Pharell Williams
»Zusammenarbeit war schon immer Teil meiner DNA«
Von Alexander Schölzel am 01. September 2019
Pharell Williams in der Glücksspirale
Als Kind radelte Pharell Williams gerne durch die Straßen seiner Heimat Virginia Beach. Überall war Musik zu hören, allgegenwärtig die Klänge, die die Menschen berührten. Mit Oprah Winfrey sprach er in einem ausführlichen Interview über diese Zeit.
Er geht gerade in die siebte Klasse, als er gemeinsam mit einem Klassenkameraden das Produzententeam »The Neptunes« ins Leben ruft. Zusammen mit Chad Hugo werden Beats produziert, zu denen Pharell rappt. Bei Live-Auftritten sitzt er hinter den Drums.
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Im Jahr 1997 erregen die beiden die Aufmerksamkeit von Sean »Diddy« Combs, der sie bittet, für ihn Beats zu produzieren. Der Durchbruch sollte dann auch nicht mehr lange auf sich warten lassen: Schon zwei Jahre später können die Neptunes gemeinsam mit Kelis und ihrem Debütalbum »Kaleidoscope« einen großen Wurf landen.
»Kollaborationen sind wie ein Crashkurs«
Sein eigenes Debüt »In My Mind« glänzte ebenso mit hochkarätigen Gastmusikern: Mit an Bord waren Kanye West, Jay-Z, Gwen Stefani und Nelly. Sein Langspieler schaffte es in den USA auf Platz drei der Charts. Manche Kollaborationen bestanden fort und mündeten unter anderem in die Hip-Hop-Formation »Child Rebel Soldier«, bestehend aus Pharell, Kanye West und Lupe Fiasco.
Pharell liebt es, in Zusammenarbeiten von anderen Musikern zu lernen und sich dabei gegenseitig zu Höchstleistungen zu bringen. Er selbst sagt gegenüber »Clashmusic«: »Alle meine größten Songs, waren Songs, die ich mit oder für andere Leute gemacht habe. Zusammenarbeit war schon immer Teil meiner DNA.«
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Der kommerzielle Aufstieg kommt schnell voran und die Neptunes beweisen immer wieder, dass sie nicht nur im Rap zuhause sind. Sie arbeiten mit N’Sync und gleiten somit immer weiter in Richtung Pop. Die Liste der Zusammenarbeiten erweitert sich um Namen wie Britney Spears oder Justin Timerlake, für die sie die Hits »I’m a Slave 4 U« bzw. »Senorita« produzierten.
Kaum etwas könnte den Erfolg des Duos toppen, wäre da nicht Pharell Williams als Solokünstler. Im Alleingang funktioniert die Hitmaschine wie geschmiert. Bestes Beispiel dafür ist der 2013 erschienene Song »Happy«, der einschlug, wie eine Bombe. Der Titel schaffte es in zehn Länder auf Platz eins. Das Netz ist voll von Remakes und Interpretationen.
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Pharell Williams: »Das Geschenk der Schöpfung«
Dem voraus gingen Zusammenarbeiten mit Daft Punk (»Get Lucky«) und Robin Thicke (»Blurred Lines«). Der Letztere Titel bescherte den zweien eine saftige Geldstrafe: Ein Gericht befand, dass Pharell Williams weite Teile des Songs von Marvin Gaye geklaut hatte, um es vorsichtig auszudrücken. 7,4 Millionen mussten im Jahr 2015 an die Hinterbliebenen des Soulsängers gezahlt werden. Hier können die beiden Songs im Vergleich gehört werden. Urteil berechtigt?
Bleibt die Frage offen, weshalb ein so kreativer Kopf sich an anderer Leute Eigentum bedient. Pharell William selbst sieht Kreativität als ein Geschenk der Schöpfung an. »Ein Geschenk von allem, was ist, was alles war und was jemals sein wird.«, wie er »Clashmusic« in einem Interview verriet.
Leben außerhalb der Musik
Aber auch außerhalb der Musik ist Pharell Williams ein ausgebuffter Geschäftsmann: 2016 wurde er Mitbesitzer der Jeansmarke G-Star Raw. Außerdem ist er als Filmproduzent tätig. Beim Film »Dope« fungierte er unter anderem als Executive Producer, nebenher lieferte er natürlich auch den passenden Soundtrack.
Auch auf sein Privatleben scheint der Erfolg abzufärben. Williams ist mit dem Model Helen Lasichanh verheiratet. Die beiden haben seit 2008 einen Sohn. 2017 kam dann noch ein stattlicher Wurf Drillinge hinzu. Generell scheinen dem leidenschaftlichen Skateboarder Kinder am Herzen zu liegen.
Eines seiner zahlreichen Charityprojekten stiftete seiner Heimatstadt ein ganzes Schulzentrum. Der Preis: Schlappe 35 Millionen US-Dollar. Für ihn bedeutet Erfolg nicht mehr, als jeden Tag das tun zu dürfen, was er am meisten liebt. Geld spielt dabei eine untergeordnetere Rolle. Er selber sagt, nicht das Gefühl zu haben, zu arbeiten, solange er das tut, was ihm Freude bereitet.