Akai EIE Pro Testbericht
Audio Interface mit Stil

Akai EIE Pro Testbericht
Akai EIE Pro Testbericht - die Vorderseite des Audio Interface

Felix Baarß Von Felix Baarß

Akai EIE Pro Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Toll designtes Interface.

Dieses USB Audio Interface ist schick, robust und mit vielen nützlichen Funktionen ausgestattet.

zum detaillierten Akai EIE Pro Testfazit

PRO

  • Sehr gute Wandler und Preamps
  • Schicke und nützliche VU-Meter
  • Gut verarbeitet
  • Insert auf jedem Kanal
  • USB-Hub

CONTRA

  • Keine digitalen Ein- und Ausgänge
  • XLR-Inputs nicht verriegelbar

Für wen?
Produzenten kleinerer Bands

Preis: 249,00 Euro
UVP: 299,99 Euro

Was ist es?

Das Akai EIE Pro ist ein USB Audio Interface für den Schreibtisch mit vier Eingängen für (Kondensator-) Mikrofone, Line-Geräte und hochohmige Instrumente wie E-Gitarren und E-Bässe, die Du alle gleichzeitig aufnehmen kannst. Vier Inserts zum Einschleifen von externen Effekten stehen zur Verfügung. Die Signalqualität reicht bis 24 Bit und 96 kHz.

Ein USB-Hub mit drei Buchsen vom Typ A ist integriert – so bleibt an deinem Audio Computer reichlich Platz für externe Geräte wie Festplatten, Controller oder Dongles (das erste mit einem USB-Hub, das wir testen konnten). Zwei analoge VU-Meter mit Hintergrundbeleuchtung zeigen die Pegel von zwei der Inputs oder Outputs in klassischer Art und Weise an.

ASIO- und WDM-Treiber für Windows (32 oder 64 Bit) werden mitgeliefert.


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Akai EIE Pro Test

Erster Eindruck & Verarbeitung


PASSEND DAZU


Das Akai EIE Pro ist ein Hingucker. Die abgeschrägten Kanten des Gehäuses, das gebürstete Aluminium des Frontpaneels und der analoge Touch der VU-Meter machen Einiges her.

Weitaus wichtiger: Die Verarbeitungsqualität steht dem in nichts nach. Die Kombieingänge sind mit der Frontplatte, die MIDI-Buchsen mit der Rückseite verschraubt. Fest mit dem Gehäuse verbunden sind auch die Klinkenbuchsen. Ein sehr angenehm gewählter Drehwiderstand sorgt für eine gute Bedienbarkeit der sehr akkurat aufgesetzten Potis. Die Kippschalter für Phantomspeisung, Hi-Z-Modus und Co. sitzen ebenfalls fest und verhindern ein versehentliches Umschalten.

Im Lieferumfang sind neben dem EIE Pro ein Netzteil, ein USB-Kabel, zwei CDs (eine mit Ableton Live Lite sowie eine mit Cubase Lite 5 und den Windows-Treibern) und eine Schnellstartanleitung enthalten.

Letztere ist auch in deutscher Sprache verfügbar, sie gibt knapp und verständlich Auskunft über die Treiberinstallation sowie die Ein-/Ausgänge und die Bedienelemente der EIE Pro. Viele Hersteller haben es sich zur Gewohnheit gemacht, auf gedruckte Handbücher zu verzichten – so auch beim Akai EIE Pro. Schade. Allerdings dürfte die Schnellstartanleitung die wichtigsten Fragen beim Einstieg in die Arbeit mit dem Gerät klären.

 

Eingänge:

  • 4x Mikrofon/Hi-Z/Line (XLR/6,3 mm Klinke unsymmetrisch)
  • 4x Insert (6,3 mm Klinke)
  • MIDI (5-Pin DIN)
Akai EIE Pro Testbericht
Akai EIE Pro Testbericht - die Vorderseite des Audio Interface

Ausgänge:

  • 4 x Line (6,3 mm Klinke symmetrisch)
  • 1 x Kopfhörer (6,3 mm Klinke)
  • 4 x Insert (6,3 mm Klinke)
  • MIDI (5-Pin DIN)
Akai EIE Pro Testbericht
Und das sind die Anschlüsse auf der Rückseite

Vorderseite

Links unten sind die vier Kombieingänge für Mikrofone, Line-Signalquellen und hochohmige Instrumente. Die Preamps sind diskret aufgebaut, doch leider lassen sich diese nicht verriegeln. Darüber befinden sich die vier entsprechenden Drehregler zur Verstärkung der Eingangslautstärken. Wie ich schon erwähnt habe, lassen sie sich sehr gut bedienen.

