Die 13 ultimativen Songwriting Tipps für bessere Songs
Von Carlos San Segundo am 07. November 2017
Musik 2.0: Songwriting Tipps
Diese 13 ultimativen Tricks haben mir in der Vergangenheit geholfen, bessere Ergebnisse beim Songs & Lied Komponieren zu erzielen. Und auch Du wirst mit diesen Songwriting Tipps in Zukunft noch bessere Songs schreiben. Sie helfen Schreibblockaden zu lösen, zeigen dir neue Wege auf oder unterstützen dich dabei, musikalischen Rohdiamanten den letzten Schliff zu geben.
Schon gespannt? Wir auch – und zwar auf deine persönlichen Erfahrungen in den Kommentare. Aber jetzt los…
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1. Schreib nur die Titel der Songs
Wenn eine Aufgabe sehr umfangreich und/oder aufwändig ist, hilft es, sie in mehrere kleinere Schritte aufzuteilen (Milestones) und diese dann abzuarbeiten. Beim Songwriting erscheint es sicher nicht nur mir manchmal erschlagend, gleich zwei Strophen, einen Chorus und eine Bridge schreiben zu müssen. Deswegen: Einfach mal einen Tag nur Titel für Songs schreiben und die Inspiration kommt wie von selbst.
2. Fokussier dich auf den Hook beim Songwriting
Ist der Titel für den Song erst einmal klar, kannst Du dich auf den vielleicht wichtigsten Teil des Songs konzentrieren: Die Hook (engl. für Haken). Die Hook ist normalerweise der Teil, der dem Hörer im Ohr bleibt und kann aus einem Text (Pa-Pa-Paparazzi), einer Melodie (z.B. das Saxophon bei Baker Street), einem Soundeffekt oder Signature-Sound (zum Beispiel das ‚Uh‘ von Jacko) oder einer Kombination aus diesen bestehen.
Wenn Du dich für eine Hook in Textform entscheidest, dann kannst Du dir ein Beispiel an der Bild-Zeitung nehmen. Die schaffen es mit ihrem kurzen, unvollständigen Überschriften die Neugier im Menschen zu wecken wie kein anderer. Oder hast Du noch nie in die Bild an der Tankstelle reingeschaut? ;) In den Strophen kannst Du dann die Geschichte um die Hook herum spinnen.
3. Das Thema beim Songwriting
Du kannst über Gott und die Welt schreiben und hier auf delamar haben wir dazu auch schon eine Menge Tipps und Tricks für dich veröffentlicht. Ein Aspekt, den wir bisher noch nicht erwähnt hatten ist dieser: Die meisten Menschen führen ein durchschnittliches Leben, ohne grosse Abenteuer, treiben sich an gewöhnlichen Plätzen herum und lernen dadurch auch nur durchschnittliche Menschen kennen.
Das ist deine Chance: Gib dem Zuhörer schon mit den ersten Worten das Gefühl, ein besonderer, interessanter oder aufregender Mensch zu sein – und binde damit seine Aufmerksamkeit.
4. Das Pareto-Prinzip aka 80/20 Regel
Auch beim Songwriting gilt die Regel, dass nur 20% des Geschriebenen es am Ende in die finale Version des Songs schaffen. Wenn Du also noch zwei Zeilen zur Komplettierung deines Songs benötigst, dann schreib am besten gleich zehn. Damit kannst Du die Qualität deiner Songs und Texte sehr hoch halten – ein Merkmal, das nur wenigen Bands zu eigen ist und welches dir hilft, dich von den anderen abzuheben.
5. Sorge für guten Kontrast
Was zunächst wie ein Tipp für Grafikdesigner oder Webdesigner aussieht, entpuppt sich in seiner Gültigkeit auch für das Songwriting. Du kannst sowohl inhaltlich als auch melodisch starken Kontrast dazu nutzen, mehr Spannung für den Song zu erzeugen. Wenn zum Beispiel die Melodie in der Strophe hauptsächlich aus Halben oder Viertelnoten besteht, dann wirkt der Chorus mit seinen Achteln schon deutlich schneller.
Dasselbe kannst Du auf Reimschemata, inhaltliche Ideen oder Anzahl der Verszeilen anwenden.
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6. Gute Künstler kopieren, große Künstler stehlen
Ein Zitat von einem der grössten Künstler der jüngeren Geschichte: Pablo Picasso. Wenn Du einen Song hörst, der eine ausgefallene Songstruktur nutzt, die dir gefällt: Kopiere diese einfach. Nutze diese Songstruktur für deinen nächsten Song. Die Songstruktur wird sich am Ende auf eine ganz natürliche Art und Weise verändern und sich in deinen Song einpassen.
