Rackschublade für Mikrofone & Equipment im Tonstudio

Rackschublade für Mikrofone & Equipment im Tonstudio
Erfahre, warum eine Rackschublade für Mikrofone und sonstige Geräte im Tonstudio sinnvoll ist

Felix Baarß Von Felix Baarß

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Praktisch für Heim- und Tonstudios: die Rackschublade

Ein Rack ist in so gut wie jedem Studio zu finden. Der Großteil der Instrumente, Effektgeräte und sonstigen Audio-Equipments wurde dafür konzipiert, in ein 19 Zoll (gut 48 cm) breites Gehäuse – das so genannte Rack – geschraubt zu werden. Doch Tonstudioinventar besteht ja bei weitem nicht nur aus Rack-Geräten.

So gibt es für alles, was sonst lose herumliegt oder in einem Schrank abseits der Studiomöbel steckt, ein einfaches und überraschend praktisches Utensil: die Rack-Schublade, seltener auch Rackbox genannt. Es handelt sich schlicht um eine 19 Zoll breite Schublade mit den üblichen Winkelstücken zur Verschraubung mit einem Rack.

Im Folgenden erfährst Du, welche Arten einer Rackschublade auf dem Markt erhältlich sind und wie Du sie mit einer Polsterung versehen kannst, die unter anderem für Mikrofone geeignet ist.


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Höhe der Rackschublade & typische Verwendungszwecke

Eine Rackschublade bekommst Du in verschiedenen Ausführungen. Das erste Kriterium bei der Wahl des richtigen Modells ist der gewünschte Stauraum. Zu haben sind Schubladen mit 1 bis 6 HE (Höheneinheiten), also mit einem Vertikalmaß von bis zu ~27 Zentimetern.

Rackschublade für Mikrofone & Equipment im Tonstudio
Sommer Cable RSL19-2U, -3U und -4U … wie geräumig soll die Rackschublade sein?

Die großen Modelle eignen sich besonders für sperriges Equipment oder – wie Du weiter unten separat nachlesen kannst – für senkrecht aufgestellte Mikrofone. Die kleinen, allen voran die 1-HE-Modelle, sind für Kleinkram sehr nützlich, etwa Stifte und Papier, kleineres Computer-Zubehör wie USB-Kabel, Kartenlesegeräte, kleine Mäuse/Trackballs und dergleichen.

 

Rackschublade für Mikrofone

Eine Rackschublade für Mikrofone sollte besonders gut gepolstert sein – oft gehören Mikros zu den teureren Geräten im Studio und viele sind vergleichsweise empfindlich. Hier bietet sich Schaumstoff an. Beispielsweise passen in die 6 HE hohen Rackschubladen Sommer Cable RSL19-6U und Adam Hall 87406 speziell zugeschnittene Schaumstoffblöcke (»Mikrofoninletts«) mit 25 zylinderförmigen Hohlräumen, in die die Mikrofone aufrecht gestellt werden. Damit können schon viele Studios ihren kompletten Mikrofonbestand in einer Rackschublade unterbringen.

Rackschublade für Mikrofone & Equipment im Tonstudio
Rackschublade Sommer Cable RSL19-6Z mit Mikrofoninlett Sommer Cable RSL-6MI

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Mikrofone liegend unterzubringen. Dafür ist eine Rackschublade mit 3 HE ausreichend. Außerdem sollte der polsternde Schaumstoff keine durchgängig glatte Oberfläche aufweisen, damit die Mikros nicht wegrollen können. Dafür bieten sich klassische Pyramiden- oder Noppenschaumstoffblöcke an (hier natürlich zweckentfremdet). Oder Rasterschaumstoff – gleich mehr dazu. Alle diese sind günstig im Vergleich zum vorkonfektionierten Mikrofoninlett, bei Bedarf einfach zurechtzuschneiden und in sehr vielen Geschäften bzw. Versandhäusern zu haben.

