehr gut gelungen, abgesehen von der Farbgebung und den LED-Kränzen ringsherum sind es übrigens die gleichen wie beim Akai MPK61. Der Drehwiderstand ist angenehm hoch und die Kappen sitzen fast ohne jeglichen Wackler auf ihren Drehgebern. Der Grip ist zwar nicht überragend, dürfte aber praktisch immer ausreichen.

Akai MPC Renaissance Testbericht
Die Hardware ist für den professionellen Einsatz gefertigt und überzeugt

Schön, dass die Klinkenausgänge an der Rückseite fest mit dem Gehäuse verschraubt sind; schade jedoch, dass das vorne beim großen Kopfhöreranschluss und den beiden Fußschalterbuchsen nicht der Fall ist, bei eingestöpseltem Stecker ist hier ein kleines Wackeln zu spüren. Was mir wiederum gut gefällt, sind die mit hohem Widerstand gesegneten, fest sitzenden Drehregler für die Mischung und die Lautstärke des Kopfhörersignals.

Sämtliche Knöpfe auf der Oberfläche der Akai MPC Renaissance haben einen klaren, deutlichen Druckpunkt. Die hintergrundbeleuchteten Buttons strahlen auch bei heller Umgebungsbeleuchtung sehr kräftig. Genauso verhält es sich mit den LED-Kränzen der Potis, fein. Das große Browser-Drehrad ermöglicht das Durchscrollen eines Verzeichnisses in Windeseile (eine kleine halbkugelförmige Einkerbung für den besseren Halt des Fingers wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen) , doch auch kleine Schritte sind recht akkurat und dank der weichen Rasterung haptisch angenehm zu bewerkstelligen.

Die Blickwinkelstabilität des winkelbaren LCD-Bildschirms ist zufriedenstellend, der Kontrast der weiß auf blauem Grund erscheinenden Schrift in der Standardeinstellung hoch genug.

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Installation & Einrichtung

Auf der Website von Akai ist kein Treiberdownload zu finden – wahrscheinlich gibt es noch kein Update für die auf CD-ROM mitgelieferte Version, so frisch wie das Gerät ist. Die Installation des Treibers und der Software selbst klappten unter Windows 7 SP1 problemlos.

Beim Starten der Routine zur Installation der Standard-Samples war jedoch ein nicht mehr reagierendes Programmfenster zu beklagen (»Keine Rückmeldung«), während mein DVD-Laufwerk immer noch dröhnte. Nach knapp 10 Minuten wollte mir fast schon der Geduldsfaden reißen, doch siehe da, der Installationsdialog für die Sample Library erschien! Gerade noch die Kurve gekriegt, hm? Bei den Erweiterungspaketen lief dann wieder alles reibungslos, allerdings konnte ich hier nicht bestimmen, in welches Verzeichnis diese installiert werden.

Der ASIO-Treiber der Akai MPC Renaissance zeigt bei der niedrigsten Puffereinstellung (64 Samples) Werte von 2 ms Input- und 9 ms Output-Latenz an. Natürlich möchte ich das nicht einfach so hinnehmen und starte unser Messprogramm RMAA, um einen Loopback-Test durchzuführen. Zu meiner Freude stellte sich heraus, dass diese Werte nicht aus der Luft gegriffen sind – in der Regel sind es 10 bis 15 Millisekunden. Ordentliche Werte, gerade beim perkussivem Musizieren ist die Reaktionsschnelligkeit der Hard- und Software wertvoll. Super: Auch bei dieser niedrigsten Puffereinstellung lassen sich mehr als einfache Projekte erstellen und zahlreiche Effekte nutzen.

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Die Latenz ist laut unserer Messsoftware in der Tat sehr ordentlich

Verdrießlich ist der Umstand, dass zwar die Schnellstartanleitung in deutscher Sprache mitgeliefert wird, das PDF-Handbuch jedoch bisher nur auf Englisch erhältlich ist. Auch die, übrigens sehr coolen, Einführungsvideos auf YouTube sind anglophon.

 

Pads

Wie es von Akai zu erwarten war, sind die Pads erste Sahne. Sie setzen einzelne sehr schnell aufeinanderfolgende Anschläge erfreulich akkurat um, so dass Du beispielsweise in wahnwitziger Geschwindigkeit abwechselnd mit zwei Finger darauf herumklöppeln kannst, ohne dass ein einziger Anschlag verschluckt wird (lediglich die farbigen LEDs kommen mit dem Aufleuchten nicht so schnell hinterher). Auch die Reproduzierbarkeit bei der Umsetzung gleichharter Anschläge ist gegeben. Im Wettbewerb der Pads sind MPC Renaissance und Maschine gleichauf.

