Songtexte schreiben lernen
So geht’s
Von Sebastian Blum am 14. Mai 2019
Inhalt: Songtexte schreiben
Songtexte schreiben: Losgelöst von der Musik?
Textdichtungen haben in Deutschland eine lange Tradition. Die Trennung von Komposition und Text ist seit langer Zeit üblich, wenn Du dir die vergangenen 500 Jahre anschaust. So entstand etwa die „Ode an die Freude“ ursprünglich aus einem Gedicht von Friedrich Schiller, welches von Ludwig van Beethoven vertont wurde. Auch spätere Volkslieder stammen von mehreren Urhebern.
Mit der Industrialisierung der Popmusik nahm das systematische Songschreiben an Fahrt auf. Anfangs trennte man noch zwischen reinen Textdichtern, Komponisten und Produzenten. Reine Textdichter verlieren mittlerweile an Bedeutung, da von den Poeten heutzutage auch mindestens Melodiefähigkeiten verlangt werden. Genauso verhält es sich umgekehrt bei Komponisten und Produzenten.
Schreibt deine Band die Songs zusammen, betrachtest Du die Musik vermutlich nicht losgelöst vom Text. Jedes Bandmitglied kennt sich wenigstens rudimentär mit dem Liedtexte schreiben aus.
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- 6 Wege zur zündenden Idee beim Song schreiben
Songtexte schreiben lernen in 15 Minuten?
Wenn Du dich zum ersten Mal an eigene Songtexte heranwagst, bietet dir dieser Artikel eine exzellente Einstiegshilfe. In fünfzehn Minuten wirst Du aber leider nicht Songtexte schreiben lernen – ganz egal, was dir einige Blogs und Autoren versprechen. Das Liedtexte schreiben ist ein Handwerk, das Übung erfordert und viele Stunden Einarbeitung benötigt.
Vorneweg: Von einer kreativen Ader gehe ich im Vorfel aus. Völlig Talentbefreite werden durch diesen Ratgeber nicht zum Poeten.
Unter Textdichtern haben sich unterschiedliche Kreativtechniken etabliert. Sie setzen an dem Punkt an, an dem es hakt. Einen Universalplan, der unweigerlich zum Erfolg führt, gibt es nicht. Kreativtechniken und Textschreibe-Workshops sollten immer als Hilfestellung zur Selbsthilfe verstanden werden.
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Wie ist ein Songtext aufgebaut?
- Ein Songtext besteht üblicherweise aus einem Refrain (engl. Chorus) und mehreren Strophen (engl. Verses).
- Der Chorus soll den Höhepunkt des Spannungsbogen darstellen. Er wird mindestens einmal wiederholt und sorgt nicht zuletzt dadurch für eine bleibende Erinnerung bei dem Publikum.
- Ein Songtext sollte eingängig, leicht verständlich und nicht zu lang sein. Starke Wörter, Sprachbilder und Metaphern helfen dabei, den Chorus griffig und catchy zu machen.
- Im Refrain wird die Grundaussage deines Textes untergebracht. Diese wird angefüttert mit Worten und Bildern, die sie am besten unterstreichen.
- Die Strophen bauen die Spannung auf und führen inhaltlich zum Höhepunkt hin. Warum wird im Chorus das gesagt, was gesagt wird? Die Strophen sollten die Antwort darauf geben.
- Optional kannst Du beim Songtext schreiben auf eine Bridge zurück greifen. Der umgangssprachlich oft auch C-Part genannte Teil wechselt auch inhaltlich nochmal die Perspektive und gibt dem Text oft eine überraschende Wendung.
Song-Arrangement
Ein Song besteht aus mehreren wichtigen Elementen, die gerne mit Buchstaben gekennzeichnet werden. Wenn die Strophen als A und der Chorus als B bezeichnet wird, dann sprechen wir bei einer Bridge vom C-Part.
Lesetipp zum Thema: Songtexte schreiben bei klangkost
Wie beginne ich mit dem Schreiben eigener Songtexte?