Eine vorgefertigte Lösung stellt die Rackschublade Sommer Cable RSL19-3U dar, in die der Rasterschaumstoffblock Sommer Cable RSL-SCH perfekt hineinpasst. Rasterschaumstoff ist perforiert und in kleine Würfel unterteilt – entferne die Würfel, um dir so Stück für Stück maßgeschneiderte Hohlräume für die Mikrofone zu schaffen. Hier hilft ein Teppichmesser, um schneller voranzukommen und unschön herausgerissene Stellen zu vermeiden.

Rackschublade für Mikrofone & Equipment im Tonstudio
Rackschublade Sommer Cable RSL-19-3U
Rackschublade für Mikrofone & Equipment im Tonstudio
Rasterschaumstoff Sommer Cable RSL-SCH [Detailansicht]

 

Mikrofoninlett selbst bauen

Ein Mikrofoninlett wie die vorgestellten Exemplare von Sommer Cable und Adam Hall selbst zu basteln, ist nicht trivial. Zuerst brauchst Du einen quasi einen Rohling, also einen Schaumstoffquader. Als Material ist ein weicher Kaltschaum die beste Wahl, das er sich unter anderem durch Formbeständigkeit bei hoher Elastizität auszeichnet. Letzteres ist wichtig, damit sich die Löcher weit ausdehnen lassen, um auch dickere Mikrofone zu beherbergen.

Rackschublade für Mikrofone & Equipment im Tonstudio
Mikrofoninlett Sommer Cable RSL-6MI

Es gibt mehrere Online-Versandhändler (einfach »schaumstoff« suchen), auf deren Webseiten Du die Maße eingeben, das Material eingeben und sofort den Preis berechnen kannst. Unsere Ergebnisse schwankten bei einem je 38 cm breiten und tiefen sowie 16 cm hohen Kaltschaumquader zwischen 10 und 13 Euro, zuzüglich Versandgebühren von maximal 10 Euro.

Nun müssen freilich noch die Löcher in den Käse…äh, Schaumstoff. Es ist sehr schwer, ein hübsches, gleichmäßiges Raster aus zylindrischen Aussparungen hinzubekommen, wie auf dem Foto des Sommer-Cable-Modells oben zu sehen ist. Wenn Du es dennoch selbst versuchen willst und ggf. mit einer etwas kruden Ästhetik gut leben kannst, brauchst Du eine (Hand-)Stichsäge, ein Teppichmesser oder ein dünnes, spitzes elektrisches Küchenmesser.

Optisch hervorragende Ergebnisse zu erschwinglichen Tarifen können nur von Fachpersonal erzielt werden. Modellbauläden sowie Baumärkte und Metallbauer besitzen das dafür nötige Profiwerkzeug.

Wie Du siehst, ist der Eigenbau eines Mikrofoninletts unter Umständen recht zeitintensiv und/oder ähnlich teuer wie der Kauf eines fertigen Exemplars. Es lohnt sich nur für diejenigen, die schon eines der drei geeigneten Schneide-/Sägewerkzeuge ihr Eigen nennen oder in einem Fachgeschäft einen kostengünstigen Zuschnitt des Quaders bekommen.

 

Extras für die Rackschublade

Bei der Suche nach einer für deine Ansprüche geeigneten Rackschublade wirst Du schnell feststellen, dass es Extras wie ein Schloss zur sichereren Aufbewahrung deiner kostbaren Mikros gibt. Oder eine Art »Kindersicherung«, bei der Du die Griffmulde nach unten schieben musst, um die Schublade überhaupt öffnen zu können. Letzteres ist leider weder auf den Produktfotos der Hersteller ersichtlich, noch in den Beschreibungen erwähnt – bei Interesse einfach nachfragen.

Weiterhin werden unterschiedlich dicke Metallplatten für die Seitenwände verwendet – bisher konnten wir einige Modelle mit 1,2 mm und seltener solche mit 1,5 mm entdecken. Außerdem kannst Du manchmal zwischen Stahl und Aluminium wählen. Alu ist viel leichter – bei einem Modell mit drei Höheneinheiten haben wir 3,45 kg für die Alu- und 8,1 kg für die Stahlvariante entdeckt –, aber auch merklich teurer.

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