Lautsprecherständer für Studiomonitore & Boxen

Lautsprecherständer / Boxenständer / Boxenstativ
Lautsprecherständer verbessern den Klang deiner Studiomonitore und Boxen immens

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo am 25. Oktober 2022

Lautsprecherständer: Warum brauche ich Boxenständer?

Leider kosten Lautsprecherständer eine Menge Geld und dann stehen sie einfach „nur“ im Studio herum. Da darf eine Frage doch berechtigterweise gestellt werden: Warum brauche ich überhaupt Lautsprecherständer? Es wäre doch viel einfacher und billiger, die Boxen, Lautsprecher oder Studiomonitore einfach auf den Tisch oder andere Möbel im Raum zu stellen?

Nun, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn es eine Reihe von Gründen, die dann doch für den Kauf von Lautsprecherständern sprechen – auch wenn sich der Geldbeutel in Gefahr wähnen möge.

In diesem Boxenständer Ratgeber erfährst Du alles Wissenswerte rund um das Thema – warum Boxenstative ihr Geld doch wert sind, welche Lautsprecherständer aus Metall oder Holz gut sind und wie Du ein Boxenstativ so einsetzt, dass der Klang sich in deinem Raum verbessert.


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Deswegen brauchst Du Lautsprecherständer

Das sind die zwei wichtigsten Gründe, die für den Kauf von Boxenständern sprechen:

  1. Optimale Platzierung der Lautsprecher im Raum
  2. Entkopplung von Boden/Schreibtisch

Die Positionierung im Raum, die Platzierung auf dem Lautsprechertstativ und die Entkopplung von Ständer und Raum – das alles führt zu einer optimalen Musikwiedergabe.

Lies auch: Lautsprecher aufstellen Tutorial

Optimale Platzierung der Boxen im Raum

Jeder Raum und jede Abhörsituation ist anders. Um deine Lautsprecher optimal aufzustellen, brauchst Du die Freiheit, die ein Boxenstativ bringt. Erst mithilfe eines solchen kannst Du die Position im Raum, den optimalen Abstand zum Hörer, die richtige Höhe zum Ohr und den Abstand zu Boden und Decke kontrollieren.

Platzierung der Lautsprecher im Raum

Ohne einen Lautsprecherständer bist Du bei der Positionierung deiner Studiomonitore auf andere Möbel zum Aufstellen angewiesen. Am Ende bist Du ohne Boxenständer gezwungen, deine Lautsprecher auf dem Boden oder auf einem Regal neben der Wand aufzustellen. Und all diese Optionen haben einen unerwarteten und unerwünschten akustischen Effekt auf die Musikwiedergabe und Klangqualität.

Je nachdem wo Du einen Lautsprecher aufstellst, verändert das die Frequenzwiedergabe. Ein Beispiel: In der Ecke kommt es zu mehr tiefen Frequenzen. Direkt an der Wand ist das ganz ähnlich. Nur mit einem Ständer kannst Du deine Studiomonitore optimal platzieren.

Perfekter Abstand zum Hörer

Um eine optimale Wiedergabe der Musik zu gewährleisten, sollte der Abstand der beiden Lautsprecher zueinander dem Abstand von jeder Box zum Hörer entsprechen. Dadurch entsteht ein gleichseitiges Dreieck, das für eine optimale Wiedergabe des Stereopanoramas und der Entfaltung des Sounds wichtig ist.

Richtiger Abstand zu Decke oder Boden

Mit einem Lautsprecherständer schaffst Du Abstand zu Wänden und Boden, was elementar wichtig für die optimale Wiedergabe ist. Am besten sollten die Lautsprecher auf Ohrhöhe positioniert werden.

Wenn dein Studiomonitor auf dem Boden oder zu nah zu Boden oder Decke positioniert ist, musst Du nicht nur Einbußen im Klang hinnehmen – Du verlierst auch einiges an Pegel vom Tweeter. Das bedeutet, dass dein Sound zu dunkel wird und der tieffrequente Schall überproportional laut zu hören ist.

Erst bei einer Platzierung auf Ohrhöhe kannst Du überhaupt wahrnehmen, ob der gespielte Klang von oben oder unten kommt.

Entkopplung der Lautsprecher/-ständer

Wenn deine Lautsprecher nicht von ihrer Unterlage entkoppelt werden, wirkt sich das nachteilig auf den Sound aus. Das Ziel einer Entkopplung ist zu verhindern, dass sich die Vibrationen des Lautsprechers beim Abspielen von Musik auf das Lautsprechertstativ oder den Boden übertragen.

