DI-Box
Funktion & Aufbau + aktiv vs. passiv + Anwendungsbeispiele

DI-Box: Funktion & Aufbau + aktiv vs. passiv + Anwendungsbeispiele
Drei Modelle aus der Sparte »DI-Box« - hier erfährst Du alles über dieses Werkzeug zur Symmetrierung, Impedanz & Co., das nicht nur für Gitarristen und Bassisten interessant ist

Felix Baarß Von Felix Baarß am 20. September 2016

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Was ist eine DI-Box?

Die DI-Box (»Direct Injection Box«) erscheint Einsteigern, die nicht mit Gitarre und Bass unterwegs sind, eher wie eine geheimnisvolle Black Box. Dabei ist sie ein einfaches Werkzeug für das Recording oder live auf der Bühne. Hier sind die typischen drei Aufgaben, gefolgt von allen wichtigen Details:

Eine DI-BOX …

  • passt die Impedanz an
    meist hochohmige Signalquellen → niederohmige Geräte zur Bearbeitung
  • symmetriert das Audiosignal
    asymmetrisch → symmetrisch
  • vollzieht eine Massetrennung
    Im Idealfall erfolgt eine sogenannte galvanische Trennung

Impedanz

In aller Regel wandelt eine DI-Box das hochohmige Signal eines Instruments (meist mit Tonabnehmer) in ein niederohmiges. Typischerweise mit Mikrofonpegel. Das kann dann in den Mikrofoneingang (XLR-Buchse) von beliebigem Musik Equipment geleitet werden. So wird eine Weiterverarbeitung mit unverfälschtem Klang und moderatem, gut nachregulierbarem Pegel ermöglicht.

Die typischsten Beispiele: Eine E-Gitarre oder ein E-Bass soll direkt an ein Mischpult, ein Audio Interface oder eine PA-Anlage angeschlossen werden. Also dann, wenn die »trockene« Aufnahme des Instruments alternativ oder zusätzlich zur Amp-Mikrofonierung gewünscht wird. Das ist beim Viersaiter gang und gäbe, während es bei der E-Gitarre z.B. zum Reamping verwendet wird.


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Zu hochohmigen Signalquellen zählen weiterhin einige Keyboards, das Fender Rhodes, CD-Player und mehr.

Symmetrierung

Ist ein Signal symmetriert, wird die Wahrscheinlichkeit der Einstreuung von Störgeräuschen reduziert. Und zwar drastisch. Die Symmetrierung wird vor allem bei langen Kabeln wichtig.

Nur mit einem XLR- oder mit TRS-Klinkenkabel (»Tip, Ring, Sleeve«, alternativ für asymmetrisches Stereo) kann symmetriert übertragen werden. Daher liegt ausgebende Buchse einer DI-Box auch in einem dieser beiden Formate vor.

Alles zum Thema: Symmetrisch vs. unsymmetrisch

Masseverbindung

Die meisten DI-Boxen ermöglichen die Unterbrechung der Masseverbindung (englisch: »ground lift«). Nach dem Umlegen eines Schalters werden lästige Brummschleifen und andere Störgeräusche meist zuverlässig unterbunden.

Wichtig für die Kaufentscheidung: Wenn Du oft lange Kabel zum Mischpult verlegst, empfehlen sich die Ausführungen mit einer sogenannten galvanischen Trennung. Sozusagen Massetrennung deluxe. Wird zudem noch symmetriert, ist das fast schon ein Garant für Signale ohne Brummschleifen und dergleichen auf vielen Metern Kabel.

DI-Box: Funktion & Aufbau + aktiv vs. passiv + Anwendungsbeispiele
Der Fachhandel bietet auch Varianten mit vielen In- und Outputs für große Ensembles

Formate und Varianten der DI-Box

Eine DI-Box ist in der Regel ein recht kleines Gerät in Schachtelform. Etwa so groß oder wie ein handelsübliches Stück Butter (250 Gramm). Für Bühnen oder große Studios werden aber auch recht große Boxen im Format für 19-Zoll-Racks verwendet. Sie bieten entsprechend viele Ein- und Ausgänge.

Es gibt eine ganze Menge dieser kleinen Kisten, von etwa 10 bis 500 Euro. Zumindest wenn nicht noch ein Preamp und/oder weitere Extras integriert sind. Dann kann es noch deutlich teurer werden. Hersteller dbx, Radial, Palmer, Sommer Cable und viele weitere sind mit DI-Boxen am Markt vertreten.

Praktisch alle Modelle sind so ausgereift, dass sie ihre hauptsächlichen Zwecke gut erfüllen. Nämlich hochohmige Signale im Pegel für einen Mikrofoneingang anzupassen und mit Symmetrierung gegen das Brummen vorzugehen. Klar, hochklassige und teure DI-Boxen sorgen (potentiell) für einen noch saubereren, noch weniger verfälschten Klang. Interessant ist aber eher vor allem die folgende Frage – lies weiter …

DI-Box: Aktiv oder passiv?

Der wichtigste Unterschied: aktiver versus passiver Betrieb. Eine aktive DI-Box braucht Strom. Den nutzt sie vor allem dafür, um den Pegelverlust (Lautstärkeverlust) zu kompensieren. Der Strom kommtvon einer Batterie,einem Netzteil oder der Phantomspeisung des Mischpults bzw. Interfaces.

Hier folgen die Zusammenfassung und zahlreiche weitere Aspekte:

 Vorteile: Aktive DI-Box

  • kein Pegelverlust → weniger Gain am Preamp bei Mischpult & Co. nötig
  • kein Verlust von Bässen & Höhen bei Gitarren/Bässen mit passivem Tonabenhmer
    (siehe Tonabnehmer aktiv vs. passiv)
  • variable Impedanzen am Ein- bzw. Ausgang möglich
  • weniger empfindlich gegen magnetische Einstreuung
DI-Box: Funktion & Aufbau + aktiv vs. passiv + Anwendungsbeispiele
Beispiele für die Anwendung einer aktiven DI-Box

 Vorteile: Passive DI-Box

  • braucht keinen Strom durch Phantomspeisung & Co.
  • lässt sich auch umgekehrt nutzen (symmetrische → unymmetrische Signale)
  • übersteuert das Signal nicht so schnell bei hohen Eingangspegeln
DI-Box: Funktion & Aufbau + aktiv vs. passiv + Anwendungsbeispiele
Beispiele für die Anwendung einer passiven DI-Box mit zwei Kanälen

Fazit zur DI-Box

Hier haben wir es mit einem unentbehrlichen Werkzeug zu tun. Durch diverse Extrafunktionen kann es stark aufgewertet werden. Längst gibt es die kleinen und großen Boxen mit mehreren Kanälen, integrierten Vorverstärkern, Nachbildungen des Klangs einer Gitarrenbox und mehr. Diese Vielfalt wird auf den oben eingebetteten Bildkompositionen gut deutlich. Das sind doch eine ganze Menge möglicher Szenarien, oder?

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