Einsteiger Guide Plugins

Audioeffekte
Hier im großen Einsteiger Guide zu Audioeffekten und Plugins, erfährst Du alles Wissenswerte und bekommst gleich ein paar Audio Plugin Empfehlungen zum Loslegen!

Mit Effekten in Form von Audio-Plugins veränderst Du digitale Klänge, seien es Aufnahmen von Instrumenten und Stimmen, fertige Samples oder Töne aus virtuellen Instrumenten. Letztere zählen ebenfalls zu den Audio-Plugins, jedoch können solche Software-Instrumente aus eigener Kraft Klänge erzeugen. Hier soll es ausschließlich um Effekt-Plugins gehen, während später noch ein ähnlich ausführlicher Artikel virtuelle Instrumente folgt – in beiden lernst Du eine Auswahl der Besten kennen.

Audioeffekte
Hier im großen Einsteiger Guide zu Audioeffekten und Plugins, erfährst Du alles Wissenswerte und bekommst gleich ein paar Audio Plugin Empfehlungen zum Loslegen!

Audio-Plugins brauchen eine Host-Software als »Wirt«

Audio-Plugins werden in eine sogenannte Host Software eingebunden, das kann eine DAW-Software, ein Audio Editor oder ein sonstiges Musikprogramm sein. Der Host stellt eine oder mehrere Schnittstellen bereit, über die ein Plugin implementiert werden kann. Das wichtigste Format ist VSTVirtual Studio Technology«), vom Hamburger Unternehmen Steinberg entwickelt und seit 1996 auf dem Markt, anfangs ausschließlich in der hauseigenen DAW-Software Cubase. Das zweitwichtigste Format ist AU (»Audio Unit«) von Apple, welches nur in Hosts für Mac OS oder iOS genutzt werden kann.

Audio-Plugins & Audioeffekte

So kannst Du mit Audio-Plugins mittlerweile alle Arten von Effekten erzeugen, was in der Regel weitaus praktischer ist, als ein entsprechendes Effektgerät in Form einer Hardware zu verwenden. Zudem sind virtuelle Audioeffekte meist viel günstiger zu haben als vergleichbar ausgestattete Kisten, die womöglich noch Platz im Homestudio wegnehmen oder sich bei Auftritten mit ihrem Gewicht bemerkbar machen. Nicht zuletzt sind die besten Audio-Plugins auch klanglich ebenbürtig – dafür reserviert man doch gerne etwas mehr Prozessorleistung im Audio Computer.

 

Equalizer

Der Equalizer (kurz »EQ«) ist einer der wichtigsten Audioeffekte, wenn nicht der wichtigste. Er dient dazu, in das Frequenzspektrum und damit in die Klangfarbe (das »Timbre«) einzugreifen – um beispielsweise zu dominante Bässe abzumildern oder die Höhen etwas mehr funkeln zu lassen.

Mit EQs machst Du Frequenzbereiche leiser oder lauter

So können Klänge in einem Mix durchsetzungsfähiger gemacht oder in den Hintergrund gerückt werden, um sie mit den anderen Elementen der Mischung abzustimmen. Auch lassen sich unerwünschte Frequenzen und Hintergrundklänge abschwächen oder ganz entfernen. Schließlich sind auch eher spielerische, kreative Effekte mit einem Equalizer möglich, zum Beispiel das Nasale einer Telefonstimme.

Ein Equalizer umfasst mehrere Filter, die zur Beeinflussung bestimmter Regionen des Frequenzspektrums dienen. Bei einem graphischen Equalizer sind die Filter zur Anhebung/Absenkung bestimmten Frequenzbereichen fest zugeordnet, während sie sich bei einem parametrischen EQ Plugin mehr oder minder frei auf der Frequenzachse verschieben und in ihren Einflussbereichen umformen lassen.