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Optionen für die Velocity
Vier Transferkurven für die Umsetzung der Anschlaghärte in Velocity-Werte stehen zur Verfügung. Zur Feineinstellung gibt es je 16 Stufen für den Grad der Empfindlichkeit der Pads sowie für den Schwellenwert, unter dem Anschläge ignoriert werden. So konnte ich das Verhalten Pads meinen spielerischen Vorlieben weitestgehend anpassen. Bei der Maschine stehen sieben Velocity-Kurven und eine feiner aufgelöste Sensitivitätsregelung zur Verfügung, doch lässt sich kein Schwellenwert festlegen. Unter dem Strich wieder ein Unentschieden – die Unterschiede sind unerheblich, nach einer Eingewöhnungsphase lässt sich mit den Pads von beiden Geräten sehr gut klopfen.

Nice: Die Randbeleuchtung der Pads gibt über ihren Farbton eine Auskunft darüber, wie stark das Pad gerade gedrückt wird, in sieben Stufen von grün über gelb bis rot. Alternativ kannst Du auch feste Farben vergeben (rot, gelb, grün oder orange). Letzteres dürfte gerade dann nützlich sein, wenn bei einer Live Performance im Dämmerlicht eines Clubs mehrere vorgefertigte Sample-Sets auf die Verwandlung in Beats warten. Bei der Maschine ist das etwas deutlicher sichtbar, da die gesamte Oberfläche des Pads beleuchtet ist – dafür ist das Leuchten in den Bonbonfarben auch gewöhnungsbedürftig.

 

Erste Schritte

Die Sample Library der Akai MPC Renaissance kommt so vielfältig wie nur irgendwie denkbar daher und klingt dabei einfach immer satt, unter anderem durch das gekonnte Layering mehrerer Sounds (so klingen etwa viele Claps richtig lecker). Beim Versuch einer objektiven Beurteilung kann ich keine signifikanten Qualitätsunterschiede zwischen den Libraries von Native Instruments und Akai ausmachen, wohingegen mein Geschmack leicht zu der von Akai tendiert. Sich durch die endlosen Variationen der klassischen Soundtypen (Bass Drums & Kick Drums, Claps, Snares, Toms, Hats und was nicht alles) zu wühlen, verdeutlicht, wie breit die Palette der Sounds ist. Zwischendurch werden immer wieder kurze Stabs eingestreut, auch Schnipsel von Strings und ähnlichen Dingen, die sich auf Pads eben gut machen.

Die mitgelieferten Erweiterungen sind nach ersten Eindrücken eine Wucht – ich werde sie noch erkunden müssen, um ein detaillierteres Urteil abgeben zu können. Es handelt sich um virtuelle Instrumente mit ansprechenden Bedienoberflächen und klar umrissenen Einsatzgebieten, wie oben beschrieben.

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Sobald die Samples meiner Wahl geladen waren und ich ein wenig herumgedaddelt hatte, entdeckte ich ein Potential für zukünftige Verbesserungen in der MPC Software: Die Samples können nicht per Drag & Drop von einem Pad auf ein anderes verschoben werden. Auch gibt es über den kleinen Darstellungen der Pads kein Mauskontextmenü mit Cut, Copy und Paste. Das ergonomische Arrangement der Samples ist für eine gute Performance sehr wohl wichtig, also wünsche ich mir für die Zukunft eine schnelle Möglichkeit zum Umordnen der Zuweisungen, vielleicht eine schnellere Möglichkeit zur Auswahl der Pad-Farben.

Akai MPC Renaissance Testbericht
Die Repräsentationen der Pads & Potis in der MPC Software

Nun steht die erste Aufnahme eines Beats an. Es fällt gleich auf, dass in den Werkseinstellungen die automatische Quantisierung aktiviert ist. Will heißen: Beats werden automatisch am Raster ausgerichtet, standardmäßig an den Sechzehnteln (die Spanne reicht von triolischen 64teln bis hin zu Vierteln).

Eine essentielle Funktion ist am Start (alles andere wäre auch nicht akzeptabel gewesen): Der Erase-Knopf beherbergt eine der gerade zu Beginn wichtigsten Funktionen: Nutze ihn, um beim Overdubbing schnell ein paar bereits gesetzte Noten wieder zu löschen. Gut, dass hier auch mehrere Pads gleichzeitig gedrückt werden können.

