Wer in den Laden geht, stellt fest: Für den Preis einigermaßen guter Nahfeldmonitore bekommst Du bereits überdurchschnittlich gute HiFi-Lautsprecher. Und wenn die Musik am Ende ohnehin auf HiFi-Lautsprechern gehört wird, warum sollte ich dann für das Musik selber machen eigens Studiomonitore kaufen?
Worin unterscheiden sich also normale Lautsprecher und Studiomonitore?
Während HiFi-Lautsprecher in der Regel passiv ausgelegt sind und deswegen einen zusätzlichen Verstärker benötigen, findest Du bei Lautsprechern fürs Studio vorwiegend die aktive Variante. Beide Bauweisen haben ihre eigenen Vorteile, mehr dazu findest Du hier:
Aktiv- oder Passiv-Lautsprecher
Auch das Design unterscheidet sich stark bei beiden Varianten. Während der HiFi-Lautsprecher auch schön aussehen soll (immerhin muss dieser im Wohnzimmer stehen und der Frau schmackhaft gemacht werden), darf ein Abhörmonitor für das Studio schlicht oder auch hässlich sein. Im dunklen Homestudio ist das weniger wichtig.
Hier liegt der tatsächliche Unterschied zwischen einem HiFi-Lautsprecher und einem Studiomonitor: Sie sind für unterschiedliche Aufgaben und Hörerwartungen konzipiert.
IK Multimedia iLoud MTM MKII
Dieser Studiomonitor ermöglicht einen Top Klang beim Monitoring und Mixing in jedem Raum. Im Vergleich zu seinem Vorgänger bietet er verbesserte Lautsprechertreiber, eine bessere Off-Axis-Reaktion, eine höhere Energieeffizienz, eine erhöhte Onboard-Verarbeitungskapazität sowie eine doppelte DSP Kapazität bei 96 kHz.
Mit zwei 3,5-Zoll-Tieftönern und einem 1-Zoll-Hochtöner mit rückseitiger Kammer liefert er eine überlegene Lautstärke und einen tiefen Bass bis zu 36 Hz. Gleichzeitig sorgt das Midrange-Tweeter-Midrange-Design für einen ultrapräzisen Punktquellenklang für ausgewogenen Mischungen.
Im Lieferumfang findet sich ein ARC-Messmikrofon. In Verbindung mit diesem lässt sich der Studiomonitor einfach für jeden Raum kalibrieren. Die X-MONITOR Software bietet weitere Möglichkeiten, wie das Erstellen von A/B-Mischungen, das Steuern von allen Lautsprechereinstellungen und mehr.
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Der Musikliebhaber möchte seine Musik möglichst gut hören – der Genuss steht im Vordergrund. Wichtig sind vor allem die subjektiven Vorlieben des Musikliebhabers. Ob die Musik möglichst akkurat wiedergegeben wird, ist zweitrangig (wenn überhaupt). Daher tendieren viele eher zu Boxen, die den Sound subjektiv verbessern.
Die Hersteller reagieren mit der »Badewanneneinstellung« ihrer Boxen: Sowohl Bässe als auch Höhen werden betont und hervorgehoben. Das lässt die Musik pompös und brillant klingen (und verschluckt die Mitten).
HiFi ist die Abkürzung für High Fidelity und wird von Enthusiasten in Verbindung mit hochqualitativem Sound verknüpft.
Produzenten und Musiker benötigen hingegen eine akkurate Vertonung ihrer Musik – möglichst unverfälscht, um jeden Fehler zu entdecken. Dazu braucht es Lautsprecher mit einer möglichst flachen Frequenzwiedergabe, die weder Bässe noch Höhen betonen.
Für den Musikfreund klingt ein Abhörmonitor im besten Fall langweilig, häufig wird er als »nicht schön klingend« empfunden.
Studiomonitore kommen mit einem engeren Abstrahlwinkel, was in einem engeren Sweet Spot endet. Als Sweet Spot bezeichnet man den Bereich, in dem der Klang optimal ist. In diesem kannst Du beide Boxen gleichlaut hören.
Bei HiFi-Lautsprechern, die auch in einem großen Wohnzimmer funktionieren müssen, ist dieser Sweet Spot wesentlich größer ausgelegt.
Studio-Lautsprecher kommen zudem mit einer magnetischen Abschirmung, die es erlaubt, direkt neben Computerbildschirmen zu arbeiten. Und sie sind robust gebaut und vertragen Pegelspitzen besser als ihre HiFi-Kollegen.