 

Sonnox Oxford EQ

Sonnox Oxford EQ
Windows & Mac OS X

Ein parametrischer 5-Band-Equalizer, wobei sich zwei Bänder in einen Modus mit Shelving-Filtern für einen Tief- bzw. Hochpass versetzen lassen. Zusätzlich dazu gibt es zwei dedizierte Bänder für Tief- bzw. Hochpass, deren Filtergüte variabel ist (Absenkung um bis zu 36 dB/Oktave). Zwei unabhängige Konfigurationen sind möglich, wodurch sich schnelle A/B-Vergleiche anstellen lassen.

Du kannst vier Kurventypen verwenden, um musikalisch stimmigere Resultate zu erzielen. Der Algorithmus stammt aus der Mischkonsole Sony OXF-R3.

Wir haben diesen Equalizer seit einigen Jahren im delamar-Studio im Einsatz und noch immer zählt er zu den feinsten, vor allem bei der Anhebung hoher Frequenzbänder unaufdringlichsten EQs.

Das Audio-Plugin ist für Pro Tools HD/HDX/Native (AAX DSP, TDM) und die nativen Formate RTAS, VST, AU und AAX erhältlich, die drei letztgenannten auch für 64 Bit. Ein iLok ist erforderlich.

Preise: 159,- Euro (nativ)

 

 

SPL Passeq Plug-In

SPL Passeq Plug-In
Windows & Mac OS X

Als virtuelle Version des hauseigenen passiven Equalizers versucht dieses Audio-Plugin, den Klang und das Verhalten des Hardware-Vorbilds exakt nachzubilden. Dabei werden die Interaktionen aller Filter untereinander und das Klangverhalten der Ein- und Ausgangsübertrager nachbegildet.

Zum Absenken (linker Halbkreis) und Anheben (rechter Halbkreis) der Frequenzbereiche gibt es hier getrennte Regler. Dabei beschreibt der Hersteller die Verschachtelung der variabel einstellbaren Boost- und Cut-Frequenzen als wichtiges, musikalisch sinnvolles Feature – Frequenzen lassen sich genauer treffen und S-Kurven mit steilen Flanken werden möglich.

Im M/S-Modus lassen sich die Mitten- und Seitenanteile des Eingangssignals separat bearbeiten. Vier Konfigurationen ermöglichen schnelle Vergleiche zwischen verschiedenen EQ-Einstellungen.

Neben der Standardvariante für zwei Kanäle gibt es auch eine Monoversion mit einer graphischen Oberfläche, die lediglich halb so groß und dementsprechend platzsparend ausfällt. Die Formate: VST, AU, TDM, RTAS und VENUE.

Preis: 189,- Euro

 

 

FabFilter Pro-Q

FabFilter Pro-Q
Windows & Mac OS X

Dieser parametrische Equalizer bietet bis zu 24 Bänder mit allen gängigen Filtertypen und Bandbreiten von 6, 12, 24 oder 48 dB/Oktave. Einzelne Bänder lassen sich solo abhören. Jedes Band kann entweder in Stereo oder nur links/rechts wirken, zudem gibt es einen M/S-Modus für die getrennte Mitten/Seiten-Bearbeitung. Änderungen lassen sich rückgängig machen und wiederherstellen, auch A/B-Vergleiche sind möglich.

Der EQ bietet einen linearphasigen Modus – gut zum Mastering, da keine frequenzspezifischen Phasenverschiebungen auftreten. Eine Spektralanalyse lässt sich einblenden, wahlweise für das Eingangs- oder das Ausgangssignal.

Neben dem umfangreichen Feature-Set sticht die konsequent auf die Arbeit am Bildschirm optimierte Oberfläche hervor. Ein Gegenentwurf zu den üblichen Nachahmungen analoger Hardware.

Erhältlich sind die Formate VST, VST3, AU, AAX Native und AudioSuite (allesamt für 32 & 64 Bit) sowie RTAS (32 Bit). Der Lieferumfang umfasst separate Stereo- und Monovarianten des Plugins.

Preis: 149,- Euro

 

Dynamik

Audioeffekte zur Dynamikbearbeitung regulieren das Spannungsfeld zwischen laut und leise. So reduziert ein Kompressor Pegelausschläge, also die lauteren Anteile eines Signals – Grundlage für fettere Drums, eindringlichere Vocals und Gitarren mit mehr Sustain. Weitere Informationen im Audio Kompressor Tutorial bei PlugIndex. À propos Vocals: Per De-Esser (auch eine Art Kompressor) kannst Du die Zischlaute in Stimmaufnahmen abschwächen.

