Logic Tutorial 13
Der Mixer
Von Moritz Schleiffelder
Inhalt Logic Tutorial
- Grundlagen Logic Tutorial
- Installation, Templates und Screensets
- Plugin Presets & Channel Strips
- Shortcuts, Tastenkürzel und andere Abkürzungen
- Werkzeuge zur Bearbeitung
- Latenzen, Low Latency Modus & Echtzeit Cue
- Bouncen in Logic, Export
- Freeze-Funktion in Logic
- Logic Audio Recording
- Logic Audio Recording, fortgeschritten
- Kophörermix & Monitoring
- Audio Editing & Audiobearbeitung 1
- Der Mixer in Logic
- Videos bearbeiten
- Alles über Apple Loops
- MIDI aufnehmen
- MIDI bearbeiten & Quantisierung
- MIDI Events schneiden & MIDI Learn
- EXS24 mkII Sampler
- Ultrabeat
- Automation
- Interne Plugins
- Mastering mit Waveburner
Logic Tutorial Teil 11: Der Mixer
Alles über Aufbau, Channel und Kanäle, Busse, unterschiedliche Ansichten, Aux-Wege und den Master
Der ein oder andere wird beim Wort „Mixer“ bestimmt gleich an Smoothies oder Milchshakes gedacht haben. Erwischt? Auch wenn diese sehr lecker sein können, verhelfen diese Getränke zu keinem besseren Sound. Jedenfalls gibt es bisher keine wissenschaftlichen Studien, die das belegen könnten. Deshalb beschränke ich mich im Rahmen des Logic Tutorials auf den gleichnamigen Mixer in der Musiksoftware. Und das hat gleich noch einen großen Vorteil dazu: Den musst Du nach der Arbeit nicht sauber machen!
PASSEND DAZU
- Logic Tutorial 16: MIDI aufnehmen in Logic
- Logic Tutorial 14: Videos bearbeiten
- Logic Tutorial: Latenzen, Low Latency Modus und Echtzeit Cue (Teil 6)
- Logic Tutorial 3: Plugin Presets & Channel Strips
- Apple Logic Tutorial 1: Grundlagen sowie Tipps & Tricks für Logic Studio 9 & Logic Express 9
Mixer: Aufbau in Logic
Je nachdem wie viele und vor allem welche Spuren Du in deinem Projekt hast, passt sich der Mixer in seiner Größe automatisch an. Je mehr Spuren in deinem Projekt verwendet werden, desto breiter wird er. Im Logic Mixer selbst werden zunächst die im Projekt erstellten Spuren angezeigt. Wenn Du Sends nutzt, dann werden diese direkt danach die dazugehörigen Aux Channel angezeigt. Anschließend kommt noch der Master Channel für die angelegten Ausgänge und erst ganz zum Schluss die Master Spur.
So viel zum Schnelldurchgang. Schauen wir uns mal die einzelnen Elemente genauer an.
Audiokanal / Audio Channel im Logic Tutorial Mixer
Von oben nach unten findest Du in diesem Kanalzug folgende Bedienelemente:
Setting:
Hier kannst Du entweder von Logic vorgegebene oder eigene Einstellungen aufrufen. Was es damit auf sich hat und wie Du eigene Settings anlegst, kannst Du im zweiten Teil des Logic Tutorials „Einrichten“ nachlesen.
EQ:
Wenn Du zwei Mal auf diesen klickst, öffnet sich wie von Zauberhand der Logic eigene Equalizer. Diese Herangehensweise ist dann sinnvoll, wenn Du eine kleine Übersicht der Equalizer-Einstellungen sichtbar machen möchtest.
Inserts:
Hier kannst Du nun Plugins einschleifen, die dein Audiosignal bearbeiten sollen. Typische Anwendungen für Insert-Effekte sind Kompressor, Equalizer, jegliche Filter und viele ander. Um einen solchen Insert-Effekt einzuschleifen, klickst Du einfach etwas länger in einen der grauen Kästen.
In der Übersicht siehst Du dann zunächst die Plugins, die Logic bereits an Bord mit dabei hat. Wenn Du Plugins von Drittherstellern installiert hast, dann findest Du diese unter dem Punkt „Audio Units“. Um einen der Effekte zu laden, wählst Du das gewünschte Plugin an und schon öffnet es sich in deinem Channel.
In einigen Fällen klappt das nicht, dann etwas bei der Instsallation schief gelaufen. In diesem Fall musst Du das Plugin erneut installieren und beim Start von Logic Studio oder Express darauf achten, ob die Audio Unit des Musikprogramms untersucht wird. Passiert das nicht, so erkennt Logic die neue Software nicht. Abhilfe schafft dann meistens ein kurzer Anruf oder eine Email beim jeweiligen Hersteller.
