Ableton Push 3 Test
(Standalone-) Controller mit voller MPE-Unterstützung
Von Marius Schweitzer am 25. Juli 2023
Ableton Push 3 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Die Ableton Push 3 ist ein Controller für das Musikprogramm Live, der in zwei Versionen verfügbar ist.
Die neueste Version von Push 3 ist sicherlich der mächtigste Controller für die hauseigene Software und lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt aufrüsten.
PRO
- MIDI-Controller lässt sich später zu Standalone upgraden
- volle MPE-Funktionalität
- viele Anschlüsse
- gutes Display
- Jog Wheel verbessert den Workflow
- später aufrüstbar für mehr Leistung
- durch ADAT mit 10x10 Ein- und Ausgängen
CONTRA
- schwache Arrangement View
- keine Phantomspeisung
- keine Drittanbieter-Plugins im Standalone
Für wen?
Producer & Beat Bastler mit Live
Was ist es?
Ableton Push 3 ist der hauseigene Controller für das Musikprogramm Ableton Live. Mit der neuesten Generation kann der Controller in zwei Versionen erworben werden: als Desktop-Version oder in einer Standalone-Version.
Eine Besonderheit des aktuellen Modells ist die Option, sich zu einem späteren Zeitpunkt aufrüsten zu lassen. Entsprechende Kits werden im Laufe des Jahres dafür angeboten werden.
Für die Arbeit mit Ableton Live bietet der hauseigene Controller den besten Workflow und die größte Kompatibilität.
5 Ableton Push 3 Features
- Standalone Controller für Ableton Live
- voll MPE-fähig
- 64 berührungsempfindliche Pads
- Jog Wheel
- max. auf 10×10 Ein- und Ausgänge aufrüstbar
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Ableton Push 3 Test
Erster Eindruck
Ableton-Nutzer haben gefühlt seit Ewigkeiten darauf gewartet lange darüber spekuliert: Jetzt ist die Ableton Push 3 endlich da. Wie einige gehofft und vermutet hatten, kommt der Controller auch als Standalone-Version.
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Und hier hat der Hersteller etwas cleverer gelöst als die Mitbewerber: Du kannst die Push 3 als reinen MIDI-Controller kaufen und später immer noch auf die Standalone-Funktionalität aufrüsten.
In Sachen Verarbeitung lässt Ableton nichts anbrennen. Auch die neueste Version ist auf demselben hohen Niveau seiner Vorgänger.
Layout & Änderungen an der Push 3
Das neue Modell hat in etwa die gleichen Abmessungen und Größe, es ist allerdings etwas schwerer. Aber das Gesamtbild und das Layout der Bedienelemente wirken vertraut.
Die bedeutendsten Veränderungen an der Hardware befinden sich an der Rückseite: Hier stehen mehr Ein- und Ausgänge von den neu hinzugefügten Audio-Interface-Funktionen zur Verfügung.
Was die Steuerung angeht, ist die auffälligste Neuerung ein großes Jog-Wheel oben rechts auf der Oberfläche. Mit diesem wird das Durchsuchen, Triggern und Wechseln beschleunigt. Es ermöglicht außerdem eine viel schnellere Bearbeitung von MIDI-Noten. Das Jog Wheel kann in Verbindung mit den Richtungstasten darunter verwendet werden.
Beim Workflow hat sich relativ wenig zur Ableton Push Version 2 verändert, das kommt den Nutzern älterer Versionen entgegen, die vielleicht auf die neue Version aufrüsten wollen. Einige Steuerelemente sind aber leicht verschoben und manche wurde umbenannt oder ersetzt.
Neu: MPE & Pads
Die vermutlich spannendste neue Funktion ist die volle MPE-Fähigkeit – die gibt es bereits in der Basisversion. MPE steht für Multidimensional Polyphonic Expression und soll für mehr Ausdruck im Spiel sorgen.
Die ehemals 8×8 Pads sind für diese neue Funktionalität zu einem großen Pad zusammengefasst, das in einzelne Pads unterteilt ist. Der Sinn dahinter ist, dass auf diese Weise deine Ausdrucksmöglichkeiten in den X- und Y-Achsen vergrößert werden.
Unterhalb des Pads befinden sich zwei Schichten mit Sensoren: Eine für die Kraft und eine für die Fingerposition. Mit der neuen Ableton Push 3 kannst Du nun Bends und Slides spielen, bestimmte Noten innerhalb eines Akkords mit Filter bearbeiten oder mehrere Artikulationen mit einem Pad spielen.
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Einige Videos auf YouTube zeigen bereits, was MPE alles kann – und dass es etwas Übung brauchen wird, um das auf musikalische Weise zu verwenden. Beim Bauen von Drum Beats können Nutzer von der aktualisierten Live Library profitieren.