Wenn ein Song eine Akkordfolge nutzt, die dir gefällt – dann nutze diese für deine Songs. Es gibt in unserer westlichen Tonleiter nur zwölf Töne, von denen meistens nur 8 gut zueinander passen. Die Permutationen sind also endlich und andere Musiker und Bands machen das genauso…
Hier geht es weiter mit Songwriting: Die 13 ultimativen Tipps für bessere Songs:
7. Sei nicht zu vorhersehbar
Ein wirklich schwieriges Unterfangen ist, die Balance zwischen Erfüllung der Hörerwartung und Vermeidung einer Vorhersehbarkeit zu finden. Einerseits braucht es bekannte Strukturen und Melodiephrasen, um einen Hit (oder genügsamen Song) zu schreiben, andererseits ist das Publikum auch schnell gelangweilt, wenn es allzu offensichtlich wird.
Reime bieten sich bestens an, um hier neue Wege zu beschreiten – abseits der Klischees. Nutze neue Reimschemata, vermeide offensichtliche Reime á la Hecke/Schnecke und versuche zu analysieren, warum manche Reime besser im Gedächtnis des Publikums bleiben als andere.
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8. Die Unvollendeten…
Wir haben sie alle irgendwo in der Schublade, auf dem Computer oder dem Papier: Die unvollendeten Songs, zu denen uns einfach der B-Teil nicht einfallen will. Manchmal finden sich zwei unvollendete Songs, die sich prima zu einem fertigen zusammenpassen wollen. Durchforste desöfteren mal dein Songarchiv auf der Suche nach dem passenden B-Teil…
9. Covern hilft beim Lernen von Songwriting
In Richtung von Punkt 6 funktioniert auch dieser Tipp. Lerne, so viele Songs wie möglich auf deinem Instrument zu spielen und zu singen. Lerne sie richtiggehend auswendig. Das hilft nicht nur für ein kurzweiliges Beisammensein am See beim Lagerfeuer, in jedem Song gibt es etwas zu lernen. Eine Akkordfolge hier, eine Phrase dort, ein neues Reimschema, etc.
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10. Ein Song, eine Idee
Im englischen Sprachraum gibt es den Spruch ‚KISS – Keep it simple, stupid‘. Und da ist eine Menge dran. Wenn ein Song aus 32 Textzeilen besteht, dann reicht eine Idee vollkommen aus, um den gesamten Song zu tragen. Die Idee muss nur gut genug sein.
Oftmals bin ich versucht, mehr als eine Idee in die drei Minuten Song zu packen, nur um kurz darauf festzustellen, dass im Grunde genommen meine erste Idee einfach nicht gut genug war.
11. Grundregeln des Songwriting
Ok, Du hast mich erwischt. Es gibt gar keine Regeln beim Songwriting. Und doch. Es gibt eine Sache, die Du unbedingt verinnerlichen musst, wenn Du gute Songs schreiben möchtest. Ein Song besteht immer aus Musik und Text. Ein Text allein oder die Musik für sich genommen sind noch lange kein Song. Es ist wichtig, in beide Teile gleichviel Liebe und Detailarbeit zu stecken, um einen wirklich guten Song zu schreiben.
Und wenn Du die Grundregeln erst einmal so richtig verinnerlicht hast, kannst Du diese nach Belieben dehnen und brechen. Denn beim Songwriting gibt es keine Regeln.
12. Übe jeden Tag
Wenn Du das Songwriting wirklich ernst nimmst, dann solltest Du jeden Tag etwas üben. Ganz so, wie Du mit deinem Instrument übst oder jeden Tag einige Tennisstunden mit Trainer nimmst. Dabei ist das Üben im Songwriting sehr einfach, denn Du musst keine langweiligen Skalen hoch und runter spielen. Schreibe einfach jeden Tag eine Strophe oder einen Chorus, eine Textzeile oder eine Melodie, einen ganzen Text oder Song. So viel Du eben möchtest und kannst.
13. Lerne aus anderen Bereichen
Das Leben ist alles andere als eindimensional und geradlinig. Du kannst aus jedem Bereich des Lebens (Schule, Beruf, Privatleben) oder Teilbereich der Musikproduktion etwas für dein Songwriting herausarbeiten und lernen.