EQ einstellen für Beats
Die 5 besten EQ Tipps
Von Carlos San Segundo am 24. Dezember 2020
Inhalt: 5 EQ Tipps für Beats
Die 5 besten EQ Tipps für deine Beats
Die EQ Tipps aus diesem Tutorial sind sehr einfach umzusetzen und verhelfen dir, näher an den professionellen Sound aktueller Chart-Hits zu kommen.
Mit einigen Handgriffen beim Equalizer können deine Beats besser klingen, heftiger knallen und auch noch lauter abgemischt werden. Wie das geht, zeige ich dir in diesem Tutorial – es sind einige EQ Tipps, die ich in den letzten Jahren gelernt habe und die meine Beats jetzt crisper und klarer klingen lassen.
Und ehrlich…die Sachen, die ich dir zum EQ einstellen gleich verrate, sind teilweise so einfach, dass ich mich immer gefragt habe, warum mir das niemand schon vorher gesagt hat.
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Egal, gut für dich, denn Du bekommst sie jetzt auf dem Silbertablett serviert.
Du brauchst nur einen Equalizer und ein paar Minuten deiner Zeit, um dieses EQ einstellen Tutorial bis zum Ende zu lesen oder das Video am Ende zu schauen.
Wie gesagt, es sind 5 EQ einstellen Tipps und dann habe ich noch für dich einen Power-Tipp für dich am Ende.
Lies auch: EQ Tutorial – das 1×1 für den Equalizer
Ausgangsmix ohne EQ
Ich habe mal einen ersten Rough Mix meines Beats erstellt, damit Du schon einmal hören kannst, in welche Richtung die EQ Tipps aus diesem Video gehen.
In diesem Mix sind die Equalizer ausgeschaltet, die ich dir gleich zeigen werde. Wie der Mix schließlich mit den 5 EQs klingt, hörst Du später.
Also, wir beginnen bei EQ Tipp Nummer 5 und gehen dann bis zu meinem Favoriten auf der Nummer #1.
Tipp Nummer #2 ist übrigens der schwierigste und für eher fortgeschrittene Nutzer.
#5 EQ einstellen für die Kick Drum
Als erstes kümmern wir uns um unsere Kick Drum. Mit dem EQ auf der Kick wollen wir sie vom Bass separieren. Einerseits soll sie schön knallen, andererseits muss sie natürlich etwas Platz für die 808 lassen.
Und dann wollen wir außerdem dafür sorgen, dass die Kick Drum mehr heraussticht und die Anschläge besser zu hören sind – dazu gleich mehr.
Es geht los mit dem Low-End – wir überlassen der 808 den richtig tieffrequenten Teil und stellen einen Low Cut Filter bei etwa 50 Hz ein – das ist auch in etwa die Grundfrequenz der 808.
Als Nächstes kümmern wir uns um den tieferen Mittenbereich und senken hier ein paar Dezibel ab. Das sorgt für mehr Klarheit und Du erhältst gleich mehr Definition in deiner Kick. Außerdem schafft das Platz für den Bass und andere Instrumente.
Wir senken also so rund um 340 Hz um 4-5 dB ab.
Jetzt geht es noch darum, den Anschlag der Kick Drum etwas mehr herauszuarbeiten. Dazu werden wir erst den Kick bei etwa 135 Hz anheben und dann kümmern wir uns um den Knack.
Wir könnten bei dieser Kick Drum den Anschlag bei 1,7 kHz, 3 kHz oder um die 5 kHz betonen. Ich habe mich für 3 kHz entschieden.
Vorher
Nachher
Der Unterschied ist jetzt, dass die Kick wieder mehr aus dem gesamten Mix heraussticht. Also ganz einfach hier eine Anhebung mit einer Bell um ein paar Dezibel hochziehen.
Jetzt klingt unsere Kick schon um einiges cleaner.
Lies auch: Kick Drum abmischen
#4 EQ einstellen für die 808
Als nächstes behandeln wir unsere 808, die in diesem Track wie ein Bass funktioniert. Im Gegensatz zur Kick wollen wir bei der 808 ein gutes Low-End und Fundament. Wir werden sie nicht mit einem Low Cut beschneiden.
Da eine 808 praktisch nur eine Erweiterung des Kick Sounds ist, heben wir das Low-End beim Grundton mit einer Bell leicht an – so um etwa 50 Hz.
Hier achten wir aber vor allem darauf, dass wir nicht denselben Bereich anheben wie bei der Kick – dazu gibt es aber ein eigenes Video, das ich dir in der Beschreibung verlinke.
Da die 808 eine Menge Bauch mit sich herumträgt und wir der Kick auch etwas Platz lassen wollen, senken wir relativ schmalbandig bei 135 Hz ab. Du erinnerst dich? Das ist die Frequenz, die wir bei der Kick angehoben hatten.
Mit dieser Kerbe und dieser speziellen 808 erhöht sich damit die Definition im Mix.
Jetzt heben wir noch die 855 Hz etwas an. Damit verstärken wir das Knarzen des Basses und sorgen dafür, dass die 808 besser gehört werden kann.