Mit dieser solltest Du noch mehr Realismus in den Schlagzeug bekommen können: Ein einzelnes Pad kann nun Schläge oder Rolls, offene oder geschlossene Hihats, Sticks oder Besen spielen.
Bedienung im Ableton Push 3 Test
Wie zuvor kann das zentrale Grid verwendet werden, um Clips zu triggern, Schrittsequenzen zu erstellen und Instrumente in verschiedenen Skalenmodi zu spielen.
Die Tasten und berührungsempfindlichen Drehregler rund um den Bildschirm ermöglichen es Benutzern, Live-Devices hinzuzufügen, zu bearbeiten und damit zu spielen. Im Controller-Modus kannst Du zudem Plugins von Drittanbietern steuern.
Die vermutlich bedeutendste Änderung im Workflow besteht darin, dass Ableton Push 3 jetzt Clips und Szenen sowohl mit dem Bildschirm und den Navigationssteuerungen als auch mit dem Pad-Gitter auslösen kann.
Was bedeutet das für dich? Bei der gleichzeitigen Wiedergabe eines Instruments und dem Auslösen von Clips kannst Du deutlich flexibler arbeiten. Du musst nämlich die Pads nicht mehr für eine Performance oder ein Jam-Session opfern.
Beat-Bastler werden sich auch über die neuen MIDI-Bearbeitungsmöglichkeiten freuen. Es gibt einen neuen Clip Edit-Modus, der Noten detaillierter auf dem Bildschirm anzeigt und präzisere Anpassungen mit dem Jog-Wheel ermöglicht.
Anschlüsse an der Push 3
Auf dem Ableton Push 3 Controller sind eine ganze Reihe von Anschlüssen verfügbar. Es gibt einen neuen USB-A Port, mit dem Du weitere Controller anschließen kannst. Dies ist insbesondere nützlich für solche, die Unterstützung für Ableton Live bieten.
Du kannst aber auch andere Controller und Tastaturen darüber anschließen, solange sie keinen dedizierten Treiber benötigen. Leider funktionieren hier aber keine USB-Audiogeräte wie Audio Interfaces. Der zweite, USB-C-Anschluss dient für die Verbindung mit dem Computer.
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Die neue Ableton Push 3 verfügt außerdem über optische Ein- und Ausgänge im ADAT-Format für jeweils acht Kanäle – mit diesen kannst Du deinen Sound auf Mehrkanal aufrüsten. Es gibt zudem zwei Klinkeneingänge, die mit Vorverstärkern ausgestattet sind, zwei Hauptausgänge und zwei weitere zuweisbare Monitor/Kopfhörer-Ausgänge.
Eine weitere neue Funktion sind Mini-MIDI-Ein- und Ausgänge sowie jeweils zwei symmetrische Audio-Ein- und Ausgänge. Schließlich sind Pedal-Eingänge vorhanden, sie dienen wahlweise als Stereo-CV-Ausgänge. Dadurch kann Push 3 bis zu vier CV-Signale ausgeben, wenn ein Stereo-Splitter verwendet wird.
Ableton Push 3 Test: Standalone
Es liegt auf der Hand: Die größte und spannendste Neuerung wird für Viele der Standalone-Modus bei Ableton Push 3 sein. Du kannst die Hardware in zwei Konfigurationen kaufen: als reinen Controller und als Standalone-Version.
Die kleinere Controller-Version besitzt zwar das Audio Interface und den vollen Satz an Ein- und Ausgängen der großen. Aber Du benötigst eine installierte Version von Ableton Live (und einen Laptop), um diese zu verwenden.
Für die Verwendung von Mikrofonen empfiehlt der Hersteller nach wie vor die Verwendung eines externen Audio Interfaces, da die integrierte Schnittstelle keine Phantomspeisung liefert.
Die Standalone-Variante hat darüber hinaus eine integrierte CPU und einen Akku, so dass Du Live ohne Computer oder Stromquelle nutzen kannst. Also richtig flexibel und autark.
Aufrüsten der Specs
Die Standalone-Version von Ableton Push 3 wird aktuell mit einem speziell angepassten Intel NUC Compute Element betrieben. Das System läuft auf Linux. Enthalten sind ein Prozessor, 8 GB Arbeitsspeicher und WLAN in einer kompakten Baueinheit von der Größe einer Kreditkarte.
Auch hier hat der Hersteller an eine spätere Aufrüstung gedacht – vermutlich wirst Du in Zukunft den Controller auch in diesen Features aufrüsten können.