Alles beginnt mit einer zündenden Idee. Sie bildet das Fundament des ganzen Songs. Wie geht es dann weiter? Das hängt davon ab, welche Art von Songtext Du schreiben möchtest. Möchtest Du kritische, ironische oder emotionale Liedtexte schreiben?
Auch wenn sich das unsexy anhört: Kritische und politische Texte müssen vorbereitet sein. Gewisse Themen und Sachverhalte müssen recherchiert und in einen Kontext eingebunden werden.
Ironische Texte werden selten in einer Rutsche durchgeschrieben, sondern schreien nach viel Platz. Eine große Ideensammlung bietet sich hierfür als erstes an.
Emotionale Songtexte sind oftmals die ehrlichsten.
Der beste Tipp zum Songtext schreiben ist, sich auf seine eigenen Emotionen zu verlassen. Wenn es darum geht, den Zuhörer anzusprechen, sollte ein Gefühl rüber kommen, mit dem sich dieser identifiziert. Emotionen wie Angst, Liebe, Sorge, Schmerz oder Sehnsucht gelten universal und stecken in jedem Menschen.
Ich selbst schreibe sehr gerne gesellschaftskritische und ironische Texte. Das beste Feedback bekomme ich aber immer wieder auf meine emotionalsten und vielleicht ehrlichsten Songs.
Wenn Du ehrlich über deine eigenen Gefühle schreibst, oder sie zumindest ein Stück weit in deinen Text rein packst, stehen die Chancen gut, den Zuhörer damit zu erreichen.
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Was beschreibt der eigene Liedtext?
Songtexte schreiben lernen bedeutet vor allen Dingen, den eigenen Ideen einen Raum zu geben. Kommt die zündende Idee nicht von alleine, ergibt es Sinn, zunächst ein grobes Thema festzulegen.
Dein Thema sollte etwas behandeln, was Du selbst erlebt hast oder was dich selbst umtreibt. Das einemillionste Liebeslied wird nicht dadurch spannender, dass es jeder macht.
Deine Texte werden (in der Regel) nur dann gut, wenn ein Stück deiner Persönlichkeit in ihnen wohnt. Wenn das Publikum deine Erfahrungen schon selbst gemacht hat und eine Verbindung zu deinem Text aufbauen kann: Jackpot!
Songplan erstellen
Gerade zu Beginn ist es nützlich, den ganzen Song etwas zu planen. Auch wenn Du im Fluss bist, ist ein solcher Plan nützlich, wenn Du nicht mehr genau weißt, was Du eigentlich sagen wolltest. Songtexte sollen auf den Punkt kommen, sie brauchen einen roten Faden.
Versuche dich beim nächsten Versuch an einem Songplan, gemeinhin auch als Songfahrplan.
Die Idee dahinter ist, jede W-Frage bzw. jeden Songteil inhaltlich mit einem Satz zu beschreiben (Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie? Wozu?). Das führt zu einer besseren Struktur und beliebteren Songs beim Publikum.
Songfahrplan für den Liedtext
- Was ist das Thema des Songs?
- Wer erzählt etwas?
- Über wen oder was wird geschrieben?
- Aus welcher Perspektive wird erzählt?
- Was will ich in den einzelnen Songteilen aussagen?
- Und im Chorus?
- In der ersten Strophe?
- In der zweiten Strophe?
- In der dritten Strophe?
- In der Bridge?
- (…)
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1. Thema des Songs festlegen
Beschreibe in einem Satz möglichst genau, worum es in dem Song gehen soll. Fasse dich kurz und vermeide Details.
Bsp.: Das Thema des Textes ist Marie, eine hübsche und interessante Frau.
2. Wer erzählt etwas?
Wer ist die Person in einem möglichen Beziehungsgeflecht? Inwiefern besteht eine Verbindung zwischen dem Erzählten und dem Erzähler?
Bsp.: Ich erzähle als Maries Ex-Freund.
