Geheimtipp
Meine 12 besten Tipps für bessere Musikproduktionen

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo

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Geheimtipp: Meine 12 besten Tipps für bessere Musikproduktionen

Ohne weitere Worte – hier sind meine 12 besten:

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  1. Referenzhören
    Der spanische Maler Pablo Picasso hat mal gesagt: „Gute Künstler kopieren, große Künstler stehlen.“ So oder ähnlich darfst Du das auch beim Referenzhören angehen. Nimm dir kommerzielle Produktionen zur Hand, die deinem eigenen Song ähnlich sind, und höre diese zum Vergleich. Achte auf die Balance zwischen den einzelnen Instrumenten im Mix und versuche diese beim Abmischen zu imitieren. Du kannst mit einem Analyzer das Frequenzspektrum anschauen und deinen Song mit einem Equalizer bearbeiten oder die leeren Frequenzbereiche mit einem neuen Sound füllen. Achte darauf, wie in der kommerziellen Produktion die Lautstärkenverhältnisse gewählt wurden und wie es mit der Kompression steht.
  2. Weniger ist mehr
    Zu viele Instrumente und Sounds im selben Frequenzbereich führen schnell zu matschigen Mixen (den Effekt nennt man auch Maskierung). Betrachte deinen Song und finde heraus, welche Instrumente und Spuren in ähnlichen Tonlagen spielen. Oftmals kannst Du bereits im Songwriting durch eine einfache Transposition um eine Oktave nach oben oder unten den Problemen aus dem Weg gehen. Du kannst auch überflüssige Parts einfach streichen oder dafür sorgen, dass die Parts hintereinander gespielt werden und sich damit nicht mehr bekämpfen.
  3. Beschriftung der Spuren
    Was früher mit einem grossen Studiomischpult schon echt nervig sein konnte, ist heutzutage mit den virtuellen Mixern in deiner DAW (Digital Audio Workstation) schnell gemacht und sorgt für mehr Effektivität. Seitdem ich meine Spuren, Gruppenspuren, Busse und Aux-Kanäle (Effekte) ordentlich beschrifte, habe ich keine Angst mehr ein Projekt zu öffnen, das ich vor längerer Zeit bearbeitet habe, um Änderungen ein zu pflegen.
    Viele modernen Sequenzer verfügen im Übrigen über eine Notiz-Funktion, in der Du zusätzlich Informationen (oder die Lyrics) abspeichern kannst.
  4. Versionen & Edits
    Schon erlebt? Du hast ein Projekt fertig gestellt und einen Bounce gemacht, alles ist super. Nach einigen Wochen kommt der Künstler und hätte gerne eine Version ohne die Lead-Vocals, um damit im Halb-Playback live aufzutreten. Leider ist dein Tonstudio jetzt anders verkabelt, der Computer kaputt oder eines der Plugins verweigert seinen Dienst und diese einfache Aufgabe artet in einer Menge Stress aus.
    Als weniger stressig empfinde ich die Methode, den finalen Mix gleich in mehreren Versionen und Edits zu exportieren. In der Regel erstelle ich folgende Edits: Normaler Mix, Mix mit +2dB Drums, Mix mit -2dB Drums, Mix mit +2dB Vocals, Mix mit -2dB Vocals, Mix ohne Vocals, Mix ohne Lead-Vocals aber mit Backing-Vocals.
  5. Speicherstände
    Immer wenn ein Teilbereich fertig wird in meiner Produktion, lege ich einen neuen Speicherstand an. Am Ende eines Projekts können schon einmal 10 bis 15 unterschiedliche Speicherstände auf der Festplatte zusammenkommen. Ich weiss nicht, wie oft ich schon auf einen älteren Speicherstand habe zurückgreifen müssen, um Effekte, Edits oder sonstige Dinge wiederherzustellen.
    Der verwendete Speicherplatz für eine Projektdatei ist im Vergleich zu den riesigen Speichermengen heutiger Festplatten wohl kaum ein ernst zu nehmendes Kriterium mehr. Und der zeitliche Aufwand? Der tendiert gegen Null – in fast jedem Sequencer und jeder DAW gibt es ein Tastaturkürzel für „Speichern unter“!
  6. Backups
    Die Speicherstände sind einerlei, wenn eines Tages die Festplatte ihren Geist aufgibt. Regelmässige Backups der Projektdateien, besser noch des gesamten Audio Computers helfen dabei stressfrei zu produzieren. Es muss ja nicht immer das Worse Case sein, dass die Festplatte kaputt geht – Du kannst ja aus Versehen einfach mal den falschen Ordner löschen. Und da möchte ich mal denjenigen sehen, dem das noch nicht passiert ist.
    Die Anschaffungskosten von Backuplösungen und Festplatten sind so gering, dass es hier keine Entschuldigung gibt, sich nicht sofort eine ins Tonstudio zu stellen. Wobei mich das darauf bringt, dass es mal wieder Zeit für ein Backup wird…

