Logic Tutorial 22
Interne Plugins
Von Moritz Schleiffelder
Inhalt Logic Tutorial
- Grundlagen Logic Tutorial
- Installation, Templates und Screensets
- Plugin Presets & Channel Strips
- Shortcuts, Tastenkürzel und andere Abkürzungen
- Werkzeuge zur Bearbeitung
- Latenzen, Low Latency Modus & Echtzeit Cue
- Bouncen in Logic, Export
- Freeze-Funktion in Logic
- Logic Audio Recording
- Logic Audio Recording, fortgeschritten
- Kophörermix & Monitoring
- Audio Editing & Audiobearbeitung 1
- Der Mixer in Logic
- Videos bearbeiten
- Alles über Apple Loops
- MIDI aufnehmen
- MIDI bearbeiten & Quantisierung
- MIDI Events schneiden & MIDI Learn
- EXS24 mkII Sampler
- Ultrabeat
- Automation
- Interne Plugins
- Mastering mit Waveburner
Interne Plugins in Logic
In diesem Tutorial werde ich dir eine Auswahl der besten Plugins und Audioeffekte vorstellen, die Du in Logic Studio bzw. Express zur Verfügung hast. Hierbei werde ich aber nicht die Funktionsweisen der Effekte eingehen, dafür findest Du direkt auf delamar genug ausführliche Tutorials zu allen wichtigen Effekttypen. Mit von der Partie sind Plugins wie Equalizer, Gate oder Kompressor (Dynamics).
Um nun überhaupt ein Plugin öffnen zu können, ist lediglich ein Klick in ein graues Feld unter dem EQ-Fenster in der Mixer-Ansicht notwendig. Schon öffnen sich die Kategorien, in denen sich die Plugins verstecken.
Und unter der Kategorie »Audio Units« werden die Plugins der Dritthersteller, sofern solche installiert worden sind, angezeigt.
PASSEND DAZU
- Logic Tutorial 23: Mastern mit Waveburner
- Logic Tutorial 21: Automation
- Logic Tutorial 14: Videos bearbeiten
- Logic Tutorial: Latenzen, Low Latency Modus und Echtzeit Cue (Teil 6)
- Logic Tutorial 3: Plugin Presets & Channel Strips
Ein kleiner Tipp vorweg: Die meisten Logic Plugins besitzen einen unscheinbaren Pfeil am unteren linken Ende. Klickst Du darauf, werden dir weitere Funktionen angezeigt, die in der eigentlichen Oberfläche nicht zur Verfügung stehen, beispielsweise ein EQ vor dem Kompressor, spezielle Sidechain-Einstellungen oder ein Wet/Dry-Regler.
Dynamics
Der Compressor ist der ganz Standardkompressor von Logic. Hier vermisse ich keine Einstellmöglichkeit – Threshold, Gain, Attack, Knee und Ratio sind die Grundwerkzeuge, zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den Kompressor als Limiter, sowie mit Sidechain-Signalen zu verwenden. Ganz großartig ist auch die Umstellung der Kompressortypen. Mit Opto, FET, VCA, Class A und ein paar weiteren dürften genug Charakteristika abgedeckt werden.
Die Alternative zum Compressor ist der Silver Compressor, den ich aber nie verwende. Den Multipressor hingegen solltest Du auf jeden Fall einmal ausprobieren. Dies ist ein Multiband-Kompressor, der meines Erachtens wirklich gute Dienste leistet. Aber auch die weiteren dynamikbearbeitenden Plugins wie das Gate, der Limiter oder der De-Esser erledigen ihren Job ausgesprochen gut.
EQ
Den Channel EQ kannst Du entweder über das normale Plugin-Menü öffnen oder einfach direkt in das EQ-Fenster in der Mixeransicht klicken. Sofort öffnet sich der EQ und eine Minianzeige deiner Einstellungen wird dir direkt im Mixer angezeigt.
Ganz klar gibt es viel bessere Dritthersteller-EQs, die in einer anderen Liga spielen, aber dafür, dass der EQ einfach so mitgeliefert wird, leistet er gute Dienste. Er ist übersichtlich und lässt dich acht Frequenzbänder gleichzeitig verwenden. Auch ist ein Analyzer zuschaltbar – für chirurgische Korrekturen echt super. Die Höhen werden aber schnell unangenehm, also sei da etwas vorsichtig.