HiFi-Lautsprecher lassen alle Mixe mehr oder weniger gut klingen. Auf guten Monitorboxen klingt ein guter Mix großartig – ein schlechter Mixdown fürchterlich.
Einige Lautsprecher kommen mit einem geschlossenen Gehäuse, während andere eine oder zwei meist runde Öffnungen an Vorder- oder Rückseite aufweisen (Bassreflex-Öffnung). In einem geschlossenen Gehäuse ist die Menge an Luft begrenzt. Beim Schwingen der Lautsprechermembran wird die Luft im Inneren entweder komprimiert (Membran geht rein) oder ausgedehnt (Membran geht raus).
Um die dadurch entstehende Begrenzung der Tieftonwiedergabe aufzuheben, sorgt eine Bassreflexöffnung für den Austausch von mehr Luft zwischen Lautsprecher und Umgebung.
Bei der Herstellung eines geschlossenen Studiomonitors ist weniger Aufwand nötig als bei dem mit einer Bassreflexöffnung. Neben dem Design des Gehäuses muss auch die Öffnung konzipiert werden.
Auch beim Dämpfen entsteht ein höherer Aufwand, da nicht einfach (wie bei der geschlossenen Box) das Dämmmaterial eingefüllt werden kann. Bei einem Modell mit Bassreflexöffnung muss das Dämmmaterial auf die Innenseiten aufgebracht werden, was mit mehr Aufwand einhergeht.
Als Resonanzfrequenz eines Lautsprechers wird die Frequenz bezeichnet, die unverhältnismäßig lauter erklingt als die benachbarten Frequenzen.
In der nahen Umgebung der Resonanzfrequenz der Box wird die Bassreflexöffnung für eine Steigerung von +3 dB sorgen. Mehr Steigerung ist nur auf Kosten des restlichen Frequenzganges möglich und führt zu schlechteren Ergebnissen (auch bei einem geschlossenen Studiomonitor lassen sich die Frequenzen anheben auf Kosten der generellen Frequenzwiedergabe).
Im direkten Vergleich benötigt ein Abhörmonitor mit einer Bassreflexöffnung weniger Leistung, um gleich laut wahrgenommen zu werden.
Mit der Bassöffnung kann ein Studiomonitor zwar tiefer hinunter linear wiedergeben. Doch sobald der Pegelabfall in den Bässen beginnt, geht es mit 24 dB/Oktave steil abwärts. Im Gegensatz dazu schwächelt die geschlossene Box zwar etwas früher – doch dort ist es ein seichter Übergang mit 12 dB/Oktave.
Je schneller eine Membran schwingen kann, desto impulstreuer ist der Klang. Das bedeutet, dass Transienten und Attack der Musik klarer, detaillierter und damit punchiger wiedergegeben werden.
Hier hat die geschlossene Bauform der Lautsprecher klar die Nase vorn. Die eingeschlossene Luft im Gehäuse hilft bei der Dämpfung und dadurch reagiert die Membran schneller.
Bei einem Abhörmonitor mit Bassreflexöffnung ist die Luft nicht eingeschlossen, wodurch der Dämpfungseffekt leidet. Das gilt insbesondere um den Bereich der Resonanzfrequenz der Box.
Soll es lauter mit mehr Bass sein? Dann ist ein offener Lautsprecher der richtige für dich. Achte allerdings darauf, dass die Öffnung ungewollte Nebengeräusche produzieren kann – insbesondere, wenn Du lauter aufdrehst. Geht es dir mehr um eine knackige Wiedergabe? Dann ist eine geschlossene Variante die bessere Variante.
Natürlich sind das nur generelle Empfehlungen, denn je nach Ausführung und Umsetzung sowie Preisniveau kann sich der eine Lautsprecher über den anderen erheben.
Mit der Anzahl der Wege wird beim Lautsprecher bestimmt, wie viele unterschiedliche Frequenzbereiche von der Frequenzweiche aufgeteilt werden. Beispiel: Bei einem 3-Wege-Studiomonitor mit drei Treibern werden Bässe über den Tieftöner, Mitten über den Mitteltöner und Höhen über den Hochtöner gespielt – ergo: 3-Wege-Lautsprecher.
Im Studiobereich sind zwei bis drei üblich, es finden sich allerdings auch Modelle mit einem oder vier.