Dynamikeffekte wirken abhängig von Pegelstärken

Als weitere Spezialform des Kompressor sorgt ein Limiter für eine strengere Pegelreduktion – meist soll er Übersteuerungen verhindern, also dafür sorgen, dass der Pegel auf keinen Fall über einen bestimmten Wert hinausschießt.

Mit einem Expander machst Du die leiseren Anteile eines Signals um einen gewissen Faktor noch leiser. Ein Gate treibt dies auf die Spitze, indem die leiseren Anteile strikt auf einen gewissen Pegelstand (meist aber auf komplette Stille) reduziert werden, klassischerweise zum Entfernen von Rauschen.

 

Slate Digital Virtual Buss Compressors

Slate Digital Virtual Buss Compressors
Windows & Mac OS X

Drei Modellierungen klassischer analoger Buskompressoren mit vielen Presets, die nach dem Vorbild der Originale erstellt wurden und von vielen renommierten Mixing-Engineers verwendet werden. Das Trio ist zum Mischen und Mastern geeignet.

Der FG-GREY bildet einen bekannten britischen Konsolen-Kompressor nach, wobei für die tiefen Frequenzbereiche zusätzlich eine satt tönende Übertrager-Modellierung implementiert wurde. Separiert klingende Elemente der Mischung können insbesondere mit dem FG-GREY zu einem einheitlichen Gesamtklang verquickt werden.

Mit dem FG-RED steht die erste Emulation des klassischen Kompressors mit der roten Frontplatte zur Verfügung. Er soll für einen besonders tighten Sound, für den nötigen Punch sorgen, wobei die Ausgangs-Übertrager den Klang mit warm anmutenden Obertönen anreichern. Auch ein Drive-Regler wurde hinzugefügt.
Der FG-MU ist schließlich eine Hybrid-Modellierung diverser Designs von Röhren-Kompressoren wie dem Fairchild 670 oder dem Manley Vari-Mu. Zum Andicken der Mitten sowie für tighte, runde Bässe und luftig-offene Höhen.

Die Formate VST, VST3, AU, RTAS und AAX stehen zur Verfügung. Ein Dongle vom Type iLok2 wird benötigt.

Preis: 199,- Euro

 

 

Universal Audio Precision Limiter

Universal Audio Precision Limiter
Windows & Mac OS X

Ein Brickwall-Limiter für die UAD-2 (Mehr über die UAD-Plattform von Universal Audio im Infokasten), der mit seiner Look-Ahead-Funktion innerhalb eines Zeitfensters von 1,5 Sekunden zupackt. Durch die dementsprechend etwas größere Verzögerung (Latenz) wird sichergestellt, dass es keine Übersteuerungen gibt.

Die Attack- und Release-Kurven sind für professionelles Mastering optimiert worden, das Aliasing wurde laut Hersteller auf ein Minimum reduziert. Versprochen wird eine klangfärbungsfreie, transparente Limitierung.

Die Release-Phase kannst Du manuell justieren oder automatisch regeln lassen, in letzterem Fall werden Verzerrungen und das »Pumpen« minimiert. Im Contour-Modus hast Du die Wahl zwischen zwei Attack-Kurvenformen, was die Direktheit, die unmittelbare Präsenz des Sounds subtil beeinflusst.

Für das Metering stehen neben der gewöhnlichen Peak- und RMS-Pegeldarstellung auch die von Bob Katz entwickelten Systeme K-12, K-14 und K-20 zur Verfügung. Sie wurden vor allem für diejenigen Produzenten konzipiert, die auf eine möglichst hohen Dynamikumfang aus sind und nicht im Lautheitskrieg mitmischen wollen. Für die Peak-Hold-Anzeige lässt sich eine Vorhaltezeit definieren (3 oder 10 Sekunden bzw. unendlich).

