22 Homerecording Tipps, die Du schon wieder vergessen hattest
Von Carlos San Segundo am 13. März 2017
Homerecording Tipps zur Auffrischung
Das beste am Homerecording oder einem Projektstudio ist sicherlich, dass Zeit zu einem zweitrangigen Faktor in der eigenen Produktion wird. Du kannst eine Stunde oder einen ganzen Tag damit verbringen, den einen Killer-Take aufzuzeichnen – es kostet dich „nur“ deine Zeit. Mit dem stetig besser werdenden Musik Equipment ist in der Zwischenzeit auch die Aufnahmequalität im Homerecording auf einem Level, das viele vor wenigen Jahren kaum für möglich gehalten hätten und das vielen Tonstudios den Garaus bereitet hat.
Unsere Liste hilft dir, wenn du:
- Dein Wissen auffrischen möchtest
- Tipps zum Einstieg ins Homerecording suchst
- Wissen möchtest, ob Du schon alles weißt
- Ein treuer delamari bist und unsere Artikel gerne liest
Unsere Tipps betreffen Recording & Mixing gleichermaßen!
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Bist Du auch Single im Produzenten-Leben?
Nun, gleichwohl bedeuten diese Freiheiten natürlich auch, dass viele Produktionen nie vollendet werden und dass sich viele Produzenten in Details verlieren. Dazu gehen viele Musiker dazu über, nur noch alleine im stillen Kämmerchen zu produzieren – nicht, dass das an sich etwas Verwerfliches wäre. Aber wie oft würde die Meinung eines Unbeteiligten die Produktion erst so richtig in Schwung bringen? Und genau setzt hier dieser Artikel mit den 22 Homerecording Tipps an.
Viele kleinen Tipps & Tricks sind allen Musikern und Produzenten im Homerecording oder Projektstudio bekannt. Und irgendwie doch nicht präsent oder schon lange wieder vergessen. Und deshalb heute dieser Artikel – zu meiner und vielleicht auch deiner Erinnerung… welche dieser Homerecording Tipps hattest Du schon vergessen?
Hier sind sie, die 22 Homerecording Tipps…
1. Quantisierung im Homerecording
Die Quantisierung hilft dabei, kleinere Rhythmusschwächen in den Aufnahmen auszugleich. Zu viel Quantisierung ist aber der Tod eines jeden Grooves. Deswegen lohnt es sich, etwas mit den Werten herumzuspielen und zunächst mit kleinen Notenwerten zu beginnen wie 64tel, dann 32tel und so weiter.
Besser als eine Groove Quantisierung ist immer eine neue Aufnahme – und das gilt insbesondere für Drum Tracks.
2. Kreative Drumspuren
Gerade die Drumspuren vertragen oftmals eine Menge Kreativität und Detailarbeit. Das kann vom Layering von Klängen über das Ersetzen einzelner Sounds bis zur Verwendung von unterschiedlichen Samples für verschiedene Velocity-Werte reichen.
3. Maschine vs. Live
Wir bleiben bei den Drumparts, die in aktueller Musik gerne aus einer Drum Machine oder dem Computer entstammen und gewollt monoton exakt spielen. Um mehr Leben in den Rhythmus zu bekommen, kannst Du einfach mal Perkussion-Instrumente wie Tambourine, Cabasa oder Shaker live dazu aufnehmen. Oftmals reicht ein achttaktiger Loop, der mit einem halbwegs dezenten Mikrofon in der DAW-Software aufgenommen wird.
4. Malen von Drumspuren
Manchmal klickt man sich die Drumspuren einfach schnell im Editor zusammen. Hierbei immer darauf achten, dass nicht immer dieselben Velocity-Werte verwendet werden. Ein echter Schlagzeuger betont die Eins und die Drei mehr als die Zwei, wobei die Drei weniger betont wird als die Eins. Unterschiedliche Velocity-Werte können insbesondere bei einer Hihat-Spur zu viel Leben führen.
5. Rückwärts Homerecording Tipps?
Bleiben wir noch ein bisschen bei den Drumtracks. Früher war das Umkehren eines Samples die Domäne von Samplern. Heute kann praktisch jedes Musikprogramm das für dich erledigen. Bei den Drumtracks kannst Du für Abwechslung sorgen, wenn Du Kick Drum oder Snare Drum einfach mal rückwärts in das nächste Sample hineinspielen lässt. (Übrigens auch klasse auf die Hallfahne anzuwenden, um bestimmte Einsätze zu betonen).
6. Weniger Effekte für mehr Effekt
Mit einem immer schneller werdenden Audio Computer verwendet man gerne mehr Effekte als eigentlich vonnöten wären. Oftmals ist es besser einen Effekt als eigene Effektspur bzw. als Send-Effekt auf mehreren Instrumenten zu verwenden. Wenn deine Mixe nicht so recht zusammenwachsen wollen, dann probier mal aus, weniger Effekte zu nutzen und diese dafür auf mehreren Spuren zu verwenden. Besonders gut wirkt das beim Hall.
7. Mit Effekt aufnehmen
Auch wenn die Möglichkeiten heutzutage enorm sind und alles im Audiorechner später hinzugerechnet werden kann: Irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden, wie das Instrument oder die Spur klingen soll. Warum also nicht mal Nägel mit Köpfen machen und die Gitarren statt mit Reamping gleich mit der richtigen Verzerrung und den notwendigen Effekten aufnehmen?