Vorher
Nachher
Lies auch: Snare Drum abmischen
#3 EQ einstellen für die Hihats
Bei den Hihats musst Du besonders darauf achten, dass sie nicht mit dem restlichen Mix kollidieren. Das passiert nicht nur bei echten Hihats, sondern auch bei vielen Hihat-Samples.
Um dies zu vermeiden, nimmst Du einen Low-Cut, also einen Hochpassfilter und schneidest alle unnötigen Störfrequenzen ab.
Meine Hihats sollen nur im hochfrequenten Bereich stattfinden, also entfernen wir alles unterhalb von 600 Hz.
Das eliminiert Störgeräusche, die häufig bei Hihats zu hören sind. Bei meinen Samples ist das schon von Anfang nicht der Fall, aber schaden wird es nicht. Mehr Platz für alle anderen Instrumente.
Vorher
Nachher
Beim EQen von Beats solltest Du generell immer überlegen, wo das jeweilige Instrument im Frequenzspektrum benötigt wird. Wenn Du deinen Synths und Drums mit dem EQ so eine bestimmte Rolle bzw. einen bestimmten Bereich zuweist, werden deine Mixe immer cleaner werden.
Wenn Du das aber übertreibst, besteht die Gefahr, dass die Mixe am Ende steril klingen. Dann musst Du deine Tiefpass- und Hochpassfilter einfach etwas weniger aggressiv einstellen.
Lies auch: Die besten Equalizer-Plugins
#2 Dynamischen EQ einstellen
Klassischerweise senken wir mit einem Equalizer Frequenzen ab oder heben sie an und das war’s. Wenn Du einen dynamischen Equalizer hast, so wie beispielsweise der Frequency im neuen Cubase, kannst Du noch etwas tiefer in die Trickkiste greifen.
Du kannst damit bestimmte Frequenzbänder dynamisch anheben und absenken. Das heißt konkret: Tritt die Lautstärke einer bestimmten Frequenz über ein bestimmtes Maß bzw. einen bestimmten Schwellenwert, wird diese Frequenz dynamisch vom EQ abgesenkt.
Der Schwellenwert nennt sich auch Threshold im Englischen.
Das funktioniert analog wie bei der Kompression. Und beim Equalizer kannst Du nicht nur Frequenzen absenken, Du kannst sie auch dynamisch anheben. Geiler Scheiß.
Ich verwende das jetzt auf meiner Gruppe mit den Hihats an, da ich finde, dass sie etwas zu frisch oben rum klingen, wenn meine zweite Hihat spielt.
Gleichzeitig möchte ich aber nicht den anderen Hihats zu viel des Schimmers nehmen. Normalerweise würde ich das auf der Einzelspur angehen, aber ich zeige es dir mal mit dem dynamischen EQ.
Ich setz einen High Shelf bei etwa 17 kHz an und gehe 3 dB runter. Jetzt soll der High Shelf aber nicht ständig anspringen, sondern nur an dieser einen Stelle dynamisch auf mein Signal reagieren.
Vorher
Nachher
Dazu klicke ich einfach hier in meinen EQ Einstellungen auf “Dynamic”. Jetzt kann ich hier im Fenster mein Threshold und meine Ratio einstellen. Psst, diese Einstellungen kennst Du vielleicht auch vom Kompressor.
Die Hihats werden jetzt dynamisch abgesenkt, wenn meine zweite Hihat spielt. Ansonsten bleibt das Band weitestgehend unangetastet.
#1 EQ einstellen für Sounds
In deinem Beat sind nicht nur Drums und Bass, sondern natürlich auch andere Elemente. Hier habe ich einige Pad-Sounds und Spuren, die ich in einer Gruppe zusammengefasst habe.
Wenn Du die so ganz alleine in Solo abspielst, scheint alles zu passen. Aber wenn Du sie zum Beat anschaltest, verliert der Mix leider etwas an Definition.
Da die Pad-Sounds alle in einem ähnlichen Frequenzspektrum sind, bearbeiten wir sie mit demselben EQ. Als erstes nehmen wir hier einen Low-Cut und schneiden alles unterhalb von 145 Hz ab. Somit können Kick und Bass ganz ungestört im Low-End wummern.
Danach senken wir ab 200 Herz bis zu 1 kHz die Pad-Sounds ab, um etwas Platz für unser Vocal zu schaffen.
Vorher
Nachher
Beat nach dem EQ einstellen
Der Beat klingt jetzt wesentlich crisper und klarer – vor allen Dingen haben wir jetzt eine optimale Ausgangslage, um die Drums so richtig knallen zu lassen. Dazu brauchen wir aber noch einige weitere Handgriffe, die ich dir in einem weiteren Tutorial zeigen werden.
Vorher
Nachher
EQ einstellen Tipps für Beats – Video
Wenn Du auch Vocals zu deinem Beat abmischen möchtest, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, diese anzupacken. Schau dir das Video hier an der Seite an, dort findest Du die richtigen Frequenzen für den EQ, die wichtig bei Vocals und Stimmen allgemein sind.