Cubase Tutorial
Die 11 besten Cubase Tricks & Kniffe
Von Fabian Eckert am 15. November 2020
#11 Start & Stop optimieren
Kennst Du das? Wenn dein Track läuft und Du stoppst ihn, bleibt er genau da stehen, wo der Cursor gerade steht. Beim nächsten Start musst Du dann den Cursor zurücksetzen und wieder auf die Leertaste drücken – das sind gleich zwei Tasten, die Du drücken musst. Und eine kannst Du dir locker sparen.
Öffne die Einstellungen und gehe in den Bereich Transport. Jetzt aktivierst Du den Haken für die Option „Bei Stop zur Startposition zurückspringen“.
Wenn Du jetzt dein Playback stoppst, springt der Cursor automatisch dorthin, wo Du dein Playback gestartet hast. Am Anfang ist das etwas ungewohnt, aber diese Änderung lohnt sich.
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#10 Loops schneller festlegen
Oftmals setzt man die Loops im Arrangement-Fenster immer mit ALT+Mausklick und STRG+Mausklick – das geht aber auch deutlich schneller mit den beiden Cubase Tricks, die gleich folgen.
Erstens: Wenn Du einen Clip im Arrangement-Fenster anklickst und dann auf die Taste P drückst, setzt Cubase dir den Loop automatisch um den Clip herum fest. Das nutze ich inzwischen am häufigsten beim Musik machen.
Für den zweiten Trick benötigst Du die sogenannten Cycle-Marker. Das sind Marker, die einen ganzen Bereich markieren und einfärben können – in meinem Projekt siehst Du sie hier oben. Ich habe damit meine Songteile festgehalten und eingefärbt.
Hier soll es aber nur darum gehen, die Loop-Punkte schneller zu setzen. Und dafür kannst Du jetzt einfach einen Doppelklick auf einen Cycle-Marker machen und schon setzt dir Cubase deinen Loop entsprechend.
#9 Clips kreativ verschieben
Eine großartige Methode, einen Clip im Arrangement-Fenster hin- und herzuschieben, ist, wenn Du STRG+Pfeiltaste links oder rechts drückst.
Der Clip springt dann um genau den Notenwert nach vorne oder hinten, den Du im Raster ausgewählt hast. So richtig spannend wird es, wenn Du das Raster auf Quantisierung stellst und deine Clips jetzt sehr schnell und effizient um eine 16tel oder 64tel verschieben kannst – je nachdem, was Du bei Quantisierung eingestellt hast.
#8 Clip-Inhalt verschieben
Dieser Cubase Trick ist nützlich, wenn Du viel mit Audiospuren arbeitest. Aber er funktioniert genauso auch mit MIDI-Clips.
Möchtest Du zum Beispiel die Snare Drum etwas vor den Groove ziehen, um den Rhymthmus etwas treibender zu machen, oder sie hinter den Groove platzieren, um Laidback zu klingen?
Oder Du möchtest den Startpunkt eines Audioclips verändern, ohne den Start- und Endpunkt des Clips selbst dabei ändern zu müssen?
Wenn Du STRG+ALT gleichzeitig drückst, kannst Du den Clip-Inhalt sehr einfach nach rechts oder links innerhalb des Clips verschieben.
#7 Spuren schneller umbenennen
Wenn ich bei einem Recording 10 neue Spuren anlege, um Platz für neue Aufnahmen zu schaffen, brauche ich immer sehr lange, bis ich die Spuren richtig benannt habe.
Normalerweise klickt man dazu doppelt in das Namenfeld und bestätigt seine Eingabe mit Return. Es gibt aber einen schnelleren und deswegen effizienteren Weg.
Du klickst doppelt auf den Namen und bestätigst am Ende mit der TAB-Taste – dann springt der Cursor in das nächste Namenfeld und Du kannst so sehr schnell alle Spuren umbenennen.
#6 Platz auf der Festplatte
Eine Sache, die mich früher immer bei Cubase geärgert hat, war, dass die Sound Libraries und der gesamte VST-Content immer auf die Systemplatte installiert wurden. Die Festplatte ist dann schnell voll und das ganze System wird lahm.
Bei früheren Cubase-Versionen gab es einen Workaround, doch inzwischen bietet Steinberg eine viel einfachere Möglichkeit, den gesamten Content auf eine externe Festplatte zu schieben.
Dazu musst Du zunächst den Steinberg Library Manager öffnen. In diesem kannst Du einstellen, wo Cubase grundsätzlich nach den Libraries suchen soll. Und mit dem Button MOVE kannst Du bereits installierte Libraries in deinem System verschieben – zum Beispiel auf die externe Audio-Festplatte.
#5 Kreativ destruktiv
Eine tolle Errungenschaft moderner Musikprogramme ist, dass sie das Audiomaterial nicht mehr dauerhaft verändern.
Leider geht damit auch einiges an Kreativität flöten – gerade im Bereich EDM lässt sich eine Menge mit Sampling und Bearbeitung von Samples veranstalten.
