Logic Tutorial 10
Audio Recording Teil 2
Von Moritz Schleiffelder
Inhalt Logic Tutorial
- Grundlagen Logic Tutorial
- Installation, Templates und Screensets
- Plugin Presets & Channel Strips
- Shortcuts, Tastenkürzel und andere Abkürzungen
- Werkzeuge zur Bearbeitung
- Latenzen, Low Latency Modus & Echtzeit Cue
- Bouncen in Logic, Export
- Freeze-Funktion in Logic
- Logic Audio Recording
- Audio Recording, fortgeschritten
- Kophörermix & Monitoring
- Audio Editing & Audiobearbeitung 1
- Der Mixer in Logic
- Videos bearbeiten
- Alles über Apple Loops
- MIDI aufnehmen
- MIDI bearbeiten & Quantisierung
- MIDI Events schneiden & MIDI Learn
- EXS24 mkII Sampler
- Ultrabeat
- Automation
- Interne Plugins
- Mastering mit Waveburner
Audio Recording in Logic 9 Tutorial
Nach der Kopfhörermix fertig eingestellt ist, beginnen wir heute damit, den Click vorzubereiten. Dieser soll dem Musiker die Möglichkeit geben, den Takt während der Aufnahme zu hören.
Klick und Vorzähler einstellen in Logic 9
Das in Logic 9 eingebaute Metronom kannst Du ganz einfach mit Klick auf den Taktgeber-Knopf im Transportfeld ein- bzw. ausschalten. Klickst Du mit der rechten Maustaste auf besagten Button, rufst Du die „Metronom Einstellungen“ auf. Hier werden Lautstärke, Tonalität und Ausgang ausgewählt. Achtung: Wenn Du den Kopfhörer-Mix für den Musiker beispielsweise über Output 3-4 nutzt, dann sollte das Metronom ebenfalls dort hin geroutet werden. Sonst hört der Musiker keinen Klick.
PASSEND DAZU
- Logic Tutorial 16: MIDI aufnehmen in Logic
- Logic Tutorial 14: Videos bearbeiten
- Logic Tutorial: Latenzen, Low Latency Modus und Echtzeit Cue (Teil 6)
- Logic Studio Tutorial 4: Shortcuts, Tastenkürzel und andere Abkürzungen
- Logic Tutorial 3: Plugin Presets & Channel Strips
Wirklich wichtig in der Praxis sind die Einstellungen, die darüber entscheiden, wann denn der Klick spielen soll. Folgende Auswahlmöglichkeiten werden dir von Logic 9 geboten:
„Während der Aufnahme“ – Der Klick zählt vor der Aufnahme ein und läuft während der Aufnahme.
„Nur als Vorzähler“ – Hier zählt der Klick ein, geht aber während der Aufnahme & Wiedergabe aus.
„Während der Wiedergabe“ – Der Klick spielt bei der ganz normalen Wiedergabe.
Record Ready
Um nun das Audiosignal aufzunehmen, muss die Spur nur noch „scharf geschaltet“ werden. Im Englischen nennt sich das auch „Record Ready“. Scharf schalten geht über einen Klick auf den „R“ Button im jeweiligen Kanalzug.
Solange Record Ready angewählt ist, wird das am Eingang anliegende Audiosignal wiedergegeben und nicht mehr das bereits auf dieser Spur aufgenommene Audio. Am Eingang liegt, sofern Du die anderen Schritte aus diesem Logic 9 Tutorial befolgt hast, dein Mikrofon oder dein Instrument. Drückst Du jetzt auf Record (entweder auf den Punkt im Transportfeld oder mit dem Shortcut „r“), dann wird das am Eingang anliegende Audiosignal aufgezeichnet.
Um die Aufnahme im Anschluss abzuhören, ist ein erneuter Druck auf den „R“ Button vonnöten, um Record Ready zu „entschärfen“. Erst dann wird die Spur und deren Aufnahme wieder in Logic 9 wiedergegeben.
Audio Recording – Wohin aufnehmen?
