Apple übernimmt Musikerkennungsdienst Shazam
Von Alexander Schölzel am 12. Dezember 2017
Shazam – Der Turbo für Apple Music?
Dass Apple mit seiner Streaming-Plattform nicht gerade die Erfolge einfährt, die man sich erhoffte, ist kein großes Geheimnis. Möglich, dass man mit der Integration der Musikerkennungssoftware Shazam nachhelfen möchte.
Shazam´s Dienste sind nützlich: die App identifiziert Musikstücke, die in der Umgebung laufen und bietet zudem direkte Anbindung an Download-Shops. Insgesamt zählt das Programm inzwischen mehr als eine Milliarde Downloads. Apples Software-Assistent Siri arbeitete teilweise schon hintergründig mit Shazam. Auch Google nutzt eine vergleichbare Technologie in Android-Geräten.
Gegründet wurde das Startup, das bis heute kein wirklich tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln konnte, bereits im Jahre 1999. Die eingesetzte Software gleicht Musikstücke mit einer eigenen Datenbank ab und war in ihren Ursprüngen als Telefondienst ins Geschäft eingestiegen.
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Apple Music könnte attraktiver werden
Vorrangig dürfte die Übernahme Shazams die Attraktivität von Apple Music vorantreiben. Wirklich lukrativ war der Dienst zuletzt nicht. Der stärkste Konkurrent Spotify zählt rund 60 Millionen zahlende Abonnenten weltweit. Apple Music kommt bisher nur auf 27 Millionen. Und die Mitbewerber schlafen nicht: neben Google, das kürzlich einen Musik-Bezahldient eingebettet in YouTube bekannt gemacht hat, bietet auch der Versandriese Amazon einen in sein »Prime«-Abo integriertes Musikstreaming-Angebot an.
Einst galt Apple mit der Entwicklung von iTunes und des iPods als Revolutionär in der Musikwelt. Trotzdem will es nicht so recht voran gehen. Da nützt es auch nicht viel, sich einen Hersteller für Kopfhörer ins Boot zu holen – für drei Milliarden Dollar kaufte man sich Dr. Dre´s »Beats«. Shazam selbst fährt keine Gewinne ein. Würde es bei einem Angebot in Höhe von 400 Millionen Apple-Dollar bleiben, dürften jüngste Investoren Verluste einfahren. Unternehmensanteile hält neben Universal Music auch Sony Music.