Billboard USA vermeldet Rekordtief bei Albumverkäufen
Von Alexander Schölzel
Schallplattenverkäufe gestiegen
Noch nie wurden in den USA so wenige Alben verkauft. Im ersten Halbjahr 2016 sind die Albumverkäufe um 13,6 Prozent, im Vergleich zum selben Zeitraum 2015, gesunken. Nach Angaben des Branchenmagazins Billboard, gingen insgesamt 100,3 Millionen Alben über die Ladentheken. Seit Beginn der Aufzeichnungen durch Nielsen Music 1991, sei das der Tiefpunkt.
Ernüchternde Zahlen zeichnen sich ab: Die Anzahl der CD-Verkäufe fiel um 11,6 Prozent auf 50 Millionen Alben. Im Bereich der Downloads wurden lediglich noch 43,8 Millionen Alben gekauft. In 2015 waren es noch 53,7 Millionen Verkäufe, woraus sich ein Rückgang von 18 Prozent ergibt.
Der Trend zum Vinyl hingegen macht sich deutlich bemerkbar. Plattenverkäufe haben um 11,4 Prozent zugenommen. Damit sind immerhin 6,3 Millionen Schallplatten verkauft worden. Auch interessant: Etwa jeder zweite Plattenkäufer streamt vor Erhalt der LP das Album.
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Musikkonsum steigt dank Streaming
Bei all den abfallenden Zahlen, steigt jedoch zunehmend der Musikkonsum, was die Zahlen des Streaming-Segments auch deutlich zeigen. Im gleichen Zeitraum wuchs der Streaming-Sektor um beachtliche 58,7 Prozent. Unglaubliche 208,9 Milliarden Songs streamten die amerikanischen Hörer. Billboard unterteilt diese einzelnen Songs in 139,2 Millionen Alben.
Ob mit steigendem Streaming auch die Umsätze der Musikindustrie wachsen, darf zwar angenommen werden; genaue Zahlen können von Billboard allerdings nur geschätzt werden. Von Januar bis zum 6. Juli 2016, soll die amerikanische Musikindustrie 1,98 Milliarden Dollar umgesetzt haben. Der gleiche Zeitraum in 2015, brachte 1,82 Milliarden Dollar ein. Den Schätzungen liegt ein Preis von 0,0063 Dollar pro Stream zu Grunde, der von vielen Indie-Labels als zu hoch betrachtet wird.
Generell trage Streaming stark dazu bei, nach vielen Jahren des Rückgangs, wieder für steigende Umsätze in der Musikindustrie zu sorgen. Ebenso hier zu Lande. In Deutschland konnte durch Musik aus dem Netz, das Geschäft sogar verdoppelt werden.
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Billboard: Adele unangefochten auf Platz 1
Das Album »25« von Adele hat mit 1,4 Millionen verkauften Einheiten deutlich die Nase vorn. Gemessen am größten Umsatz, taucht jedoch Drake mit seiner Platte »Views« ganz weit oben auf. Mit Albumverkäufen und Streams kombiniert, kam er auf satte 2,61 Millionen Einheiten. Nicht ganz so gut, aber mit 1,2 Millionen Verkäufen immer noch beachtlich, steht Beyoncè mit ihrem Album »Lemonade« da.
Wie steht es um dein Konsumverhalten? Bedienst Du dich gerne moderner Streaming-Plattformen und Download-Shops oder kaufst Du deine CD’s noch klassisch im Einzelhandel? Bist Du gar ein treuer Vinyl-Fan? Dann lasse uns unbedingt einen Kommentar da!