Vocals bearbeiten
Gesang fetter machen mit 20ms Delay
Von Carlos San Segundo am 10. Februar 2017
Vocals fetter machen
Das ganze yadda-yadda von wegen Performance und Talent erspare ich mir an dieser Stelle und komme einfach gleich auf den Punkt: Die Originalaufnahme von der ausgehend wir den Gesang fetter machen wollen.
Die vorliegenden Vocals habe ich direkt aus einem laufenden Projekt entnommen und nun gilt es, diese breiter zu machen, damit sie im Mix gegen die anderen Spuren bestehen können.
Auf den Vocals sind bereits Kompressor und EQ drauf, auf alle anderen klangbildenden Effekte wie Hall und Delay habe ich zunächst verzichtet.
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Originalspur:
Die aktuellen Einstellungen
Die Vocals liegen auf einem Audio-Kanal und auf einem anderen Kanal (Ihr könnt dazu einen FX-Kanal oder ein Aux verwenden) habe ich ein Delay-Plugin als Insert eingefügt und das Panorama auf 11 Uhr gedreht. Das trockene Signal sende ich über einen Send zu diesem FX-Kanal. Das trockene Vocal auf der Audiospur ist auf etwa 1 Uhr gepannt.
Wenn Ihr möchtet könnt ihr das Panning der beiden Kanäle weiter auseinander wählen, aber es ist recht einfach dabei die „Mitte“ zu verlieren. Außerdem sind wir daran gewöhnt, das Lead-Vocal direkt in der Mitte zu hören. Der Geschmack entscheidet und im Zweifelsfall ist weniger mehr.
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Delay-Effekt für den Gesang
Die Einstellungen am Delay sind recht einfach:
- das direkte Signal (Dry) der Vocals wird ausgeblendet
- der prozessierte Signalanteil (Wet) ist voll zu hören
- als Startwert für das Delay wählen wir 20ms
Ich habe im Vorfeld natürlich etwas mit den Delay-Zeiten herumgespielt und habe mich schließlich für diese 20ms entschieden. Aber auch hier gilt: hinhören. Schnellere Songs benötigen weniger Delayzeit als langsame Songs. Probier einfach etwas mit den Delayzeiten herum und normalerweise findest Du die richtige Einstellung je nach Song zwischen 15 und 40ms.
Hier kannst Du jetzt die Vocal-Aufnahme mit dem Delay-Effekt hören. Die Lautstärke des Delays ist gleich laut wie die Lautstärke des trockenen Signals, damit Ihr den Effekt zunächst einmal besser heraushören könnt.
Audiospur mit Delay:
Der Effekt ist deutlich hörbar und wirkt aufgrund der Lautstärke sehr unnatürlich. Obwohl wir nur 20ms Delayzeit gewählt haben, ist das direkte Signal bereits deutlich vom Prozessierten zu unterscheiden.
Im Mix habe ich den Effekt wesentlich leiser eingestellt und der Effekt ist dadurch kaum noch als eigenständiger Effekt wahrzunehmen. Das Vocal wirkt „breiter“ und „fetter“ ohne seine Natürlichkeit zu verlieren.
Das Ergebnis: Fetter Gesang
Hier gibt es das MP3 mit dem Effekt, so wie er im finalen Mix eingegangen ist:
Hör dir MP3-1 und MP3-2 im Wechsel an, um zu hören, wie das Vocal fetter geworden ist. Experimentier mit den Einstellungen und Routings herum und am Ende gilt: gut ist, was gefällt.
Dieser Trick funktioniert im Übrigen auch wunderbar mit Gitarren-Spuren, die in mono aufgenommen wurden. Bei Gitarren können trockenes und prozessiertes Signal wesentlich weiter auseinander gepannt werden als bei Vocals üblich.
Fazit: Vocals mit Delay
Dieses Mini-Tutorial soll dir vor allem eine Einstiegshilfe sein und dir als Orientierung dienen. Hast Du selbst schon mit dem Delay auf Vocals gearbeitet und kannst deine Erfahrung weitergeben? Perfekt! Schreib uns doch einen Kommentar dazu!