Entkopplung von Lautsprecher & Ständer

Bei der Entkopplung geht es um die Vibrationen, die vom Lautsprecher auf den Boxenständer übertragen werden. Hier herrschen zwei unterschiedliche Meinungen und Konzepte vor: Entweder die Box wird auf das Lautsprecherstativ geschraubt oder sie wird mit etwas Gummi von diesem entkoppelt. Deswegen kommen manche Lautsprecherstative mit Gummifüßen, auf die die Boxen gestellt werden. Sind die Füße aus Moosgummi, übertragen sich weniger Vibrationen auf das Boxenstativ und das sorgt für einen besseren Klang.

Die andere Methode ist, den Lautsprecher direkt auf den Ständer festzuschrauben. Das macht eine Einheit aus beiden und sorgt dafür, dass der Lautsprecher insgesamt schwerer wird. Damit soll dafür gesorgt werden, dass die Box sich nicht mehr bewegen kann. Dazu braucht es allerdings ein Boxenstativ, das sehr schwer ist. Wenn es nicht schwer genug ist, kommt es stattdessen zu einer Menge unerwünschter Resonanzen vom Lautsprecherstativ – und damit zu einem schlechteren Klang.

Es ist zudem auch denkbar, Spikes zwischen Lautsprecher und Boxenständer zu nutzen. Akustisch gesehen verhält sich das ähnlich zur Lösung mit dem Festschrauben. Die Spikes sorgen dafür, dass sich die Box nicht unabhängig vom Ständer bewegen kann. Und wenn sich diese nur gemeinsam bewegen können und das gesamte Konstrukt sehr schwer ist, kommt es zu weniger Vibrationen – es kann sich praktisch nicht bewegen.

Leider gibt es hier keine eine, immer richtige Lösung, die in jedem Fall besser ist – am Ende musst Du deine persönliche Situation abwägen und entscheiden, was in deinem Fall und mit deinem Equipment besser klingt.

Entkopplung von Lautsprecherständer & Boden

Eine weitere Herausforderung ist das Entkoppeln der Boxenstative vom Boden. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die in Betracht kommen – je nach Situation.

Wenn Du einen Holzboden oder einen schwimmenden Laminatboden hast, solltest Du auf der Unterseite der Boxenständer Gummifüße nutzen. Die Idee hinter dieser Methode ist, den Boden nicht durch Vibrationen zu aktivieren und möglichst keine Resonanzen zu erzeugen. Das Gummi sorgt für eine Entkopplung vom Boden.

Bei einem harten Boden aus Beton oder Fließen, mit oder ohne daraufliegendem Teppich, greifen wir besser auf Spikes zurück. Wichtig hierbei ist, dass die Spikes durch den Teppich hindurchgehen und dann direkt auf dem festen Betonboden aufsitzen. Ein Betonboden oder Fließen bewegen sich schlicht nicht. Kommt der Lautsprecherständer nicht auf dem Beton zum stehen, ist er recht wacklig und vibriert leichter, wenn Musik gespielt wird.

Schwierig wird es, wenn Du einen schwimmenden Boden hast und darauf einen Teppich legst. In diesem Fall möchten wir weder den Lautsprecherständer mit Spikes an den Boden festnageln, weil dann dieser zu schwingen beginnen könnte. Gleichzeitig möchten wir aber auch nicht, dass das Boxenstativ wacklig auf dem Teppich schwimmt und selbst anfängt zu schwingen. Wichtig ist hierbei, dass der Ständer nicht mit einer ganzen Fläche auf dem Teppich zu stehen kommt. Besser ist es, wenn das Gewicht auf vier Gummifüßen zu stehen kommt.

Warum Spikes funktionieren

Wenn Spikes auf einer harten Oberfläche wie Beton aufsitzen, kann wegen der kleinen Auflagefläche nur wenig Vibration bzw. Energie über den Spike auf den Boden gegeben werden. Setzt Du die Spikes auf einen Holzboden, dann versinken sie in diesem. Das führt zu einer größeren Kontaktfläche und damit zu einer stärkeren Übertragung der Vibrationen.

Lautsprecherständer Empfehlungen

Hier folgen unsere Empfehlungen für Lautsprecherständer in 2024 – die Kriterien haben wir weiter oben hinreichend geklärt, deswegen hier die reinen Merkmale. Da wir eine Höhenverstellung zur optimalen Platzierung der Lautsprecher im Studioumfeld für unabdingbar halten, findest Du hier nur höhenverstellbare Boxenstative.

