Wie wichtig ist eine geringe Latenz?
Von Felix BaarĂź am 21. September 2017
Lange Leitung?
Da die von DAWs und anderer Musiksoftware angegebenen Latenzwerte nur näherungsweise akkurat sind, lohnt sich die Messung auf eigene Faust mit dem sogenannten Roundtrip-Verfahren: Verkabele einen Eingang mit einem Ausgang deines Audio-Interfaces und verwende zur Messung dann eine Software wie das für Windows erhältliche Oblique Audio RTL Utility.
Nun aber zur Sache: Wie sind die Eingangs- und die Ausgangslatenz bei deinem aktuellen Setup bemessen? Wie gut oder schlecht kommst Du damit klar? Ist eine niedrige Verzögerung der Signale für dich überhaupt wichtig? Trennst Du da zwischen den Produktionsprozessen oder muss sowohl beim Recording (genauer: beim Monitoring währenddessen) als auch beim Abmischen eine nicht spürbare Verzögerung sein? Werkelst Du mit Kunden und Kollegen, die das ganz unterschiedlich empfinden?
Ratgeber: Latenz verbessern
PASSEND DAZU
- Die Latenz in der Musikproduktion: Was ist Latenzzeit?
- Universal Audio Apollo Twin USB Testbericht: UAD fĂĽr USB 3.0 unter Windows
- Warum höre ich mich doppelt beim Aufnehmen?
- Novation Audiohub 2Ă—4: Interface + USB Hub fĂĽr Laptop-Musiker & DJs
- Kostenlose Software zur Messung der Latenz
Aus meinem Nähkästchen
Erstens: »In the box« arbeite ich mit Synthesizer- und Sampler-Plugins, die ich nicht mit einem MIDI-Keyboard oder Controller live ansteuere – statt Ersterem programmiere ich meine recht einfachen Melodien und Akkorde vorab bzw. »on the fly«, Letzteres wäre in Zukunft durchaus mal schön mit einem Endlos-Poti-Controller à la MIDI Fighter Twister Behringer BCR2000. Bis dahin schraube ich an den virtuellen Drehreglern auf den Plugin-GUIs und finde da eine dezent spürbare Latenz nicht so schlimm.
Lies auch: Latenz in der Musikproduktion
Zweitens: Die Aufnahme einer möglichst kunstfertigen Performance an einem akustischen Instrument oder von einer Stimme mit einem Halleffekt auf dem Monitorweg kommt bei mir nicht vor.
Drittens: Mein Audio Interface ermöglicht Folgendes gleichzeitig:
- Die direkte Wiederausgabe des analogen Signals meiner Hardware-Synthies (also ein einfaches »Durchschleifen« durch das Interface) an die Lautsprecher und/oder Kopfhörer
- Die Aufnahme des gewandelten Signals in der DAW, das ich wegen Punkt 1 ja nicht wiederausgeben muss, um ein Monitorsignal zu haben
So ist die Latenz eher in der Mitte meiner Prioritätenliste angesiedelt … Kategorie »very nice to have«, aber nicht superkritisch.
Jetzt bist Du am Zug!
Wie gestaltet sich dein musikalisches Umfeld und welche Anforderungen an eine möglichst geringe Latenz erwachsen daraus? Wir zählen auf dein Feedback. Danke! :)
Lies auch: Kostenlose Software zur Messung der Latenz