Geld verdienen mit Musik
Geschäftsmodell entwickeln & finanzieren
Von Thorsten Sprengel am 26. Mai 2023
Geld verdienen mit Musik: Am Anfang steht die Passion
Wer davon träumt, mit seiner Musik Geld zu verdienen, kann auf ganz verschiedene Arten starten. Insbesondere am Anfang haben viele Musiker noch weitere Einnahmequellen neben ihrer eigentlichen Passion.
Mit der Zeit, wenn sie bekannter sind und mehr Erfahrung haben, können sie sich mehr und mehr auf ihre Leidenschaft konzentrieren und mit ihrer Musik erfolgreich sein.
Vor dem Start – Gründung gründlich planen
Das Erste und Wichtigste, was Musiker tun müssen, ist, das eigene Musik-Business gut zu planen und ein eigenes Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen.
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Dabei ist ein Businessplan ein hilfreiches Tool. Er hilft auch dabei, das Projekt „eigenes Musikbusiness“ zu finanzieren. Dazu ist es zunächst sinnvoll, sich ein paar wichtige Fragen zu stellen und die eigenen Ressourcen unter die Lupe zu nehmen. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein:
- Welche Fähigkeiten sind vorhanden?
- Steht Eigenkapital zur Verfügung?
- Welches Equipment ist bereits da?
- Gibt es schon ein Netzwerk in der Musikszene? Wie groß ist es?
- Welche Schlüsselpersonen gibt es, die bei der Gründung helfen können?
Sobald die Voraussetzungen klar sind, geht es daran, die Dinge zu ermitteln, die noch fehlen und wie sie sich beschaffen lassen. Danach gilt es, die Rechtsform festzulegen.
Solo-Künstler arbeiten in der Regel als Freiberufler, Bands gründen oft eine GbR und manchmal auch eine GmbH oder eine UG.
Das Geld für das eigene Musikbusiness
Zu Anfang sind die Einnahmen aus der eigenen Musik meistens nicht so üppig. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig über Finanzierungsmöglichkeiten Gedanken zu machen.
Wer freiberuflich tätig ist, hat meist nur geringe feste Kosten, dennoch brauchen sie Instrumente und Geräte, um damit zu arbeiten.
Hinzu kommen die Kosten für Veranstaltungen, CD-Produktionen und nicht zu vernachlässigen: der eigene Lebensunterhalt. Der erste Gedanke ist bei den meisten, bei der Bank einen Kredit zu beantragen.
Finanzradar hat dazu ein paar sehr hilfreiche Tipps, wie Musiker an eine günstige Finanzierung kommen. Auch Gründungszuschüsse sind eine Möglichkeit. Weitere Möglichkeiten sind:
- Crowdfunding, beispielsweise um ein neues Album zu finanzieren
- Bei Verwertungsgesellschaften für Musik anmelden, wie GEMA oder GVL
- Für andere Künstler arbeiten und beispielsweise Musik komponieren oder Songtexte schreiben
- Wer schon etwas bekannter ist, kann Werbeeinnahmen generieren, beispielsweise durch Sponsoring, Werbedeals oder über YouTube und Social Media
- Merchandise-Artikel für die Fans, wie Bandshirts, Mützen oder Smartphone-Hüllen
Geschäftsideen für Musiker
Musiker zu sein bedeutet nicht, nur Musik zu machen. Es gibt viele Tätigkeitszweige, die auch sehr gut kombinierbar sind. Breit aufgestellt ist es einfacher, finanziell unabhängig zu werden. Zudem fördert es die Kreativität. Welche der Ideen dabei auf den Einzelnen passt, hängt von den persönlichen Voraussetzungen ab.
Auftritte und Privatkonzerte
Auftritte sind für viele Musiker am Anfang eine wichtige Einnahmequelle. Vielleicht gibt es im Bekanntenkreis einen Bar- oder Cafébesitzer mit der Möglichkeit Live-Musik zu spielen. Privatkonzerte, beispielsweise auf Hochzeiten oder Geburtstagen, sind ebenfalls eine gute Einnahmequelle.
Selbst veröffentlichen
Wer heutzutage seine eigene Musik veröffentlichen möchte, braucht dazu nicht mehr zwingend einen Plattenvertrag.
Das können Musiker dank Streaming-Portalen und Social Media selbst übernehmen. Das ist natürlich mit Kosten verbunden, die sich beispielsweise über eine Crowdfunding-Kampagne finanzieren lassen.
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Zusammenarbeit mit anderen Musikern
Wer noch nicht so bekannt ist, kann von der Zusammenarbeit mit anderen Musikern profitieren. Möglichkeiten sind: Songs mit anderen Bands entwickeln, als Vorband bei einer Tour auftreten oder Remixe für andere Bands machen.
Gründung eines eigenen Labels
Wer selbst keine Musik macht, aber andere Musiker unterstützen und fördern möchte, kann das mit einem eigenen Musiklabel tun. Hierbei ist es sinnvoll, sich auf ein bestimmtes Musik-Genre oder gar eine sehr spezielle Nische festzulegen. Dafür sind allerdings ausreichend Startkapital notwendig und ein langer Atem.
Musikproduzent werden
Fast überall ist heute Musik im Einsatz: in YouTube-Videos, Podcasts, Videospielen, Hintergrundmusik im Einkaufscenter und vielem mehr. Wer Musik selbst produziert, kann lizenzfreie Musik verkaufen und über verschiedene Onlineportale den Nutzern kostenpflichtig zum Download anbieten.
Etwas lukrativer ist es, für einen Auftraggeber Musik zu produzieren, beispielsweise für einen Imagefilm oder einen Werbespot.
Lesetipp: Music. Sync. Money
Abo-Modelle
Kreativität ist bei den Abo-Modellen gefragt. Gegen ein monatliches Entgelt erhalten die Abonnenten Zugriff auf einen speziellen Mitglieberbereich, in dem sie exklusive Inhalte finden, wie unveröffentlichte Songs, Konzertmitschnitte, Rabatte, Fotos, Geburtstagswünsche und Ähnliches.
Wichtig dabei ist regelmäßig frischer Content, für den die Mitglieder bereit sind, Geld zu bezahlen.
Unterrichten, aber anders
Die klassische Einnahmequelle für Musiker ist das eigene Instrument zu unterrichten. Hier gibt es noch andere Möglichkeiten. Musiker können auch ihr Wissen über den Synthesizer, das Equipment oder die Musikproduktion weitergeben.
Das geht sogar online, ohne sich persönlich zu treffen. Auch ein Onlinekurs, mit dem die Kunden selbst lernen können, ist eine gute Einnahmequelle.
Fazit
Mit Musik Geld zu verdienen, ist nicht unbedingt die leichteste Art – auf jeden Fall ist das Musikgeschäft jedoch sehr vielfältig. Musiker können solo auftreten oder in einer Band, oder sie treten gar nicht auf, weil sie als Songtexter oder Komponist arbeiten.
Wichtig ist, dass eines von Anfang an klar ist: Im Musikbusiness sind Durchhaltevermögen und viel Geduld gefragt. Mit einem handfesten Plan, viel Kreativität und Leidenschaft ist es jedoch zu schaffen.