Die Band-Webseite
Das Design und die Usability (Teil 3)
Von Carlos San Segundo
Inhaltsverzeichnis
Die Band-Webseite: Das Design und die Usability
Wenn es jetzt um das Design der Band-Webseite kommt, dann ist der erste Schritt, sich Gedanken zu den Zielen zu machen, die durch sie erreicht werden sollen. Eine Webseite überhaupt, oder auch in diesem Fall eine Band-Webseite, dient keinem obskuren Selbstzweck. Sie existiert nicht ihrer selbst Willen, sondern dient als Transportmittel zum Erreichen vorher festgelegten Vorgaben. Und genau hier trennt sich auch die Spreu vom Weizen in Sachen Band-Webseiten.
Und noch bevor wir auf das Design an sich zu sprechen kommen, müssen wir über die Usability, also die Nutzbarkeit der Band-Webseite reden. Eine gute Webseite stellt das Design hinter die Usability zurück. Und das ist der richtige Schluss daraus, die Vorgaben und Ziele erfüllen zu wollen. Animierte Bilder, komplexe Flash-Applikationen und ausgefallene Navigationskonzepte sehen vielleicht gut aus – lenken den Besucher allerdings davon ab, die gesuchten Informationen zu finden.
Ja, schon wahr, gut aussehende Band-Webseiten sind teilweise sehr beeindruckend. Aber mal ganz ehrlich: Willst Du einen Preis für das beste Webdesign gewinnen und Grafiker davon überzeugen, wie schön deine Webseite ist oder willst Du deinen Fans und der Presse wichtige Informationen zukommen lassen? Anders gefragt: Für wen machst Du deine Webseite? Eben.
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Tipps zum Webdesign deiner Band-Webseite
1. Klare Strukturen
Wenn ein Besucher, potenzieller Fan oder der Redakteur eines Musikmagazins auf die Band-Webseite kommt, dann sollte er sich sofort zurecht finden. Einfache und klare Strukturen helfen hierbei. Das Logo der Band oder zumindest der Name der Band sollte gleich oben links positioniert werden (Menschen lesen von links nach rechts, von oben nach unten).
Für ein optimales Branding sollte das Logo genau so aussehen, wie auch auf den CDs oder wenn Du schon kein Bild verwendest, dann wenigstens die gleiche Schriftart. Beim ersten Besuchen deiner Webseite soll klar sein: Das ist deine Band-Webseite und nicht irgendein Portal.
2. Einfache Navigation
Es gibt fantastische Navigationen, die in Flash als kleiner Film animiert wurden. Die sehen richtig gut aus und jeder SciFi-Film würde diese sofort als Bedienoberfläche für das Raumschiff nutzen wollen – aber wie kann es sein, dass selbst ich als erfahrener Internetnutzer davor sitze und erst herumtesten muss, bis ich die Funktionsweise verstanden habe? Ich habe unzählige Webseiten schon verlassen, wenn ich nicht innerhalb kürzester Zeit verstanden habe, wo ich die Informationen finde.
Und da bin ich nicht der Einzige. Studien haben gezeigt, dass komplexe Navigationen nicht verstanden werden und die Besucher lieber eine andere Webseite suchen, die die selben oder ähnliche Inhalte anbietet. Bei unübersichtlichen Webseiten bleiben Besucher nur, wenn der Anreiz und das Interesse von vornherein gross genug ist.
Mach es deinen potenziellen Fans und dem Musikredakteur so einfach wie möglich, an die gewünschten Informationen zu kommen. Sie werden es dir mit ihrem Interesse danken.
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3. Layout
Achte beim Layout der Band-Webseite darauf, dass die Vorgaben erreicht werden können. Was willst Du mit der Webseite bezwecken? Willst Du deine Musik verkaufen? Dann platziere diese bzw. die Links zu den Musikdownloadportalen prominent genug. Möchtest Du dein Merchandising an den Mann kriegen? Dann sorge dafür, dass der Eingang zum Shop gut sichtbar ist. Willst Du mehr Besucher für deine Konzerte? Dann schreib doch die Tourdaten gut lesbar direkt auf die Startseite.
Ich denke, aus dem vorherigen Absatz ist klar geworden, warum es so wichtig ist, die Vorgaben und Ziele einer Webseite bereits im Vorfeld zu planen. Wie solltest Du sonst wissen, wie die Band-Webseite aussehen sollte?
4. Kontaktaufnahme für Besucher
Eine Band ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Unternehmen. Und als solches ist es von grösster Wichtigkeit dafür zu sorgen, dass Besucher, Interessenten, Musikredakteure und deine Fans Kontakt zu dir aufnehmen können – schnell, einfach, unkompliziert. Dazu ist meine Empfehlung immer die Kontaktdaten gut sichtbar auf jeder Inhaltsseite bereit zu halten.
Und wenn der Platz für andere Ziele vorbehalten bleiben muss, dann gibt es immerhin noch die Option, die Kontaktdaten in den Footer zu schreiben und die Unterseite „Kontakt“ prominent in der Navigation zu verlinken.
Webdesign & Layout: Letzte Gedanken und Ausblick
Soweit soll das mal alles für diesen dritten Teil und zum Layout bzw. Webdesign gewesen sein. Es gibt noch zahlreiche weitere Dinge, auf die geachtet bzw. andere, auf die besser verzichtet werden sollte. Am Ende ist es ähnlich wie schon bei der Entscheidung Tonstudio vs. Homerecording, wo die Erfahrung eines guten Toningenieurs oder Produzenten selten von der günstigeren Variante Homerecording aufzuwiegen ist: Wenn das Budget vorhanden ist, empfiehlt sich, eine professionelle Agentur für Webdesign zu beauftragen und sich auf die wirklich wichtigen Dinge – die Musik und die Fanpflege – zu konzentrieren. Auf der anderen Seite kann jeder (nicht zuletzt dank einfach zu installierender Redaktionssysteme) eine eigene Webseite ins Netz stellen und pflegen.
Im nächsten Teil werde ich etwas näher auf die Dinge eingehen, die unbedingt bei einer Band-Webseite vermieden werden sollten. In weiteren Teilen dieser Artikelserie soll es dann um die Punkte gehen, die auf keiner Band-Webseite fehlen dürfen und worauf noch zu achten ist.
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