Musikbusiness
Warum sollte sich jemand für dich interessieren?
Von Carlos San Segundo
Warum sollte sich jemand für dich interessieren? – Musikbusiness
Wir alle machen Musik, deswegen sind wir hier. Die eine Frage, auf die bisher kaum ein von mir befragter Musiker eine ernsthafte Antwort geben konnte, lautet: Warum sollte sich jemand für dich und deine Musik interessieren? Und hast Du eine gute Antwort darauf?
Die meisten Musiker antworten dann mit Platitüden wie „Weil ich super Musik mache.“ oder „Weil das meine Musik ist.“ So? Und wie unterscheidet sich deine Musik von der anderer Bands und Musikern? Woran werde ich mich erinnern, wenn ich dein letztes Musikstück gehört habe?
Wer heute und morgen (genauso wie gestern) mit seiner Musik erfolgreich werden möchte, der muss über den Tellerrand schauen. Es reicht nicht, besonders gute Musik zu machen. Ein Musiker muss sich auch mit Themen wie Branding (Markenführung, -entwicklung) oder Alleinstellungsmerkmal auseinandersetzen. Musik ist in erster Linie Entertainment und wenn Du die Menschen erreichen möchtest, dann geht es auch darum, ihnen etwas zu geben, an dem sie sich orientieren können.
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Menschen brauchen etwas, mit dem sie sich identifizieren (oder von dem sie sich abgrenzen) können. Einen homogenen Eindruck von Musik, Image und eine passende Person dazu.
Wofür steht deine Musik also?
Wofür stehst Du?
Was ist deine Mission?
Was möchtest Du mit deiner Band und Musik ausdrücken?
Was ist deine Message?
Woran soll ich mich erinnern, nachdem ich deine Musik gehört und dich auf der Bühne gesehen habe?
Und die Kernfrage:
Warum sollte sich jemand überhaupt für dich interessieren?
Warum es sich lohnt, darüber nachzudenken:
Die besten Bands, die besten Marken dieser Welt haben eine Geschichte zu erzählen. In Sachen Bands bieten sie allesamt exzellente Musik gepaart mit herausragenden Merkmalen. Nehmen wir als Beispiel die aktuelle Lichtgestalt der Popbranche, Lady Gaga. Oder greifen wir etwas zurück und denken über den einzigartigen Michael Jackson nach, der tanzen konnte wie kein zweiter und sich selbst bestens zu inszenieren wusste.
Aus Deutschland kommen Rammstein, die nicht nur martialischen Rock auf’s Ohr bieten, sondern mit ihrer Show keinen Zweifel daran lassen, dass sie das Wort „martialisch“ ernst nehmen. Marilyn Manson, KISS, Prince, 50 Cent oder, oder, oder…allesamt machen. Du musst nicht so sein wie deine Fans – es geht vielmehr darum, dass deine Fans begreifen können, wer Du bist und eine Beziehung zu dir aufbauen. Auch wenn sie dich gar nicht persönlich kennen.
Und wie mache ich das?
Das Rad lässt sich nicht noch ein weiteres Mal erfinden und regelmässig höre ich das Jammern von Bands und Musikern: „Es gibt doch schon alles, ich kann die Musik nicht neu erfinden.“ Gegenfrage: Warum gibt es dann immer wieder Musiker und Bands, die das schaffen?
Der richtige Ansatz könnte folgender sein: Versuche nicht, besser als die anderen zu sein. Sei einfach nur anders. Wenn alle Bands blaue Jeans tragen, dann geh Du in weissen Leinenhosen auf die Bühne. Wenn alle Heavy Metal mit Gitarren spielen, dann spiel Du Metal einfach mit Celli (Apocalyptica).
Und noch ein Ansatz für dich. Wir können uns daran erinnern, wer der erste Mensch auf dem Mond und auf dem Mount Everest waren. Doch, wer war als zweiter Mensch dort oben? Die meisten von uns haben keine Lösung dafür parat und müssen nachschlagen. Aber die Chancen stehen gut, dass Du dich daran erinnern kannst, wer als erster den Mount Everest ohne Sauerstoffgerät bestiegen hat. Das waren Reinhold Messner und Peter Habeler.
Und warum können wir uns an sie erinnern? Weil sie eine neue Kategorie in der Besteigung des grössten Berg dieser Erde aufgetan haben. Genau so gut werden wir uns irgendwann an die erste Frau erinnern, die den Mond betreten wird.
Und welche Kategorie machst Du jetzt mit deiner Musik auf?
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