Lautsprecherständer / Boxenständer / Boxenstativ

K&M 26795 Design Monitorstativ + 26792 Aufnahmeplatte

Für unsere Hauptabhöre wollten wir keine Kompromisse machen – das hier war unsere Wahl. Das Monitorstativ 26795 von K&M wiegt zusammen mit der Aufnahmeplatte fast 20 kg und kann Lautsprecher bis zu 70 kg tragen. Durch seine überaus stabile und verwindungssteife Konstruktion aus Metall schwingt dieses Modell nicht mit.

Der Fuß aus Gussstahl ist mit 480 x 480 mm recht groß, was mit einer fantastischen Standsicherheit einhergeht. Er ist innen hohl, so dass das gesamte Modell nur auf dem Rand zu stehen kommt – optimal für die Klangwiedergabe.

Der Lautsprecherständer ist stufenweise höhenverstellbar von 794 bis 1.344 mm. Die Höhenverstellung kann dabei mit einer Rast- und Klemmschraube arretiert werden. Sehr schön gelöst ist auch die Kabelführung, mit der sich die Kabel im Innern des Ständers verstecken lassen.

Für die 20 kg Boxenstativ musst Du etwa 290 Euro (pro Stück) hinlegen.

Lautsprecherständer / Boxenständer / Boxenstativ

Gravity SP 3202

Dieser Boxenständer kommt auf ein Eigengewicht von immerhin 7 kg, die zum Teil durch den massiven Eisenguss-Fuß erzeugt werden. Genau wie das Modell zuvor besitzt er eine schwarze Pulverbeschichtung und ist höhenverstellbar von 900 bis 1.500 mm.

In der Vari-Tilt-Variante kann er bis zu 10° geneigt werden, um Höhendifferenzen auszugleichen. Die maximale Traglast der Ständer beträgt stolze 50 kg, so dass hier auch die schwersten Midfields noch aufgestellt werden können. Die Ablage ist quadratisch mit 250 x 250 mm ausgelegt und damit groß genug für die meisten Lautsprecher.

Der aktuelle Straßenpreis liegt bei 51 Euro pro Stück.

Lautsprecherständer / Boxenständer / Boxenstativ

Millenium Floor Monitor Stand DM1

Dieses Boxenstativ ist wie die Modelle zuvor höhenverstellbar von 900 bis 1.500 mm. Die Ablagefläche ist rechteckig und etwa 256 x 330 mm groß. Leider gibt der Hersteller die Tragfähigkeit der seiner Ständer nicht an, weswegen es dir obliegt, diese in Ruhe zu testen.

Wie beim Modell zuvor kannst Du den Lautsprecher um 10° neigen, um etwaige Höhenunterschiede auszugleichen. Im Lieferumfang sind Gummi-Pads und Spikes zur akustischen Entkopplung enthalten.

Für einen aktuellen Straßenpreis von 49 Euro erhältst Du hier einen guten Gegenwert.

Lautsprecherständer FAQ

Das hier sind die Fragen und Antworten rund um das Thema Boxenständer, die uns am häufigsten begegnet sind.

Brauche ich Boxenständer auch bei billigen Studiomonitoren?

Ob Du ein Boxenstativ brauchst oder nicht, ist in erster Linie keine Frage des Preises des Ständers oder der darauf positionierten Studiomonitore. Vielmehr geht es in vielen Fällen schon darum, dass kleine Lautsprecher irgendwo aufgebaut werden müssen, wenn sie nicht auf dem Boden stehen sollen.

Auch wenn es um die bestmögliche Wiedergabe von Musik geht, braucht es einen Lautsprecherständer. Erst mit einem solchen kannst Du deine Boxen optimal im Raum aufstellen – mit dem notwendigen Abstand zu Hörer, Boden, Decke und Wänden sowie in der richtigen Höhe zum Ohr.

Um es mit einer Analogie zu beschreiben: Wenn Du ein Auto kaufst, wann ist es notwendig, Reifen zu kaufen? Die richtige Antwort lautet, dass Du in deinem Budget gleich etwas Geld zur Seite legen solltest, um Boxenständer zu kaufen.

Wie gut/teuer muss mein Boxenstativ sein?

Den größten Unterschied macht, dass Du überhaupt einen Ständer für deine Lautsprecher kaufst und sie damit vom Boden, Regal oder deinem Schreibtisch entfernst. Das kann teilweise sogar einen größeren Unterschied als der Lautsprecher selbst machen (gerade ab einer gewissen gegebenen Klangqualität der Lautsprecher).

