Logic Tutorial 21
Automation
Von Moritz Schleiffelder
Inhalt Logic Tutorial
- Grundlagen Logic Tutorial
- Installation, Templates und Screensets
- Plugin Presets & Channel Strips
- Shortcuts, Tastenkürzel und andere Abkürzungen
- Werkzeuge zur Bearbeitung
- Latenzen, Low Latency Modus & Echtzeit Cue
- Bouncen in Logic, Export
- Freeze-Funktion in Logic
- Logic Audio Recording
- Logic Audio Recording, fortgeschritten
- Kophörermix & Monitoring
- Audio Editing & Audiobearbeitung 1
- Der Mixer in Logic
- Videos bearbeiten
- Alles über Apple Loops
- MIDI aufnehmen
- MIDI bearbeiten & Quantisierung
- MIDI Events schneiden & MIDI Learn
- EXS24 mkII Sampler
- Ultrabeat
- Automation
- Interne Plugins
- Mastering mit Waveburner
Automation in Logic
In meinem Beispiel habe ich einen Bass in der Länge von acht Sekunden. Ich möchte den Bass erst normal wiedergeben lassen, aber dann langsam einen Low Cut setzen, bis ich den typisch nasalen Klang eines Telefons erhalte. Wie gehe ich also dabei vor?
Live-Automation
PASSEND DAZU
- Logic Tutorial 15: Apple Loops
- Logic Tutorial 14: Videos bearbeiten
- Logic Tutorial: Latenzen, Low Latency Modus und Echtzeit Cue (Teil 6)
- Logic Studio Tutorial 4: Shortcuts, Tastenkürzel und andere Abkürzungen
- Logic Tutorial 3: Plugin Presets & Channel Strips
Die Live-Automation (auch »on the fly« genannt), ermöglicht es mir, meine Filterfahrt in Echtzeit, also während der Song läuft, aufzuzeichnen. Zuerst musst Du die Automation für deine Spur einschalten. Diese findest Du direkt im Kanal (Mixeransicht) unter dem Output. In der Regel steht auf dem Button ein leicht zu übersehenes »Aus«, was bedeutet, dass die Automation zurzeit nicht wiedergegeben wird. Mit einem Klick gelangst Du zur Auswahl folgender Modi:
- Read: Dies lässt die Spur die bereits aufgezeichneten Automationsdaten lesen. Und zwar nur lesen, geschrieben wird nichts! Nach einer erfolgreichen Aufzeichnung empfiehlt es sich also, sofort auf Read wechseln, damit keine ungewollten Automationen entstehen können.
- Touch: Ist dieser Modus angewählt, wird bei der Wiedergabe des Songs jede Regler-, Fader- sowie Button-Bewegung als Automation aufgezeichnet. Bist Du mit der Automationsfahrt fertig, springt der Wert wieder auf den Anfangswert zurück. Zeichnest Du über eine bestehende Automation drüber, so werden die Werte erst überschrieben, wenn Du auch mit der Automation beginnst. Ein reines Abspielen würde nichts überschreiben.
- Latch: Eigentlich ist dieser Modus der gleiche wie Touch, nur dass nach der Aufzeichnung der Automation der letzte Wert der Automation gespeichert bleibt. Beispiel: Wenn ich den Low Cut bis 1 kHz hochziehe, bleibt er am Ende auf diesem Wert stehen. Bei Touch würde dieser auf den Ausgangswert (in meinem Falle auf 20 Hz) zurückspringen.
- Write: Dieser Modus ist mit Latch gleichzusetzen – mit dem Unterschied, dass eine bereits bestehende Automation schon beim reinen Abspielen komplett überschrieben bzw. gelöscht wird.
Auf den ersten Blick etwas viel und kompliziert, aber wenn Du dich durch die Modi einmal durchgearbeitet hast, werden sich die Vor- und Nachteile schnell zeigen. Ich persönlich arbeite meist mit Latch oder Touch. Etwas anderes wirst Du im Normalfall auch nicht benötigen.
Jetzt wieder zurück zu meinem Bass. Ich möchte, dass der Low Cut am Ende bestehen bleibt. Also entscheide ich mich für den Modus Latch. Alles was ich nun noch tun muss, ist den zu automatisierenden Bereich abzuspielen und währenddessen mit meiner Maus oder auch einem Controller den Low Cut live auf die gewünschte Frequenz zu ziehen. Danach halte ich die Wiedergabe an und schalte den Modus Read ein. Dieser verhindert eine ungewollte Automation. Stell nicht wieder auf Aus, denn dann wird deine Automation nicht wiedergegeben.
Spielst Du jetzt den Song wieder ab, hast Du bereits deine erste Automation aufgenommen! Bei meinem Beispiel sind ein paar Verbesserungen notwendig. Dafür drückst Du einfach die Taste A. Dies öffnet die Automationsansicht. Wenn Du keine Änderung sehen solltest, dann zoome etwas heran.
In der Regel wird deine letzte Automation auf der Spur angezeigt. In meinem Fall ist das nur die Low-Cut-Fahrt. Unter dem Namen der Spur (in meinem Fall »Audio1«) kannst Du den Wert, der automatisiert werden soll, auswählen. Bei mir ist der Low Cut des Logic-Equalizers angewählt. Auf der Audiospur siehst Du in grün meine etwas krumme Filterfahrt.
Im Menü, das Du über die ESC-Taste aufrufen kannst, bietet Logic zwei nützliche Werkzeuge:
- Automationsauswahl: Mit diesem Werkzeug kannst Du mehrere Automationspunkte auswählen und verschieben, ohne die eigentliche Audiodatei zu verrücken.
- Automationskurven: Damit kannst Du Kurven zeichnen. Wenn Du z.B. so schiefe Filterfahrten wie ich aufzeichnest, dann kannst Du das damit glattbügeln.
Alternative
Wenn dir die oben erläuterte Live-Methode etwas zu umständlich ist, kannst Du deine Automationen auch direkt hineinmalen. Mit der normalen Maus kannst Du in der Automationsansicht deine Werte zeichnen und mit den bereits beschriebenen Werkzeugen editieren.
Ich verwende Automationen in so ziemlich jedem Mix. Erst diese dynamische Bearbeitung macht einen Mix so richtig interessant und hörenswert. Einen kleinen Tipp zum Abschluss habe ich dann doch noch:
Sorge zuerst für einen möglichst perfekten statischen Mix. Arbeite erst ganz zum Schluss mit Automationen. Nicht, dass es nicht möglich wäre, diese zu ändern, aber es ist doch etwas Kleinarbeit, diese winzigen Punkte zu treffen.