Kompressor beim Recording oder beim Mixing verwenden?

Kompressor beim Recording
Kompressor beim Recording oder erst beim Mixing? Hier kommen die Vor- und Nachteile!

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo am 21. März 2017

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Braucht man den Kompressor noch bei der Aufnahme?

Komprimieren auf dem Weg in die DAW (Digital Audio Workstation)? Oder doch erst später im Mix? Bei der technischen Reife der heute verwendeten Wandler in handelsüblichen Audio Interfaces scheint das Komprimieren der Schallquelle auf dem Weg in die DAW kaum mehr nötig. Und doch findet man immer wieder Toningenieure und Musikproduzenten die genau hierauf schwören.

Der eigene Geschmack ist entscheidend

Natürlich gibt es auch auf diese Frage keine immer gültige Antwort. Zu sehr hängt die Antwort von der jeweiligen Situation und letztlich auch dem eigenen Geschmack ab. Damit Du dir aber eine eigene Meinung darüber bilden kannst, werde ich hier alle Vor- und Nachteile auflisten, die mir dazu einfallen. Du bist gerne eingeladen, diese Liste mit deinen Gedanken zu vervollständigen und diese in den Kommentaren für alle zugänglich zu schreiben.

Passend dazu: Die richtigen Kompressor Einstellungen »


PASSEND DAZU


Ohne Kompressor beim Recording

  • Der Gesang bzw. das Instrument wird trocken aufgenommen, alles bleibt im Original erhalten.
  • Du bleibst also flexibel im Mixdown
  • Die Kompression wird beim Abmischen des Songs angewendet.
  • Du kannst jederzeit den verwendeten Kompressor oder die Einstellungen im Mix ändern.
  • Bei Aufnahmen in eine DAW mit 24-bit ist genug Platz, um alle leisen Passagen in optimaler Klangqualität aufzunehmen.
  • Benötigt keine Erfahrung im Umgang mit dem Kompressor.
  • Software-Kompressoren klingen meist nicht so gut wie ihre Hardware-Verwandten.

Mit Kompression bei der Aufnahme

  • Du reduzierst die Wahrscheinlichkeit von digitalem Clipping.
  • Schwankungen in der Positionierung des Sängers durch „Schunkeln“ vor dem Mikrofon werden ausgeglichen.
  • Ist die Aufnahme erst einmal falsch komprimiert, so gibt es selten Rettung.
  • Benötigt viel Erfahrung im Umgang mit dem Kompressor.

Kompression muss man ausprobieren

Du musst selbst entscheiden, ob Du Kompression bereits bei der Aufnahme von Gesang, Sprache oder Instrumenten anwenden willst. Wie so oft geht es darum, verschiedene Situationen zu testen, mit den Einstellungen und Möglichkeiten zu experimentieren und sich anzupassen.

Nicht zu vergessen ist auch das Ziel deiner Aufnahme und deine eigene Erfahrung. Rohmaterial lässt sich stärker formen und verändern, als eine Aufnahme auf die bereits ein Kompressor angewendet wurde. Natürlich kann man auch hier noch ordentlich im Mixdown arbeiten, aber eben etwas bedachter.

Unsere Kompressor Anwendung

Ich selbst verwende keine Kompression bei der Aufnahme, da ich mit exzellenten Wandlern in ein DAW aufnehme und somit genug Auflösung für alle Lautstärken habe. Um Clipping zu vermeiden, nehme ich das Signal bei -3 bis -6dB auf oder versuche die Lautstärkeschwankungen des Sängers mit der Hand während des Recordings auszugleichen.

Wer nicht auf die Wirkung einer prozessierten Stimme auf die Performance des Sängers verzichten will, der kann ja zusätzlich zum Hall im Monitorweg auch noch die Stimme komprimieren und die eigentliche Aufnahme trocken in die DAW leiten.

Tipp: Serielle Kompression – Zwei Kompressoren in Reihe

Alles über Serielle Kompression »

Setzt Du deinen Kompressor beim Recording ein?

Nutzt Du den Kompressor schon bei der Aufnahme? Und wenn ja, wie stellst Du ihn ein? Oder hast Du schlagkräftige Gründe für die Verwendung beim Mixing? Lass es uns wissen und teile deine Erfahrung mit anderen Lesern!

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