Martin Garrix
Jung und erfolgreich im EDM-Zirkus

Martin Garrix
Martin Garrix am Midsummer White 2013. © Jasper K, Bildausschnitt, CC BY-SA 3.0

Alexander Schölzel Von Alexander Schölzel am 01. August 2019

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Das EDM-Küken Martin Garrix

Martin Garrix will schon früh gewusst haben, dass er einmal erfolgreich als DJ und Produzent sein wird: Mit gerade einmal acht Jahren erlebt er Tiësto während eines Auftritts bei den Olympischen Spielen in Athen.

Es muss ihn gepackt und nicht wieder losgelassen haben. Das Gefühl, da oben hinter den Plattentellern zu stehen und Musik zu spielen, ist heute sein ständiger Begleiter. Er geht auf die Heran Brood Academy, um seinen Abschluss in Musikproduktion zu machen. Aber der Erfolg kommt ihm zuvor.

Die Ausbildung absolviert er nach kurzen Unterbrechungen – Garrix tourte um die Welt – mit Auszeichnung. Doch bevor die Erfolgswelle ihn mitriss, durchlebt auch er das Künstlerdasein. Als Ghostproducer konnte er erstmals die Aufmerksamkeit des Labels Spinnin’ Records erhaschen. Die Verantwortlichen bekamen heraus, dass er hinter einem erfolgreichen Track steckte, dessen Name bis heute geheimgehalten wird.


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Sein erster Plattenvertrag

Garrix muss bis heute Stillschweigen bewahren, verrät dem DJ Magazine nur so viel: »Sie fanden heraus, dass ich ihn gemacht habe und luden mich in ihr Büro ein.« Mit mehreren frischen Produktionen in der Tasche trifft er auf die Label-Bosse und spielt ihnen seine Musik vor. Kurze Zeit drauf unterschreibt er seinen ersten Plattenvertrag und veröffentlicht die Single »Keygen«.

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Bis zum Februar 2013 veröffentlicht er Singles auf unterschiedlichen Sublables von Spinnin’. Die Veröffentlichung seines Hits »Animals« verändert dann schlagartig alles. Platz drei in den niederländischen Charts. In Belgien und UK schafft es das Stück bis an die Chartspitze.

Neid und Missgunst treffen ihn

Garrix‘ großes Glück: Auch in den USA, dem Geburtsort von EDM, konnte er seinen Titel erfolgreich platzieren. Unterm Strich brachte es das Stück auf insgesamt siebenmal Platin und zweimal Gold. Sein damals zartes Alter von 17 Jahren muss viele Neider auf den Plan gerufen haben.

Mehrfach wird ihm vorgeworfen, den Track nicht selbst produziert zu haben, was ihn dazu veranlasst hat, die Menschen vom Gegenteil zu beweisen. In einem etwa 70-minütigen Video demonstriert er, wie er »Animals« gemacht hat.

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Nicht mehr als ein PC mit Software

Weitere Kritik fängt er sich ein, als er für Future Music in einem Video Fans durch sein FL Studio Projekt zu »Animals« führt. Einigen Betrachtern fällt auf, dass er zum Teil gecrackte Software verwendet. Auch in diesem Zusammenhang wird deutlich, wie überraschend ihn der Erfolg getroffen haben muss.

Teils wird das Video hämisch kommentiert, Garrix als Fünfjähriger bezeichnet, der seinen Eltern zeigt, was er tolles an seinem PC macht. Andere hingegen erkennen an, dass er nichts weiter braucht als einen Rechner mit FL Studio, um einen Hit zu landen.

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360°-Verträge setzen ihn unter Druck

2015 kommt es zum Bruch mit seinem Label samt Management. Martin Garrix kommentiert, dass er durch sogenannte 360°-Verträge so gut wie alle Rechte an seiner Musik verloren hat. Ein Umstand, den viele Größen im EDM-Sektor erlebt haben. Versuche, sich die Rechte zurückzukaufen, misslingen.

Nachdem Garrix ein öffentliches Statement abgibt, versuchen die Verantwortlichen bei Spinnin’ Records, die Verträge nach seinen Wünschen anzupassen. Doch zu Neuverhandlungen kommt es nicht mehr. Martin Garrix beendet die Zusammenarbeit. 2016 beginnt er schließlich auf seinem eigenen Label STMPD-RCRDS zu veröffentlichen.

Massentauglichkeit

Es folgen viele Kollaborationen, unter anderem mit David Guetta oder Afrojack. Musikalisch bewegt der junge Niederländer sich mittlerweile im Bereich des Future-Bass sowie Big Room. Die Stile sind dominierend auf den großen Festivals dieser Welt. Somit verwundert es nicht, dass Martin Garrix nach einer langen Festival-Saison vom DJ Mag zum besten DJ gekürt wird.

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Seine Erfolgsgeschichte reißt bis heute nicht ab. Doch sein vielleicht größtes Highlight im Rahmen seiner Karriere: Closing Act bei den Olympischen Winterspielen 2018. Endlich steht er da, wo auch sein großes Idol Tiësto damals stand und ihn zu dem inspiriert hat, was er heute macht.

Noch immer steht er an der Spitze vieler Rangfolgen und kratzt damit am Selbstbewusstsein einiger ausgewachsener DJs und Produzenten. Ihm gelingt scheinbar leichtfüßig das, worauf andere viele Jahre hin arbeiten.

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