Umbruch des Musikmarkts
Musikstreaming überholt die CD
Von Alexander Schölzel am 19. Juli 2018
Musikstreaming nicht mehr aufzuhalten
Die Zahlen des ersten Halbjahrs 2018 haben es besiegelt: Noch nie zuvor ist mit dem Streaming von Musik mehr Geld eingenommen worden, als durch den Verkauf von CDs.
Was in anderen Ländern schon üblich ist, hat nun auch Deutschland erreicht. Der Zuwachs von Musikdiensten wie Apple Music, Spotify oder Google Play Music, wird vom Bundesverband Musikindustrie mit 35,2 Prozent beziffert. Seitens des Verbands heißt es dazu: »Das Verhältnis von physischem und digitalem Geschäft hat sich dadurch nun umgekehrt.«
In Euro sind das 348 Millionen, der Marktanteil beträgt damit nun 47,8 Prozent. Herbe Verluste muss dadurch die gute alte CD einstecken: Der Tonträger, der seinen Boom in den 80er und 90er Jahren erlebte, bringt es nur noch auf 250 Millionen Euro und verzeichnet dadurch ein sattes Minus von 24,5 Prozent. Während die CD im Vorjahreszeitraum noch einen Marktanteil von 44,6 Prozent beanspruchte, bleiben heute lediglich noch 34,4 Prozent.
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Auch die Schallplatte muss Verluste wegstecken
Lange stand es auch um die Schallplatte gut. In der Nische schaffte es das Vinyl stetig zuzulegen. Erstmals seit 2006 brechen auch hier die Zahlen ein. Der Vinyl-Umsatz geht um 13,3 Prozent zurück. Das schwarze Gold hält damit nur noch einen Marktanteil von 4,4 Prozent.
Der Trend hin zum digitalen Musikkonsum scheint sich deutlich auf das Streaming auszurichten. Trotz der hohen Steigerung im digitalen Sektor, gingen Musikdownloads um 23,4 Prozent deutlich in die Knie.
Insgesamt ein leichtes Minus
Unterm Strich hat der deutsche Musikmarkt in den ersten sechs Monaten ein leichte Minus zu verbuchen. Insgesamt wurden 727 Millionen Euro umgesetzt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017, bedeutet das Einbußen von zwei Prozent.
Welche Art Tonträger dominiert dein Musikverhalten? Sind CDs und Schallplatten endgültig zu unliebsamen Staubfängern verkommen?