3. Über wen wird geschrieben?
Wenn über eine andere Person geschrieben wird, beschreibe kurz, um wen es sich handelt. Je klarer deine Vorstellung ist, desto eher fallen dir Beschreibungen ein. Benenne deine Idee also möglichst genau, aber knapp.
Bsp.: Es geht um eine Schulfreundin, die nach Jahren der Abstinenz nun wieder Kontakt zu mir und meinen Freunden hat.
4. Welche Perspektive wird eingenommen?
Bist Du ein Teil der Geschichte oder beschreibst Du sie von außen? Und wem möchtest Du etwas erzählen? Jede Perspektive ist denkbar. In Zeiten der schwarz-rot-geilen Sommermärchen hat die Wir-Perspektive im deutschen Volkspop an Bedeutung gewonnen. Klassischerweise wird in Liebesliedern die direkte Du-Ansprache verwendet.
Es ist aber auch denkbar, dass Du deinem besten Freund die Geschichte über die Eine erzählst (wie in „Die Firma – Die Eine“ oder „Die Fantastischen Vier – Die Da!?!“). Marie wird, ganz klassisch, direkt angesprochen.
Bsp.: Ich schreibe über dich, Marie.
5. Worum geht es in den einzelnen Songteilen?
Damit niemand beim Hören deines Songtextes durcheinander kommt, solltest Du auf einen stringenten Handlungs- oder Erzählablauf achten. Dieser Plan setzt dir später den Rahmen, innerhalb dessen Du nochmal spezifischer kreativ werden kannst.
In unserem Beispiel sollen die verschiedenen Meinungen und Beziehungen von mir und meinen Freunden über/zu Marie beschrieben werden.
- Chorus
In den Refrain gehört die griffige Punchline. Diese besteht aus der Kernaussage des Songs. Reduziere die wichtigste Botschaft auf einen einzigen Satz. Die Story um unsere gemeinsame Freundin Marie erreicht hier ihren Höhepunkt.
Bsp.: Marie, Du vervollständigst mich. - Strophe 1
Warum ist das Thema so spannend? Damit der Chorus verstanden wird, sollte er in der ersten Strophe eine gute Einleitung bekommen. Deine Geschichte bekommt hier den Raum, den sie benötigt, um sich zu entwickeln. Sie kann einen Handlungsablauf, Beobachtungen, Eigenschaften u.v.m. beschreiben. In unserem beispielhaften Songtext geht es um verschiedene Perspektiven innerhalb des Freundeskreises.
Bsp.: Marie, die Anderen sehen dich als verrückte, schwierige, kaum zu fassende Person. - Strophe 2
Die zweite Strophe wird von vielen Textschreibern als der schwierigste Teil empfunden. Meistens glaubt man, schon alles gesagt zu haben und weiß nicht, was jetzt noch kommen soll. Gerade in solchen Fällen kann die Bewusstmachung der Inhalte durch einen Songplan helfen.
Um die Hörer nicht zu langweilen, sollte sich der Inhalt nicht schon durch die Antwort auf die W-Frage der ersten Strophe beschreiben lassen. Oder vereinfacht ausgedrückt: Knüpfe zwar gerne an der ersten Strophe an, vermeide aber eine inhaltliche Wiederholung der ersten Strophe.
Marie weiter aus der Sicht der Anderen zu beschreiben, wäre zu einfach.
Spannender: Marie, für mich bist Du eine aufgeweckte, humorvolle und empathische Person. - Optional: Bridge, weitere Strophe(n)
Die meisten Popsongs kommen mit zwei Strophen aus. Wenn dein Songtext nach einer dritten strebt, go for it. Achte auch hier wieder unbedingt darauf, dass Du dich nicht wiederholst. Unser Beispieltext kommt sehr gut ohne einen weiteren Verse aus.
Wenn Du noch etwas im Sinne einer Wendung oder einer Gegensicht loswerden möchtest, tust Du das am besten in der Bridge. Marie wurde bereits aus meiner Sicht und aus der meiner Freunde beschrieben. Die Meinung einer weiteren Person sollte sich maximal in einer dritten Strophe wiederfinden.