Tipp: Mit gedrückter cmd-Taste kannst Du die Reihenfolge der Plugins in den Insert-Slots verändern. Und noch einen Tipp hinterher: Drückst Du cmd + alt simultan und ziehst dabei mit der Maus in einen anderen Channel, dann kopierst Du das Plugin samt sienen Einstellungen in den weiteren Kanal. Das ist ein einfacher Weg, Einstellungen auf mehrere Spuren zu übertragen.
Pass auf, keine Mono- und Stereo-Spuren dabei zu vermischen!
Sends:
Sobald Du einen neuen Send/Bus aufmachst, erstellt Logic automatisch einen zugehörigen Aux Channel im Mixer. Du kannst in diesem Slot genau wie bei den Inserts Plugins laden. Im Gegensatz zu diesen kannst Du aber auch bestimmen, wie viel vom Audiosignal auf diese geschickt werden soll. Mit dem rechts daneben befindlichen Drehregler steuerst Du, wie viel Audiosignal der entsprechenden Spur Du auf einen Bus schicken möchtest.
Klickst Du in einen Send-Slot etwas länger hinein, so erscheint ein neues Auswahlmenü. In diesem kannst folgende Parameter und Einstellungen treffen:
Post Pan:
Der Bus übernimmt deine Einstellungen zum Panning aus dem Channel, ist im Pegel jedoch unabhängig vom Fader.
Post Fader:
Bei dieser Einstellung übernimmt der Send sowohl die Einstellung vom Panning als auch den Pegel nach dem Fader.
Pre Fader:
Das Audioignal wird vor dem Panning und vor dem Fader in den Bus geschickt, also ist es komplett von deinen Einstellungen unabhängig.
Weitere Informationen zu Nutzen und Einsatz von Pre- und Post-Fader kannst Du in unserem Video Tutorial Routing erfahren.
I/O – Input/Output:
In diesen beiden Kästen kannst Du Eingänge und Ausgänge pro Spur wählen, so wie Du ein echtes Mischpult verkabeln würdest. Der obere Kasten ist dabei für den Input zuständig und der unteren Kasten für den Output. Als Input dienen in der Regel die Eingänge deines Audio Interfaces. Der Ausgang wird standardmäßig auf 1-2 bzw. Stereo Out geroutet. Das bedeutet, dass der Ausgangspegel dieser Spur auf die Ausgänge 1-2 deiner Soundkarte gehen.
An dieser Stelle kannst Du aber auch vorher angelegte Subgruppen anwählen. Als Gruppe wird ein Kanal bezeichnet, auf den Du mehrere einzelne Kanäle gibst. Mit der Subgruppe (oder Gruppe) kannst Du hiernach die Lautstärke aller darin enthaltenen Spuren mit einem einzigen Regler steuern. Ein typisches Beispiel wäre eine Gruppe mit allen Drumspuren. Um diese zu erstellen, wählst Du in den Kanälen aller Schlagzeugspuren einfach den selben Bus als Output. Der Aux Kanal öffnet sich dann automatisch und dieser ist dann der Fader für deine Subgruppe.
Automation (steht auf „Aus“):
Das an dieser Stelle stehende „Aus“ ist die aktuell gewählte Einstellung für den Automationsmodus. Es gibt hier diverse unterschiedliche Modi, auf die ich in einem weiteren Teil des Logic Tutorials ausführlich eingehen werden. Dann mehr.
Weiterführende Literatur
„Logic Profi Guide“ von Moritz Maier
Umfangreiche Lektüre und Einstieg in Logic Studio & Express
Logic DVD von Addison Wesley
Die beste DVD mit Video Tutorials zu Logic, allen anderen überlegen.
Fader:
Mit dem Fader kannst Du die Lautstärke deines Audiosignals steuern. Das ist übrigens auch eine der wenigen Funktionen, die nicht mit cmd + Z rückgängig zu machen sind! Also Vorsicht beim Ändern der Lautstärke.
Wenn Du mehrere Fader gleichzeitig bewegen möchtest, markiere einfach alle betreffenden Spuren und bewege dann einen der Fader. Wahlweise und einfacher in der Handhabung ist die Methoder über das Anlegen einer Gruppe, wie weiter oben angesprochen.
