Mini-Synthesizer
Großer Spaß im Taschenformat
Von Alexander Schölzel am 29. Januar 2018
Mini-Synths – klein, handlich, vielseitig
Für jemanden wie mich ist es schmerzlich einzusehen, das sich erstens aus finanziellen Gründen nur schleppend die gewünschte Synthesizer-Armada aufbauen ließe, die ich gerne um mich herum auftürmen würde.
Zweitens limitiert mich der Platz. Wohin mit dem ganzen Outboard-Equipment? Hardware-Synthesizer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, die Nachfrage wächst. Wie schön, dass man trotz aller Widrigkeiten nicht auf seinen Spaß verzichten muss. Der Markt für Synthesizer ist innovativer und zugänglicher geworden, die Technologie schreitet in großen Schritten voran. Somit gibt es eine Fülle an kleinen Gerätschaften, die den Geldbeutel schonen, einen aber dennoch erstaunen und faszinieren können.
Manche von ihnen bestehen aus nichts weiter als einer Platine, ein paar Potis und einem Klinkenanschluss. Wiederum andere machen auch optisch was her und lassen erahnen, was trotz ihrer schmalen Bauweise in ihnen stecken mag. Wer sich damit abfinden kann, dass er nicht umgeben von großen, klassischen Klangerzeugern jammen kann, könnte an den folgenden Mini-Synths viel Freude finden.
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Bleep Labs Nebulophone
Klein, analog, groß im Klang: der Bleep Labs Nebulophone überrascht. Gespielt wird er mit zehn – zugegeben sehr kleinen – einzelnen Tasten. Er verfügt über acht Grundwellenformen und drei Drehreglern, die angesichts der übrigen Dimensionen riesig wirken. Einen Shift- & Glide-Button gibt es ebenso, wie einen Arpeggio-Control-Schalter, sechs Arpeggio-Shapes und einen Sequencer mit bis zu 32 Steps.
Der analoge Tiefpassfilter arbeitet lichtgesteuert und bietet fünf einstellbare LFO-LED-Modi. Angetrieben wird der Nebulophone von einer einzelnen 9V-Batterie. Der verbaute Klinkenanschuss fungiert auch gleichzeitig als Ein- und Aus-Schalter. Das Gerät schaltet ein, sobald ein Kabel eingesteckt wird. Das alles gibt es schon für umgerechnet rund 73,- Euro.
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Teenage Engineering – Pocket Operator
Mit den Pocket Operator von Teenage Engineering lässt sich einiges anstellen. Sie zählen schon zu den Klassikern unter den Mini-Synths und erfreuen sich großer Beliebtheit. Die digitalen Sounds klingen schön knackig und die Feature-Liste liest sich fast wie die eines großen Synthesizers. Dabei bestehen die kleinen Dinger aus nicht mehr als einer Platine, ein paar Chips und Mini-Tastern.
Alle Pocket Operator der Serie verfügen über einen 16-Step-Sequencer, auf Wunsch lassen sich sogar bis zu 16 Pattern miteinander verketten. Soundtechnisch arbeiten alle Geräte mit echten Synthesizer-Engines. Es gibt eine Ausführung mit Mirkofon, die Voclals verarbeitet und eine die Sample-basiert funktioniert. Insgesamt umfasst die Serie inzwischen neun Geräte, die sich preislich zwischen 59,- und 99,- Euro bewegen.
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Bastl Instruments Kastle
Dieser modulare Lo-Fi-Synth enthält zwei Attiny 85 Chips in denen wiederum ein komplexer Oszillator, LFO und Wellenformgenerator schlummern. Pitch, Timbre und Waveshape sind die drei Parameter der Oazillator-Sektion, mit denen sich am Sound schrauben lässt.
Dabei stehen drei verschiedene Synthese-Modi (Phase-Distortion, Phase-Modulation und Track- & Hold-Modulation) zur Verfügung. Der LFO ist spannungsgesteuert und liefert einen Dreieck- und Rechteck-Output sowie einen Reset-Input. Auch der Bastl Instruments Kastle arbeitet im Batteriebetrieb (3 AA). Über die Herstellerseite kann er für runde 80,- Euro geordert werden.
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Critter & Guitari Bolsa Bass Machine
Der teuerste im Bunde: die Critter & Guitari Bolsa Bass Machine kommt dafür aber auf Wunsch auch im feschen pinken Finish. Hier ist der Name Programm: in diesem kleinen Gehäuse steckt ein monophoner Bass-Synth.
Deine Basslines kannst Du in sechs verschiedenen Modi (Sawtooth-Ramp, Analog-Style, Filter-Envelope, FM-Pad und Bass-Delay) erklingen lassen. Der Squencer nimmt 256 Noten auf. Alles was aufgezeichnet wird, wird gelooped wieder ausgegeben. MIDI In & Out ermöglichen die Integration in ein bestehendes Setup. Zu haben ist der Spaß für 269,- Euro.
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Trueno – kleinster Synth der Welt
Ein Analog-Synth im USB-Stick-Format: Entwickler Will Shaw hat es geschafft, die Schaltung auf winzigem Raum unterzubringen. Allerdings: Trueno verfügt über keinerlei Bedienelemente und lässt sich ausschließlich über eine Software steuern. Dafür gibt es aber auch die komplette Integration mit MIDI-Steuerung. In ihm stecken drei VCOs, vier synchronisierbare LFOs und sechs Hüllkurven.
In der Effektsektion finden sich Multi-FX (Flanger, Phasor, 4- und 8-Stimmen-Chorus), Reverb und Delay. Die Stromspeisung erfolgt via USB. Der integrierte Analog-Digital-Wandler werkelt in 44,1 kHz und 24 Bit ADC. Kostenpunkt: 159,99 Euro.
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Finden sich in deiner Sammlung auch Mini-Synths wieder, die dich klanglich oder von ihren Funktionen her überrascht haben? Welche sind deine Tipps für portablen Synthesizer-Spaß?