Du kannst das ganz einfach selbst mal einschätezn. Du setzt dich an deine Abhörposition und eine andere Person nimmt den Lautsprecher in die Hand und geht damit an unterschiedliche Positionen im Raum: auf den Boden, auf Ohrhöhe, in die Ecke, in die Mitte der Rückwand, von der Wand weg, etc.

Selbst ein Anfänger wird sehr schnell feststellen, wie stark sich der Klang dabei verändert – obwohl er von ein- und demselben Lautsprecher kommt.

Hilft ein Betonblock zwischen Laminat und Ständer?

Ja, mit einem schweren Steinblock zwischen Laminatboden und Lautsprecherstativ vergrößert sich das „Gewicht“ des Lautsprechers. Dadurch kommt es zu weniger Vibrationen.

Sollte ich meine Lautsprecherständer mit Sand füllen?

Wenn Du deine Boxenstative mit Sand (oder einem anderen Material) füllst, werden sie schwerer und vibrieren weniger. Welches Material Du nutzt, ist dabei recht gleich: Je schwerer, desto besser. Am häufigsten wird dabei getrockneter Sand genutzt, weil dieser sich gut im Lautsprecherstativ verteilen lässt und dabei recht schwer ist.

Den Sand solltest Du allerdings nicht ohne einen Beutel einfüllen.

Was ist besser? Lautsprecherständer aus Metall oder Holz?

Sowohl Metall als auch Holz werden gerne für den Bau von Boxenständern eingesetzt, weil sie unterschiedliche Eigenschaften haben. Ständer aus Holz benötigen dickere Wände und Konstruktionen, was in vielen Fällen dazu führt, dass kein Platz für das Füllen mit Sand vorhanden ist. Lautsprecherständer aus Metall benötigen weniger dicke Seitenwände und kommen dennoch auf ein erhebliches Gewicht.

Akustisch gesehen geht es lediglich darum, wie schwer und wie steif der Boxenständer ist. Achtest du darauf, wird die Klangqualität perfekt.

Muss ein Lautsprecherständer höhenverstellbar sein?

Nein, nicht zwingend. Ist ein Lautsprecherständer höhenverstellbar, dann kannst Du dort Studiomonitore mit unterschiedlicher Bauweise und Größe optimal positionieren. Kaufst Du einen Boxenständer, der nicht höhenverstellbar ist, dann könnte deine Box zu hoch oder zu tief für deine Abhörposition liegen. Die Ohrhöhe ist ein guter Richtwert, an dem man sich orientieren kann Das hat dann nachteilige Effekte auf den Klang und die Klangqualität.

Bei der Einstellung der Höhe kommt es nicht auf ein oder zwei Zentimeter an, da Du ja 1-2 Meter entfernt sitzen wirst. Dazu kommt, dass Lautsprecher unterschiedliches Abstrahlverhalten aufweisen.

Muss die Auflageplatte exakt so groß wie der Lautsprecher sein?

Nein, das ist nicht notwendig. Achte nur darauf, dass die Auflageplatte groß genug ist, damit deine Studiomonitore einen festen Sitz haben.

Kann ich Betonblöcke aus dem Baumarkt als Ständer nutzen?

Ja, wenn dir die Optik gefällt und dich deine Freundin oder Frau nicht gleich aus der Wohnung wirft.
Lautsprecherständer sind normalerweise recht schmal, um die akustischen Verzerrungen möglichst gering zu halten.

Fazit Lautsprecherständer & Boxenständer

Wenn Du den optimalen Klang aus deinen Lautsprechern oder Studiomonitoren holen möchtest, brauchst Du einen erstklassigen Lautsprecherständer. Daran führt kein Weg vorbei.

Die wichtigsten Eigenschaften für einen solchen Boxenständer sind dabei:

  • das Gewicht des Stativs
  • seine Stabilität
  • die Bauform

Je schwerer das Boxenstativ ist, desto weniger schwingt es mit der Musikwiedergabe. Liegt der Schwerpunkt des Lautsprecherständers zudem weit unten, erhöht sich automatisch seine Stabilität und damit der Schutz vor dem Umfallen.

Weiter oben findest Du unsere Empfehlungen und Testsieger – im delamar Studio verwenden wir übrigens seit Jahren das K&M 26795 Design Monitorstativ.

Im Zweifelsfall ist es aber wichtiger, ob Du überhaupt ein Boxenstativ hast. Jeder Lautsprecherständer ist besser, als die Studiomonitore auf den Schreibtisch zu stellen.