Ricky Reed
Der unberechenbare Hit-Produzent

Ricky Reed
Ricky Reed bei dem BMI Pop Awards 2015. © Peterstormer, CC BY-SA 3.0

Alexander Schölzel Von Alexander Schölzel am 30. Juni 2019

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Ricky Reed in seinen Anfängen

Ricky Reed wird als Eric Frederic in Kalifornien geboren. Er wächst in Pinole auf, eine unaufgeregte Kleinstadt mit rund 18.000 Einwohnern. In Jungen Jahren spielt er viel Basketball – bis das Klavier den Ball schlägt.

Musikalisch wird er zu dieser Zeit unter anderem von The Police beeinflusst. Um die 90er Jahre herum gründet er erste eigene Bandprojekte. Unter anderem eine Blink 182 Cover Band. Vordergründig plante er damit seine Freundin zu beeindrucken.

Später singt er in einer Pop-Punk Band, mit der er lokale Berühmtheit erlangt. Die Band erhält Angebote von Labels, entscheidet sich aber schließlich dazu, unabhängig zu bleiben. Mit der Local A.M.getauften Gruppe nimmt er ein Album auf. Die Single »These Are The Times« erscheint 2003 und ist noch heute auf YouTube zu finden.


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Anders als die Anderen

Reed beginnt, das College zu besuchen, unterbricht seine akademische Laufbahn jedoch, um Musik zu machen. Als er später ins Bildungssystem zurückkehrt, entscheidet er sich für ein neues Bandprojekt. Er gründet Wallpaper, eine elektronischer ausgerichtete Musikgruppe. 2004 beginnt er, erste Stücke am Computer zu komponieren.

Ein Umstand, der besonders der Zeit geschuldet ist: Mit seinen vorherigen Bands fühlt er sich während der Zeit an der Uni überfordert. Reed arbeitet viel mit Auto-Tune. Eine glückliche Fügung, wie sich später zeigen sollte.

Denn als der wabernde Sound der Software an Popularität gewinnt, rücken auch seine Songs mehr und mehr ins Rampenlicht. 2009 erscheint schließlich das Debut »Doodoo Face«, das, wie üblich für Reed, anders klingen sollte, als alles Bekannte.

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»Wallpaper als satirisches Nebenprojekt«

Dem Magazin »Genius« verrät er seine Intention dahinter: »Ich habe Wallpaper als satirisches Nebenprojekt gestartet, um Dampf abzulassen.« Was er nicht ahnt: Seine Musik findet viel Anklang, wird in der einschlägigen Presse erwähnt und besonders auf Hauspartys zum absoluten Renner.

Er schärft zunehmend sein Profil als Produzent, geht dabei aber weiterhin liebend gern ungewöhnliche Wege. Langsam aber sicher nähert er sich einer seiner bis dahin größten Veröffentlichung. Mit Jason Derulos »Talk Dirty« landet er einen Megahit.

Von da an steigt das Interesse an seinem Können als Produzent rasant. Er wird der, der den Trends widerspricht und eine ganz eigene Art an Musik kreiert. Mittlerweile schmücken zahlreiche Platin-Schallplatten seine Wände.

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»Eine Tonne Legos auf dem Boden«

Darunter auch Meghan Trainors Hit »NO«, der an gerade einmal einem Tag fertiggestellt wurde. »Genius« gegenüber lobt Reed ihr Talent. Sie spiele jedes Instrument und sei in der Lage selbst zu produzieren und ihren Gesang am Computer zu bearbeiten.

In einem Interview mit »The Guardian« vergleicht er das Arbeiten mit Künstlern mit Legosteinen: »Jede Zusammenarbeit mit einer neuen Person ist so, als würde man eine Tonne Legos nehmen und auf den Boden werfen. Ein Boden voller Legos ist voller Möglichkeiten.«

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Nicht das Gefühl verlieren

»Variety« erzählt er, wie sehr er es liebt, einen Song auch mal innerhalb von wenigen Stunden zu schreiben: »Es macht so viel Spaß, innerhalb von vier Stunden ein Stück mit solch einer Energie zu erschaffen.« Wenn er dann wieder in die Rolle des Produzenten geschlüpft ist, sei es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Platte ein wirkliches Statement vermittle.

Dabei achtet er peinlich darauf, nicht das Gefühl zu verlieren, das an dem Tag im Raum zu spüren war. Und es scheint zu klappen. Viele glückliche Künstler, die in seiner Diskographie vermerkt sind, beweisen, dass er alles richtig macht: 5 Seconds of Summer, Kesha, Twenty-One Pilots, Maggie Rogers oder auch Phantogram. Ricky Reed ist eben ein unberechenbarer Produzent. Eine Eigenschaft, die seinen Erfolg erst ausmacht.

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