Preis: 199,- US$

 

 

elysia mpressor

elysia mpressor
Windows & Mac OS X

Eine Emulation des Hardware-Kompressors aus demselben Hause, der vor allem für kreatives Mixing tauglich ist. Hier wurden das Verhalten und der Klangcharakter der diskreten analogen Schaltungen weitgehend getreu nachgebildet. Neben den üblichen Parametern für Threshold, Ratio, Attack, Release und Gain gibt es Extras, die teils einzigartig, teils sehr selten in Kompressor-Plugins zu finden sind.

Da wären etwa eine halbautomatische Verkürzung langer Attack-Phasen, eine alternative Release-Kurvenform für weniger »Pumpen« oder negative Ratio-Werte, die wiederum für mehr Pumpen sorgen. Zudem gibt es ein Niveaufilter, mit dem Du das Timbre des komprimierten Signals abschließend noch umformen kannst.

Per Oversampling wird auch bei niedrigen Sample-Raten die maximale Klangqualität herausgeholt. Im Link-Modus arbeitet das Plugin auf Stereospuren als True-Stereo-Kompressor mit identischen Steuerspannungen für links und rechts. Auf delamar findest Du unseren elysia mpressor Testbericht mit Klangbeispielen.

Du hast die Wahl zwischen den Formaten VST, VST3, AU, AAX, TDM, RTAS, AudioSuite und VENUE, wobei auch 64-Bit bedient wird. Für den Betrieb ist ein iLok nötig.

Preis: 159,- Euro

 

Reverb

Mit einem Halleffekt (Reverb) kannst Du einen künstlichen Raum um einen Klang herum erschaffen und den Eindruck vermitteln, als würde er in einer Kammer, einem Konzertsaal, einer Fabrikhalle, in den Weiten des Weltalls und dergleichen ertönen. Die Sounds bekommen Tiefe, werden atmosphärischer oder bei experimenteller veranlagten Halleffekten in ganz andere Sphären gehoben.

Ein Reverb sorgt für Raumklang und Hall

Grundsätzlich wird bei dieser Art der Audioeffekte zwischen einem algorithmischen Hall und einem Faltungshall unterschieden. Erstgenannter wird rein künstlich berechnet, während Letzterer auf Impulsantworten setzt – das sind Aufzeichnungen des natürlichen Halls real existierender Räume. Algorithmische Reverbs sind in der Regel flexibler und bieten mehr Möglichkeiten für Experimente, doch klingen sie meist nicht so realistisch wie Faltungshalleffekte.

 

Exponential Audio R2

Exponential Audio R2
Windows & Mac OS X

Ein algorithmischer Halleffekt, der mit Chorus und Gate ausgestattet ist. Die Effekttypen sind in Halls, Plates, Chambers und Rooms unterteilt. Zur Bearbeitung der frühen Reflexionen, der Einschwingphase und der Nachhallfahne gibt es separate Bediensektionen. Derzeit stehen fast 450 Presets zur Verfügung, die mit Tags (Schlagwörtern) klassifiziert wurden.

Wir haben einen ausführlichen Exponential Audio R2 Testbericht auf delamar verfasst und können bestätigen, dass es sich um einen der derzeit überzeugendsten algorithmischen Halleffekte handelt. Zudem sind differenzierte Eingriffe in den Klang möglich, ohne dass Du gleich von Dutzenden Parametern erschlagen wirst.

Es gibt auch einen günstigeren Ableger namens PhoenixVerb, dieser kommt ohne Chorus & Gate aus und verwendet eine etwas andere Architektur.

Die Formate VST, AU, AAX und RTAS werden unterstützt, bis auf Letzteres auch in 64 Bit. Sowohl für die Demo- als auch für die Vollversion ist ein iLok 2 erforderlich. Übrigens verspricht der Entwickler, dass die Updates für dieses Plugin und seinen kleinen Bruder stets kostenlos erhältlich sein werden.

Preis: 249,- Euro

 

 

Eventide Blackhole

Eventide Blackhole
Windows & Mac OS X

Mit Eventide Blackhole – einem der experimentelleren Audio-Plugins in dieser Zusammenstellung – kannst Du außergewöhnliche Halleffekte kreieren, die sich sehr weit von natürlichen Raumklängen bewegen.

