König & Meyer
Produktion und Logistik setzen Maßstäbe
Von Alexander Schölzel am 13. Dezember 2017
König & Meyer setzt auf Nachhaltigkeit
Bei einem Besuch vor Ort haben wir uns ein Bild von Produktion und Logistik gemacht. Heiko Wolz, Technischer Geschäftsführer, stand uns Rede und Antwort und präsentierte die gesamte Produktionskette inklusive des neuen Logistikzentrums.
Seit fast 70 Jahren steht das Traditionsunternehmen König & Meyer für Qualität. Jedes einzelne Produkt steht dabei für Funktionalität und Langlebigkeit. Dass sich das Unternehmen aber auch der Umwelt und nachhaltigen Produktion verpflichtet fühlt, sieht man den Produkten auf den ersten Blick vielleicht gar nicht an.
»Für uns ist es immer wichtig, dass wir auch in den verschiedensten Prozessen immer bestmögliche Qualität erzeugen können.«, erläutert uns Herr Wolz während der Führung durch die Produktionshallen. Der Standort in Wertheim fertigt mit seinen 270 Mitarbeitern etwa 1.500 Produkte. Ressourcenverbrauch und Umweltauswirkungen lassen sich nur durch kontinuierliche Verbesserungen erreichen.
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Kaum ein Hersteller kann das Prädikat »Made in Germany« so selbstbewusst tragen, wie König & Meyer. Entwicklung, Konstruktion und Endfertigung finden hier unter – fast – einem Dach statt. Sogar die in der Produktion zur Anwendung kommenden Werkzeuge und Vorrichtungen werden in Eigenregie gefertigt. Produktverantwortung wird groß geschrieben.
Umweltschutz als Unternehmensziel
Stahl, Aluminium und Kunststoff: in der Produktion von König & Meyer werden allein 70 bis 75 Tonnen Stahl verarbeitet – in der Woche. Angesichts einer solchen Menge würden andere Hersteller wohl möglich schon längst ihre Rohstoffe aus Fernost beziehen. Nicht so das Familienunternehmen am Main.
»Wir wollen bewusst auf China-Stahl verzichten. Wir verarbeiten Stahl aus Europa, weil wir hier mit den Toleranzen viel besser zurecht kommen.« Rohstoffe aus China, die oft aus recycelten Inhaltsstoffen (wie z.B bei Kunststoffen) bestehen, können mit der Robustheit europäischer Grundstoffe nicht mithalten. Bei allen Werkstoffen wird zudem darauf geachtet, dass sich diese am Ende leicht trennen und recyceln lassen.
Material jeglicher Art wird im Wareneingang zusammengetragen und von da an koordiniert den verschiedenen Produktionsabschnitten zugeführt. Bereits bei der Planung neuer Produkte und Verfahren werden Umwelt- und Energieaspekte berücksichtigt. Jede einzelne Ebene der Produktion wird in diese Prozesse mit eingebunden, sodass eine stetige Steigerung der Energieeffizienz gewährleistet werden kann.
Alle Mitarbeiter sind aktiv am Umweltschutz beteiligt. Ausgearbeitete Vermeidungskonzepte sorgen dafür, dass umweltrelevante Problempunkte, wie die Abwasserbehandlung oder der Einsatz und die Lagerung von Gefahrstoffen, möglichst klein gehalten werden. Das Ziel, Rohstoffe und Energie sparsam einzusetzen, steht über allem. Ein ausgeklügeltes Umweltmanagementsystem sorgt für die Einhaltung und Verbesserung des Umweltschutzes im Betrieb.
Hohe Ansprüche an die Logistik
Als einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte kann die Fertigstellung des neuen Logistikzentrums betrachtet werden. Nach einem Jahr Bauzeit, konnten die 7.500 qm großen Flächen bezogen werden. König & Meyer versendet mehr als 60% aller Produkte ins Ausland. Klar, dass auch in Sachen Logistik, Wert auf nachhaltige Prozesse gelegt wird. Eine der größten Photovoltaikanlagen in ganz Wertheim erzeugt 400 Kilowatt Peak und damit eigenen, umweltfreundlichen Strom in Masse.
»Über zwei Jahre lang haben wir überlegt, wie wir uns weiterentwickeln können und in welche Richtung es gehen soll.«, erklärt Heiko Wolz bei der Besichtigung der neuen Logistikfläche. Versandleiter Phillipp Eyrich verdeutlicht noch einmal, was es heißt, ausschließlich in Deutschland zu produzieren und zu versenden: »Im Werk I wird die Bestellung entgegen genommen und verarbeitet, im Werk II wird es produziert und hier, im Werk III, wird es dann kommissioniert, verpackt und verschickt.«
Auch das erst kürzlich fertiggestellte Logisikzentrum braucht sich mit Blick auf die Nachhaltigkeit nicht verstecken: hier beginnt der ökologische Gedanke schon bei der Ausleuchtung der neuen Hallen. Heiko Wolz teilt uns mit: »Wir haben uns in den Lagerhallen bewusst für große Oberlichter entschieden, um zunächst eine gewisse Grundhelligkeit in die Halle zu bekommen – ohne dafür Energie verbrauchen zu müssen. Die zusätzliche LED-Beleuchtung ist so eingestellt, dass lediglich ein Grundlicht leuchtet und erst wenn jemand hinein fährt oder läuft, schaltet das nächste Licht automatisch ein.«
Zur Verbesserungen des Ökologischen-Footprints trägt auch das neue »Pick by Voice«-System bei. Aufträge, die kommissioniert werden müssen, treffen nicht mehr auf Papier ein, sondern werden über Geräte direkt an den Mitarbeiter weitergeleitet, der diese per Sprachausgabe mitgeteilt bekommt. »Keine Kommissionierbelege, Hilfszettel oder dergleichen – es wird alles über Headsets bzw. Displays gesteuert.«, verrät uns Herr Wolz.
Vermeidung von Abfall und Emissionen
Dass in einer großen Produktionsstätte auch eine Menge Abfall anfällt, ist kein Geheimnis. Im Geschäftsjahr 2016 waren das 309 Tonnen. Entscheidend ist, wie man mit einer solchen Menge umgeht: rund 290 Tonnen der Gesamtmenge werden der Verwertung zugeführt. Die Ausgangsmaterialien der Abfälle werden recycelt und zu Sekundärrohstoffen verarbeitet.
So landet alles wieder im Kreislauf und wird nicht zur Belastung. Über den Weg der Abfälle wird streng Buch geführt: ein elektronisches Abfallnachweisverfahren verwaltet und dokumentiert alle Schritte. Während der gesamten Produktionskette werden Rohstoffe und Energie effektiv genutzt. Durch die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien, konnte der CO2-Ausstoss in den vergangenen Jahren verbessert werden.
König & Meyer nimmt eine klare Vorbildfunktion ein. Durchdachte Produkte, aus einer durchdachten, sich stetig weiterentwickelnden Produktionsstätte – nur so bietet Deutschland als Produktionsstandort einen Mehrwert für uns alle.