Ein Perspektivwechsel könnte die Sicht der Freunde mit den persönlichen Eigenschaften des Ichs kombinieren.
Bsp.: Marie, Du bist zwar anders als die Anderen, doch ich bin es auch.
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Wie Du auf Ideen beim Songtexte schreiben kommst
Manchmal kommt eine Idee von allein und der Text schreibt sich wie von selbst. Binnen kurzer Zeit entsteht ein ebenso tiefgründiger, wie mitreißender Songtext. Wie schön wäre es, ginge das Liedtexte schreiben jedes Mal so einfach vonstatten.
Die Realität sieht anders aus und häufig hakt es an irgendeiner Stelle, Du kommst nicht weiter. Kreativtechniken können hier Abhilfe schaffen.
1. Lass deinen Gedanken freien Lauf
Schnapp dir ein leeres Blatt Papier und beginne zu schreiben. Bringe die Kreativität in den Fluss und lass dich dabei von nichts ablenken. Schreibe einfach alles nacheinander auf, was dir zu dem vorher festgelegten Thema einfällt.
Gib dabei jedem Gedanken eine Chance. Zum jetzigen Zeitpunkt gibst Du keine Bewertung ab.
Setze den Schreiber erst ab, wenn dein Papier voll geschrieben ist, oder zehn Minuten vergangen sind. Themenwechsel sind auch möglich. Wenn dich ein Gedanke zum Nächsten führt, der wiederum zum nächsten und Du so zwischen Themen umher springst, lass es geschehen.
2. Verschnaufe für einen kurzen Moment
Gönne deinem Kopf eine Pause, indem Du dich ein paar Minuten mit einer niederen Beschäftigung ablenkst. Geh mit deinem Hund spazieren, mach den Abwasch, geh duschen oder koche und genieße eine Tasse Tee. Versuch, dabei nicht mehr an das Thema und das vorhin Aufgeschriebene zu denken.
Während der erste Schritt dazu da war, deine ungefilterten kreativen Gedanken zu dem gewählten Thema raus zu kitzeln, dient dieser Schritt der Distanz-Gewinnung.
3. Bewertung deiner Songtext-Ideen
Knöpf dir das Blatt Papier mit deinen Gedanken vor. Besonders gute und bewegende Ideen kreist Du ein. Sie dienen dir als Ideen, Aufhänger und Fragmente für deinen späteren Text.
Sollten dir gewisse Ideen überhaupt nicht gefallen, kannst Du diese wegstreichen. Wichtig ist aber, dass Du nichts wegradierst oder mit Tintenkiller oder TipEx entfernst. Die zunächst für weniger gut befundenen Gedanken könnten dir später doch gut gefallen und/oder dir als Anstoß für einen weiteren Songtext dienen.
Meistens finden sich auf dem Blatt mehrere „Zubringer“ – also Ideen und Sätze, die erst zu den spannenden Gedanken hinführen. Diese kannst Du ebenso wegstreichen oder einklammern. So fällt bei mir die Hälfte des Blattes meistens fast komplett weg.
4. Gedanken neu ordnen
Stelle während des gesamten Schreibprozesses sicher, dass Du genügend freien Platz auf dem Papier oder Notizblock zur Verfügung hast. Zu wenig Platz führt zu einer schnellen Bewertung, oft noch bevor ein Gedanke zu Ende gedacht wurde.
Du willst deine spannenden Ideen aus einem Gedankenstrudel nochmal besser ordnen? Tu es! Beim Schreiben ist alles erlaubt, was deine Kreativität und den Prozess unterstützt und was für einen Erfolg förderlich ist.
Spare nicht am Papier, denn es ist dein Werkzeug. Der Schreiner spart schließlich auch nicht am Holz.
