Lautheit
Lautere Mixe klingen besser?

Lautheit
Lautheit - Klingen lautere Mixe wirklich besser?

Andreas Zeitler Von Andreas Zeitler

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Lautheit: Lautere Mixe klingen besser?

Kurven gleicher Lautstärke

Audiohpile Menschen hören in der Regel im Gegensatz zu seinen nicht-audiohpilen Mitmenschen ihre Musik sehr leise ab. Wahrscheinlich ist das auch ein Grund dafür, warum wir unsere eigene Musik als “schlechter” wahrnehmen.

Wollen wir uns mal auf die Suche machen, warum laute Musik besser klingt. Und tut sie das überhaupt?

Zurückzuführen ist das Phänomen auf die “Kurven gleicher Lautstärke” von etwa Fletcher & Munson.


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Lautheit: Hintergrundwissen

Man hat herausgefunden, dass wir Menschen Frequenzen, bei ein und derselben Pegelstärke (etwa dB SPL), über das gesamte Frequenzspektrum hinweg unterschiedlich laut wahrnehmen.

Es wurde dafür sogar eine Masseinheit eingeführt die sich “Phon” nennt. Sie beschreibt die tatsächlich emfpundene Lautstärke. (Unterster Kurvenpunkt bei 1 kHz an der Hörschwelle)

Laute Musik: Die Kurven gleicher Lautstärke

Die beiden Herren Fletcher und Munson haben nun in ihren “Kurven gleicher Lautstärke” mehrere dieser Phon-Kurven eingetragen und zwar immer bei verschiedenen Lautstärken (db SPL).

Sieht man sich die Graphen an, erkennt man, dass sich diese bei hoher Lautstärke linearisieren. Man könnte auch sagen, dass alle Frequenzen bei hoher Lautstärke gleich laut empfunden werden.

Übertragen auf Musik heisst das also folgendes, hat man ein Musiksignal, dass etwa besonders mittenlastig ist, wird es bei hoher Abhörlautstärke nicht mehr als ganz so mittig “empfunden” — die Mittenbetonung ist aber immer noch da.
“Nicht mehr so mittig” heisst gleichzeitig es klingt besser, da linearer.

Deswegen ist auf Konzerten und in Diskotheken immer so laut. Nicht um den Gesprächslärm der Besucher zu übertönen sondern, um etwa “schlecht” klingende Musik oder Lautsprecher besser hinzustellen als sie tatsächlich sind.

Laute Musik: …macht glücklich

Hinzu kommt aber noch ein Aspekt. Bei guter Musik empfinden wir Freude. Im Körper wird dazu erstmal das Glückshormon “Endorphin” ausgeschüttet.

Das merken wir uns und wollen dieses Glücksgefühl wieder haben beziehungsweise assoizieren wir irgendwann mal “Laute Musik = schön”. Die Erwartungshaltung ändert sich also an laute Musik.

Laute Musik: Fazit

Für die Musikproduktion rate ich dazu nur eine geringe Lautstärke zu fahren, um längerfristig das Gehör zu schonen. Das wird ja berufsbedingt noch eine Weile benötigt.

Jedoch sollte auch mal laut abgehört werden um zu checken wie sich eure Produktion im Club “verhält”. Welche Frequenzbereiche fallen dann besonders störend auf? Jedoch nicht besonders lange, da das Gehör bei hoher Lautstärke schneller ermüdet.

Im Club und beim Konzert dann bitte volle Lautstärke. Das hat sich (leider) so bewährt.

Und noch ein Hinweis, für all diejenigen, die sich mit den “Kurven” näher beschäftigen wollen — sie basieren auf Sinuskurven!

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