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  1. Wilde Experimente
    Nein, das hat nichts Anrüchiges an sich. Durch die vielen Speicherstände fällt es mir wesentlich leichter, neue Dinge auszuprobieren, verrückte Ideen zu testen und eben all das zu machen, was sich im Nachhinein vielleicht als blöd herausstellt. Musikproduktion ist ein kreativer Prozess und zu diesem gehört es auch mal, sich über die bekannten Regeln hinwegzusetzen und diese etwas zu dehnen.
  2. Körperliche Verfassung
    Die körperliche Verfassung eines Menschen ist elementar, wenn es um seine Leistungsfähigkeit geht. Durchzechte Nächte, laute Partys, dröhnende Konzerte, Krankheit und Müdigkeit sind sozusagen die natürlichen Feinde einer guten Produktion. Wenn dein Körper müde und geschafft ist, dann sind es auch deine Ohren. Und diese sind nunmal die Schnittstelle zwischen dir und deiner Produktion.
    In diesem Rahmen müssen auch wieder die Pausen aus dem oben verlinkten Artikel erwähnt werden. Wiederholtes Hören ein und desselber Aufnahme oder Spur führt unwiderruflich zu müden Ohren, zu Perspektivlosigkeit und damit zu schlechteren Resultaten. Mein Tipp: Alle Stunde mal einen Kaffee holen oder aufstehen und das Fenster aufreissen.
  3. Abhörlautstärke
    Dieser Tipp gehört wiederum zum Stichpunkt ermüdungsarmes Hören. Massgeblich für die Ermüdung ist die Abhörlautstärke. Es gibt Musikproduzenten und Toningenieure, die empfehlen bei 85 dB/SPL abzuhören. Ich selbst bevorzuge leiseres Arbeiten und dann gezieltes Abhören in grösserer Lautstärke. Wenn Du noch mitten in der Komposition bzw. im Arrangement steckst, dann brauchst Du sowieso keine grosse Lautstärke – diese Arbeiten würde ich prinzipiell leise machen.
  4. Ordnung auf der Festplatte
    Auch wenn sich der ein oder andere darauf beruft, dass das heimische Chaos von seinem Genie beherrscht wird: Wer keine sinnvolle (an die eigenen Bedürfnisse angepasste) Ordnung hält, verliert eine Menge Zeit. Diese ist immer besser in der Produktion der Musik angelegt als auf der Suche nach dem einen Vocaltake mit der besonders tollen Stimmung, nicht wahr?
  5. Nach dem ist vor dem Mix
    Oder nach der Produktion ist vor der Produktion etc. Ich wollte nur nicht klischeehaft schreiben: Übung macht den Meister – obwohl das den Kern gut rüber bringt. Viele Dinge in der Musikproduktion kann man zwar nachlesen und kennen lernen. In Fleisch und Blut gehen die meisten Dinge aber erst über, wenn Du sie regelmässig anwendest und deine eigenen Erfahrungen damit machst. Deswegen: Produziere mehr Tracks / Songs / Mixe / Master und jeder einzelne wird noch besser als der vorherige werden.
  6. Lies, sieh & hör delamar regelmässig!
    Das Beste kommt immer zum Schluss. Du findest auf delamar eine Unmenge an Tipps & Tricks, Tutorials, Videos, Podcasts, Artikel und mehr zu Musikproduktion, Producing, Songwriting, Mastering – eben alles, was für Musiker und Produzenten wichtig ist. Schau regelmässig vorbei und nimm dir die besten Anregungen mit zu dir ins Tonstudio.
    Du kannst dir alle Informationen täglich als Email zuschicken lassen oder dich über RSS2.0 abonnieren. Die Links findest Du in der rechten Spalte unserer Webseite.

 

Schlussgedanken zu meinen 12 besten Tipps für bessere Musikroduktionen

Eigentlich sollte es nur eine sehr kurze Liste mit den wichtigsten und besten Tipps werden. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das nicht reicht, um zu verstehen, warum so viele Tipps nur indirekt mit Musikproduktion und Recording zu tun haben. Diese 12 Tipps haben bei mir zu mehr Effektivität in meiner Arbeit geführt und dadurch automatisch zu besseren Produktionen.

Im Übrigen lese auch ich regelmässig die Artikel der anderen Redakteure hier auf delamar und lerne daraus oder aus den Gesprächen jeden Tag etwas dazu.

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