Logic Tutorial 12
Audio Editing & Audiobearbeitung 1

Mehrere Comps lassen sich nicht kleben Logic Studio 10 Tutorial
Mehrere Comps lassen sich nicht kleben Logic Studio Tutorial

Moritz Schleiffelder Von Moritz Schleiffelder

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Audio Editing / Audiobearbeitung Teil 1 – Logic Tutorial

Nachdem wir in den vergangenen Teilen des Logic Tutorials gelernt haben, unsere Audiosignale erfolgreich aufzunehmen, wird es Zeit das Ganze weiterzubearbeiten. Die Rede ist vom Editieren der Audiospuren, der Audiobearbeitung oder dem Audio Editing, um aus allen Takes die besten Teile für einen perfekten Take zusammen zu schneiden. In diesem Teil werde ich auf die „klassischen“ Wege hierzu eingehen. Seit Version 9 von Logic Studio und Logic Express gibt es das neue so genannte „Flex Tool“. Dieses kann ebenfalls dazu verwendet werden, da dieses umfangreich ist, gehe ich speziell auf das Flex Tool in der nächsten Folge ein.

Here we go.

Audio Editing & Audiobearbeitung mit der Schere in Logic


PASSEND DAZU


Das klassische Tool schlechthin: Die Schere – sie ist dazu da, um zu schneiden (huch, wer hätte das gedacht?). Je nachdem wie viel Du in deiner Musikproduktion editierst, bietet es sich an, die Schere auf einen eigenen Maus-Shortcut zu legen. (Wie das geht, kannst Du im Tutorial „Shortcuts“ nachlesen, siehe Inhaltsverzeichnis oben). Du erreichst die Schere im Maus-Werkzeug Menü. Um dieses aufzurufen, drückst Du einfach „Esc“ und schon erscheint das Menü.

Hast Du die Schere dann als Werkzeug angewählt, dann musst Du nur noch an die Stelle im Fenster klicken, die Du schneiden willst. Beim Klicken und Schneiden wird von der DAW-Software automatisch der Bereich angewählt, der nach dem Schnitt kommt. Wenn Du nun zwei Mal „Esc“ hintereinander drückst, bekommst Du wieder den Mauszeiger und kannst die Regions löschen, verschieben, duplizieren und alles was mir gerade nicht einfällt :-)

 

Audio Editing und Audiobearbeitung mit der Klebetube / Merge in Logic Tutorial

Klebetube klingt seltsam, deswegen erwähne ich hier lieber mal beide Begriffe für dieses Audio Editing Werkzeug. Ich persönlich habe mich an den englischen Begriff „merge“ gewöhnt, das ist kurz und klingt irgendwie professionell ;-) Im Übrigen heisst das so viel wie „verbinden“.

Wenn beispielsweisei deine Strophe aus vielen unmittelbar zusammenhängenden / geschnittenen Takes besteht, so bietet es sich an diese Teile zusammen zu kleben und eine neue Audio Datei zu estellen. So gehen dir beim Arrangieren garantiert keine Schnitte (manchmal unwiederbringlich) verloren! Das ist im Handling meistens einfacher, allerdings hast Du danach aber auch keinen Zugriff auf deine Schnitte. Deswegen sollte vor dem Verbinden nochmals kontrolliert werden, dass keine Fehler im Take sind.

Mehrere Comps lassen sich nicht kleben Logic Studio 10 Tutorial
Audiobearbeitung: Mehrere Comps lassen sich nicht kleben Logic Studio Tutorial

Generell kannst Du so ziemlich alles kleben… Beispielsweise mehrere untereinander liegende Audio und MIDI Regions, nebeneinander liegende Regions usw. Wenn Du allerdings zwei Monospuren hast, die jeweils nach rechts und links im Stereopanorama gedreht sind, dann solltest Du diese nicht kleben. Zwar macht Logic ein Stereofile daraus, benutzt hierfür aber leider nicht die Panoramaeinstellungen nicht. Das Resultat ist eine neue Audiodatei, in der beide Monospuren in der Mitte liegen. Ähnlich verhält es sich mit mehreren Comps, die lassen sich ebenfalls nicht zusammenkleben.

Beim Kleben im Audio Editing selbst errechnet Logic Studio oder Express eine komplett neue Audiodatei und legt diese automatisch in deinen vormals angesprochenen Audio Bin Ordner. Das funktioniert wie das bereits beschriebene Bouncen und Freezen!


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Comping im Logic Studio Tutorial – Audio Editing / Audiobearbeitung

Im vorherigen Tutorial „Audio Aufnahme Teil 2“ hatte ich ja bereits erklärt, wie Du im so genannten Comping-Modus aufnehmen kannst. Nun soll es ganz um die Bearbeitung gehen. Zur Vereinfachung und besseren Veranschaulichung, gehen wir dieses Mal schrittweise vor:

