Die beste DAW für Einsteiger
Empfehlungen der Redaktion & Lesern
Von Stefan Hofmann am 21. Dezember 2020
Die beste DAW für Einsteiger – Inhalt
Als beste DAW für Einsteiger geeignet sind …
Gleich vorneweg: Die Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, denn das Prädikat »Beste DAW für Anfänger« würde suggerieren, dass jeder frischgebackene Musiker und Produzent dieselben Wünsche, Vorstellungen und Vorlieben hat.
Und so haben wir uns entschieden, gleich drei unserer derzeitigen Favoriten auf ihre Einsteigerfreundlichkeit hin zu beleuchten. Die potentiellen Nachteile werden dabei nicht ausgelassen; keine DAW macht alle Anfänger glückselig.
Es fließen sowohl die Erfahrungen der Redaktion, als auch das Feedback unserer Leser mit ein – einst richtete dieser Artikel nämlich ganz direkt die Frage an alle delamari: »Was ist die beste DAW für Einsteiger?«. Los geht’s …
PASSEND DAZU
- ESI U22 XT cosMik: Recording Set für Einsteiger
- Was sind deine besten Tipps für Einsteiger ins Recording?
- GarageBand für Anfänger – Tutorial
- Flanger Video Workshop: Effekt-Grundlagen
- Routing für Einsteiger in Ableton Live Tutorial
Lies auch: Musik aufnehmen: Deine erste Musikaufnahme
DAW für Anfänger – Top 3
Image Line FL Studio
Das frühere »Fruity Loops« wird von unseren Lesern mit am häufigsten genannt, wenn die Frage nach der besten DAW für Einsteiger aufkommt. Wir können gut nachvollziehen, warum das der Fall ist. Als Gründe könnte man Folgendes anführen:
- Überwiegend einfache Bedienung …
- … aber trotzdem umfangreich ausgestattet
- Schon die günstige »Fruity Edition« (89 Euro) bietet 19 Instrumente & 62 Effekte
- Kostenlose Updates auf Lebenszeit
Einer der gewichtigsten Nachteile von FL Studio ist, dass es sich kaum für Musiker und Produzenten eignet, die oft Musik über Mikrofone oder elektronische Instrumente aufnehmen und mit allen Schikanen bearbeiten wollen. Das Programm konzentriert sich vielmehr auf die Produktion »in the box« – vor allem von elektronischer Musik mit virtuellen Instrumenten und Effekten (Audio Plugins) sowie Loops & Samples.
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PreSonus Studio One
Eine der komplettesten, zugänglichsten und am besten bedienbaren DAWs. Für Einsteiger ist insbesondere die Version »Artist« (95 Euro) gut geeignet, da sie mit einem Upgrade auf die Version »Professional« aufgemotzt werden kann. Zum Antesten bietet Presonus die komplett kostenlose Version der DAW »Studio One Prime«. Wichtige Pluspunkte im Überblick:
- Klar strukturierte Ein-Fenster-Oberfläche mit guter Mauseinbindung
- Viele Features für ambitionierte Musiker & Produzenten
- Programm & Handbuch auf Deutsch
- Späteres Upgrade auf Professional-Version möglich
Anders als bei vergangenen Versionen von Presonus Studio One Artist kannst Du ab sofort VST- und AU-Plugins nutzen, ohne ein kostenpflichtiges Update durchführen zu müssen.
Hervorzuheben ist auch »Presonus Sphere« – eine vollumfassende Plattform mit Community, Co-Workspace, Experten-Chat, Sound Libraries, Studio One Professional, Notion und allen Updates. Die Mitgliedschaft kostet monatlich knapp 15 Euro. Für fortgeschrittene User ein interessantes und umfangreiches Abo-Modell.
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Cockos REAPER
Reaper – eine DAW-Software für Einsteiger? Das kommt einem nicht unbedingt in den Sinn angesichts der komplexen Natur und umfangreichen Ausstattung dieses Programms. Und dennoch gibt es viele Punkte, die dafürsprechen:
- Perfekt für alle, die später so richtig tief einsteigen wollen
- Geringer Ressourcenverbrauch und schneller Start
- Alternative Benutzeroberflächen (»Themes«) installierbar. Tipp: Fusion_RJ
- Extrem günstig (60 Euro) in der Version für Hobbyisten und Semi-Profis
Was spricht dagegen? Die Fülle der Möglichkeiten könnte Einsteiger, die ihre erste DAW suchen, überfordern. Hier gilt es, sich durchzubeißen. Zudem ist die deutsche Übersetzung des Benutzerhandbuchs leider sehr veraltet – nur die englische ist gut gepflegt. Schließlich ist die standardmäßige graphische Benutzeroberfläche weder die hübscheste, noch besonders übersichtlich. Installiere am besten die oben in der Liste verlinkte Alternative.