Zwischen Buchsen und Reglern befinden sich die Kippschalter für die Wahl des Eingangswiderstands (Mikrofon/Line oder Hi-Z) – sehr schön, dass Du hier für jeden Kanal getrennt Einstellungen tätigen kannst. So bist Du für flexibel genug, um für alle Situationen gerüstet zu sein. Weitere zwei Kippschalter aktivieren auf Wunsch die Phantomspeisung für die Kanäle 1 & 2 bzw. 3 & 4 gleichzeitig. Ein schönes Feature wenn man bedenkt, dass in dieser Preisklasse normalerweise nur ein Schalter für alle Mikrofonvorverstärker gleichzeitig vorhanden ist.

Recht oben sind zwei VU-Meter eingearbeitet. Mit den gleich darunter befindlichen Kippschaltern kannst Du auswählen, ob die Pegelstände der Inputs 1 & 2 oder 3 & 4 bzw. der Outputs 1 & 2 oder 3 & 4 angezeigt werden sollen. Diese Anzeigen sind hintergrundbeleuchtet – im schummrigen Studio oder zum Heimstudio umfunktionierten Schlafzimmer ist das sehr praktisch.


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So einfach es auch klingen mag, aber bei der Beleuchtung der VU-Meter gibt es einen absolutes Killer-Feature: Bei Übersteuerungen wechselt die LED-Beleuchtung von weiß zu rot. So wird viel greller als bei allen anderen uns bekannten Audio Interfaces visualisiert, wann es zum Clipping kommt und Du den Pegel der entsprechenden Ein- oder Ausgänge reduzieren solltest. Herrlich!

Der Kopfhörerausgang und dessen Lautstärkeregler hätten etwas weiter auseinander liegen können – bei der Bedienung geht es etwas eng zu. Versöhnlich stimmt der Wahlschalter, mit dem Du bestimmten kannst, ob die Kanäle 1 & 2, 3 & 4 oder alle Kanäle an den Kopfhörerausgang geschickt werden sollen. Zudem kannst Du mit dem Monitor-Mix-Drehregler rechts daneben die Anteile der Eingangssignale und des Ausgangssignals des über USB verbundenen Computers stufenlos regulieren.

Schließlich findest Du noch einen Regler für die Gesamtlautstärke, also den Pegel der Hauptausgänge 1 & 2. Dazu gesellt sich ein Schalter, um den Output auf Mono zu stellen – nützlich, um die Monokompatibilität deines Mixes schnell und bequem überprüfen zu können.

 

Rückseite

Die sehr aufgeräumt wirkende Rückseite beherbergt die vier nickelbeschichteten Klinkenausgänge, und die vier Inserts (ebenfalls mit Nickel beschichtet), mit denen Du im Signalfluss nach dem Gain des entsprechenden Kanals externe Effekte einschleifen kannst – ziemlich unüblich für ein Audio Interface dieser Größe und Preisklasse. Ein passendes Szenario wäre etwa, wenn Du beim Abhören deiner Aufnahme nicht auf den Sound deiner Bodentreter verzichten willst und diese kurzerhand an das EIE Pro anschließt.

Sehr fein: Das EIE Pro stellt drei USB-Anschlüsse zur Verfügung. Mittlerweile hat man bei der Vielfalt der peripheren Geräte, die über USB an den Computer angeschlossen werden müssen, seine liebe Not, alles unterzukriegen. Dank des EIE Pro hast Du wieder genug Platz für Geräte wie MIDI-Controller, externe Festplatten oder den iLok.

Die MIDI-Anschlüsse im standardisierten 5-Pin-Buchsenformat stellen sicher, dass Du alle möglichen MIDI-Geräte anschließen kannst.

Und dann gibt es noch den obligatorischen Netzanschlussbuchse und – nicht selbstverständlich – einen Netzschalter. So musst Du im Gegensatz zu manch anderem Audio Interface nicht immer gleich den Stecker ziehen, um das Gerät vom Stromnetz zu trennen.

 

Software

Nach dem Anschluss des Geräts schlug die automatische Treiberinstallation unter Windows 7 (64 Bit) fehl – Plug & Play ist hier nicht gegeben. Und auf der Suche nach einer Download-Möglichkeit für eine aktuelle Treiberversion landete ich in einer Sackgasse – auf der Website von Akai konnte die entsprechende Untersektion für die EIE Pro nicht aufgerufen werden.

So musste ich also mit der mitgelieferten CD Vorlieb nehmen. Darauf sind Treiber für Windows in einer 32-Bit- und in einer 64-Bit-Version verfügbar; Treiber für Mac OS X sind nicht zu finden.