Hier geht es weiter mit dem Logic Tutorial Teil 13: Der Mixer
Pan:
Mit dem Kreis direkt neben dem Fader kannst Du die Position des Signals im Stereopanorama wählen. Du kannst hiermit also entscheiden, aus welcher Richtung (links/rechts) dein Signal kommt. Drehst Du Drehregler nach rechts, dann kommt das Signal von rechts. Achtung, Überraschung! Links herum kommt das Signal von links! Jaja, die Technik heutzutage ;-)
Mit dem Kreis unterhalb des Faders bestimmst Du, ob die Spur mono, stereo oder surround sein soll.
Buttons:
Je nachdem, welche Einstellungen Du in deinem Kanal aktiviert hast, können unterhalb des Faders folgende Knöpfe angezeigt werden:
„M“ steht für Mute und schaltet die Spur stumm.
„S“ steht für Solo und schaltet die Spur auf solo (also alle anderen Spuren auf stumm)
„I“ steht für Input und macht das am Eingang liegende Audiosignal hörbar.
„R“ steht für Record Ready (scharf schalten) und muss vor einer Aufnahme aktiviert sein, um das am Eingang anliegende Signal auf die Spur aufzeichnen zu können.
Das Schloss Symbol steht für „Schützen“ und lässt bei Aktivierung keine Änderungen auf der Spur mehr zu.
Zudem gibt es noch weitere Funktionen wie das Freezen oder Node. Darauf komme ich zu meinem späteren Zeitpunkt zu sprechen (bei Freeze gab es bereits ein Logic Tutorial).
Ansichten einstellen
Die Funktionen wie Solo, Mute, Freeze u.s.w. lassen sich individuell in den Kanälen anzeigen. Klick hierzu im Editierfenster mit der rechten Maustaste auf eine Audio- oder MIDI-Spur und anschließend auf den Punkt „Spur Header Konfigurieren“. Nun kannst Du wählen, welche Funktionen und Knöpfe von Logic Studio oder Express immer angezeigt werden sollen. Beachte bitte, dass die hier getroffene Auswahl für alle Audiospuren gilt und nicht nur für die ausgewählte. Eine individuelle Einstellung pro Kanalzug ist nicht möglich.
MIDI-Kanal
Der MIDI-Kanalzug ist dem Audio-Kanal sehr ähnlich und stimm fast gänzlich überein. Einen Unterschied findest Du im Kasten für den Eingang (Input), in dem Du von Logic virtuelle Instrumente zur Verfügung gestellt bekommst statt den Eingängen deiner Soundkarte. In der aufpoppenden Auswahl zeigt dir das Musikprogramm zunächst die mitgelieferten Instrumente an. Unter „AU Instrumente“ findest Du dann die Instrumente aller Dritthersteller.
Aux
Wie oben beschrieben öffnet sich der Aux Channel automatisch bei einem neuen Bus. Auch hier stimmen die Funktionen mit Audio und MIDI überein, nur dass hier im Eingang der jeweilige Bus anliegt. Außerdem wird die Auxspur standardmäßig nicht im Editierfenster angezeigt. Das ändert sich, wenn Du beispielswese eine Automation auf die Aux Spur hinzufügst.
Weiterführende Literatur
„Logic Profi Guide“ von Moritz Maier
Umfangreiche Lektüre und Einstieg in Logic Studio & Express
Logic DVD von Addison Wesley
Die beste DVD mit Video Tutorials zu Logic, allen anderen überlegen.
Ausgänge
Die Outputs bestehen jeweils aus einer Stereospur. Hier kannst Du allerdings nur Inserts laden. Die anderen Optionen sind nicht verfügbar. Schließlich ist das auch der Master vor den Ausgängen.
Master
Das ist der Master of the Masters so zu sagen. Hiermit stellst Du wirklich global den Pegel ein. Ich persönlich fahre diesen gerne etwas herunter, wenn mein Mix zu laut geworden ist und die Outputs zu clippen anfangen. Sonst ist die Standardeinstellung „0“ sinnvoll.
Informationen
Wenn Du auf „i“ klickst, dann erscheint ein Informationsfenster auf der linken Seite. Je nachdem welchen Channel Du anwählst, erscheint dort auch der dazugehörige Channelstrip sowie der Master Channel. Eine sehr praktische Ansicht.
Soweit für das heutige Logic Tutorial zum Thema Mixer. Wir freuen uns selbstverständlich über dein Feedback und deine Fragen. Und wenn Du dieses Tutorial als hilfreich empfunden hast, so empfiehl uns bitte deinen Freunden und Bekannten auf Facebook, Twitter, YouTube oder in deinem Lieblingsforum. Vielen Dank!