IK Multimedia Mixbox Test
70 Plugins im 500er-Format
Von Stefan Hofmann am 03. November 2020
IK Multimedia Mixbox Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
IK Multimedia Mixbox überzeugt durch eine einfache Bedienung sowie ein durchdachtes Produktkonzept.
So finden sich nahezu alle Plugins, die für heutige Musikproduktionen benötigt werden, in diesem Bundle.
PRO
- intuitive Bedienung
- schicke Nutzeroberfläche
- hervorragende klangliche Eigenschaften
- sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- –
Für wen?
Produzenten, Musiker und Tontechniker, die bei ihren Produktionen Wert auf eine einfache Bedienbarkeit sowie hervorragende klangliche Eigenschaften legen.
Was ist es?
Die IK Multimedia Mixbox ist ein umfangreiches Effektplugin-Paket. Sie vereint 70 Mixing- und Effekt-Plugins in einem virtuellen 500er Rack. Ausgangspunkt sind Module des IK Multimedia T-Racks, Amplitube und Sampletank. Das Plugin-System benötigt entweder Windows ab Version 7 oder macOS ab Version 10.10.
Ein minimaler Ram-Speicher von 4GB sollte in deinem Produktionsrechner verbaut sein, wobei die Empfehlung des Herstellers bei 8GB liegt. Die Plugin-Formate AU, VST2, VST3 und AAX werden unterstützt, somit sollte IK Multimedia Mixbox auf jeder gängigen DAW funktionieren.
5 Features: IK Multimedia Mixbox
- 70 Mixing- und Effekt-Plugins
- virtuelles 500er Rack
- individuelle Channelstrips möglich
- Dynamik-, EQ-, Filter-, Modulations-, Channelstrip-, Saturations-, Reverb-, Delay-, Distortion- und Amp-Module verfügbar
- 4 neue Algorithmen für Hall, Räume, Plates und Inverse Reverbs
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IK Multimedia Mixbox Test
IK Multimedia Mixbox – Erster Eindruck
Die Nutzeroberfläche der IK Multimedia Mixbox ist sehr übersichtlich. Im Fokus stehen die Plugin-Slots, die bis zu acht Module pro Instanz beherbergen können. Grafisch überzeugt die Software durch eine hervorragende, zeitgemäße Darstellung und kleine Details, die darauf schließen lassen, dass die Entwickler mit viel Herz bei der Sache waren. So wird bei freien Slots ein freier Steckplatz sichtbar, wie eben bei analogen 500er Racks. Auch die einzelnen Module überzeugen durch kleine grafische Details wie Lackplatzer an den Schrauben oder ähnlichem.
Um das Signal mit dem richtigen Pegel hinein bzw. heraus zu schicken, bildet je ein Input- bzw. Output-Regler den Anfang und das Ende der Kette. Über den Mixer-Button lässt sich die IK-Multimedia Mixbox auf die virtuelle Rückseite des Systems umschalten. Hier findest Du für jeden Slot einen Lautstärkeregler, um auch die einzelnen Plugin-Instanzen mit dem richtigen Pegel befeuern zu können.
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Auch das Sidechaining kann hier aktiviert werden. Eine Sektion mit Wet- und Dry-Reglern für jedes Plugin kannst Du einfach per Knopfdruck herbeischalten. Derselbe Button öffnet auch das Preset-Menü. Hier besteht die Möglichkeit aus vordefinierten Channelstrips zu wählen oder eben für jedes Modul eine Voreinstellung zu laden.
Solltest Du weniger als fünf Module benötigen, kannst Du die IK Multimedia Mixbox ganz einfach per Knopfdruck auf vier Instanzen schrumpfen lassen. Über ein Dropdownmenü pro Slot werden die einzelnen Module geladen. Übrigens, jedes Modul verfügt auch über einen Bypass-Schalter.
Per Klick auf die rechte, untere Ecke kann das Plugin zusätzlich in der Größe skaliert werden. IK Multimedia Mixbox funktioniert auch im Standalone-Betrieb. Bis zu acht Instanzen mit je acht Plugins können hier geladen werden. Jede davon verfügt über einen eigenen In- und Output. Auch Einstellungen wie Interface, Sample-Rate und Buffer-Size lassen sich hier vornehmen.