Der Regler für die Hallfahne kontrolliert bei positiven Werten die Dauer der verklingenden Hallfahne, während Du mit Werten im negativen Bereich (links von der 12-Uhr-Potsition) inverse Halleffekte erstellen kannst – nicht alltäglich für einen Reverb. Auch das Pre-Delay lässt sich regeln, wobei die Synchronisation mit dem Host-Tempo möglich ist. Schließlich gibt es Regler zur Filterung der Hallfahne und für Tonhöhenschwankungen.

Die Morphing-Funktion sorgt dafür, dass Bewegung in die Effekte kommt. Damit kannst Du zwei unabhängig regelbare Parametersätze stufenlos überblenden. Weiterhin lässt sich noch eine dritte Konfiguration erstellen, die auf Knopfdruck augenblicklich aktiviert wird. So stehen gerade für den Live-Einsatz spannende Möglichkeiten bereit, was durch die Tap-Tempo-Funktion noch erweitert wird. Alle sonstigen Details findest Du im Eventide Blackhole Testbericht auf delamar.

Die Plugin-Schnittstellen VST, AU und AAX werden unterstützt. Für die Nutzung brauchst Du das USB-Dongle iLok2.

Preis: 99,- Euro

 

 

Lexicon PCM Native Reverb Plug-In Bundle

Lexicon PCM Native Reverb Plug-In Bundle
Windows & Mac OS X

In diesem Paket finden sich sieben Audio-Plugins, in denen jeweils ein Algorithmus der Hardware-Hallgeräte von Lexicon zum Einsatz kommt – Room, Chamber, Vintage Plate, Plate, Hall, Concert Hall und Random Hall. Mit Letzterem wird auch die Möglichkeit geboten, zufallsmodulierte Klangräume zu erschaffen, die für einen lebendigeren Klang sorgen. Als Vorbilder fungieren unter anderem die populären Hallgeräte Lexicon PCM96, Lexicon 480L und Lexicon 224.

Jeder Algorithmus ist in Mono, Stereo oder kombiniert nutzbar. Animierte Echtzeitanzeigen visualisieren das Hallsignal wahlweise über ein Spektrogramm, eine Multiband-Anzeige oder eine durchlaufende Wellenformdarstellung. In allen Plugins gibt es zwei Equalizer zur separaten Klangformung für die frühen und späten Reflexionen, zudem finden sich Pegelanzeigen für die Eingangs- und die Ausgangslautstärken.

Sämtliche Parameter können per MIDI angesteuert und in der DAW automatisiert werden. An Bord sind mehrere Hundert Presets für verschiedenste Einsatzzwecke (bestimmte Einzelinstrumente, Veredelung des Gesamtmixes etc.).

Die Schnittstellen VST, AU und RTAS werden unterstützt. Ein USB-Dongle vom Typ iLok2 wird benötigt.

Preis: 549,- Euro

 

 

Vienna MIR Pro

Vienna MIR Pro
Windows & Mac OS X

Für diesen multiplen Faltungshall wurden Unmengen von Impulsantworten (siehe oben) verschiedener Konzertsäle aufgenommen. Die große Besonderheit von Vienna MIR Pro: Hier platzierst Du die eingespeisten Audiospuren oder direkt eingebundene Plugin-Instrumente auf einer der verfügbaren virtuellen Bühnen und bestimmst deren Lautstärke, Stereobreite und Rotation. Diesen Parametern entsprechend wird bei der Hallerzeugung aus dem Fundus der zahlreichen Impulsantworten geschöpft – bei einem der Konzertsäle sind das stolze 24.000.

Voreinstellungen wie »Air«, »Distant« und »Warm« sorgen für rasche Änderungen des Timbres. Für jede Mikrofonposition kannst Du die Hallfahne individuell justieren. Schließlich ist noch ein algorithmischer Halleffekt zur Veredelung des Gesamtklangs an Bord.

