Catherine Marks
»Du musst einfach wirklich gut sein«
Von Alexander Schölzel am 04. August 2019
Catherine Marks: Von Klassik zu Rock
Catherine Marks scheint auf Nummer sicher gehen zu wollen, als sie sich entscheidet, Architektur zu studieren. Aber schon während ihrer frühen Kindheit begleitet sie die Musik in klassischer Form.
Mit 15 tourt sie sogar durch Europa und tritt bei klassischen Konzerten am Klavier auf. Das Spielen begann sie mit vier Jahren. Eine Zeit, in der sie sich selbst als frühreif beschreibt. Ihren Klavierlehrer hat sie eigene Angaben nach schnell frustriert, woraufhin er sie an einen Komponisten vermittelte, der sie auf die Bühne brachte.
Und doch ist es ihr Architekturstudium, dass sie näher an die Musik heranbringt, als vielleicht anfangs erwartet. Im Rahmen ihres Studiums geht sie für ein Praktikum nach Dublin und lernt viele Künstler und Musiker kennen. Darunter auch den Musikproduzenten Flood, der unter anderem mit Depeche Mode und U2 arbeitete.
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Manche Berichte besagen, dass sie damals sein wollte, wie Britney Spears. Flood hingegen offenbarte ihr sogleich, dass dies nicht zu ihr passt. In einem Interview mit dem M Magazine blickt Marks auf den Augenblick zurück. Floods Worte demnach: »Nun, das wird nie passieren, aber wenn du etwas mit Musik machen willst, kannst du vielleicht kommen und für mich arbeiten?«
Umzug nach London
Während einer kurzen Rückbesinnung kehrt sie noch einmal in ihre Heimat Australien zurück, um ihr Studium abzuschließen. Anschließend zieht sie nach London und arbeitet für Flood. Hier kommt der eingangs erwähnte Tee ins Spiel. Wer neu ist, hat sich zunächst erstmal zu beweisen. Schnell kann Catherine Marks jedoch ihre Fähigkeiten schärfen und rückt dem Posten des Produzenten immer näher.
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Sie arbeitet mit Bands wie The Killers, Foals oder Sunset Sons zusammen und wird unter anderem vom Produzenten Alan Moulder betreut. Moulder, der schon mit Größen wie den Foo Fighters gearbeitet hat, nimmt sie ein Stück weit unter seine Fittiche. Ihr Handwerk lernt sie schnell, aber die Produzentin im Geiste wird sie erst nach und nach.
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Anerkennung für Frauen
»Anfangs wusste ich nicht, dass Produktion das ist, was ich machen wollte.«, gibt sie in einem Interview für MMS an. Über das Engineering taucht sie immer tiefer in die Materie des Produzieren ein und merkt schnell, dass innerhalb der Branche ein Umbruch stattfindet. Sie hofft, dass mehr Frauen den Schritt wagen und damit beginnen, Musik zu produzieren.
Du musst einfach wirklich gut sein. Egal, ob Mann oder Frau.
Gegenüber dem Institute of Contemporary Music Performance (ICMP) spricht Marks davon, noch nie Erfahrungen gemacht zu haben, bei denen sie das Gefühl hatte, nicht willkommen zu sein. Die Branche sei ihrer Ansicht nach sehr wettbewerbsfähig:
»Auch jetzt sind die Praktikanten, die wir haben, wirklich konkurrenzfähig. Es war dasselbe vor 30 Jahren, als meine Mentoren anfingen, aber ich denke, du musst einfach wirklich gut sein. Egal, ob Mann oder Frau.«
»Die Musikproduzenten-Gilde hat auch viel getan, um den Frauen Anerkennung zu geben, die auf diesem Gebiet gut abschneiden.«, so Marks gegenüber MMS. Trotzdem gibt sie zu, dass es ein harter Job sei, der sich aber gleichzeitig unglaublich lohnen kann. Sie spricht in diesem Zusammenhang nicht von finanziellen Anreizen. Viel mehr geht es ihr um die Beziehungen zu den Musikern und das, was man gemeinsam entstehen lässt.
Auszug ihrer Arbeiten
»Es geht nicht um dich«
Marks weiß heute, dass es im Studio nicht um sie geht. Sie setzt die Musiker klar in den Mittelpunkt und sieht sich selbst nur als jemand, der den Prozess des Musikmachens lediglich erleichtert. Der BBC hat Catherine Marks offenbart, was Erfolg für sie bedeutet: »Für mich bedeutet Erfolg in erster Linie, dass das Team um ein Album herum es liebt. Wenn irgendjemand Zweifel hat, habe ich meine Arbeit nicht richtig gemacht.«
2019 arbeitet sie weiter mit The Amazons, mischt eine Platte für die Band Bad Books, die ein Nebenprojekt des Manchester Orchestra sind. Langweilig wird ihr definitiv nicht. Das sie viel beschäftigt ist zeigt auch, dass sie versuchen will, sich in der Mitte des Jahres eine Auszeit zu gönnen. Vorausgesetzt, es kommt ihr nichts dazwischen.