Über eine spezielle Ansicht kannst Du alle Slots der acht Instanzen auf einen Blick sehen. Das sorgt für eine ziemlich gute Übersicht. Alle anderen Funktionen sind identisch zur Plugin-Variante. Der Standalone-Modus ist besonders für Live-Anwendungen interessant. Singer-Songwriter und kleinere Bands sollten von diesem Feature so oft es geht Gebrauch machen.
IK Multimedia Mixbox – Die Module
Die einzelnen Module von IK Multimedia Mixbox können per Drop-Down-Menü über jedem Slot ausgewählt werden. Die zehn Kategorien „Amps“, „Channel Strip“, „Delay“, „Distortion“, „Dynamics“, „EQ“, „Filter“, „Modulation“, „Reverb“ und „Saturation“ stehen dir hier zur Verfügung.
Ein cooles Feature ist, dass beispielsweise bei den Delay-Presets ein Zusatz in der Benennung steht, der zeigt, ob es sich hier um ein Send- oder Insert-Preset handelt. Wie bereits erwähnt, kannst Du bei der IK Multimedia Mixbox auf 70 Plugins zurückgreifen. Jedes zu nennen dürfte wohl den Rahmen sprengen. Wir stellen dir in diesem Artikel ein Plugin pro Kategorie vor.
Channel Strip
Drei Channel Strips kannst Du hier auswählen. Diese erinnern an Gerätschaften bekannter Hersteller wie beispielsweise Neve. Der sogenannte „Channel Strip“ verfügt über einen EQ, der die Frequenzsektionen Sub, Mid und Air abdeckt sowie über je einen vordefinierten Low- und High-Shelf verfügt.
Auch Kompressor- und Gain-Regler sind vorhanden. Der Channel Strip klingt sehr neutral. Besonders gefallen hat uns das Air-Frequenzband, das das Signal etwas luftiger klingen lässt. Besonders Hi-Hats oder Akustikgitarren profitieren von einer Anhebung in diesem Bereich.
Reverb
Ganze neun Reverbs verschiedener Typen sind ebenfalls enthalten. Neben bekannten Kategorien wie Plate, Spring und dergleichen, gibt es auch das sogenannte Inverse Reverb, das Hall-Effekte kreiert, die rückwärts ablaufen. Über sieben Regler können Einstellungen getroffen werden.
So lassen sich unter anderem Size, Decay sowie der Inverse Typ regeln. Klanglich können über dieses Modul sphärische Sounds generiert werden, die besonders Filmmusikkomponisten begeistern dürften.
Delay
Aller guten Dinge sind? Drei! Und genau auf diese Anzahl an Delays kannst Du in der IK Multimedia Mixbox zurückgreifen . Besonders hervorzuheben ist das sogenannte Tape Echo. Hierbei handelt es sich um einen Delay-Effekt, der separate Einstellungen für links bzw. rechts zulässt. Per Schalter orientiert sich dieses Modul am Songtempo. Sustain und Volume stehen pro Kanal bereit. Auch die Delay-Zeit kann separat geregelt werden. Klanglich steht dieses Modul anderen hervorragenden, virtuellen Tape-Echos in nichts nach.
IK Multimedia Mixbox – Amps
Gitarristen aufgepasst: Neun verschiedene Module kannst Du in dieser Kategorie wählen. Neben Amp-Simulationen stehen auch Dinge wie beispielsweise der Speaker Emulator „Cabinet“ bereit. Dieser bietet die Möglichkeit aus verschiedenen Speaker-Modellen zu wählen, die Art des verwendeten Mikrofons zu definieren und dessen Entfernung und Position einzustellen.
In unserem Fall sorgte dieses Plugin dafür, dass das verwendete Gitarren-Signal an Wärme und Fülle gewann. Natürlich funktioniert das auch in die andere Richtung.
Distortion
Mit fünf verschiedenen Distortion-Effekten lässt sich schon einiges anfangen. Overscream basiert auf einem klassischen Gitarren-Distortion-Pedal und sorgt für gehörig Verzerrung. Per „Drive“, „Tone“ und „Level“ kann das Signal angepasst werden. Klanglich überzeugt dieses Modul durch einen tollen Verzerrer-Klang, der, dank der einfachen Bedienung, sehr einfach auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.
Dynamics
Die Dynamics-Sektion bietet dir sieben Module. Klassische Kompressoren, Limiter und De-Esser sind hier unter anderem zu finden. Auch ein Bus-Kompressor steht bereit. Optisch dürften sich vor allem SSL-Anwender bei diesem Modul zu Hause fühlen. Der transparente, neutrale Klang seines Vorbildes wird wirklich sehr gut reproduziert. Übrigens: Besonders auf dem Drum-Bus macht dieses Plugin einen tollen Job und funktioniert praktisch wie ein Kleber für die einzelnen Sektionen dieses Instruments.