  1. Nimm mehrere Spuren übereinander auf. Dazu kannst Du den Cycle-Modus nutzen oder es einfach manuell tun. Du kannst auch einzelne Audio-Regions per Drag & Drop auf eine andere Spur legen um eine Comping Datei zu erzeugen.
  2. Klick auf das Dreieck links oben (oder mit einem Doppelklick auf die Spur) in der Audio Region. Nun öffnen sich alle aufgenommen Spuren untereinander. Die letzte Aufnahme findest Du als zweite Datei von oben gezählt. Diese wird mit „COMPING x.xx“ von Logic Studio benannt.
    Alle weiteren Aufnahmen gehen chronologisch rückwärts nach unten. Die oberste Spur ist die Zusammenfassung der aufgenommen Regions. Im Moment ist dort komplett die letzte Aufnahme zu hören und die Spuren darunter sind stumm geschaltet und erscheinen daher in einem hellen Grau.
  3. Wenn Du auf eine stumm geschaltete Spur klickst, dann wird diese komplett ausgewählt und in der zusammenfassenden ersten Spur angezeigt. Die restlichen Takes und Spuren werden wieder stumm geschaltet.
  4. Klick in eine stumm geschaltete Spur, halte die Maustaste und ziehe die Maus nach rechts oder links. Jetzt kannst Du eine individuelle Auswahl in der Spur treffen. Diese wird wiederum in der ersten Spur sichtbar, die anderen werden – wie bekannt – automatisch stumm geschaltet.
  5. Mit dieser Arbeitsweise kannst Du aus allen Aufnahmen und Takes die besten Stellen auswählen. Dabei erhältst Du die Zusammenfassung in der ersten Spur. Diese ist übrigens auch die einzige, die hörbar ist.
  6. In einem solchen Comp-File kannst Du immer nur eine hörbare Spur bearbeiten. Wenn Du aus den Aufnahmen eines Comps gleich mehrere Takes nutzen möchtest, dann musst Du eine Kopie des Comps anlegen und dort eine neue Auswahl treffen.
  7. Du hast jetzt eine neue Datei aus mehreren Takes zusammengeschnitten. Zwischen allen Übergängen macht Logic Studio übrigens automatisch unhörbare Crossfades, damit keine Knackser beim Übergang entstehen.
  8. Bist Du schliesslich mit deiner Audiobearbeitung zufrieden, dann kann das Comping entweder zugeklappt oder gerendert werden. Hierzu klickst Du einfach auf das Dreieck rechts oben an der obersten Audio Region. Damit öffnensich eine Menge Funktionen.
Comping im Logic Studio 10 Tutorial
So sieht es aus: Comping im Logic Studio Tutorial

 

Hier geht es weiter mit dem Logic Tutorial

Comping Funktionen im Logic Tutorial

Die eben erwähnten Comping-Funktionen möchte ich an dieser Stelle kurz erklären:

Take x.x:
Das sind deine aufgenommenen Dateien.

Comp x:
Hast Du nur einen Comp, dann steht dort nur Comp 1 mit einem Haken. Hast Du mehrere angelegt, werden dort alle bestehenden Comps im aktuellen Projekt angezeigt. Das aktuell angewählte hat einen Haken davor.

Reduzieren:
Hier werden alle stumm geschalteten Spuren gelöscht und deine Auswahl in eine normale Audiospur gelegt. Jeder Schnitt deiner Auswahl ist hier sichtbar und später editierbar.

Reduzieren & Zusammenführen:
Hier passiert dasselbe wie bei der Funktion „Reduzieren“. Der Unterschied liegt darin, dass Logic Studio hier eine neue Audiospur rendert und keine Schnitte oder Fades mehr sichtbar sind. Diese Funktion nutze ich persönlich am häufigsten, da sich der Clip so am besten verwalten, verschieben und später kopieren lässt.

Aktives Comp in neue Spur exportieren:
Hier wird deine Auswahlspur in eine neue Spur exportiert und dabei kopiert. So hast Du die Vorteile des Reduzierens, behältst aber noch deine komplette Comping Dateien.

Aktiven Comp in neue Spur bewegen:
Hier wird deine Zusammenstellung in eine neue Audiospur verschoben. Dein Comp ist nun wieder in der Ausgangslage und Du kannst beispielsweise eine neue Auswahl treffen.

Auspacken:
Jetzt hast Fu jede Aufnahme von dir in einer eigenen sichtbaren Spur, ohne dass sie im Comp verknüpft sind. Alle bisher unbenutzten Spuren sind jetzt noch stumm geschalttet. Schaust Du in den Mixer stellst Du fest, dass keine eigenen Audiospuren erstellt wurden. Dies bietet sich an, wenn Du die aufgenommenen Dateien nicht einzeln abmischen musst. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die Audiospuren auch verschoben werden können.

Auspacken in neue Spuren:
Ist eigentlich das Gleiche wie die „Auspacken“-Funktionen, nur dass hier die Audiodateien wirklich in neue Audiospuren exportiert werden. So werden diese auch einzeln im Mixer angezeigt und können entsprechend bearbeitet werden. Diese Variante bietet sich dann an, wenn Du beispielsweise unterschiedliche Effekte auf die Spuren geben möchtest.

Einziger Nachteil:
Das Verschieben von Audio-Clips und die Funktionen des neuen Flex Tools werden im Comp Modus (noch) nicht unterstützt. Hoffentlich ändert das Apple bald (Logic Studio 10?), dann ist das nämlich wirklich perfekt!

Je nachdem was Du mit dem Ergebnis vor hast, bieten dir Logic Studio und Logic Express unterschiedliche Möglichkeiten sinnvoll ans Ziel zu kommen. Es gilt: Probieren geht über studieren und Du musst deinen eigenen Workflow für dich und dein Musik herausfinden!

Viel Spass beim Editieren und bis zum nächsten Teil im Logic Tutorial!

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