Wie man einen sauberen Bass hinbekommt

wie man einen sauberen Bass hinbekommt
Wie man einen sauberen Bass hinbekommt ist kein Geheimnis. Vielmehr ist es Erfahrung.

Marius Schweitzer Von Marius Schweitzer am 08. Februar 2017

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Homerecording Tipp: Wie man einen sauberen Bass hinbekommt

Immer mal wieder werde ich gefragt, was das Geheimnis sei, um den Bass so klar und strukturiert klingen zu lassen, wie es bei kommerziellen Produktionen fast immer zu hören ist. Und meine Antwort: Es gibt kein „das“ Geheimnis. Es gibt nur einige Tipps, die in der Summe zu einem sauberen oder eben mumpfigen Bass führen. In diesem Artikel will ich versuchen aufzuzeigen, warum dieser „Brei“ im Bass entsteht und was Du in deinem Homerecording-Studio dagegen machen kannst.

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Warum klingt der Bass unsauber?

Gerade im Bereich Homerecording lautet die wohl häufigste Ursache für einen unsauberen Bass: Zu viele, tiefe Frequenzen. Das klingt zu simpel als Erklärung? Auch wenn es zunächst banal erscheinen mag, hier findet sich tatsächlich in 90% aller Fälle die Ursache. Bass macht Spaß, Bass drückt in der Bauchgegend, der Bass hat viel Energie und wird deswegen gerne auch in der Heimanlage laut aufgedreht. Nicht umsonst sieht man mindestens einmal täglich einen tiefergelegten Wagen mit wummernden Bass an der Ampel vorbeifahren.


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Aber zurück zum Thema. Zuviel Bass, zu viele tiefe Frequenzen sind glücklicherweise sehr einfach vor und während des Abmischens einer Bassspur zu beheben. Das Ziel wird sein, einen ausgeglichenen (oder ausgeglicheneren) Bass zu kreieren.

Recording: Beim Aufnehmen des Basses

Es scheint, ich komme mit weiteren Banalitäten. Wenn Du einen echten Bass in deinem Tonstudio aufnimmst, dann ist die genutzte Technik zur Mikrofonierung ausschlaggebend. Achte darauf, dass Du ein Mikrofon zur Abnhame der Bassbox auswählst, das hierfür geschaffen wurde, oder ein Großmembrankondensator nutzt. Zuletzt genanntes sollte in der Lage sein, das gesamte Spektrum, den kompletten vom Bass wiedergegebenen Sound aufzuzeichnen. Probiere hier ruhig etwas länger mit verschiedenen Mikrofonen herum, die Ergebnisse rechtfertigen den Zeitaufwand allemal.

Wenn Du ein geeignetes Mikrofon gefunden (oder von jemanden empfohlen bekommen) hast und der Bass immer noch unsauber klingt, solltest Du den Bass-Verstärker und/oder die Bass-Box austauschen und gegenprüfen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Verwenden einer so genannten DI-Box, mit der Du den Bass direkt über das Mischpult oder dein Audio Interface aufnehmen kannst. Hierbei ist wichtig, keinen Equalizer beim Recording zu verwenden und wenn doch, dann nur einen leichten (!) Low-Cut. Das Ergebnis mit einer DI-Box ist flexibler als die Aufnahme des Bass-Verstärkers, hat dafür aber auch weniger Charakter.


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Der Bass und die Kick Drum – eine ganz besondere Hass-Liebe

Bass und Kick Drum besetzen, zumindest teilweise, dieselben tiefen Frequenzen im Mix. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie sich nicht gegenseitig maskieren. Der erste Schritt ist, jede Übersprechung bei der Aufnahme zu vermeiden, zum Beispiel indem man sie in getrennten Räumen aufnimmt. Produzenten elektronischer Musik werden selbstredend keine Probleme mit Übersprechungen haben, da diese meist Synthesizer-Sounds für den Bass verwenden.