Schlimmer als die falsche Entscheidung zu treffen ist es, keine getroffen zu haben. Vielleicht ist dieser der wichtigste unter den Homerecording Tipps…
8. Geräte im Homerecording Studio abschalten
Wer viele Geräte in seinem Tonstudio stehen hat, der holt sich nicht zu selten auch eine Menge Rauschen in seine Aufnahmen. Deswegen: Ungenutzte Geräte beim Abmischen und beim Recording einfach mal abschalten.
9. Noise Gate und Editing
Um das Rauschen zwischen zwei Phrasen in einer Aufnahme zu entfernen, kannst Du ein Noise Gate verwenden. Wenn Du es ganz genau wissen möchtest und keine Transienten verlieren willst, kannst Du beispielsweise auch mal das Vocal Editing manuell übernehmen. Und weiter geht es mit den Homerecording Tipps…
10. Hochfrequentes Rauschen
Wenn Du in deinen Aufnahmen ein hochfrequentes Rauschen bemerkst, dann kannst Du entweder zu einer Noise Reduction greifen oder – noch besser – gleich etwas Geld ansparen und in ein besseres Audio Interface investieren. Noise Reduction geht immer mit einer ungewollten Reduktion der Klangqualität einher.
11. Immer bereit im Homerecording Tonstudio
Sofern Du dein eigenes Projektstudio nicht auch noch nachts als Schlafzimmer nutzen musst, solltest Du alle Geräte fertig verkabelt stehen lassen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wenn dich die Muse küsst, kannst Du sofort deine Idee festhalten und musst nicht noch lange mit Kabeln herumhantieren.
Hier geht es weiter mit den 22 Homerecording Tipps:
12. Eigene Vorlagen erstellen
Moderne Musikprogramme und DAW-Software bietet dir die Möglichkeit, eigene Vorlagen zu erstellen, die mit einem Mausklick geladen werden. Was unter Punkt 11 für Hardware gilt, kannst Du ebenso auf Musiksoftware anwenden.
Tipp: Presets erstellen in Ableton Live
13. Audio Computer laufen lassen?
Beim Thema bleibend wäre es natürlich schön, wenn Du deinen Audiorechner einfach über Nacht anlassen würdest. Bei den heutigen Energiepreisen und vor allem in Hinsicht auf die Umwelt lohnt es sich eher, einen wirklich schnell bootenden Rechner zusammenzustellen, der in weniger als 30 Sekunden aufnahmebereit ist (siehe auch delamar Audio Computer).
15. Kabelsalat beim Homerecording vermeiden
Eine Patchbay kostet gerade einmal 50,- Euro und kann dir eine Menge Krabbeln im Staub und vor allem eine Menge Nerven und Zeit sparen. Übrigens lassen sich über eine gewöhnliche Patchbay mit Klinkenbuchsen auch SPDIF und andere Kabel miteinander verbinden…
16. Referenzhören
Beim Abmischen von Songs lohnt es sich immer wieder, eine vergleichbare Produktion als Referenz zwischendurch zu hören. Damit kannst Du einerseits deine Ohren neu eingewöhnen, andererseits hast Du sofort eine wunderbare Referenz, an der Du dich orientieren kannst.
17. Das Auto als Abhöre
Nicht jeder kann sich eine zweite (teure) Abhöre leisten – doch die meisten fahren ein Auto, in der überdurchschnittlich gute Audioanlagen eingebaut sind. Deswegen: Die eigenen Mixe einfach mal auf der Anlage gegenchecken und vergleichen. Das funktioniert übrigens auch mit den In-Ears deines Smartphones im Zug oder in der Straßenbahn!
18. Brot und Butter
Wenn eine Aufnahme trotz Equalizer, Kompressor und Hall nicht gut klingen will, dann helfen auch alle anderen Effekte nicht mehr. Nimm sie einfach neu auf oder überdenke, was sonst falsch gelaufen sein könnte.
Übrigens: Ein Instrument sollte trotz EQ gut klingen. ;)
19. Einpegeln
Vor jeder Aufnahme solltest Du den Kanal neu einpegeln. Bei einer Auflösung von 24-bit brauchst Du auch nicht zu laut einzupegeln, da reicht ein Peak-Wert von -10 bis -6 dB vollkommen aus. Solltest Du nur mit 16-bit aufnehmen können, so versuche es mit etwa -3 dB. Damit vermeidest Du ein unschönes digitales Clipping.
20. Adapter
Was könnte Schlimmeres passieren, als eine Aufnahme nicht machen zu können, weil ein bestimmter Adapter im Homerecording Tonstudio fehlt? Deswegen am besten alle erdenklichen Adapter mit Cinch, kleine Klinke, grosse Klinke, XLR, etc. bereithalten und sorgfältig aufbewahren!
21. Muntermacher
Und falls die Recording-Session doch mal länger dauern sollte als ursprünglich geplant, lohnt es sich immer, einige Dosen Energy Drink im Kühlschrank lagern zu haben.
22. Am Ball bleiben
Der wichtigste Tipp für dein Homerecording Studio zum Schluss: Lies täglich 30 Minuten delamar! :-)
Fazit: Man lernt nie aus
Selbst Profis bilden sich immer weiter, hinterfragen ihre bisherige Arbeitsweise im Hinblick auf Verbesserungen und lesen immer wieder News und Produktveränderungen. Denn was man uns in der Schule sagte hat auch heute Bestand: Man lernt nie aus!
Nun zu dir: Welche Tipps hast Du auf Lager? Wie bildest Du dich weiter? Lass uns und die anderen Leser daran teilhaben!