Gerne kannst Du auch Listen mit Idee-Paaren oder Synonymen anfertigen. Fallen dir zu deinen Ideen Metaphern ein, schreibe sie gleich dazu. Oft macht eine bildhafte Sprache mit vielen Metaphern einen Songtext erst zu einem guten, an den man sich leicht wieder erinnert.
5. Stichwort-Paare bilden
Wenn sich in deinem kreativen Chaos zwei oder mehrere Stichwörter sinnig zusammen führen lassen, kombiniere sie auf einer Liste. So lässt sich beispielsweise ein Sinnzusammenhang zwischen den Stichwörtern „Kilometerlanger Lauf“ und „müde“ herstellen.
6. Synonyme suchen
Manchmal kommt es vor, dass dir einzelne Wörter nicht gefallen. Sei es aufgrund ihrer Silbenzahl, der schieren Unmöglichkeit darauf einen Reim zu finden, oder aber aus einem direkten ästhetischen Grund.
Auf den fragwürdigen Wörtern kannst Du Synonymlisten aufbauen, aus denen Du dich entsprechend bedienen kannst. Manchmal führen vereinzelte Synonyme auch zu einer weiteren Idee.
7. Mind Map zeichnen
Eine Mind Map wird von vielen Songwritern als die beste Vorbereitung zum Songtext schreiben angesehen. Du kannst damit deine Gedanken ordnen und Schritt für Schritt tiefer einsteigen.
Nimm dir dazu ein leeres Blatt Papier und schreibe das Hauptthema in die Mitte und umkreise es. Anschließend sammelst Du rings herum Unterthemen, die durch Striche mit dem Mittelkreis verbunden werden. Von den Unterthemen kannst Du wiederum Subthemen abgehen lassen.
So entsteht ein Netzwerk aus verschiedenen Ideen zu deinem Thema. Beim Storytelling kannst Du dich nun hieran bedienen und ein Punkt nach dem anderen „abarbeiten“.
Mind Maps kannst Du auch digital und visuell vereinfacht darstellen. Benutze dazu einfach Punkte und Unterpunkte für die Unterthemen.
Beispielhaftes Thema: Reise
Reise
- Alleinreise
- Entspannung
- Kopf frei
- Reset
- Auszeit
- Einsamkeit
- Langeweile
- Reise als Paar
- Romantik
- Entspannung
- Rotwein
- Wellness
- Verlässlichkeit
- Urlaub mit Freunden
- Spaß
- Alkohol
- Abenteuer
8. Metaphern suchen
Nach dem gleichen Prinzip wie bei den Stichwort- und Synonymlisten kannst Du bei deiner Suche nach Metaphern vorgehen. Eine solche Liste wird dir nicht ganz so einfach von der Hand gehen. Vielleicht fallen dir aber 2-3 gute ein.
Metapher
Eine Metapher ist eine bildliche Übertragung eines sprachlichen Ausdrucks. Das Wort oder die Wortgruppe wird dabei aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen.
Beispiel: „Eine Nadel im Heuhaufen suchen“ ist eine Metapher für etwas, das aussichtlos erscheint.
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Problemlösungen beim Songtext schreiben
Manchmal hast Du einen Liedtext fertig, doch so richtig will er dir nicht gefallen. Was also machen, wenn…
…zu anklagend oder zu jammernd?
Versuche einen Wechsel in der Erzählperspektive. Klingt dein Text zu klagend, wechsle vom Ich ins Du. Bist Du ein gesellschaftskritischer Mensch, der mit seinen Worten Missstände anprangert, versuche diese vielleicht mal aus der Wir-Perspektive zu formulieren. Vielleicht wirkt dein Text dann weniger lehrerhaft und schreckt weniger ab.
Wenn der Chorus nicht richtig kickt
Wenn der Chorus nicht so richtig kickt, kann das unterschiedliche Gründe haben. Zum einen solltest Du dein Reimschema überprüfen. Paarreime sind eingängiger, wirken aber auch einfacher, als etwa Kreuz- oder umarmende Reime. Experimentiere hier ruhig ein wenig rum.
