Diese 11 Mixing Tricks von heute sind die besten Werkzeuge für morgen
Von Carlos San Segundo
Diese 11 Mixing Tricks von heute, sind deine besten Werkzeuge für morgen
1. Zutaten
Das Geheimnis einer guten Abmischung sind die Zutaten. Je besser das Ausgangsmaterial aus dem Recording ist, desto besser wird der Mix. Bevor Du deine Musik in die Phase „Abmischen“ bringst, solltest Du mit jedem einzelnen Element, jeder Spur, jedem Instrument zu 100% zufrieden sein. Ansonsten kann das Ganze zu einem üblen Frust beim Abmischen führen.
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2. Raumakustik
Speziell im Bereich Homerecording sind viele Tonstudios nicht optimal aufgebaut und haben eine mittelmässige Raumakustik. Mit einigen wenigen Handgriffen kannst Du aber die Qualität deiner Mischungen verbessern: Stell die Studiomonitore weit genug von den Wänden weg, so dass sie in Ohrhöhe sind. Ein Sofa, Bettdecken und dicke Vorhänge helfen dir, den Klang besser in den Griff zu bekommen und damit bessere Abmischungen zu schaffen.
3. Musikgenre studieren
Was sind die typischen Merkmale der Musikrichtung, die Du gerade abmischst? Wie laut werden einzelne Elemente im Mix hochgezogen? Welche Frequenzen werden bei einzelnen Instrumenten besonders betont? Es ist wichtig, die Charakteristika genau zu kennen. Erst wenn Du die Regeln einer Musikrichtung kennst, wirst Du überhaupt in der Lage sein, sie gezielt und für deine Zwecke zu brechen (und damit vielleicht die Musikrichtung weiterzuentwickeln).
4. Referenzhören
Selbst viele Profis greifen immer noch gerne auf so genannte Referenztracks zurück, an denen sie sich orientieren. Diese Tracks stammen dann aus dem selben Musikgenre und sind besonders gut abgemischt. Du kannst solche Referenzen nutzen, um deine eigene Abmischung zu kontrollieren und zu hören, ob Du dich auf dem richtigen Weg befindest. Hierbei solltest Du bestenfalls keine MP3 mit 128 kbit nutzen, sondern ein hochqualitatives WAV.
Am Anfang wirst Du die Qualität der Referenz vielleicht nicht erreichen können, doch mit der Zeit werden deine Mixe besser und besser werden.
5. Studiomonitore kennen
Leider kann sich nicht jeder Musikproduzent die hochwertigsten Studiomonitore leisten. Doch auch mit günstigen Abhörmonitoren oder Hifi-Lautsprechern lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen. Der Schlüssel hierzu ist, dass Du deine Abhöre richtig gut kennst. Wenn Du ihre Schwächen genau kennst, dann kannst Du diese nämlich beim Abmischen gleich kompensieren. Übrigens lernst Du deine Abhöre dann besonders gut kennen, wenn Du sehr viel Musik darüber hörst, die Du besonders gut kennst.
Wenn Du deine Musik über einen Hifi-Verstärker laufen lässt, dann deaktiviere alle klangbeeinflussenden Funktionen.
6. Audio Interface
Gute Wandler sind das A und O beim Abhören (und vielleicht noch mehr beim Aufnehmen) von Musik. Ohne ein gutes Audio Interface wird es schwierig, einen guten Mix zu erstellen. Dazu kommt, dass viele günstige Audio Interfaces nur mit relativ hohen Latenzen zu nutzen sind. Beim Abmischen bemerkst Du dann die Änderungen an den Plugins nur mit einiger Verzögerung, was das Einstellen der Parameter unnötig erschwert.
7. Erste Arbeitsschritte
Bevor Du zu den Effekten greifst, solltest Du zunächst rudimentär die Lautstärke und das Panning einstellen. Bei vielen Spuren wirst Du dann nur noch wenige Effekte benötigen, um sie in den Mix zu integrieren. Beim Equalizer kannst Du versuchen, Frequenzen wegzunehmen und nur die charakteristischen Frequenzen einer Spur unangetastet zu lassen. In vielen Fällen kannst Du damit ein homogenes Ergebnis erreichen.
8. Erste Spur
Mit welcher Spur Du anfängst, bleibt dir überlassen. In meiner Praxis hat es sich bewährt, entweder mit dem Lead-Vocal oder den Drums zu beginnen. Solltest Du letztgenannte Variante nutzen, dann achte darauf, dass Du die Kick zu Beginn nicht über -10 dB in der Lautstärke hochziehst. Damit schaffst Du es, den Master nicht zu übersteuern, wenn Du weitere Instrumente hinzunimmst. Beim Vocal als erste Spur kannst Du vielleicht bei -6 dB beginnen.
9. Lautheit
Im direkten Vergleich mit fertigen Produktionen wird dir dein Mix deutlich leiser vorkommen. Das ist nicht weiter schlimm, denn fertige Produktionen haben nach der Abmischung auch noch das Mastering durchlaufen. Bei diesem wird neben kleinen Schönheitskorrekturen auch oftmals die Lautheit so richtig nach oben gezogen.
Die Lautstärke deines Mixes kannst Du ebenfalls beim Mastering anheben.
10. Undifferenzierter Klang
Wenn Du eine Spur hast, die irgendwie undifferenziert, unklar oder trüb klingt, dann entferne probeweise mal den Hall, das Delay und den Equalizer. Oftmals liegt der Grund für einen solchen Klang in der übertriebenen Nutzung der Effekte.
Übrigens bietet es sich ebenfalls an, ab und an zu überprüfen, ob einzelne Spuren sich nicht ohne Equalizer besser in den Mix einfügen als mit. Du kannst in einem solchen Fall den Equalizer dann getrost auslassen bzw. nur noch die Hochpass-Filter-Funktion anlassen.
11. Lesen & Üben
Du findest auf delamar noch viele weitere Artikel zum Abmischen wie diesen und sogar ein ganzes Mixing Tutorial. Nimm dir ab und an Zeit, dich durch diese Artikel zu lesen und die Tricks gezielt in deiner Praxis einzusetzen. Einige der Tricks werden für dich funktionieren, andere vielleicht nicht ganz so gut. Mit etwas Übung werden deine Mixe im Laufe der Zeit besser und besser werden.
Viel Erfolg dabei!
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