Übrigens lässt sich die Anzahl der Wege nicht an der Anzahl der Chassis abzählen. So kommen einige Modelle zwar mit drei Treibern, werden aber nur über einen gemeinsamen Weg bespielt.
Auf dem Papier klingt es zunächst so, als wären mehr Wege die bessere Lösung. Schließlich können Spezialisten auch mehr in ihrem Fach als Generalisten. Aber lässt sich das auch anwenden auf die Frage, wie viele Wegen die bessere Soundwiedergabe leisten?
Und die Antwort hängt wieder von mehreren Faktoren ab. Angefangen beim Preis, denn mehr Komponenten bedeuten mehr Kosten für den Hersteller und damit einen höheren Stückpreis. So sind 2-Wege-Boxen tendenziell günstiger als 3-Wege-Lautsprecher.
Es kommt dann noch darauf an, wie gut das Design des Lautsprechers durchdacht und ausgeführt wurde.
In Sachen Frequenzwiedergabe wäre es optimal, für jeden Frequenzbereich einen eigenen Lautsprecher (oder Weg) zur Verfügung zu stellen. Doch durch die unterschiedlichen Laufwege zwischen Chassis und Ohr kommt es zu einer Verzögerung zwischen den Signalen, was sich nachteilig auf den Klang auswirken kann.
Physikalisch ideal wäre daher eine Punktschallquelle, bei der alle Frequenzen von demselben Punkt aus gesendet werden und daher immer zur selben Zeit bei dir ankommen. Durch eine geringere Distanz zwischen den Chassis können daher 2-Wege-Abhörmonitore besser klingen als ihre 3-Wege-Konkurrenten.
Einige Hersteller sind daher dazu übergegangen, koaxiale 2-Wege-Studiomonitore anzubieten. Bei diesen liegen die Tief- und Hochtöner auf einer Achse – der Hochtöner ist dort, wo sich sonst die Kalotte befinden würde.
Am Ende stellt sich also weniger die Frage, was besser klingt. Vielmehr geht es darum, sich einen Studio-Lautsprecher auszusuchen, der gut durchdacht und umgesetzt wurde – der deswegen gut klingt.
Viele Studiomonitore werden heutzutage als Nahfeldmonitor ausgelegt, um den Ansprüchen moderner Musiker und Homestudios gerecht zu werden. Als Nahfeld wird der unmittelbare Bereich zum Lautsprecher bezeichnet.
Unterschieden wird zwischen …
Das Ziel eines Musikers beim Kauf eines Studiomonitors ist, den Sound möglichst unverfälscht und ehrlich wiederzugeben. Dabei muss aber auch die Abhörumgebung in Betracht gezogen werden. Sobald der Schall den Lautsprecher verlässt, trifft er auf Möbel, Wände, Boden, Decke und andere Hindernisse. Je nach Beschaffenheit der Hindernisse werden Klanganteile absorbiert oder zurückgeworfen.
Bei dir kommen dann unterschiedliche Schallereignisse an:
Je näher der Lautsprecher, desto lauter der Direktschall im Verhältnis zum Raumschall. Je entfernter, desto lauter die Reflexionen im Verhältnis.
Dieser Raumschall führt zu Kammfiltereffekten und Auslöschungen im Frequenzgang, die den Sound kompromittieren und verfälschen.
Bei einem Nahfeldmonitor ist ein Abstand von 1-2 Metern zum Ohr optimal. Dadurch wird der Einfluss des Raumes (Raumschall) auf das gehörte Sounderlebnis minimiert. Gerade für den Einsatz in kleinen Homestudios empfiehlt sich daher die Verwendung von solchen Nahfeldmonitoren.
Der Sweet Spot ist bei dieser Bauart begrenzt, weswegen wenig Bewegungsfreiheit gegeben ist. Andererseits sind diese Lautsprecher nicht besonders groß, was sie optimal für das Aufstellen im Raum bzw. auf dem Schreibtisch macht.
Nahfeldmonitore sind oft nicht dazu geeignet, einen Mixdown sehr laut im Raum zu begutachten.
Bei Studiomonitoren, die für den Betrieb im Mittelfeld gedacht sind, steigt der Einfluss des Raumes auf das Klangerlebnis. Der Sweet Spot ist wesentlich größer, es handelt sich hier um eine Abhörsituation ähnlich zu der im Wohnzimmer.
Allerdings bedeutet das auch, dass ein nicht optimierter Raum mehr am Klang kaputt macht, als die größeren Lautsprecher an Volumen und Pomp mitbringen können.
