Gesang abmischen
5 elementare Frequenzen für gute Vocals
Von Marius Schweitzer am 08. November 2020
Gesang abmischen EQ einstellen für Vocals
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Gesang abmischen: 5 elementare Frequenzen für Vocals
Mit diesen fünf Frequenzen bekommst Du einen exzellenten Startpunkt für das Bearbeiten einer Gesangsspur – also für das Vocals EQ einstellen. Die Werte sind als erster Anhaltspunkt gedacht, den Du später noch besser für deine Stimme oder dein Voice Over optimieren kannst.
Die Idee ist es, alles aus deiner Aufnahme mit den richtigen Vocals EQ Einstellungen herauszuholen und sie nach professionellem Tonstudio klingen zu lassen.
Hier sind sie also, die fünf wichtigsten Frequenzen für das Einstellen eines Equalizers für Vocals.
PASSEND DAZU
- Vocals in den Mix einbetten: Platz schaffen mit dem EQ
- Mixing
- Background Vocals abmischen in 6 Schritten
- Vocals entfernen / Gesangsstimme entfernen: Wie das einfach geht
- Lead-Vocals & Backing-Vocals voneinander abheben
1. Tieffrequentes Material entfernen – 100 Hz
Der wichtigste Teil menschlicher Stimmen befindt sich (in Frequenzen gesprochen) hauptsächlich zwischen 100 und 800 Hz. Durch die Nutzung eines Low-Cut-Filters können alle für den Klang unwichtigen Frequenzen im Bass entfernt werden. Bei männlichen Stimmen kann man diesen Filter bei etwa 80 Hz, bei weiblichen Stimmen so ab 100 Hz einsetzen.
Um den optimalen Punkt für den EQ-Filter zu finden, drehst Du ihn langsam immer höher bis die Stimme anfängt, »dünn« zu klingen. Dann drehst Du den Filter wieder ein gutes Stück zurück.
Tipp: Beim Recording Vocals mit dem Channel Strip bearbeiten
2. Mehr Wärme – 150 Hz
Um eine Stimme etwas runder zu machen bzw. ihr mehr »Körper« und Wärme zu geben, kannst Du bei männlichen Stimmen zwischen 100 Hz und 150 Hz respektive bei weiblichen Stimmen zwischen 150 Hz und 200 Hz etwas anheben. Das Q darf ruhig etwas breiter angelegt sein, damit der Eingriff nicht zu offensichtlich wird und am Ende nach Filter klingt.
Alles zum Thema im Überblick: Stimme abmischen / Vocal Mixing »
Insbesondere SängerInnen, die zu dünn oder zu nasal klingen, können von einer Anhebung in dieser Region profitieren. Manchmal hilft eine Anhebung hier dabei, dem Gesang mehr Punch zu geben.
3. Mehr Definition – 400-500 Hz
Wenn Du mehr Definition für die Gesangsspur wünschst, dann kannst Du in diesem Bereich um die 500 Hz etwas absenken. Beim Absenken von Frequenzen empfiehlt es sich, ein schmales Q zu nehmen. Es geht hierbei um Verbesserungen an der Gesangsspur, die unauffällig bleiben sollten. Wählst Du das Q zu breit, wird das den natürlichen Klang der Stimme verfremden.
Du kannst in einigen Fällen das „nasale“ an einer Stimme so um die 800 Hz finden und dem mit einer schmalen Absenkung entgegenwirken.
4. In your face – 3 kHz
Die Frequenz schlechthin für gut klingende Vocals: Wenn sich der Gesang nicht so recht im Mix durchsetzen kann, dann versuch doch mal eine großzügige Anhebung im Bereich um 3-5kHz. Bei 3 kHz scheint der Gesang sich etwas mehr auf den Zuhörer zu bewegen und in Richtung 5 kHz erhöhst Du die Präsenz des Gesangs.
5. Sibilanten entfernen – 7 kHz
Konsonanten wie »s« und »p« tragen mehr Energie in sich als die meisten anderen. Was man gegen plosive Laute machen kann, soll heute nicht Teil dieses Artikels sein. Vielmehr wollen wir störende und zu laute Zischlaute entfernen. Einerseits reicht oftmals eine leichte Absenkung der Frequenzen um 7 kHz herum. Diese Absenkung kann schon dafür sorgen, dass die SSS-Laute nicht zu sehr aus dem Gesang oder der Sprache herausspringen und den Zuhörer ermüden.
Andererseits lassen sich diese Sibilanten sehr einfach mit einem De-Esser entfernen.
EQ Einstellungen zum Gesang abmischen
Es ist geradezu offensichtlich, dass diese Werte nicht immer-gültig sind. Jede Stimme, jede Aufnahme ist anders und verlangt nach einer individuellen Lösung von Fall zu Fall. Die in diesem Artikel genannten Werte sollen vielmehr als Grundlage zum Experimentieren dienen.
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