House Chords programmieren – Tutorial
Von Felix Baarß am 18. Juli 2017
Tutorial: House Chords programmieren
Um das Tutorial »House Chords programmieren« Schritt für Schritt nachzuverfolgen, solltest Du wissen, wie virtuelle Instrumente (hier: unser Synthesizer-Plugin) installiert und in deine DAW-Software eingebunden werden.
Die Kenntnis der Möglichkeiten zum Setzen von MIDI-Noten in deiner Sequenzer-Software und zur Editierung der Velocity-Werte ist hilfreich. So musst Du beim Feilen am Sound deiner House Chords nicht ständig dein Masterkeyboard spielen.
🎧 Diesen Sound erstellen wir gemeinsam an Synthesizer & Co. …
1 House Chords programmieren – Vorbereitung
Dieses Tutorial nutzt den feinen kostenlosen Synthesizer TAL-NoiseMaker … als Startpunkt dienen die Einstellungen im Bild rechts – klick oder tipp es an, um es zu vergrößern. Im Premium Tutorial findest Du ein Preset zum Laden im Plugin.
PASSEND DAZU
- delamar Shop
- Deep House Drums & Beats programmieren mit FL Studio
- Fetter Bass mit free VST Synth Tutorial
- So geht Rock Drums programmieren: Tutorial
- Elektronischer Bass im House-Stil (Tutorial)
In deiner Projektdatei sollte ein Tempo zwischen 120 und 130 BPM eingestellt sein, damit Du reproduzierbare Ergebnisse erzielst. Los geht’s …
2 Beat machen
Setze zunächst eine Kick Drum auf jeden Beat (1-2-3-4) im Takt im Stile von Four-to-the-Floor, diese bildet das das rhythmische Grundgerüst. Den Loop stellen wir auf einen Takt, also vier Schläge der Kick Drum. In dieser kurzen Schleife bastelt sich der Beat meiner Erfahrung nach am besten.
3 House Chords – MIDI
Wir beginnen mit einem schlichten Moll-Dreiklang, dessen Grundton sich zwischen C3 und C4 befinden sollte. Drei Halbtonschritte darüber folgt der zweite Balken und weitere vier Halbtonschritte darüber der dritte. Ich nutze für dieses Tutorial die Töne f-gis-c und ziehe alle drei entsprechenden MIDI-Noten auf die Länge einer Achtelnote.
In unserem Premium Download gibt’s die passende MIDI-Datei. 🎹
4 Basics für den Sound
Um von Anfang an einen harmonischen Vielklang in unserem Sound zu haben, nutzen wir zwei Oszillatoren. Stelle den TUNE-Regler von OSC 1 auf -12 und jenen von OSC 2 auf -19. Zudem nutzen wir die Oszillatoren zur Klangerzeugung in unterschiedlichen Timbres, indem OSC 2 eine Pulswelle erzeugt – klicke in das Feld, wo bisher noch »Saw« zu lesen ist und wähle dann »Pulse« aus.
Hinweis: Rechts unten unter DISPLAY im NoiseMaker siehst Du den Wert für den Regler, den Du zuletzt verstellst. Erst damit kannst Du die Werte reproduzieren, die in den folgenden Schritten genannt werden.
5 Subbass
Jetzt reichern wir den harmonischen Gehalt unseres Sounds noch weiter an, indem der SUB-Regler der MASTER-Sektion aufgedreht wird. Ich habe mich hier für einen etwas leiseren Output als bei den beiden normalen Oszillatoren entschieden, um es nicht zu übertreiben: Stelle ihn »auf zwei Uhr«, also auf einen Wert von etwa -9 dB.
6 Weicher Sound
Um unsere House Chords weicher, runder klingen zu lassen, nutzen wir ein Filter. Stichwort: Subtraktive Synthese. Klicke auf die große Überschrift SYNTH 2, um das Filter des TAL-NoiseMaker zu öffnen und wähle den Low-Pass »LP 18dB« aus. Die moderate Flankensteilheit sorgt für einen weichen Übergang zwischen gefiltertem und ungefiltertem Frequenzbereich.
Drehe den Regler CUTOFF auf etwa 10 Uhr, also auf einen Wert von ca. 0,25. Nun schraubst Du noch nach Gusto an der Resonanz (RESO), bis ein Wert zwischen 0,30 und 0,35 erreicht ist. Mit dem Regler VOLUME (ganz rechts oben) auf ca. -12 dB gleichen wir den Lautstärkeverlust wieder aus.
7 Kontur
Wir stellen den Regler CONT auf einen Wert von 0,50, damit die Filterhüllkurve richtig greift (mehr über die Wirkungsweise von CONT erfährst Du im Premium Download). Anschließend bewegst Du am besten das Decay (»D«) langsam nach oben, bis zur knappen Hälfte des Regelwegs (zwischen 0,35 und 0,40).
Um den geöffneten Filter nicht zu abrupt schließen zu lassen, erhöhst Du das Release (»R«). Für unseren Sound kannst Du es bis zum Maximum hochschrauben.
8 Echo, Echo, Echo …
Für einen schönen Dub-Charakter und den Sound unendlicher Weiten nutze ich ein Delay. Dieses synchronisiere ich mit dem Tempo meines Hosts; bei allen guten Delays gibt es einen dafür zuständigen Knopf, der meist mit »SYNC« oder »BPM« beschriftet ist. Das Tempo der Wahl ist nun die triolische Achtelnote, meist als »1/8T« bezeichnet.
Nächster Halt: Feedback. Wir drehen das Feedback etwa zur Hälfte auf. Das gibt dem Sound genügend Tiefe, ohne alles zuzukleistern. Drehst Du das Feedback zu sehr auf, können die entstehenden Rückkopplungen sich schnell hochschaukeln und förmlich kreischen.
🎬 Video Workshop: Delay in der Musikproduktion
9 Equalizing
Abschließend möchte ich, dass nicht der gesamte Frequenzbereich des Eingangssignals für das Delay herangezogen wird. Zu diesem Zweck nutze ich das Hoch- und das Tiefpassfilter meines Delays und stelle Ersteres auf rund 230 Hz sowie Letzteres auf ca. 2,5 kHz ein. So klingt der Mix aufgeräumter, da nur die relevanten Signalanteile mit einem Echo versehen werden.
Wenn dein Delay keine Filter hat, kannst Du einen solchen auch in Form eines Plugins implementieren. Lege es auf der Spur, die via Send-Signal von unserem trockenen Sound gespeist wird, einfach vor das Delay.
Bau noch einen Beat dazu: Deep House Drums
House Chords deluxe im Premium Tutorial!
Bis hierhin haben wir im Tutorial noch längst nicht alle Möglichkeiten für den Sound der House Chords ausgeschöpft. Wie Du mit fortgeschrittenem Sounddesign alles aus den Noisemaker-Oszillatoren und den MIDI-Akkorden herausholen kannst, erfährst Du in unserem Premium Tutorial » Exklusiv für 2,99 €
Premium – House Chords programmieren
- Druckbares PDF
- 6 weitere Schritte für ausgebufften Sound
- Projektdatei für Reaper
- Die MIDI-Datei der House Chords und Beats
- 5 Drum Samples [lizenzfrei verwendbar]
- Alle Klangbeispiele als WAV 24 Bit / 44,1 kHz
- Alle Einzelspuren des Loops als WAV 24 Bit / 44,1 kHz
- Chords & FX
- Kick
- Clap
- Hihat
- 2 Snares
- Der komplette Beat