Vienna MIR PRO 24 ist eine deutlich günstigere Lösung (295,- Euro) für maximal 24 platzierbare Klangquellen und ohne integrierte Impulsantworten, diese lassen sich in mehreren Paketen separat erwerben.

Die Formate VST, AU, AAX Native & RTAS stehen zur Verfügung. Alternativ lässt sich das Programm auch in Vienna Ensemble PRO, einer plattformübergreifenden und netzwerkfähigen Host-Software einbinden.

Preis: 645,- Euro

 

Gitarre

Mit geeigneten Audio-Plugins kannst Du Gitarrenverstärker, Effektpedale, Gitarrenboxen oder alle in einem nachahmen, im Idealfall klanglich (annähernd) authentisch. Auch wenn die »Wärme«, das dynamische Ansprechverhalten und andere Charakteristika echter Amps mit Röhrentechnik wohl noch nicht vollends überzeugend simuliert werden, bieten virtuelle Audioeffekte für Gitarristen Bemerkenswertes.

Amps, Pedals und Cabinets nachbilden

Fortgeschrittene Plugins dieser Kategorie bilden nicht nur einen, sondern über ein Dutzend Verstärker nach, ebenso stehen meist gleich noch zahlreiche Pedals und Cabinets zur Verfügung. In der Regel kannst Du den Klang auch dadurch formen, dass Du die Platzierung der virtuellen Mikrofone änderst, wobei mehrere Mikrofonmodelle zur Wahl stehen.

Wie Du siehst, lässt sich schon einiges anstellen, wobei mittlerweile nicht nur Gitarristen, sondern auch eingefleischte Bassisten passende Sounds für ihr Instrument entdecken.

 

Native Instruments Guitar Rig Pro

Native Instruments Guitar Rig Pro
Windows & Mac OS X

Hier kannst Du 17 Amps, 27 Cabinets und 54 Effekte nach Gusto kombinieren. Für jeden Amp wird ein speziell abgestimmtes Setup aus Verstärker, Lautsprecher und Mikrofon empfohlen. Oder Du legst selbst Hand an: Wähle einen beliebigen Gitarrenlautsprecher, für diesen wiederum eines von acht Mikrofonen, die sich frei platzieren lassen. In der Sektion »Control Room Pro« gibt es gleich acht solcher frei einstellbaren, parallel nutzbaren Setups, die beliebig miteinander vermischt werden können.

Effektketten lassen sich kreieren und in Container packen. Die sog. Master-FX bleiben auch nach einem Preset-Wechsel aktiv. Für Fortgeschrittene gibt es Sidechaining, Splitter zur Verzweigung in parallel verlaufende Signalketten sowie Modulationsquellen wie LFOs, Hüllkurven und Sequenzer. Weiterhin an Bord sind Tuner, Metronom und Tape-Deck.

Im Bundle »Guitar Rig Kontrol« (Preis: 399,- Euro) wird zusätzlich ein Fußcontroller mit integriertem Audio Interface mitgeliefert; dieser ist auch separat erhältlich und bietet zwei Reihen mit je vier Fußschaltern, ein Pedal zur stufenlosen Effektkontrolle (Wah-Wah & Co.) und ein kleines Display.

Preis: 199,- Euro

 

 

IK Multimedia AmpliTube

IK Multimedia AmpliTube
Windows, Mac OS X & iOS

Für AmpliTube stehen 235 Amps, Cabinets und Effekte zur Verfügung; in der aktuellen Vollversion AmpliTube 3 sind 160 davon integriert und bei Bedarf kannst Du direkt in der Applikation weitere erwerben. Darunter sind lizenzierte Modellierungen von Equipment aus den Häusern Orange, Fender, Ampeg, Soldano, Seymour Duncan, T-Rex und Jet City.

Es gibt acht Routing-Optionen für die serielle und/oder parallele Modulverschaltung. Du kannst die Klänge von jeweils zwei frei platzierbaren Mikrofonen mischen, zudem lassen sich die Reflexionen und Halleffekte des virtuellen Aufnahmeraumes kontrollieren.