EQ
Aller guten Dinge sind vier – zumindest in der EQ-Sektion der IK Multimedia Mixbox. Auf dem bekannten Pultec EQP-1A basierend, sorgt dieses Modul für einen gehörigen Röhren-Vintage-Klang. IK Multimedia ist es gelungen, den EQ abgespeckt auf das virtuelle 500er-Format zu komprimieren und den Vibe des Originals beizubehalten. Der Pultec-Trick, der durch gleichzeitiges Anheben und Absenken vor allem Bassdrums fetter macht, kann hier jedenfalls problemlos angewandt werden.
Filter
Zehn Filter inklusive Wah-Pedal-Simulation sorgen für genug Futter im Sounddesign-Prozess. Filter-C moduliert den Klang des bekannten Curtis CEM3320 Filter-Chips, der beispielsweise in Modellen der Prophet-5-Serie zu finden ist. Klanglich kann das Modul für gehörig Verzerrungen aber auch Wärme sorgen.
IK Multimedia Mixbox – Modulation
Ganze siebzehn Modulationseffekte kannst Du wählen, um Signale interessanter zu gestalten. Neben alt bekanntem wie Flanger, Chorus und Phaser, sind auch andere interessante Module zur Soundgestaltung verfügbar. Besonders gefallen hat uns der sogenannte Slicer. Dieser sorgt für interessante Grooves, indem er das Audiomaterial rhythmisch in der Lautstärke verändert.
Du kannst aus 50 Pattern wählen und zusätzlich die Frequenz, also die Häufigkeit des verwendeten Patterns in Bezug auf die Zeit, regeln. Klanglich sorgt dieses Plugin besonders auf Synthie-Spuren in EDM-Tracks für interessante Rhythmen – fernab der Drum-Sektion.
Saturation
Diese Kategorie hat uns besonders überzeugt. Sie verfügt zwar nur über drei Module, diese haben es jedoch in sich. Besonders hervorzuheben ist Tape Cassete. Über diesen Effekt wird das Ausgangssignal klanglich so verfremdet, dass es so klingt, als würde dieses über eine Kassette abgespielt werden.
Über verschiedene Regler wie Wow, Flutter, Saturation und Tapesnaps, lässt sich der Klang tiefergehend bearbeiten. Besonders Hip Hop Produzenten dürften dieses Modul lieben. Angewendet auf Samples, klingen diese sofort nach Plattenspieler.
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IK Multimedia Mixbox Test-Fazit
Die 70 verfügbaren Prozessoren machen durch die Bank einen hervorragenden Eindruck. So finden sich nahezu alle Plugins, die für heutige Musikproduktionen benötigt werden, in diesem Bundle – sauber und übersichtlich in Kategorien sortiert. Außerdem überzeugt die IK Multimedia Mixbox durch ein durchdachtes Produktkonzept und eine einfache Bedienung.
Die über 600 gut sortierten Presets liefern einen guten Ausgangspunkt für weitere Bearbeitungen. Jedoch ist auch das Erstellen und Abspeichern eigener Channelstrips kinderleicht. Auch die Standalone-Variante funktioniert tadellos und vor allem Live-Anwender dürften von diesem Feature profitieren, da keine zusätzliche DAW vonnöten ist. Das spart Rechenleistung und schont den Geldbeutel.
Klanglich bewegt sich das Plugin-System auf einem sehr hohen Niveau. Professionelle Anwender dürften jedenfalls auf ihre Kosten kommen. Alles in allem handelt es sich bei IK Multimedia Mixbox um ein intuitives und durchdachtes Plugin-Bundle, das auf keiner Festplatte fehlen sollte.
Features IK Multimedia Mixbox Review
- Hersteller: IK Multimedia
- 70 Mixing- und Effekt-Plugins
- virtuelles 500er Rack
- individuelle Channelstrips möglich
- Dynamik-, EQ-, Filter-, Modulations-, Channelstrip-, Saturations-, Reverb-, Delay-, Distortion- und Amp-Module verfügbar
- 4 neue Algorithmen für Hall, Räume, Plates und Inverse Reverbs
- 8 Prozessoren pro Instanz
- über 600 Presets verfügbar
- Standalone-Funktion für bis zu 8 Racks bei Live-Anwendungen
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