Sony Music möchte Geld für illegale Remixe auszahlen

Sony Music
Das Start-up Dubset und Sony Music schmieden gemeinsame Pläne zur Monetarisierung inoffizieller Remixe.

Alexander Schölzel Von Alexander Schölzel am 24. August 2017

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Sony Music ermöglicht Monetarisierung

Das Major Label stellt dem Start-up Dubset seinen Rechtekatalog zur Verfügung, unter dessen Zuhilfenahme Musiker für Remixe, Edits oder sogar einzelne Samples, die im Netz veröffentlicht werden, entlohnt werden sollen.

Über den digitalen Fingerabdruck der Konsumenten ist Dubset in der Lage, verschiedenstes Material über seine Plattform »MixBANK« aufzuspüren. Das Verfahren ist speziell auf Streaming-Seiten wie YouTube ausgerichtet. Anhand der gewonnenen Informationen erstellt das Unternehmen die Lizenzabrechnung.

Dubset generierte eigens vier Millionen US-Dollar, um von Sony die Lizenzen zu erhalten. Laut dem Tech-Magazin »TechCrunch« laufen Gespräche mit weiteren Majors, wie Universal und auch Warner. Wie Dubset-CEO Stephen White »TechCrunch« mitteilte, würden jeden Monat 700 Millionen Personen abgemixten Content hören.


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Rechteinhaber sollten sich freuen

Stephen White sieht seinem Vorhaben zuversichtlich entgegen und gibt laut »TechCrunch« an: »Sollten die Rechteinhaber eine Plattform wie die unsrige nicht mit Kusshand begrüßen, wird dieser Content dennoch fließen und zwar an ihnen vorbei.« Bereits 2016 taten sich der Musikstreaming-Dienst Spotify und die Vergütungsorganisation zusammen, um auch DJs den legalen Upload ihrer Mixe zu ermöglichen.

Hierbei kümmert sich Dubset um die Vergütung der DJs einerseits, um die Ausbezahlung der gesampelten Künstler andererseits. Stefan Blom, strategischer Manager von Spotify, erklärte damals, dass dadurch die Bedürfnisse der Musikfans gedeckt und Labels wie auch Musiker gleichzeitig fair bezahlt würden.

Sollte die Rechnung tatsächlich aufgehen, dürfte die Streaming-Plattform SoundCloud unter Druck geraten. Deren Nischenmonopol, die Verbreitung inoffiziellen Materials, könnte durch die Attraktivität der großen Anbieter wie Apple Music oder Spotify verloren gehen. Das Potenzial, das Dubset mit sich bringt, ist nicht zu unterschätzen. Löschungen aufgrund von Urheberrechtsverletzungen könnten schon bald der Vergangenheit angehören.

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