5 Tipps, um deine elektronischen Drums zum Leben zu erwecken
Von Carlos San Segundo
5 Tipps, um deine elektronischen Drums zum Leben zu erwecken
1. Stimmen, verstimmen und Pitch
Wie oft hast Du dir schon gesagt „ich brauche neue Samples“? Vermutlich sehr oft, genau wie ich. Und dabei habe ich häufig nicht mal das ganze Potenzial vorhandener Drum Samples ausgeschöpft – Du auch? Allein die Möglichkeit, in deinem Sampler die eingeladenen Drums zu stimmen bzw. zu verstimmen bietet schon eine Menge mehr Sound zum gleichen Preis. Zum Beispiel kannst Du aus einem einzigen Tom-Sample ein ganzes Set zusammenstellen. Im Übrigen eine Vorgehensweise, die früher gang und gebe war, als Arbeitsspeicher noch deutlich teurer war.
Und Du kannst auch versuchen, die Drum Samples auf die Tonart deines Songs zu stimmen. Gerade bei lang resonierenden Kick Drums oder Toms kann das eine Menge Groove bringen.
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Wenn Du ganz neue Sounds benötigst, kannst Du auch grössere Transpositionen verwenden. Tendenziell findest Du bei House zum Beispiel häufig tiefer gestimmte Drums, während bei Drum and Bass die Drums eher höher gestimmt werden. Eine Menge Leben kannst Du den Drums auch einhauchen, wenn Du die Anschlagsstärke dazu verwendest, die Tonhöhe zu modulieren. Je stärker Du die Tasten dann anspielst, desto höher der Klang der Drums. Um noch eine gewisse Natürlichkeit beizubehalten, kannst Du auch mithilfe der Hüllkurve die Tonhöhe nach dem ersten Anschlag auf die normale Stimmung zurückfallen lassen.
2. Drums anzerren
Es gibt wahre Meister da draussen, die ihren Drums eine Menge Leben durch eine starke Verzerrung einhauchen können. Trotz starker Verzerrung gut klingende Drums zu zaubern, ist eine schwierige Kunst. Aber mit nur ein wenig Overdrive oder Verzerrung lässt sich schon viel bewegen.
Wenn Du nur den Anschlag deines Samples verzerrst und das Decay unverzerrt lässt, scheint die Drum lauter zu sein (ähnlich einem Limiter, der auch die Spitzen abschneidet). Der Anschlag ist der lauteste Teil deiner Drum und Du kannst diesen Effekt mit vielen Plugins emulieren, die nur bei den lautesten Passagen anfangen zu zerren. In Maßen angewandt, klingt die Drum auch punchiger und durch den Overdrive kommen neue Obertöne hinzu, die einen helleren Attack produzieren.
3. Layering
Über Layering an sich haben wir schon im Beat Making Artikel geschrieben. Für diesen Artikel soll es nur um das Layering mit knackigen Klängen für mehr Attack gehen, deren Lautstärke mit der Velocity moduliert wird.
Besonders gut funktioniert dieser Tipp mit einer Kick Drum. Um ihr mehr Attack und damit mehr Präsenz zu geben, kannst Du einen weiteren Sound im Sampler über ein Layering dazugeben. Das kann ein Click oder ein anderer Klang sein. Das Volumen dieses zusätzlichen Samples wird dann über die Anschlagsstärke gesteuert. Schlägst Du nur leise an, so ist der Click nicht zu hören. Haust Du richtig in die Tasten, so ist der zusätzliche Click am lautesten.
Wenn der Click nicht richtig mit der Kick Drum zusammengehen möchte, dann kannst Du mit einem Lowpass-Filter etwas die Höhen herausnehmen, bis sich beide Klänge gut zusammenfinden.
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4. Filtermodulation
Dies dürfte für Viele ein alter Hut sein. Bei diesem Tipp wird der Filter des Samples durch die Anschlagsstärke moduliert. Je stärker der Anschlag, desto offener der Cutoff und desto betonter der jeweilige Schlag. Leise Anschläge klingen dumpfer und es entsteht dadurch eine angenehme Dynamik, die den Drums und damit dem Song mehr Leben einhauchen.
5. Mute-Groups
Mute-Groups dienen ursprünglich dazu, realistischere HiHat-Klänge zu bekommen. Diese kann nämlich entweder offen, geschlossen oder irgendwo dazwischen gespielt werden. Bei programmierten HiHats will man also in der Regel verhindern, dass eine geschlossene HiHat erklingt, während die offene HiHat noch ausklingt.
Die Mute Groups lassen sich aber genau so gut auch für andere Zwecke einsetzen. Zum Beispiel kann eine Mute Group dazu genutzt werden, die Toms aufzuräumen. Gerade wenn Toms einen langen Ausklang haben, klingt der Mix schnell matschig. Und Du kannst auch beliebige Drum Samples aus deinem Kit in eine Mute Group zusammenlegen, oftmals entstehen dadurch spannende und lebendige Pattern, auf die Du sonst nicht gekommen wärst.
Eine weitere Möglichkeit mit Mute Groups zu arbeiten ist ein Tipp, den mir ein befreundeter Musiker mal verraten hat. Er legt gerne auch mal Loops in eine Mute Group und kann diese jederzeit triggern, ohne dass sie sich dabei im Weg stehen. Denn jedes Mal, wenn er einen neuen Loop triggert (gleichwohl an welcher Stelle des Takts), verstummt der vorher gespielte.
Es gibt sicherlich noch viele, viele weitere Tipps, um deine elektronischen Drums zum Leben zu erwecken. Welche Tricks nutzt Du, um mehr Dynamik in gesampelte Drums zu bekommen? Wie gestaltest Du deine Beats interessant? Verrate den anderen delamari deine Tipps für die Produktion von Drums.
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