» Mehr über Reaper DAW
5 × DAW für Einsteiger im Feature-Vergleich
Hier vergleichen wir fünf populäre DAWs etwas genauer – es sind jeweils die günstigsten der angebotenen Edtionen. Vorteile einer bestimmten DAW werden spätestens dann interessant für dich, wenn Du dir mehr Möglichkeiten offenlassen willst, als Du für den Anfang brauchst.
Tipp: Einen viel ausführlichere Gegenüberstellung von zehn DAWs – inklusive der umfangreicheren Editionen im Vergleich zu den hier vorgestellten – findest Du in unserem großen …
Weitere Kandidaten für deine erste DAW
Bislang haben wir die üblichen Verdächtigen aus der Rubrik »Beste DAW für Einsteiger« betrachtet. Doch es gibt noch Programme, die weniger bekannt sind, aber als erste DAW ähnlich attraktiv sein können. Folgend stellen wir dir eine DAW für Beginner vor, mit der Du ganz einfach Musik produzieren kannst.
Magix Music Maker
Eine seit 1995 bestehende DAW für das einfache Heim-Studio – fürs Reinschnuppern, die ersten Schritte und sehr einfach gehaltene Produktionen gewiss prima.
Von der kostenlosen Variante ist abzuraten (sie ist u.a. begrenzt auf acht Spuren), anders als die Premium-Edition für 79,99 Euro, die zudem mit einem VST-Plugin-Support aufwartet. So kannst Du Audio-Plugins von Drittherstellern einbinden … und damit beliebige virtuelle Synthies, Software Sampler & Co.
Diverse kostenlose DAWs
Wirf einen Blick in den Artikel »Musikprogramme – kostenlos und auf Profiniveau«, denn dort gibt es auch ein DAW-Kapitel.
Tipp
Beim Kauf einiger Audio Interfaces, DAW-Controller oder anderer Geräte bekommst Du als Bonus eine Lizenz für die abgespeckte Variante einer DAW-Software dazu. Oft ist das Steinberg Cubase Elements, PreSonus Studio One Artist (beide siehe Tabelle oben) oder Ableton Live Lite. Letzteres ist sonst nicht käuflich zu erwerben.
Gut zum Hereinschnuppern (und mehr) – das könnte den Ausschlag geben, wenn Du mit der erwähnten oder sonstiger Hardware dein Homestudio einrichten willst!
Fazit – DIE beste DAW für Einsteiger gibt es nicht
Es gibt sie einfach nicht, die beste DAW für Anfänger. Zu unterschiedlich sind die Ansprüche der potentiellen Nutzer an bestimmte Funktionen, das Design der Oberfläche, die Qualität der Dokumentation, das Reservoir an Tutorials im Netz und in den Printmedien, die Unterstützung durch Foren und und und …
Weitere Kriterien für die DAW für Einsteiger
- Weitgehend einfache Bedienung und Zugänglichkeit
- Faires Preis-Leistungs-Verhältnis
- Upgrade-Möglichkeiten und/oder gute Ausstattung von vornherein
Viele unserer Leser raten übrigens dazu, gar nicht erst klein anzufangen, sondern sich gleich für eine »große« DAW zu entscheiden und diese von Grund auf zu erlernen. Da ist viel Wahres dran, wenn Du dir Optionen offenlassen willst. Außerdem verlieren sie – den Willen zur Einarbeitung vorausgesetzt – bald ihren anfänglichen Schrecken.
Neu: Die 11 besten Cubase 11 Tricks & Kniffe
Dein Feedback – Was sollte die erste DAW leisten?
Die Erfahrungen der User sind spannend zu lesen – scroll einfach hier nach unten und schmöker ein bisschen, was die Leute da draußen so alles verwenden und warum.
Welche Erfahrungen hast Du im Vergleich mehrerer DAWs gemacht und gibt es für dich einen klaren Sieger? Vielleicht auch mehrere erste Plätze, nur mit verschiedenen Schwerpunkten (z.B. Recording versus reines In-the-box-Arbeiten)? Oder ist es unklug, auf ein simples Werkzeug zu setzen, nur weil der Einstieg leichter ist? Wir sind gespannt und würden uns freuen, wenn Du deine Expertise mit allen delamari teilst.
Neben den Dingen, die bestimmte DAWs auszeichnen und vielleicht sogar einzigartig in ihrer Tauglichkeit für Newbies machen, sind wir auch an Folgendem interessiert: Welche Dinge hättest Du dir rückblickend gewünscht, die deine damalige DAW der Wahl hätte bieten sollen, um dir den Start zu erleichtern? Sprich dich aus!