Presets lassen sich online mit anderen Usern austauschen und für den schnellen Live-Wechsel mit jeweils vier Einstellungen (Bänke A, B, C und D) bestücken. Dafür bietet der Hersteller passende MIDI-Fußcontroller an, doch lassen sich beliebige Controller nutzen.

Zu haben sind Standalone-Versionen (inkl. 4-Spur-Recorder) sowie Plugins für VST, AU, AAX & RTAS (32/64 Bit). Es gibt auch eine kostenlose Variante, in der 24 Module integriert sind. Eine Version für iPhone, iPad & iPod touch ist ebenso erhältlich.

Preis: 159,99 Euro

 

 

Two Notes Torpedo Wall Of Sound

Two Notes Torpedo Wall of Sound
Windows & Mac OS X

Hier handelt es sich um einen Audioeffekt, mit dem die Klänge zahlreicher Gitarrenboxen samt frei platzierbaren Mikrofonen nachgebildet werden können. Die Funktionen dieses grundsätzlich kostenlosen Audio-Plugins: Acht Mikrofone (u.a. von Neumann, Sennheiser und Royer), acht Leistungsverstärker (ursprünglich für den hauseigene Hardware Torpedo VM-202 entwickelt) und zwei Cabinets.

Über den In-App Store kannst Du weitere virtuelle Gitarrenboxen anhören und erwerben – derzeit sind 55 Nachbildungen von Gitarrenlautsprechern erhältlich, darunter auch Bass-Cabinets. Natürlich kannst Du auch Impulsantworten anderer Hersteller nutzen…oder solche, die in Foren von Enthusiasten kostenlos bereitgestellt werden.

Bis zu 100 Cabinet-Klänge lassen sich mischen, auch mit Multi-Mikrofon-Setups, Stereoverarbeitung und mehr. Für die Nachbildung des Leistungsverstärkers bleibt dir die Wahl zwischen den Röhrentypen EL34, EL84, 6L6 und KT88. Zudem gibt es einen Overload-Regler für die Nachbildung der natürlichen Verzerrung eines Lautsprechers. Daran anschließend findet sich noch eine Effektsektion mit Tiefpassfilter, 5-Band-EQ, Exciter und Kompressor.

Du kannst die Schnittstellen VST, AU oder RTAS nutzen, AAX ist in Arbeit.

kostenlos, zusätzliche Cabinets kostenpflichtig

 

Vocals

Auch für Vocals, also für Sprache, Gesang, Rap & Co. gibt es spezialisierte Audio-Plugins. Besonders beliebt und gleichzeitig spöttisch beäugt: Effekte, mit denen sich schiefe Töne und schlechtes Timing korrigieren lassen. Die dabei eingesetzten Technologien sind teilweise in der Lage, das anhand einiger Parameter automatisch zu erledigen, sogar live während der Performance.

Sprache und Gesang gezielt bearbeiten

Einer anderen Herausforderung stellt sich ein Audio-Plugin zur Ausbalancierung der Lautstärkeunterschiede zwischen Vocals und sonstigen Mix-Spuren sowie der Pegeldifferenzen im Verlauf einer längeren Vocal-Aufnahme. Im hier vorgestellten Audioeffekt soll das anhand weniger Parameter automatisch geschehen. Wenn es gelingt, kann beim Abmischen eine Menge Zeit gespart werden.

Daneben gibt es zum Beispiel noch Vocal Harmonizer zur Erstellung von Stimmharmonien und De-Esser zur Eindämmung der Zischlaute in einer Sprach- oder Gesangsaufnahme.

 

Waves Vocal Rider

Waves Vocal Rider
Windows & Mac OS X

Die Funktion dieses Audio-Plugins besteht darin, die Lautstärke einer Vocal-Spur anhand einiger Parameter automatisch zu regulieren. Das kann dann nützlich werden, wenn die Sängerin oder der Sänger während einer längeren Aufnahme mal etwas näher, mal etwas weiter weg vom Mikrofon stand. Anstatt nun einzelne Abschnitte der Aufnahme manuell einzupegeln, greift der Vocal Rider ein und nivelliert die Unterschiede – gerade im geschäftigen Betrieb eines Tonstudios ist mit einer deutlichen Zeitersparnis zu rechnen.