Am besten gewöhnst Du dir an, direkt nach Anlegen eines neuen Projektes in Logic 9 zu speichern. Aus dem von dir gewählten Dateinamen macht das Musikprogramm automatisch einen eigenen Ordner, indem deine aufgenommenen Audiodateien landen. Mit dieser Technik sparst Du dir später das ewige suchen nach deinen Audiodateien.
Solltest Du das nicht gemacht, aber bereits auf Record geklickt haben, dann fragt Logic zunächst nach dem von dir gewünschten Speicherort. Mein Tipp: Speicher es nicht einfach irgendwohin, sondern lieber gleich das ganze Projekt und damit alles an einer Stelle. So bist Du auf der sicheren Seite, wenn Du mal ein Backup deines Logic-Projekts machen möchtest oder musst!
Logic 9: Spuren benennen
Vor der Aufnahme ist es wichtig, die jeweiligen Spuren zu benennen. Der Grund ist einfach, denn Logic 9 benennt alle aufgenommenen Dateien nach deren Spurennamen. Später wirst Du dankbar sein, bei einer Suche im Audio Bin Ordner nicht 1000 mal „Audio 1“ zu lesen, sondern aussagefähige Dateinamen vorzufinden! Wenn Du die Regions im Nachhinein umbenennen willst, dann geht das mit dem „Text Werkzeug“ für die Maus. Die Details zu diesem ist im Teil „Werkzeuge für die Maus“ ausführlich erklärt.
Jetzt wird es ernst. Der Record Button wird gedrückt! Nun gibt es ein paar Kleinigkeiten, auf die Du achten solltest, um später einen guten Workflow beim Editieren zu haben.
Cycle Modus
Setze einfach einen Loop über den Teil deines Songs, den Du aufnehmen willst (z.B. die erste Strophe, auf der nun eingesungen wird). Den Bereich makierst Du mit dem grünen Balken über deinen Spuren. Ist dieser grün ausgefüllt, dann ist das ein Loop. Ist er mit grünen Strichen gefüllt, dann wird der ausgewählte Bereich übersprungen.
Richtig eingestelle nimmt Logic vom Anfang bis zum Ende des von dir festgelegten Loops auf. Wenn der Cursor am Ende ankommt, springt er an den Anfang und fängt von vorne an. Bei dieser Methode nimmt Logic 9 eine neue Spur pro Durchgang auf. Auf diese Weise kannst Du beispielsweise nicht nur Gesang oder Instrumente mehrmals hintereinander aufnehmen, der Musiker hat genügend Zeit sich auf die Passage einzustellen und muss sich nicht ständig neu auf den Punch In konzentrieren.
Als Bonus bekommst Du alle Versuche fertig sortiert von Logic, so dass Du sie in einem weiteren Schritt einfach aussortieren und bearbeiten kannst. Lass dich nicht verwirren: Wenn Du die Aufnahme beendest, ist nur eine einzige Spur in deinem Arrangement zu sehen. Das ist die so genannte Comping Funktion in Logic 9, zu der ich jetzt komme.
Weiterführende Literatur
„Logic Profi Guide“ von Moritz Maier
Umfangreiche Lektüre und Einstieg in Logic Studio & Express
Logic DVD von Addison Wesley
Die beste DVD mit Video Tutorials zu Logic, allen anderen überlegen.
Comping im Logic 9 Tutorial
Wenn Du mehrere Audiospuren übereinander aufnimmst, dann zeigt das Musikprogramm immer nur eine Spur an. Mit einem Doppelklick auf diese Spur öffnen sich aber alle vorher aufgenommenen Takes. Diese sind hellgrau eingefärbt, da alle Spuren (bis auf die zuletzt aufgenommene Spur) gemutet, also stumm geschaltet, sind. Wenn Du nun mit gedrückter Maustaste in den gemuteten Bereichen nach rechts & links fährst, kannst Du den hörbaren Bereich auswählen. Die Zusammenfassung wird in der obersten Spur dargestellt.
So kannst Du während eines Aufnahmetages mal eben schnell einen Demotake für deinen Musiker basteln. Dieses Werkzeug ist komplex und benötigt eine genauere Ausführung. Da das aber eher zum Themenbereich Editing gehört, werde ich das in der nächste Folge ausführlich besprechen!