Fortgeschrittene Beats

Wie die Maschine bietet auch die Akai MPC Renaissance einen Modus, bei dem die 16 Pads zum Triggern von 16 fest abgestuften Anschlaghärten, Tonhöhen, Tiefpassfilterungen sowie Einschwing- und Ausklangverhalten (Attack & Decay) eines Samples geeignet sind – hier nennt sich das Ganze »16 Level«. Die »Layer« bestimmen, welches von mehreren zugewiesenen Sounds bei unterschiedlich harten Anschlägen desselben Pads gespielt werden sollen – triggere Sample A bei weichen Schlägen und Sample B bei harten. Das wären dann zwei Zonen mit jeweils unterschiedlichen Samples, maximal kannst Du einem Pad sogar deren vier zuweisen.

Akai MPC Renaissance Testbericht
Die MPC Software ist umfangreich, aber übersichtlich

Natürlich gibt es auch Note Repeat, also die automatische Wiederholung für maschinengewehrartige Klangsalven (1/4 bis 1/64 wählbar, Triolen zuschaltbar); hier kannst Du übrigens den Aftertouch grandios ins Spiel bringen. Acht Pad-Bänke stehen bereit, wer möchte da noch mehr verlangen. Mono- oder Polyphonie sowie das Stummschalten eines noch erklingenden Sounds, wenn ein anderes Pad gedrückt wird (»Mute Groups«) und dergleichen mehr kannst Du regeln.

Das war noch nicht alles, aber es ist ja wenig zielführend, diesen Akai MPC Renaissance Testbericht zu einer Bedienungsanleitung aus meiner Feder verkommen zu lassen. Um es kurz zu machen: Auch Fortgeschrittenen und wahren Magiern an den Pads wird es an nichts fehlen. Auch beim Sequenzieren stehen dir alle Möglichkeiten offen – es gibt keine Begrenzung bei der Anzahl der Bars in einer Sequenz, die Zeitsignatur ist einstellbar (1:4 bis 16:32), mehrere Sequenzen bilden einen Track und mehrere Tracks können zu einem Song zusammengesetzt werden. Es werden also keine Steine in den Weg gelegt, solltest Du tatsächlich ausschweifende Arrangements allein in der MPC Software kreieren wollen.

Bei der fortgeschrittenen Bedienung fiel mir auf, dass der Shift-Button zum Aktivieren der jeweiligen Zweitfunktion eines Knopfes für mein Empfinden ungünstig platziert wurde. Er sollte eigentlich irgendwo an der Peripherie der Bedienoberfläche sitzen, damit ich mir beim Knöpfchendrücken nicht selbst so oft in die Quere komme.

 

Interne Effekte & Plugins

Die Anzahl und der Variationsreichtum der mitgelieferten Effekte sind einfach überragend, deren Qualität möchte ich als sehr gut bezeichnen; hier wird die Maschine deutlich abgehängt. Alle Modulationseffekte (Chorus, Phaser & Flanger), Verzerrer, Kompressoren, Filter & EQs sowie Delays & Reverbs gibt es in mehreren Ausführen.

Die GUI der Effekte ist sehr klassisch gehalten und wird relativ groß dargestellt. Sehr zu loben ist, dass jeder Effekt einen Dry/Wet-Regler besitzt, mit dem Du die Anteile von Ursprungs- und Effektsignal stufenlos mischen kannst. Das ist gerade bei Kompression oder Distortion auf dem Master-Bus Gold wert. Dank der acht Submischungen und ebenso vielen Stereoausgängen stehen genug Busse für ausgefeilte Effektkonstruktionen zur Verfügung.

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Nur einer der zahlreichen guten Effekte

Wie in einigen anderen Bereichen gibt es aber auch hier Verbesserungspotential. So kann beispielsweise immer nur ein Effekt angezeigt werden. Stets die lange, in einer Spalte vertikal aufklappende Liste der Effekte durchzuscrollen, ist auf Dauer etwas nervig. Auch könnte der Hersteller den Workflow mit einem einfachen Bypass-Knopf für die Effekte optimieren. Den Komfort der meisten großen DAWs in Sachen Effekt-Handling erreicht die MPC Software eben (noch) nicht.

Wie bei der Maschine lassen sich über die Schnittstellen VST oder AU Effekt- bzw. Instrumenten-Plugins von Drittherstellern einbinden. Alle Plugins, die ich testete, wurden geladen und funktionierten einwandfrei und deren Parameter wurden automatisch auf bis zu sechs Ebenen der 16 Potis gelegt. Die Zuweisung lässt sich freilich nach Gusto umbelegen – wie bei fast jedem Aspekt entweder über die graphische Benutzeroberfläche der MPC Software oder über die Bedienelemente und das LCD-Display der Hardware. Splendid.