Midfield-Monitore sollten dementsprechend in großen Räumen mit optimierter Klangakustik eingesetzt werden.
Als Sweet Spot bezeichnen Audio Engineers und Audiophile die ideale Abhörposition, wo man den Stereomix in seiner Gänze hören kann – so wie er intentioniert wurde vom Mixing Engineer.
Die Position des Sweet Spots kann je nach Lautsprechertyp variieren. Er befindet sich immer auf der Mittelachse zwischen den Lautsprechern, in einigem Abstand zur Membran. Wie weit das ist, wird vom Typ und Abstrahlcharakter der Studiomonitore vorgegeben.
Mehr dazu: Nahfeldmonitor vs. Midfield
Außerhalb des Sweet Spots verändert sich der Klang. So könnte der Gesang weniger verständlich werden, das Stereopanorama lässt sich nicht mehr genau zuordnen oder vielleicht fehlt es hier an Brillanz in den Höhen.
Ratgeber: Lautsprecher aufstellen & richtig positionieren
Für die Aufstellung der Lautsprecher gilt, dass beide gleich weit entfernt vom Hörer positioniert werden sollten. Nur so ist gewährleistet, dass die Laufwege für den Schall gleich lang sind – und der Sound damit gleichzeitig beim Hörer im Sweet Spot eintrifft.
Wenn für die Klangqualität eines Lautsprechers bereits die Positionierung der Chassis im Gehäuse (wenige Zentimeter Abstand) relevant ist, kannst Du dir ausmalen, wie viel vom Klang mit einer falschen Positionierung von 20 cm oder mehr verlorengeht.
Schallwellen sind Luftdruckschwankungen. Sie sind viel langsamer als das Licht und das macht sich in der realen Welt schnell bemerkbar (Stichwort: Blitz und Donner). Die Schallwellen kommen aus den Boxen und erreichen erst nach kurzer Zeit deine Ohren.
Beispiel: Steht die zweite Box nur einen Meter weiter entfernt vom Zuhörer als die erste, so kommt deren Klang stolze 2,92 Millisekunden nach dem der ersten Box an. Damit befinden wir uns bereits im Bereich der Transienten/Attack von Instrumenten.
Durch die Verzögerung kommt es Kammfiltereffekten und Auslöschungen durch Phasenverschiebung. Diese wirken sich negativ auf den Klang aus.
In den letzten Jahren ist vermehrt Software auf den Markt gekommen, die eine Verbesserung der Klangqualität beim Abhören von Musik verspricht. Sie unterstützt den Nutzer dabei, die perfekte Position für die Lautsprecher im Raum zu finden und kann gegebenenfalls dazu genutzt werden, mit einem Equalizer in den Frequenzgang einzugreifen.
Einige Studiomonitore der aktuellen Generationen kommen bereits mit Raumkorrektur-Optionen via eingebautem DSP. Dazu gibt es optionale Kits mit Mikrofon und Software, die zur Einstellung dienen. Der veränderte (optimierte) Frequenzgang wird später vom integrierten DSP berechnet und direkt von der Box abgespielt.
Kein Raum ist perfekt, wenn es um die Raumakustik geht – selbst wenn hier Maßnahmen ergriffen wurden. Nicht einmal professionelle Tonstudios sind perfekt. Ein Raumkorrektur-Programm kann dich unterstützen und den physikalisch auftretenden Problemen wie Raummoden (stehende Wellen, die »dröhnen«) entgegenwirken.
Doch sie sind kein Wundermittel. Sie können Probleme mit stehenden Wellen nicht lösen, nur die Schmerzen lindern.
Zunächst wird ein Messmikrofon in den Sweet Spot gestellt, das sich die aktuelle Situation »anhören« soll. Die Software spielt dazu eine in der Tonhöhe kontinuierlich aufsteigende Sinuswelle ab und nimmt gleichzeitig auf, was das Mikrofon hört. Das kann an einer oder mehreren Positionen geschehen.
Die Software nutzt dann die Unterschiede in Original und Aufnahme, um die Probleme zu erkennen. Sie generiert dann hieraus einen für deine Abhörposition optimierten Filter, der entweder via DSP auf dem Lautsprecher oder via Software nachgeschaltet wird.
Das Datenblatt fasst alle technischen Daten zu einem Lautsprecher zusammen. Wie diese zu interpretieren sind und welche für dich tatsächlich von Relevanz sind, findest Du in den nächsten Abschnitten.