Im Laufe des Jahres sollen Upgrade Kits vom Hersteller an den Markt gebracht werden, mit denen Du die kleinere Controller-Version in eine Standalone-Version aufrüsten kannst.
Mit einer Akkuladung kommst Du etwa zwei Stunden aus. Das reicht gerade einmal für eine kurze Zugfahrt, für den Tag am Meer allerdings nicht. Wer Live-Gigs spielt, hat aber einen echten Vorteil durch den Akku: Selbst bei unterbrochener Stromzufuhr kannst Du noch weiter spielen.
Praxis im Ableton Push 3 Test
Es macht Spaß! Auch im Standalone-Modus kannst Du alle nativen Devices in Live nutzen. Das schließt Instrumente, Audio- und MIDI-Effekte ein. Allerdings kannst Du im Standalone-Modus nicht auf Plugins von Drittanbietern zurückgreifen.
Bei Max for Live Devices kommt es darauf an, ob sie speziell für Push programmiert wurden. Hier kann das Nutzererlebnis stark variieren.
Auch alle anderen Funktionen sind Standalone vorhanden. Effektiv kannst Du alles, was Du mit dem Controller machen kannst, auch im Standalone machen. Es gibt aber eine Ausnahme: die Timeline.
Projekte übertragen
Was mir sehr gut gefällt: Wie einfach es ist, Ableton-Projekte zwischen Standalone-Version und Desktop zu übertragen.
Der Ableton Push 3 Controller wird mit Wlan ausgeliefert. Das brauchst Du auch zur Autorisierung der eigenständigen Version. Außerdem kannst Du Packs aus dem Ableton-Konto herunterladen.
Wenn Push 3 im selben Netzwerk wie dein Computer verbunden ist, wird der Controller im Browser von Ableton Live auf dem Desktop angezeigt. So ist es sehr einfach, deine Sets, Samples und Voreinstellungen in beide Richtungen zu übertragen.
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Solltest Du Plugins von Drittanbietern in deinen Tracks verwenden, können diese natürlich nicht auf Push ausgeführt werden (wie oben schon erwähnt). Brauchst Du die Spuren dennoch bei deiner Performance, so kannst Du immer noch die Tracks einfrieren.
Mit der Funktion „Alle sammeln und speichern“ importiert der Standalone-Controller diese eingefrorenen Tracks als Audio-Clips. Nur bei Drum-Racks funktioniert das wegen der Verknüpfungen zu den Samples leider nicht.
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Ableton Push 3 Test-Fazit
Insgesamt ist der Ableton Push 3 Controller einen Blick wert für alle, die sich mit Live heimisch fühlen. Die Möglichkeit, den Controller zu einem späteren Zeitpunkt erst zum Standalone aufrüsten zu können, ist mein Highlight.
So kannst Du dir erst die Desktop-Version kaufen und später, wenn nötig, für die Live-Gigs aufrüsten. Zumal es zu einem späteren Zeitpunkt wohl noch leistungsfähigere Hardware geben könnte.
Die expressiven Pads sind schön zu spielen, benötigen aber etwas Übung, um wirklich musikalisch verwendet werden zu können. Für die Arrangement View ist nicht viel zu holen mit Push, was die meisten wohl aber kaum stören wird.
Der Preis für die Standalone-Version ist happig, ja. Aber da ein späteres Upgrade nicht teurer wird, als direkt Standalone zu kaufen, sollte das nicht allzu schwer in die Waagschale geworfen werden.
Wer Ableton Live nutzt, hat hier jedenfalls einen Controller, der nah an ein Instrument kommt. Alles in allem gibt es von meiner Seite aus eine sehr gute Wertung im Ableton Push 3 Test.
Features Ableton Push 3 Review
- Hersteller: Ableton
- Controller für Ableton Live
- Standalone & Desktop Version
- 64 MPE-fähige Pads inkl. integrierten XY-Sensoren
- Jog Wheel
- Voll MPE-funktionsfähig
- Integriertes Audio Interface
- 2x Klinkeneingänge
- 2x Klinkenausgänge
- 1x Kopfhörerausgang
- ADAT In/Out
- USB-C
- USB
- MIDI In/Out über Breakout-Kabel (nicht im Lieferumfang enthalten)
- 2x Pedal/CV Ports
- Im Lieferumfang: Ableton Live Intro
- Größe: 380 / 318 / 44.5 mm
- Gewicht Standalone 3,95 kg
- Gewicht Controller 3,1kg
- Standalone: Intel 11th Gen Core i3, 8 GB RAM, 256 GB SSD
- WLAN (nur in Standalone-Variante)
- Lithium Akku mit etwa 2 Stunden Laufzeit
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