Ein Ansatz, den ich gerne beim Abmischen von Kick und Bass verwende, ist, die tiefen Mitten bei der Kick Drum leicht herauszunehmen. Damit kannst Du es schaffen, dass die Kick hauptsächlich in den tiefen Frequenzen stattfindet und die meisten Noten in der Bassspur darüber. Ein befreundeter Toningenieur hat mir hier vor langer Zeit eine schöne Veranschaulichung mitgegeben: Wenn man den Song als Raum betrachtet, dann würde man ja den Bassisten auch nicht direkt vor die Bass-Drum stellen, oder? Das Publikum hätte wahrscheinlich große Probleme beide auseinander zu halten. Und so verhält es sich eben auch bei einer Aufnahme bzw. einem Mix.

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Video Tutorial: Sauberer Bass

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Bass Abmischen

Die meisten Probleme mit dem Bass entstehen, wie eingangs erwähnt, in den tiefen Frequenzen. Daher ist es wichtig, dass Du hier die meiste Zeit beim Abmischen des Basses reinsteckst. Fang am besten mit einem steilen Low-Cut Filter an, um die unnötigen Frequenzen unterhalb von 30-35 Hz abzuschneiden. Mit einem High-Cut kannst Du auch die Frequenzen oberhalb von 10 kHz entfernen, hier dürfte herzlich wenig vom echten Bass zu hören sein und gleichzeitig entsteht so mehr Raum für andere Instrumente im Mix.

Passendes Tutorial dazu: Bass abmischen »

Und noch einen Tipp: Im Frequenzbereich zwischen etwa 150 Hz und 250 Hz kannst Du mal versuchen, noch mehr Detail für die Bassspur herauszuholen. Nimm hierzu einen parametrischen Equalizer mit relativ hohem Q und heb die Gain richtig stark an. Fahre jetzt diesen Bereich langsam ab und achte darauf, wann dir der Bass besonders stark und unangenehm entgegengesprungen kommt. Das Ziel ist allerdings, ein leichtes bis mittleres Absenken der Frequenzen in diesem Bereich, was in Normalfall zu mehr Klarheit im Bass führen sollte. Hier ist wieder das Ohr gefragt.

Hier findest Du noch weitere Tipps zum Abmischen

Effekte auf dem Bass

Ich werde hier und heute nicht auf das kreative Verwenden von Effekten auf dem Bass eingehen. Hier steht jedem frei, selbst zu entscheiden, was gut klingt und dem Song als Ganzem weiterhilft. In Bezug auf einen sauber klingenden Bass, habe ich aber dennoch zwei Tipps für dich: 1) In 90% aller Fälle hilft ein Kompressor dabei, den Bass unter Kontrolle zu bringen. Nutze hier eine Ratio von etwa 3:1 oder 4:1 – das sind natürlich nur Richtwerte, die in einzelnen Fällen auch zu mässig oder zu stark bemessen sein mögen. 2) Darüber hinaus gilt vor allem beim Bass: Je mehr Effekte, desto mumpfiger das Ergebnis. Insbesondere solltest Du davon absehen, einen Hall auf den Bass zu geben, denn das ist praktisch die Garantie für einen unsauberen Bass.

Schlussgedanken zu einem sauberen Bass

Wenn Du obenstehende Tipps konsequent in deiner Produktion angewandt hast, sollte das Ergebnis zumindest schon besser als zuvor klingen. Etwas sauberer, detaillierter, klarer. Jetzt heisst es, weiter üben und diese Techniken zu verfeinern und weiterzuentwickeln. Und nicht vergessen: Übung macht den Meister und das Abmischen und Recording ist fast wie eine Sportart. Je mehr Zeit Du investierst, desto eher wirst Du belohnt.

Hast Du weitere Tipps oder Erfahrungen mit der Thematik? Dann lass uns und alle anderen Leser daran teilhaben!

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