Vorneweg sollte erwähnt werden, dass die technischen Daten (so gut wie immer) vom Hersteller stammen und sie daher als Marketing-Material (Werbung) verstanden werden müssen. Manch einer verschweigt den ein oder anderen nicht ganz so vorteilhaften Wert oder schönt hier und da die Messbedingungen.
Nichtsdestotrotz können diese Daten zum Vergleich unterschiedlicher Studiomonitore herangezogen werden. Achte hierbei nur darauf, dass die Messbedingungen gleich waren (an der Einheit hinter der Zahl zu erkennen – diese muss gleich sein).
Die Leistung bzw. Belastbarkeit gibt an, wie viel maximale Leistungsabgabe ein Lautsprecher verkraften kann, ohne kaputt zu gehen. Gemessen wird sie in Watt (W).
Die Nennbelastbarkeit beschreibt die Leistungsabgabe eines Studiomonitors im Dauerbetrieb (Long Term Power). Die Messung dieses Wertes ist nach DIN-Norm exakt festgehalten über einen Zeitraum von 300 Stunden. Dieser Wert liegt meist deutlich unter dem nächsten.
Dieser Wert beschreibt die kurzfristige Impulsbelastbarkeit eines Lautsprechers. Er gibt an, wie viel der Studiomonitor innerhalb von zwei Sekunden verkraften kann, ohne Schäden zu nehmen. Andere Begrifflichkeiten hierfür sind Musikbelastbarkeit oder englisch Short Term Power.
Salopp formuliert beschreibt der Übertragungsbereich, wie tief die Bässe und wie hoch die Höhen bei einem Lautsprecher reichen. Er wird häufig auch fälschlicherweise Frequenzgang genannt.
Wichtig beim Lautsprecher-Vergleich ist, unter welchen Bedingungen dieser Wert ermittelt wurde. So können die angegebenen Grenzfrequenzen bei einem Pegelabfall von -3 oder -6 dB gemessen worden sein. Für die Vergleichbarkeit müssen diese Messverfahren gleich sein, wobei die meisten Hersteller diese Werte nicht angeben.
Mehr zum Übertragungsbereich
Beschreibt den von den Lautsprechern erzeugten Lautstärkepegel. Der Sound Pressure Level (SPL) oder auch Maximalpegel wird in Dezibel (dB) angegeben. Gemessen wird in einem Meter Entfernung bei einem Watt Eingangsleistung.
Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen zugeführter elektrischer Leistung und abgestrahlten akustischer Leistung eines Lautsprechers. Ein Teil der Verstärkerleistung wird in Wärme umgewandelt. Je nach Design kann das mehr oder weniger sein und deswegen kann der Maximalpegel bei gleicher zugeführter Leistung in unterschiedlichen Modellen variieren.
Ein höherer Wirkungsgrad ist besser.
Bei einer idealen Punktschallquelle wird der Schall omnidirektional, also in alle Richtungen ausgegeben. Im Fall eines Lautsprechers werden allerdings nur die Frequenzen omnidirektional ausgegeben, deren Wellenlänge groß im Verhältnis zur Membrangröße sind. Höhere Frequenzen, deren Wellenlänge kleiner sind, werden gebündelt abgestrahlt.
In unseren Studiomonitor-Tests und anderen Artikeln über Lautsprecher wirst Du immer wieder auf einige Begrifflichkeiten stoßen, die im Folgenden erklärt werden.
Ein Lautsprecher ohne Gehäuse mit Membran, Magnet, Sicke, Korb.
Der Pegel (Lautstärke) mit dem Einheitenzeichen dB. Es handelt sich hierbei um eine logarithmische Einheit, was bedeutet: Ist ein Signal 6 dB lauter, handelt es sich um den doppelten Schalldruck – ist also doppelt so laut.
Mehr: dB, dBFS, dB(A) & Co. – Das Dezibel und seine Bezugsgrößen
Teilt ein Audiosignal in mehrere Frequenzbereiche. Es gibt aktive und passive Exemplare mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Passive sind zwischen Verstärker und Lautsprecher geschaltet. Eine aktive teilt mit Hilfe einer Endstufe pro Frequenzband.