Die Installation der 64-Bit-Verion für mein Testsystem mit Windows 7 war schnell erledigt, erforderte aber einen Neustart.

Das EIE Pro ist in der Lage, vier Kanäle über USB zu senden und zu empfangen. Zu meiner Überraschung gibt es für das EIE Pro keine dedizierte Mixer-Software. Das kleine »EIE Pro Panel« informiert in einem knappen Fensterchen über die eingestellte Bit- und Samplerate sowie über die Treiber- und die Firmware-Version. Dazu noch eine Wahlmöglichkeit für die Latenz (49 bis 1024 Samples). That’s it.

Akai EIE Pro Testbericht
Nur die Latenz einzustellen in der mitgelieferten Software

In der Praxis

Die Latenzwerte sind erstaunlich niedrig bei diesem Audio Interface – bei 44,1 kHz konnte ich die Puffergröße ohne jedwede Störgeräusche auf den niedrigsten Wert von 49 Samples stellen – selbst bei rechenintensiven Projekten. Das entspricht einer Eingangslatenz von 2,7 Millisekunden und einer Ausgangslatenz von 12,3 Millisekunden laut der mitgelieferten Software. Unsere Messsoftware ergab eine kumulierte Latenz von 17 Millisekunden, die durchweg relativ stabil blieb. Unser Testsystem bestand aus einem Intel Core2 Quad Q6600 mit 2,4 GHz pro Kern. Das EIE Pro leistete während unseres Tests zuverlässig seinen Dienst, die Treiber erwiesen sich als stabil.

Der D/A-Wandler ist gut gelungen – für den Preis sogar als sehr gut einzuschätzen. Lediglich bei der Räumlichkeit und Separation der einzelnen Instrumente im Klangbild gibt es Abzüge im Vergleich zu unserem deutlich kostspieligeren RME Fireface 800. Mit dem MOTU Audio Express und dem PreSonus AudioBox 44VSL kann das Akai EIE Pro mithalten.

Auch die Vorverstärker sind zu loben. Alle Signale werden klar und für diese Preisklasse sehr hochwertig aufgezeichnet.

 

Klangbeispiele

Hier eine Aufnahme mit dem Akai EIE Pro

Vergleichsaufnahme mit einer FF800

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Akai EIE Pro Test-Fazit

Das Akai EIE Pro überzeugt mit tollem Design und guter Verarbeitungsqualität. Bei der Wahl der Instrumente bist Du flexibel, denn es gibt für jeden einzelnen Eingang separat umschaltbare Modi für Mikrofon/Line bzw. Hi-Z. Dank entsprechender Schalter am Frontpaneel hast Du die direkte Kontrolle über die Monitoring-Wege des Kopfhörers und die Ansteuerung der VU-Meter, ohne in irgendwelcher Software herumkramen zu müssen.

Die VU-Meter sehen mit ihrer weißen Beleuchtung sehr schick aus und informieren mit einem Wechsel auf Rotlicht sehr auffällig über auftretende Übersteuerungen; diese »Lichtorgel« ist einfach klasse!

Das EIE Pro sammelt mit vier Inserts (einer pro Kanal) und einem USB-Hub mit drei Anschlüssen weitere Pluspunkte (tolle Idee!). Andererseits wirst Du vielleicht Anschlussmöglichkeiten für S/PDIF vermissen. Zudem lassen sich die XLR-Anschlüsse nicht verriegeln.

Fein: Es ist eine niedrige Latenz möglich, ohne dass es zu Störgeräuschen oder Aussetzern im Klang kommt. Bei der Arbeit mit dem Audio Interface gab es keine Probleme, alles lief stabil. Eine Mixer-Software wie etwa bei den Konkurrenzprodukten von M-Audio, MOTU oder PreSonus ist jedoch nicht enthalten, schade.

Die Wandler sind von hoher Qualität, besonders für den Preis gab es keinen Grund zur Beanstandung. Ebenso gut schlagen sich die Vorverstärker, mit denen Du deine Performances stets in einwandfreier Qualität aufzeichnen kannst.

Für den Preis bekommst Du ein außerordentlich gutes Audio Interface. So schneidet das Akai EIE Pro in unserem Test mit wohlverdienten viereinhalb von fünf Punkten ab.

Features Akai EIE Pro Review

  • Hersteller:   
  • USB Audio Interface
  • 24-bit/96 kHz
  • 4 Eingänge, 4 Ausgänge
  • Insert auf jedem Kanal
  • MIDI I/O

PASSEND ZUM Akai EIE Pro Test


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