Musik abmischen
Effekte als Inserts auf der Summe?

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo

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Musik abmischen: Solltest Du Inserteffekte auf die Summe Master legen?

Beim letzten Song bin ich auf insgesamt fünf Inserteffekte beim Musik abmischen in der Summe bzw. dem Master-Buss gekommen. Es sind einige Standards, die ich immer wieder gerne verwende, um beim Mixing einen Eindruck zu bekommen, wie es später klingen kann.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich den Song komplett „in the box“ (ITB), also komplett im Computer ohne Outboard-Effekte gemischt habe.

Der Song kam aus dem Hiphop-Bereich, aber die verwendeten Summen-Effekte sind nicht nur auf dieses Musikgenre begrenzt – natürlich nicht. Lediglich die ein oder andere Einstellung könnte sich hier oder dort verändern.


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Die Reihenfolge der Effekte war wie folgt:

  1. Analyzer
  2. Tape Simulator
  3. Kompressor
  4. Stereo Widener
  5. Analyzer

Slot 1: Analyzer

Den Analyzer verwende ich dazu meinen Höreindruck optisch zu kontrollieren. Die Frequenzspektrumanalyse zeigt mir die Frequenzverteilung in Echtzeit an und das Phasenkorrelationsmessgerät überprüft die Summe auf Phasenauslöschungen, ebenfalls in Echtzeit.

 

Slot 2: Tape Simulator

Die Tape-Emulation soll etwas mehr analoges Feeling mit emulierter Bandsättigung in die Musik bringen. Man kann sich darüber streiten, ob ein Plugin Bandsättigung tatsächlich nachbilden kann. Ich persönlich finde, dass es dem Sound einen etwas wärmeren Charakter verleiht und verwende es deswegen gerne.


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Slot 3: Kompressor

Ich verwende hier eine Ratio von etwa 2:1 bis 4:1, je nach Musikgenre und Song. Der Treshhold wird so eingestellt, dass wie eine Gain-Reduction von etwa 2-4dB erreichen. Es geht hierbei nicht darum, den Song vollends zu komprimieren, der Kompressor soll den Song lediglich ein bisschen kontrollieren.

Den Attack habe ich auf etwa 5ms eingestellt und den Release großzügig auf 300ms.

 

Slot 4: Stereo Widener

Hierzu gibt es nicht viel zu erklären. Bevor ich den Mix bounce, gebe ich ihm mit dem Stereo Widener etwas mehr Stereobreite. Man muss vorsichtig dabei sein, um nicht Phasenauslöschungen zu riskieren.

Während des Abmischens verwende ich das Plugin auch gerne dazu, das Stereosignal in ein Monosignal umzuwandeln. Das kann beim Abmischen sich gegenseitig verdeckender Instrumente durchaus sehr hilfreich sein. Einige Toningeneure mischen die Songs sogar komplett zunächst in Mono ab.

 

Slot 5: Analyzer

Den zweiten Analyzer verwende ich zur Kontrolle der Phasenauslöschungen nachdem ich in Slot 4 die Stereobreite mit dem Stereo Widener vergrössert habe. Wenn es zu solchen Phasenauslöschungen kommt, drehe ich den Verbreiterungs-Effekt zurück.

Das waren im Prinzip die von mir meistgenutzten Effekte auf der Stereo-Summe beim Abmischen. Ich möchte noch anmerken, dass ich die Effekte von Anfang an in der Summe habe und den Mix dann mit den Effekten im Signalweg erstelle.

Aber dazu morgen mehr.

 

Anmerkung von Carlos:

Interessanterweise verwende ich beim Musik Abmischen heutzutage (Stand 2011) eine andere Kombination von Effekten auf der Summe. Allerdings bin ich dabei geblieben, bereits beim Mixing auf Inserteffekte zurückzugreifen. Ich verwende ab und an einen Tape Saturator, dann zwei Mono-Kompressoren, die jeweils einen Kanal der Summe unabhängig bearbeiten und einen Equalizer, den ich zum Anpassen der Gain beim Referenzhören verwende.

Spannend, dass sich meine Herangehensweise beim Musik Abmischen in so kurzer bereits grundlegend verändert hat.

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