Je schneller der Lautsprecher die einzelnen Töne (elektrischen Impulse) übertragen kann, desto besser klingt er in der Regel. Du kannst dies hören, indem Du auf den Attack der Instrumente wie akustischer Gitarre oder dem Schlagzeug hörst. HiFi-Lautsprecher sind häufig weicher aufgehängt als Studiomonitore. Letztgenannte können daher laute Impulse im Tonstudio besser aushalten.
Im Zeitalter des Internets finden sich zahlreiche Forenweisheiten und Mythen zu Studiomonitoren und Lautsprechern, die einer genaueren Betrachtung nicht standhalten. Hier greifen wir einige auf.
Zugegeben, viele Musikkonsumenten hören sich heute die Musik nur noch über kleine Lautsprecher und mit Klangverlust behafteten Diensten á la YouTube oder Spotify an. Ein guter Studiomonitor ist dennoch notwendig, denn mit diesem ist nicht nur ein guter Klang auf dem Smartphone-Lautsprecher, sondern auch im Club oder auf der großen HiFi-Anlage möglich.
Lautsprecher und Studiomonitore sind als Schallwandler die letzte Instanz, bevor die Musik auf unsere Ohren trifft. Unterschiede und Schwächen im Signalweg werden erst hier enttarnt. Daher lohnt sich die Investition in gute Lautsprecher.
Der Querschnitt ist für Kabel durchaus ein wichtiger Faktor. Ebenso wichtig sind aber andere Faktoren wie die Kapazität, die Qualität des verwendeten Leitermaterials oder dessen Beschaffenheit: handelt es sich um eine Litze oder Eindraht.
Kurzum: Mehr Querschnitt muss nicht besser sein.
Tatsache ist, dass ein vergoldeter Stecker optimalen Kontakt zwischen Verstärker und Lautsprecher bietet. Zudem beugt die Goldschicht einer Korrosion vor.
Aber: Wenn Du deine Kabel öfters mal abziehst und die Lautsprecher neu verkabelst, trägst Du die nur wenige Mikrometer dicke Goldschicht ab. Und das wiederum kann zu einer Verschlechterung führen.
Wie weiter oben beschrieben machen unterschiedliche Entfernungen zum Ohr einen Laufzeitunterschied aus, der sich auf die Klangqualität auswirkt. Das gilt natürlich auch in der Höhe.
Mit einer symmetrischen Anordnung sorgst Du zudem für eine gute Abbildung der Phantommitte und Stereortung.
Solange Du das bei beiden Lautsprechern gleich handhabst und der Hersteller nichts anderes in seiner Bedienungsanleitung notiert hat, spricht nichts dagegen.
Zunächst sollte der Studiomonitor mit einer neutralen Einstellung gehört werden. Oftmals bietet der Hersteller in seinem Manual einige Voreinstellungen für bestimmte Situationen an, die im Vergleich gehört werden können.
Optimal wäre eine Messung mit einer entsprechenden Software zur Raumkorrektur und einem genormten Messmikrofon. Ist das nicht möglich, musst Du dich auf deine Lauscher verlassen.
Ein Anhaltspunkt: Je näher der Lautsprecher in einer Ecke oder mit dem Rücken zur Wand steht, desto wahrscheinlich muss der Bass etwas abgesenkt werden.
Die beste Möglichkeit für das Studiomonitore-Probehören ist im eigenen Studio, das Du am besten kennst. Erst hier kannst Du entscheiden, wie der Klang tatsächlich (für dich) ist.
Da das oftmals nicht möglich ist, kannst Du in den Musikladen deiner Wahl gehen und dir dort die Kandidaten vorführen lassen.
Wenn Du zwei Abhörmonitore in der engeren Auswahl hast, lass den Verkäufer dir die beiden Modelle direkt nebeneinander aufbauen. Stehen die Lautsprecher nicht direkt nebeneinander, können jegliche Klangänderungen vom Raum bzw. der Position der Boxen in diesem kommen.
In kleinen Räumen unterhalb von 20 m² neigen Subwoofer dazu, den Raum zu überreizen. Gerade kleine und akustisch unbehandelte Räume können mit einem Subwoofer schlechter klingen.
Viele Hersteller empfehlen, neue Boxen erst einige Stunden (oder einen Tag) mit Musik einzuspielen. Erst durch die Bewegung und Wärme sollen sich Klebestoffe und bewegliche Teile so richtig einspielen, um den optimalen Klang zu entwickeln.
Schaden kann es nicht, also mach deinen Hörtest nicht gleich zu Beginn, sondern erst nach einigen Stunden einspielen.
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