Cubase hat dafür ein Tool, das semi-destruktiv arbeitet – damit kannst Du den Workflow alter Musikprogramme oder von Tools wie Maschine bzw. der MPC nachbilden.
Du klickst einfach einen Audioclip an und drückst auf F7. Damit öffnet sich das Fenster „Direkte Offline-Bearbeitung“. Jetzt kannst Du Prozesse wie Normalisieren oder Time-Stretching in deinen Audio-Clip fest reinrechnen.
Oder Du bearbeitest dein Audio mit einem Plugin deiner Wahl und rechnest das Ergebnis in deinen Audioclip hinein. Das erzeugt einen sehr kreativen Workflow einerseits und spart zum anderen eine Menge CPU-Leistung – denn der Effekt wird offline eingerechnet.
Workflow alter Musikprogramme oder von Tools wie Maschine bzw. der MPC nachbilden
Und falls dir doch einmal nicht gefällt, was Du mit dem Original gemacht hast, kannst Du alle Bearbeitungen in deren Reihenfolge ändern oder einfach rückgängig machen.
#4 Master automatisieren in Cubase 11
Bei modernen Produktionen sind häufig Effekte zu hören, die auf den ganzen Track wirken. Typisch sind da Filterverläufe oder eine Automation mit dem Hall.
Um das mit deiner DAW zu machen, musst Du nicht etwa das ganze Projekt exportieren und dann die Effekte auf dieser Stereospur anwenden. Du kannst stattdessen einfach deine Masterspur automatisieren.
Dazu klickst Du im Arrangement-Fenster auf deine Master-Spur, die von Haus aus Stereo Out heißt.
Wenn Du mit der Maus beim Fenster mit den Tracks unten links auf die Spur gehst, zeigt sich dieser kleine Pfeil, mit dem Du die Automationsspuren öffnen kannst. Du kannst natürlich auch mit der Masterspur Automationen einfach mit einem Controller aufnehmen.
Steinberg Cubase 11 Pro Test: Was Du vor dem Kauf wissen musst
#3 Comping in Cubase 11
Comping ist eine Technik, mit der Du beispielsweise aus mehreren Takes eine perfekte Aufnahme schmiedest. Um Comping für deine Audioaufnahmen einzusetzen, brauchst Du aber gar nicht mehrere Takes aufgenommen zu haben.
Klick einfach auf eine Audiospur und dann auf den Knopf zum Aufmachen der Unterspuren. Deine Aufnahme befindet sich jetzt auf der obersten Spur und die zweite Unterspur ist frei.
Kopiere jetzt deine Aufnahme einfach auf die Unterspur darunter und schon kannst Du damit ein Comping machen wie üblich. Ich nutze das, um selektiv manche Schläge oder komplette Takte meiner Aufnahme im Rhythmus zu verändern, ohne auf das Audio-Warp-Tool zurückzugreifen.
Cubase berechnet die Töne aus der Melodie
#2 Audio zu MIDI
Wer Audio in MIDI konvertieren möchte, muss gar nicht auf teure Plugins wie Melodyne zurückgreifen. Cubase bietet diese Funktionalität direkt im Programm an – und das kostet nix extra.
Damit das gut funktioniert, brauchst Du eine monophone Audioaufnahme. Mit einem Doppelklick auf den Clip gelangst Du in den Sample-Editor, in dem Du auf das Tool VariAudio wechselst. Dieses schaltest Du jetzt an und Cubase berechnet die Töne aus der Melodie.
Du kannst die Melodie belassen, wie sie ist, oder jetzt mit dem Tool bearbeiten. Anschließend klickst Du unten auf Funktionen und MIDI extrahieren.
In dem neuen Dialog stellst Du deine Optionen wie gewünscht ein und klickst dann auf OK. Cubase erstellt jetzt eine MIDI-Spur mit einem MIDI-Clip mit deiner Melodie. Damit kannst Du jetzt weiter kreativ arbeiten.
#1 Arbeitsbereiche = Bildschirme
Früher habe ich immer mindestens zwei Bildschirme am Arbeitsplatz gehabt, um alles immer schnell im Blick zu haben. Und dann habe ich die Arbeitsbereiche entdeckt – Du kannst dir einen Arbeitsbereich wie einen eigenen Bildschirm vorstellen.
In einem Arbeitsbereich speicherst Du dir die aktuelle Ansicht von Cubase – welche Fenster offen sind, bspw. Arrangement im Fullscreen oder Mixer im Fullscreen, wo diese sind, wie groß sie sind und welche Einstellungen sie haben.
Mit der Tastenkombination ALT+ einer Zahl auf dem Nummernpad kannst Du zwischen den Arbeitsbereichen hin- und herschalten.
Und bevor Du gleich versuchst, eine Lanze für mehrere Bildschirme zu brechen – die nehmen eine Menge Platz auf dem Schreibtisch ein, machen den Sound aus den Studiomonitoren wegen der Reflexionen schlechter und außerdem können deine Augen ohnehin nur auf einem einzigen Bildschirm gleichzeitig schauen, oder?
Cubase 11 Video-Tutorial
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Cubase 11 Tutorial: Deine Tricks
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