Hierfür muss der gewünschte Dynamikbereich (-x bis -y Dezibel) eingestellt werden, in dem sich die Vocal-Spur bewegen soll. Auf dieser Grundlage und bei Bedarf im Zusammenspiel mit den Pegelstärken anderer Spuren (via Sidechain-Input) erhöht das Plugin den Pegel augenblicklich in den Bereichen, die vom eingestellten Lautstärkebereich abweichen. Anders als bei der Kompression wird die Dynamik des Signals nicht angetastet.

Zu den erweiterten Features gehört die Aufzeichnung einer Automationsspur mit den manuellen Fader-Bewegungen, falls doch einmal eine Nachjustierung der Automatik nötig wird.

Die Schnittstellen: VST, VST3, AU, AAX, TDM, RTAS, AudioSuite und VENUE.

Preis: 99,- Euro (nativ)

 

 

Antares Auto-Tune

Antares Auto-Tune
Windows & Mac OS X

Als populärstes aller Audio-Plugins korrigiert Auto-Tune seit 1997 die Intonation und das Timing von Vocals und Solo-Instrumenten – bei entsprechend sorgfältig gewählten Einstellungen wird aus einer schiefen, holprigen Gesangseinlage eine makellose Performance. Im automatischen Modus werden lediglich Intonationsfehler anhand der eingestellten Tonleiter korrigiert, während bei extremen Einstellungen die bis heute beliebten roboterartigen Stimmeffekte à la Cher, Kanye West, T-Pain und Konsorten entstehen.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile einen Editor für manuelle Korrekturen auf einer Melodyne-ähnlichen Oberfläche mit diversen Zeichenwerkzeugen. Hierbei können auch eingespeiste MIDI-Noten als Grundlage für die angestrebten Tonhöhen dienen. Weitere Funktionen umfassen Vibrato, Timbre-Änderungen durch Verlängerung oder Verkürzung des modellierten menschlichen Halses und mehr.

Neben Bundles gibt es zwei Varianten der Software: eine, die für den Live-Gebrauch konzipiert ist, und eine stark vereinfachte, entsprechend erschwinglichere Version für 95,- Euro.

Auto-Tune unterstützt die Schnittstellen VST, AU, AAX Native und RTAS, größtenteils sowohl für 32 als auch für 64 Bit. Ein USB-Dongle vom Typ iLok2 ist erforderlich, um das Plugin zu nutzen.

Preise: 299,- Euro (nativ)

 

 

Celemony Melodyne

Celemony Melodyne Assistant
Windows & Mac OS X

Hier handelt es sich um die günstigere, für Solo-Vocals voll taugliche Variante des großen Bruders Melodyne editor. Der größte Unterschied besteht darin, dass Du hier kein polyphones Material bearbeiten kannst – beim Korrigieren und Verfremden von Vocals solltest Du dich sowieso stets auf eine Einzelstimme konzentrieren. Verändere die Tonhöhe einzelner Silben oder sonstiger Vocal-Schnipsel und rücke das Timing gerade. Das Ganze ähnelt dem, was mit der jüngsten Auflage von Auto-Tune möglich ist.

Die Vorteile gegenüber der noch einmal um die Hälfte günstigeren Essential-Version sind gewichtig: In Assistant gibt es Werkzeuge für Tonhöhenübergänge und Modulationen, Mittel zur Bearbeitung der Formaten, der Amplitude und der Notentrennung sowie ein separates Timing-Werkzeug.

Zur Einbindung in deinen Software-Sequenzer kannst Du die Formate VST, AU, AAX und RTAS nutzen. Darüber hinaus ist Melodyne in der einen oder anderen Variante bereits in DAW-Software wie PreSonus Studio One oder Cakewalk Sonar integriert – das könnte ein zusätzliches Argument bei der Suche nach dem Programm sein, das als bestes Musikprogramm für deine Ansprüche gelten kann.

Preis: 199,- Euro

 

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