Buchtipp Wir wollen immer artig sein

Buchtipp: Wir wollen immer artig sein
In »Wir wollen immer artig sein« werden musikalische Subkulturen der späten DDR umfassend beleuchtet

Marie-Therese Greiner-Adam Von Marie-Therese Greiner-Adam am 04. März 2017

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Galenza & Havemeister – Wir wollen immer artig sein

Außerhalb der vom sozialistischen Staate verordneten Freizeitbeschäftigung in FDJ und anderen Verbünden zur Kultivierung der sozialistischen Ideen, gab es für Jugendliche oft nicht so viel zu lachen. Wer kein Problem damit hatte, selbstständiges Denken aufzugeben und sich dem Kontrollstaat DDR unterzuordnen oder einfach zu jung war, sich eigene Gedanken zu machen, hatte womöglich eine Kindheit und Jugend ohne jegliche Reibung.

Die Jugendlichen, von denen im Buch berichtet wird, hatten es da schon schwerer, denn ihre Vorstellung von Musik waren weit entfernt vom kontrollierten Mainstream-Rock, der in der DDR gebilligt wurde. Ihre Namen sind »Schleim-Keim«, »Wutanfall«, »Paranoia«, »Namenlos«, »Rosa Extra«, »Ornament & Verbrechen«, »Feeling B«, »die anderen«, »Herbst in Peking«, »AG Geige«.

Ihre Auftrittsorte variieren von Kellern bis zu Kirchen und Gartenlauben sowie von illegal bis zu halblegal. Diese musikalisch Andersdenkenden vereinten sich oft mit gleichgesinnten Schriftstellern, Künstlern und Fotografen. Zusammen gründeten sie halblegale Labels und schusterten semiprofessionelle Aufnahmen zusammen. Das Buch erzählt ihre Geschichten.


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Nachdem die Erstausgabe des Buches schnell vergriffen war, kam Jahre später eine zweite, überarbeitete Version heraus. Im Laufe der Jahre hatte man feststellen müssen, dass unter den Rebellen auch einige Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi waren. Das Buch wurde auch anderweitig ergänzt: Es wurden viele Fotografien hinzugefügt und das Buch um weitere Geschichten aus dem Alltag eines DDR-Musikers bereichert.

Zu viele Geschichten, zu viele Details und Unordnung, um ausreichend Orientierung zu bieten im DDR-Musik-Wirrwarr, dennoch ist das Buch eine erheiternde Sammlung von Anekdoten und ein veritables Zeitdokument der Kulturgeschichte.

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