 

Sonstiges zur Akai MPC Renaissance

Wenn Du dich für die mobile Nutzung außer Haus zwischen der Maschine und der MPC Renaissance entscheiden möchtest, solltest Du mehrere Aspekte abwägen, in denen sich die Geräte unterscheiden – vornehmlich die Audio-Schnittstellen sowie Gewicht und Größe. In Akais neuestem Flaggschiff ist ein umfassendes Audio Interface integriert und es wiegt knapp 4,75 Kilogramm, während die Maschine kein Audio Interface ihr eigen nennt, dafür aber kompakter daherkommt und nur rund 2,15 Kilo auf die Waage bringt.

Witzig: Ich habe die Maschine an den USB-Hub der Renaissance angeschlossen und sowohl die Maschine Software als auch die MPC Software gestartet – es funktioniert! Der ASIO-Treiber arbeitet in einem nicht-exklusiven Modus, so dass der Parallelbetrieb möglich ist. :)

Wahrscheinlich ist es für viele nicht von Belang, aber alle, die noch mit den früheren MPC-Flaggschiffen gearbeitet haben, werden etwas vermissen: Leider gibt es bei den Ausgängen nur zwei Stereopaare, eine separate Verarbeitung einzelner Drum Sounds mit externen Effektgeräten ist also nicht möglich.

Bis auf einen gelegentlich reproduzierbaren Fehler beim Duplizieren von Sequenzernoten, der zum Absturz der für unseren Akai MPC Renaissance Testbericht verwendeten Version 1.1 der MPC Software führte, lief das Programm einigermaßen rund.

 

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Akai MPC Renaissance Test-Fazit

Vorbildlich zeigt sich die Akai MPC Renaissance in puncto Verarbeitungsqualität. Vom ersten Moment an bis zu dem Punkt, an dem alles inspiziert ist, kann das Urteil nicht anders als »sehr gut« lauten. Der professionelle Anspruch, der sich nicht zuletzt im derzeitigen Straßenpreis von knapp 900 Euro widerspiegelt, wird damit lückenlos unterstrichen. Auch überzeugt die Hardware in der Haptik der Bedienelemente – Pads, Potis und Knöpfe sind praktisch makellos – und mit der feschen Handballenauflage.

So richtig rund wird das Paket durch die hell erstrahlenden LED-Kränze und Hintergrundbeleuchtungen der Knöpfe, die auch in hellen Umgebungen deutlich zu erkennen sind. Das Display ist gut lesbar und lässt sich anwinkeln.

Im Vergleich zur NI Maschine MK2 erwarten den Käufer der Akai MPC Renaissance ein klar ersichtlicher Mehrwert in zwei Episoden: Zum einen ist das Gerät in den meisten Belangen als professioneller zu bewerten. Zum anderen ist die MPCR dank der vielfältigen Ein- und Ausgänge und dem performanten Treiber mit niedriger Latenz als vollwertiges MIDI & Audio Interface nutzbar. Es handelt sich keineswegs um eine einfache Zugabe, das ist ein dicker Pluspunkt.

Die Samples sind ein ganzes Universum für sich; Du wirst nichts vermissen, so viel steht wohl fest. Auch Retro-Freaks werden bedient, schließlich werden alle Sounds der MPC-Historie mitgeliefert. Und die Software legt im Vergleich zu der der Maschine noch einen Zahn zu und überzeugt mit übersichtlicher Gestaltung und einem gut strukturiertem Layout mit Karteireitern aka Tabs. Die Effekte sind gut, zahl- und variantenreich dazu.

Schade, dass es (noch) kein deutsches Handbuch gibt, lediglich die Schnellstartanleitung kannst Du auch ohne Fremdsprachenkenntnisse studieren. Außerdem möchte ich betonen, dass es doch an einigen Ecken und Enden noch Verbesserungspotential gibt, was den Bedienkomfort der Software angeht.

Hardwareseitig ist noch anzumerken, dass es mangels separater Klinkenausgänge nicht möglich ist, einzelne Samples durch externe Effektgeräte zu jagen. Für mich persönlich kein Beinbruch, doch eine klare Einschränkung gegenüber den klassischen MPCs.

Unter dem Strich reicht es im Akai MPC Renaissance Testbericht dicke für ein »sehr gut«, also viereinhalb von fünf Punkten mit Ausblick nach oben – sobald die kleinen Ungereimtheiten und ungeschliffenen Kanten der Vergangenheit angehören, dürfte eine Aufwertung fällig werden.

 

Features Akai MPC Renaissance Review

  • Hersteller:   
  • Groove Box mit 16 Pads & 16 Potis
  • Kombination aus Hardware & Software
  • USB Audio & MIDI Interface integriert
  • Stand-alone-Software & Plugin
  • 9 GB Samples + drei Erweiterungspakete

PASSEND ZUM Akai MPC Renaissance Test


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