Musikbusiness
Braucht meine Band eine Demo-CD?

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo

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Braucht meine Band eine Demo-CD?

Wer könnte diese Frage besser beantworten als deine Band? Die Antwort ist sicherlich von der Ausgangssituation abhängig und kann nur von jemanden hinreichend beantwortet werden, der dich und deine Band kennt. Die Antwort hängt letztlich von der Strategie und den Zielen ab, die Du mit deiner Musik oder deiner Band verfolgst. Es gibt aber prinzipiell zwei unterschiedliche Wege, an das Thema Demo-CD heranzugehen.

 

1. Du willst einen Plattenvertrag mit einem Label abschliessen


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Auf delamar nennen wir das gerne den traditionellen Weg in das Musikbusiness: Ein (Major-) Label suchen, das mit dir oder deiner Band einen Plattenvertrag abschliesst. In diesem Falle ist eine Demo-CD auf jeden Fall ratsam. Diese ist nämlich Teil deiner Selbstpräsentation und muss dem Label aufzeigen, wie deine Musik klingt. Eine solche Demo-CD sollte gut klingen, nur die besten Songs deiner Band innehaben und muss insgesamt für einen professionellen Eindruck beim Gegenüber (dem A&R des Labels) sorgen. Du kannst dir die Demo-CD in dieser Situation als Audio-Visitenkarte vorstellen.

Was dir und deiner Band aber auch klar sein sollte ist folgendes: Eine Demo-CD wird zu 99% nicht dazu führen, dass Du (deine Band) plötzlich entdeckt und morgen zu grossen Popstars aufgebaut werden. Eine gut gemachte Demo-CD ist vielmehr ein exzellenter Weg, um erste Kontakte zu knüpfen und einen Fuss in die Tür zu bekommen. Dabei gilt immer, was wir auch schon im Artikel „Wie man Demotapes an Label versendet“ geschrieben haben: Eine Demo-CD nie unaufgefordert und ohne persönliche Notiz an ein Label schicken. Diese werden im besten Falle ungeöffnet zurückgeschickt oder einfach im Müll entsorgt. Das gilt insbesondere für die grossen Majors, denn die zumeist kleineren Independent-Labels sind viel nahbarer und oftmals auch aufgeschlossener für deine Musik.

Es gibt noch einige weitere Fragen, die dich vielleicht in diesem Zusammenhang interessieren könnten und die meistens von den Präferenzen des Empfängers abhängen. Welches Format sollte meine Demo-CD haben? Wie viele Songs gehören auf meine Demo-CD? Wie suche ich die Songs aus für die Demo-CD?

 

2. Du willst es auf eigene Faust in das neue Musikbusiness schaffen

Wenn Du und deine Band beschlossen haben, eure Musik selbst zu veröffentlichen, dann ist eine Demo-CD die wahrscheinlich schlechtere Entscheidung. Wiederum hängt es davon ab, was der Empfänger erwartet. Bei einer Selbstveröffentlichung, zum Beispiel mithilfe der Gründung eines eigenen Labels, ist der Empfänger gleich der Musikkonsument – dein Fan. Dieser erwartet natürlich nicht eine zweitklassige Aufnahme der Band aus dem Proberaum mit ausgedrucktem Cover, sondern eine echte CD mit entsprechendem Artwork.

Das bedeutet im Folgeschluss, dass auch die Aufnahmequalität entsprechend hoch sein sollte. Es reicht nicht mehr wie bei der Demo-CD, einfach die Ideen in guter Qualität zusammenzufassen. Jetzt müssen die Ideen bereits ausgearbeitet und anschliessend im Tonstudio aufgenommen werden. Natürlich lässt sich beim heutigen Stand der Technik auch ein ganzes Album sehr preiswert herstellen, aber dazu gehört natürlich auch das nötige Musikequipment und Knowhow.

Die Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, drehen sich allesamt um die Band-Promotion und die Selbstvermarktung als Musiker – statt um die Demo-CD. Auch hier haben wir einige interessante Artikel veröffentlicht, die dir dabei helfen können: 10 Trick für die Promotion deiner Band. Was MySpace für dich tun kann. Selbstvermarktung für Musiker.

 

Label oder Selbstvermarktung?

Statt „Braucht meine Band eine Demo-CD?“ hätte die Frage besser „Label oder Selbstvermarktung“ bzw. „Traditioneller Weg vs. neue Wege im Musikbusiness“ lauten sollen. Und das sind Fragen, die niemand anderes als Du bzw. deine Band beantworten können. Beide Wege haben ihre eigenen Vorzüge und beide Wege haben ihre Nachteile.

Ein Label (und das gilt oftmals selbst für die kleinsten Independent-Label und Netlabel) können dir eine Menge Arbeit abnehmen und dich mit ihrer Erfahrung und ihrem Knowhow gewaltig unterstützen. Sie wissen, wie man gute Band-promotion macht, CDs und Alben vertreibt und kennen die richtigen Leute im Musikbusiness. Im Gegenzug dafür musst Du als Band einen Teil der Einnahmen abgeben und das Mitspracherecht des Labels akzeptieren.

Andererseits bietet das Internet eine hervorragende Plattform, um neue Dinge zu lernen, die eigene Musik zu vermarkten und sogar von ihr leben zu können, ohne am traditionellen Musikbusiness teilzunehmen. Jedes Label hat ein eigenes erstes Album herausgebracht und so kannst auch Du deinen Weg suchen. Die Entscheidung liegt allein bei dir. Und wer sagt, dass Du und deine Band nicht auch beide Wege beschreiten könnten?

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