Wie Apache 207, Mero & Co. klingen
Hip Hop Sample Beat erstellen
Von Konrad Morgan am 31. März 2020
Schritt für Schritt zum Hip Hop Beat á la Apache 207 & Mero
Wir beschäftigen uns heute mit dem Style von Beats, der seit 2018 durch die Radios, Shisha Bars und geöffneten Autofenster eine gehörige Portion Urlaubslaune, gespickt mit expliziten Themen verbreitet. Bevor wir starten, Schritt für Schritt einen Beat zu produzieren, bereiten wir unser Arbeitsmaterial vor. Als DAW-Software benutzen wir FL Studio, das gerade in der Hip Hop Szene sehr beliebt ist.
Bei den Samples greifen wir zum brandneuen Ghosthack Ultimate Producer Bundle. Natürlich kannst Du auch eine andere DAW oder andere Samples nutzen, je nachdem was dir vorliegt.
Das Genre hat noch keinen Namen, kein festes Erscheinungsbild und lädt zum auszuprobieren ein.
Seit einigen Jahren ist deutscher Hip Hop so vielseitig geworden, dass es unendlich bereichernd für die deutsche Rap- und Musiklandschaft geworden ist.
Als Inspiration nehmen wir uns Balladen von Apache 207 (dem Gangster, der auch mal sein Tanzbein schwingt) und Uptempo Songs von Mero, Nimo, Loredana und Mozzik.
PASSEND DAZU
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Schritt 1 – das Sample
- Wir wählen ein Sample aus
- Im Ghosthack Bundle finden wir die BPM und die Tonart
- BPM einstellen
- Sample in den Sequenzer ziehen
- Loop festlegen
- Um den Loop angenehmer zu gestalten, wiederhole ich den letzten Ton des Samples.
Schritt 2 – die Drums
Innovativ für diesen Stil sind die Snares. Während man in Hip Hop meistens bei 2 und 4 bleibt, orientiert sich der neue Stil am Reggaeton oder Indie.
Um den Takt zu halten, setzen wir die Kick in der ersten Hälfte des Loops auf jeden vierten Step, ähnlich wie bei Electro. In der zweiten Hälfte des Loops setzen wir sie etwas typischer für Hip Hop oder RnB.
Der neue Stil lebt von der Kombination von einfachen, elektronisch angehauchten Rhythmen und exotischer Percussion. Dadurch wird der Beat tanzbar. Die Geschwindigkeit ist meistens schneller als bei typischem Hip Hop gewählt.
Schritt 3 – Melodie hinzufügen
Um Abwechslung zu schaffen und die Melodie zu betonen, fügen wir ein weiteres Samples hinzu. Wir wählen ein Sample mit der gleichen Tonart aus. So findest Du schneller Samples, die zu deinem bisherigen Beat passen.
In den Ghosthack Bundles findest Du MIDI-Dateien und Einzelspuren, so dass Du deine Beats noch individueller gestalten kannst, wenn Du möchtest.
Die Samples aus diesem Tutorial
Für dieses Tutorial haben wir Samples aus dem brandneuen Ghosthack Ultimate Producer Bundle 2020 genutzt. Hier findest Du zahlreiche Drum Sounds, hochwertige Vocals, diverse Trap Sounds, passende MIDI-Dateien und vieles mehr. Das Ghosthack Ultimate Producer Bundle wurde aus 20 einzelnen Packs des Herstellers kombiniert.
Wer jetzt bestellt, erhält übrigens einen Rabatt von satten 96% und weitere Bonus-Packs! Alle Infos haben wir dir in einem Beitrag zusammengestellt.
Schritt 4 – Bass & 808
Die sagenumwobene 808 hat den Hip Hop und das Radio fast seit Anbeginn des Genres dominiert. Auch in diesem Stil kommt sie zum Einsatz.
Wir spielen den Grundton des Samples mit dem Bass nach. Entweder machst Du das nach Gehör oder hilfst dir mit Analyzer Tools wie WaveCandy oder „Mixed in Key“.
Auch beim Bass bleiben wir einfach beim Rhythmus: Die Snare aus Schritt 2 sorgt für genügend rhythmische Aufregung.
Schritt 5 – Rhythmus Add
Um den Rhythmus zu verstärken und druckvoller zu machen, fügen wir eine moderne Kick und Clap dazu.
Die kraftvolleren Drums spielen größtenteils den selben Rhythmus, wie die bisherigen. Damit haben wir druckvollere Drums mit mehr Textur (Layering), mehr Abwechslung und mehr Möglichkeiten für das Arrangement.
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Schritt 6 – SFX
In dem von mir verwendeten Samples Bundle von Ghosthack gibt es eine Menge Soundeffekte, mit denen Du das Klangbild verändern kannst.
Um einen ausgefalleneren Sound zu gestalten, benutzen wir in unserem Beispiel ein Percussion-Samples als SFX. Wir setzen es auf den Taktanfang und zusätzlich lassen wir es als einleitenden Effekt rückwärts laufen.
Schritt 7 – Arrangement
Die einzelnen Elemente des Beats in unserem Loop sind jetzt bearbeitet. Nun schaffen wir daraus einen ganzen Song, wir bearbeiten das Songarrangement.
Wir nehmen uns ein Beispiel an Apache 207, der oft aus dem typischen Hip Hop Arrangement ausbricht: Nach einem kurzen Intro geht es schnell in den kompletten Beat. Dann arbeiten wir minimalistisch weiter und erzeugen punktuelle Spannungsmomente.
Konkret: Wir schalten Elemente und Spuren aus, um der Stimme des Rappers mehr Platz zu geben.
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Schlusswort
Anhand dieser Schritte kannst Du jetzt deinen eigenen Beat im Stil von Apache 207, Mero, Nimo, Loredana & Co. bauen. Am besten werden Beats immer dann, wenn Du ihnen eine eigene Note verleihst.
Hast Du noch Fragen oder Anregungen? Dann schreib mir jetzt in die Kommentare!