Oft wird nicht allzu sehr auf die Silbenzahl und Betonungen geachtet. Die jeweiligen Reime sollten aus Zeilen mit gleicher Silbenzahl und gleicher Betonung hervorgehen. Bsp.: Das Wasser ist blau – Ich weiß es genau.
Wenn die Reime nicht funktionieren
Deine eigenen Songtexte wirken zu gewöhnlich? Wenn Du zu viele simple Reime verwendest, kann das schnell passieren. Zu außergewöhnlich darf es andererseits aber auch nicht werden, da dein Publikum dich ja schließlich auch verstehen soll.
Unter den bekanntesten Textdichtern gibt es heiße Verfechter von Reimlexika. Sie verstehen es, ebenso wie die Kreativtechniken, als hilfreiche Werkzeuge für ihre berufliche Arbeit. Demgegenüber steht die Angst, dass der Reim den Inhalt bestimmt.
In einem Reimlexikon suchst Du nach der Wortendung, für die Du einen Reim benötigst. Darunter findest Du eine Auflistung vieler passender Endreime.
Ich persönlich kann das Reimlexikon von Willy Steputat sehr empfehlen, da ich selbst damit arbeite.
Beim Songtext schreiben kommt es schonmal vor, dass der Reim den Inhalt bestimmt. Ist dies leicht herauszuhören, kannst Du das mit einem simplen Trick kaschieren: Vertausche die beiden sich reimenden Zeilen einfach. Da der Fokus immer mehr auf dem Ende liegt, wird nun der dominante, inhaltsgebende Part betont.
Bsp.:
Ich suche nach Worten
an sämtlichen Orten
Doch fällt mir nichts ein,
dann solls wohl so sein
An sämtlichen Orten
such ich nach Worten
Es soll wohl so sein:
Mir fällt einfach nichts ein
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Hilfreiche Tipps zum Songtexte schreiben
- Schreibe, schreibe, schreibe. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Liedtexte schreiben bedeutet jahrelanges Üben und zieht für jeden Song mehrere Stunden anstrengende Arbeit mit sich.
- Du musst das Rad nicht neu erfinden. Wenn dir die Wortakrobatik oder eine gewisse Bildsprache eines anderen Autoren gefällt, kannst Du dich davon inspirieren lassen.
- Benutze generell eine bildhafte Sprache, um starke Worte zu erzeugen.
- Bringe deine eigenen Gefühle in die Texte mit ein.
- Lass dich durch Erlebnisse inspirieren. In deinem Alltag verstecken sich hunderte von Geschichten. Du musst nur deine Sinne schärfen.
- Inspiration findest Du auch in Büchern oder in den sozialen Medien. Gerade in letzteren wird oft hoch emotional kommuniziert.
- Kleine Notizhefte eignen sich gut zum Ideensammeln unterwegs.
- Geht es an die Arbeit, brauchst Du viel Platz. Eine leere Din A4-Seite sollte es mindestens sein.
- Lies deinen Songtext am Ende noch einmal laut vor. Lässt sich der Text nicht flüssig lesen und fängst Du hier und da an zu stottern, empfiehlt es sich nochmal nachzubessern.
Weitere Empfehlungen zum Liedtexte schreiben
Bücher zum Songtexte schreiben
- Michael Schymik: Songwriting intensiv (mit CD)*
- Willy Steputat: Reimlexikon*
- Gunnar Kunz: Reimlexikon für Profis*
- Edith Jeske, Tobias Reitz: Handbuch für Songtexter: Mehr Erfolg durch professionelles Schreiben und Vermarkten*
- Masen Abou-Dakn: Songtexte schreiben – Handwerk und Dramaturgie im Songwriting*
- Weitere Buchtipps für Musiker
Hilfreiche Workshops zum Songtexte schreiben
- Workshops und Einzelcoachings von Musenlust (Edith Jeske)
- Celler Schule (GEMA Stiftung)
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