Beachtenswert finde ich den Linear Phase EQ, der bei den meisten anderen Sequenzern nicht im Standardsortiment vertreten ist.
Delay
Der Delay Designer ist mehr als einfach nur ein Delay. Von einem einfachen Delay bis hin zu abgefahrenen Effekten ist hiermit alles möglich. Dadurch ist er auch etwas komplex geraten. Für den Anfang sei dir empfohlen, einfach mal die Presets durchzuhören. Meist sind da schon gute Sachen dabei.
Etwas einfacher hingegen ist das Tape Delay aufgebaut, das für alle »normalen« Aufgaben eines Delays verwendet werden kann. Ich habe zwar mittlerweile viele externe Delays, aber das Tape Delay verwende ich immer wieder.
Genau wie das Sample Delay. Dieses kann einen Kanal einer Stereospur um eine kurze Zeit verzögern. Prima für Backing Vocals oder Monospuren, die künstlich etwas mehr Breite brauchen. Ich benutze das ständig.
Reverb
Das Flaggschiff der internen Plugins ist mit Sicherheit der Faltungshall Space Designer. Also für so eine Qualität von Faltungshall zahlt man bei Drittherstellern gerne nochmals 500 Euro. Die Oberfläche ist ähnlich wie beim Delay Designer, daher solltest Du dich schnell zurechtfinden. Außerdem bieten einige Hersteller weitere Impulsantworten für den Space Designer an.
Die anderen Hall-Plugins konnten mich hingegen noch nie überzeugen. Allerdings brauchen diese auch bedeutend weniger Rechenleistung. So greife ich gerne mal während der Aufnahme zum »kleinen« Hall von Logic.
Amps & Pedals
Auch die Gitarrenfraktion kommt hier auf ihre Kosten. Mit dem Amp Designer stehen dir hier einige digitale Nachbildungen von Gitarrenverstärkern mit diversen Cabinets und auswählbarer Mikrofonierung zur Verfügung. Im direkten Vergleich klingen die Amps nicht ganz so gut wie beispielsweise bei Guitar Rig, aber wie gesagt, sie sind quasi geschenkt und dafür wirklich brauchbar. Bei einer letzten Produktion habe ich sogar den Amp Designer Guitar Rig vorgezogen. Also das sollte wirklich einmal ausgetestet werden.
Über das Pedal Board hast du Zugriff auf viele typische Bodentreter. Ich benutze die auch ganz gerne als Effekte auf den Vocals.
Distortion & Filter
Der AutoFilter ist mein Lieblingsfilter. Alleine schon die Presets bieten immer wieder neue kreative Ideen. Tolle Stereo-Spielereien, Distortion, EQ und vieles mehr sind in diesem Plugin vereint, das am Ende wirklich tolle Ergebnisse bietet.
In der Distortion-Fraktion ist der Bitcrusher immer wieder hörenswert. Im Handumdrehen bekommst Du den typischen 8-Bit-Sound oder Du kannst eine langweilige Snare aggressiv und druckvoll gestalten.
Imaging
Auch der Direction Mixer gehört zu meinem Standardbesteck. Mit nur einem Regler kannst Du ein beliebiges Stereosignal ganz leicht verbreitern, es aber gleichzeitig in den Hintergrund mischen. Ideal für Backing-Vocals oder breite Instrumente, die nicht dominieren dürfen. Außerdem kann aus einem Stereo- schnell ein Monosignal gezaubert werden. Die Stärken spielt der Direction Mixer aber erst bei M/S-Signalen aus. Da kannst Du mit nur einem Regler das Verhältnis der Mitten- und Seitenanteile regeln.
Das waren meine Favoriten, die ich zum großen Teil auch der Konkurrenz vorziehe. Natürlich gibt es auch mit Pitch Correction einen Art Auto-Tune-Ersatz, die typischen Modulationseffekte wie Chorus, Flanger, Phaser und vieles vieles mehr. Probiere alles in Ruhe aus und Du wirst womöglich feststellen, dass Du dir viele weitere Plugin-Käufe sparen kannst.