Sylvia Massy
Produzentin mit ungewöhnlichen Methoden

Sylvia Massy
Sylvia Massy während der Studioszene 2019. Bild: Studioszene

Alexander Schölzel Von Alexander Schölzel am 24. Juni 2019

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Sylvia Massy: Eine Erfolgsstory

Als Sylvia Massy von der Red Bull Music Academy gefragt wird, ob sie sich als Teenager hätte vorstellen können, dass sie mal Musikproduzentin sein wird, antwortet sie, dass ihr Teenager-Ich sicherlich spannend gefunden hätte, was sie heute tut.

»Als Kind hatte ich einen Kassettenrecorder und habe die Kinder aus der Nachbarschaft zusammengeholt, um Hörspiele zu machen.« Schon damals nahm sie eine ausführende Rolle ein, indem sie ihren Freunden Charaktäre zuwies, die dann nachgespielt wurden. Später dringt dann ihre musikliebende Seite hervor: »Ich stoppte das Band und legte Musik auf.«

Wenig verwunderlich also, dass sie auch während ihrer Zeit am College einen Draht zur Musik pflegte. Sie arbeitet als Disc Jockey beim Hochschulradio. Nach dem College nimmt sie dann einen Job in einem Tonstudio in San Francisco an.


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In ihren freien Stunden werden lokale Bands produziert und auch eigene Projekte verfolgt. Schnell lernt sie das Equipment zu bedienen und stellt zugleich fest, dass ihre eigene Musik gegen die fremder Bands nicht ankommt. Nach und nach verbringt sie also mehr Zeit mit der Musik anderer.

Sylvia Massy auf der Studioszene 2019

Produzentin Sylvia Massy gibt nicht nur spannende Workshops auf der Studioszene in Köln, sie bewertet auch deinen Mix. Wie Du teilnehmen kannst, kannst Du hier nachlesen. Du kannst Sylvia aber auch am Stand von Cordial treffen!

Sylvia nutzt Kabel von Cordial in ihrem Studio. Auch wir konnten die Kabel bereits testen.
Hier findest Du unsere Reviews:

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Aus der Region in die Welt

Es sind die lokalen Bands, mit denen sie es schafft, sich nach und nach ihr Portfolio zu schärfen. Massy, die inzwischen in Los Angeles lebt, nimmt die Band Green Jello auf. Später nennt die Gruppe sich Green Jelly und erregt die Aufmerksamkeit des Labels Zoo Records. Das Resultat: Über eine Millionen Platten werden verkauft.

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Es ist dasselbe Label, das sie kurz darauf bittet, mit einer Band namens Tool ins Studio zu gehen. Was daraus wird, dürfte vielen bekannt sein. Sylvia Massy ist verantwortlich für die Erfolgs EP »Opiate« und auch das Album »Undertow« hat sie mitzuverantworten. Zum damaligen Zeitpunkt darf sie sich bereits mit mehrfachen Platin-Auszeichungen schmücken.

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Von da an geht es steil bergauf: Sie produziert für die Red Hot Chili Peppers, R.E.M., Tom Petty und viele unterschiedliche Künstler mehr. Dabei ist sie auch nicht selten diejenige, die die Songs mischt. Ihre Aufnahmeprozesse sind oft unkonventionell, wie sie unter anderem auch in ihrem Buch »Recording Unhinged« verschriftet hat.

Unser Buchtipp: Recording Unhinged

Zusammenarbeit mit Prince

Es zeigt sich auch im Fall von Sylvia Massy, dass die Welt der Musik gar nicht so groß ist. Nachdem sie mit Phil Ramone und Barbara Streisand arbeitete, bekommt sie einen Job bei Larrabee Sound. Ihre Tätigkeit: Assistentin bei Prince-Projekten.

Prince lässt sie schnell staunen. Gegenüber der Red Bull Music Academy beschreibt sie ihn als einen rastlosen Musiker, der er in mehreren Räumen zeitgleich arbeitete. »Seine Produktivität war einfach unübertroffen«, gibt sie an.

»Du musst ihn glücklich machen. Egal, was du tust, mach ihn glücklich.«

Prince’ Egozentrik war allen bewusst. Ihr Chef sagt damals zu ihr: »Du musst ihn glücklich machen. Egal, was du tust, mach ihn glücklich.« Und so passiert es. Als Prince das Studio betritt, bittet er als erstes um einen ausladenden Sessel, in dem er sitzen kann. Nichts dergleichen konnte man anbieten.

Sylvia bleibt trotzdem gelassen, verlässt den Raum und fährt zum nächstbesten Antiquitätenladen, kauft eine angemessene Sitzgelegenheit und trifft 20 Minuten später wieder ein. Prince war glücklich, die Recording Session dauert vier Tage. Aus den vier Tagen werden vier Monate und schließlich vier Jahre der Zusammenarbeit.

Erste Begegnung mit Rick Rubin

Larrabee muss eine bedeutende Station in ihrem Leben gewesen sein. Hier trifft sie auch Rick Rubin, zu dem sie gleich einen guten Draht aufbaut. Es gibt diese eine Band, Sea Hags, die Sylvia zusammen mit Kirk Hammett in San Francisco produzierte. Auch Rick Rubin zeigt zu der Zeit Interesse an der Gruppe. Von da an baut sich ihre Beziehung auf.

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Es ist diese Verbindung der beiden, die Rick veranlasst, Sylvia als Engineer an einigen Platten von Danzig mitarbeiten zu lassen. Auf Danzig folgt Johnny Cash. Gemeinsam arbeiten sie am Album »Unchained«.

Die Gründung der RadioStar Studios

Mit all ihrer Erfahrung gründet Massy um das Jahr 2000 herum ihr eigenes Studio im Norden Kaliforniens. Die Kapazitäten sind so ausgelegt, dass Bands gut und gerne für ein Jahr einziehen können, um an einem Projekt zu arbeiten. Mittlerweile ist das Studio in einer alten Kirche in Oregon. Nach wie vor bedient sie sich ungewöhnlichen Methoden, um den bestmöglichen Sound zu kreieren.

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»Manchmal schieße ich auf ein Klavier oder hänge einen Sänger kopfüber auf. Einmal warf ich eine Gitarre von einer Klippe und nahm sie auf, als sie hinunter ins Meer fiel.« Sie ist davon überzeugt, dass es diese ausgefallen Ideen sind, die die Magie erzeugen, nach der wir suchen.

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